Herausforderungen des demografischen Wandels
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Die Entwicklung der öffentlichen Einnahmen und Ausgaben 167<br />
wird. Die Projektion der familienpolitischen Transfers bildet die vor kurzem beschlossene<br />
Erhöhung <strong>des</strong> Kindergelds sowie Änderungen an der Berechnung <strong>des</strong> Elterngelds ab.<br />
Im Jahr 2060 werden sich die realen Ausgaben für zukünftige Generationen auf 198 Mrd Euro<br />
belaufen, von denen 141 Mrd Euro auf die Ausgaben für Bildung und vorschulische Betreuung<br />
und 57 Mrd Euro auf die familienpolitischen Transfers entfallen (Schaubild 44, Mitte<br />
rechts). Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt nimmt die Quote der Ausgaben für zukünftige<br />
Generationen im Vergleich zum Jahr 2010 um 0,5 Prozentpunkte ab und beläuft sich im<br />
Jahr 2060 auf 6,1 vH (Schaubild 44, unten). Über den gesamten Zeitraum betrachtet weisen<br />
die Ausgaben für zukünftige Generationen nicht die demografiebedingte Abwärtsdynamik<br />
auf, die man unter Umständen vor dem Hintergrund der konstant auf niedrigem Niveau verharrenden<br />
Geburtenraten hätte erwarten können. Dies kann unter anderem damit erklärt werden,<br />
dass insbesondere die Ausgaben im Bildungsbereich überwiegend für Personal anfallen<br />
und die unterstellten Lohnzuwächse größer sind als das Wachstum <strong>des</strong> Bruttoinlandsprodukts.<br />
Abschließende Bemerkungen<br />
269. Die betrachteten Ausgabenprojektionen zeigen eine Aufwärtsdynamik der demografie-sensitiven<br />
Ausgaben, die vor allem von der Entwicklung der Ausgaben der Gesetzlichen<br />
Rentenversicherung und der Gesetzlichen Krankenversicherung ausgeht. Dagegen weisen die<br />
Ausgaben für Leistungen bei Arbeitslosigkeit bei der angenommenen Arbeitsmarktentwicklung<br />
zwischen den Jahren 2010 und 2020 eine deutliche Abwärtsdynamik auf und bleiben<br />
bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt ab dem Jahr 2020 konstant. Die Ausgaben für zukünftige<br />
Generationen, insbesondere die für Bildung und vorschulische Betreuung, zeigen dagegen<br />
nicht die deutliche Abwärtsbewegung, die angesichts der auf niedrigem Niveau verharrenden<br />
Geburtenzahlen erwartet werden könnte.<br />
270. Bei der Addition aller demografie-sensitiven Ausgabenbereiche ist eine Konsolidierung<br />
der Ausgaben notwendig, da Zahlungsbeziehungen zwischen den einzelnen Bereichen<br />
bestehen. So erhält beispielsweise die Gesetzliche Rentenversicherung Übertragungen und<br />
Versicherungsbeiträge aus anderen öffentlichen Haushalten, während sie selbst Beitragszahlungen<br />
an andere Sozialversicherungen leistet. Die konsolidierten und zusammengefassten<br />
Ausgaben belaufen sich bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2010 auf 28,4 vH.<br />
Diese Quote wird bis zum Jahr 2020 in etwa konstant bleiben und danach bis zum Jahr 2060<br />
kontinuierlich auf 33,2 vH ansteigen (Schaubild 44, unten). Dabei wird die Entwicklung bis<br />
zum Jahr 2020 im Wesentlichen von den abnehmenden Ausgaben für Leistungen bei Arbeitslosigkeit<br />
bestimmt, während danach die starke Aufwärtsdynamik der Ausgaben der Gesetzlichen<br />
Rentenversicherung und der Gesetzlichen Krankenversicherung die Entwicklung dominiert.<br />
Sachverständigenrat - Expertise 2011