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Herausforderungen des demografischen Wandels

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Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland bis zum Jahr 2060 27<br />

45. Bei der Bevölkerungsentwicklung ist eine regionale Zweiteilung Deutschlands zu beobachten,<br />

insbesondere bedingt durch eine ausgeprägte Binnenwanderung seit der deutschen<br />

Einheit. So wandern seither viele junge und besser ausgebildete Personen, darunter vor allem<br />

Frauen, aus den wirtschaftlich schwachen Gebieten der neuen Bun<strong>des</strong>länder ab (Brücker und<br />

Trübswetter, 2007; Fuchs-Schündeln und Schündeln, 2009). Der dadurch sinkende Frauenanteil<br />

beschleunigt schließlich den Rückgang der Einwohnerzahl in den von Abwanderung betroffenen<br />

Regionen. Das Ausmaß <strong>des</strong> <strong>demografischen</strong> <strong>Wandels</strong> in Deutschland ist daher regional<br />

recht unterschiedlich (Bun<strong>des</strong>institut für Bevölkerungsforschung, 2009). Während in den<br />

am stärksten wachsenden Gegenden, so zum Beispiel in Oberbayern, für die Zeit von 2004<br />

bis 2030 eine Zunahme der Bevölkerung um bis zu 16 vH zu erwarten ist, werden die durch<br />

eine hohe Abwanderung und niedrige Geburtenraten gekennzeichneten Regionen im gleichen<br />

Zeitraum bis zu 30 vH ihrer Bevölkerung verlieren. Zu den drei am stärksten schrumpfenden<br />

Regionen Deutschlands zählen Sachsen-Anhalt, Thüringen und der Chemnitzer Raum (Kröhnert<br />

et al., 2008).<br />

46. Grund für den „exponentiellen Rückgang“ der deutschen Bevölkerung ist, dass aus<br />

den bereits ausgedünnten Kindergenerationen kleinere Elterngenerationen werden, die ebenfalls<br />

niedrige Geburtenziffern aufweisen (Kröhnert et al., 2008). Die natürliche Bevölkerungsbilanz,<br />

also die Zahl der Geborenen abzüglich der Zahl der Gestorbenen, ist bereits seit<br />

Anfang der 1970er-Jahre negativ (Schaubild 7). Während im Jahr 2009 noch<br />

78 Lebendgeborene auf 100 Gestorbene kamen, werden voraussichtlich ab dem Jahr 2043<br />

(Variante 1-W1) beziehungsweise ab dem Jahr 2049 (Variante 1-W2) doppelt so viele Men-<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

1) Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, Variante mittlere Bevölkerung.– 2) Variante 1-W1 (durchgezogene Linien)<br />

beziehungsweise Variante 1-W2 (gestrichelte Linien). Zu den Einzelheiten siehe Tabelle 1.<br />

© Sachverständigenrat<br />

Vom Geburtenüberschuss zum Geburtendefizit 1)<br />

Geburtenüberschuss Geburtendefizit<br />

Schaubild 7<br />

Tausend Personen Tausend Personen<br />

1600<br />

1600<br />

Gestorbene 2)<br />

Lebendgeborene 2)<br />

0<br />

1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 2055 2060<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

Sachverständigenrat - Expertise 2011<br />

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