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der steirer land

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10<br />

Die Frau am Hof.<br />

Von den<br />

Bäuerinnen<br />

Hartes Leben. Hartes Brot. Die Bäuerin einst.<br />

Die Zeiten haben sich geän<strong>der</strong>t.<br />

Was wir nicht beschönigen wollen, harte Arbeit ist geblieben.<br />

Die Bäuerin heute muss nicht nur versuchen “alles unter einen<br />

Hut zu bekommen”, die Arbeit am Hof zu bewerkstelligen,<br />

gegen bestehende patriarchale Strukturen zu kämpfen, sich mit<br />

Auflagen, Bestimmungen und Formularen herumzuschlagen,<br />

um die Landbewirtschaftung zu sichern und an einer intakten<br />

Landschaft mitzuwirken, sie ist auch gefor<strong>der</strong>t, ihre ganz persönliche<br />

Nische zu finden, die ihr Freude macht und es ihr<br />

ermöglicht, als Bäuerin mit einem eigenen Einkommen leben<br />

zu können.<br />

Warum also wird man heute Bäuerin?<br />

Die einen haben den Hof von den Eltern übernommen, die<br />

an<strong>der</strong>en sind mit <strong>der</strong> Heirat in die Hofwirtschaft eingestiegen.<br />

Wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e haben einen Hof gekauft o<strong>der</strong> auf Leibrente<br />

übernommen. Sie alle kommen mit ihren unterschiedlichen<br />

Vorgeschichten und Vorstellungen auf die Höfe, mit ihren<br />

Ängsten, Wünschen und Sehnsüchten. Die Lebenskonzepte<br />

sind so verschieden wie es die Frauen sind. Die einen gehen<br />

zusätzlich einer Lohnarbeit außerhalb des Hofes nach, die<br />

an<strong>der</strong>en bringen ihre <strong>land</strong>- und hauswirtschaftlichen o<strong>der</strong><br />

handwerklichen Ausbildungen in die Hofarbeit ein, wie<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e haben studiert, neue Hofgemeinschaften gegründet<br />

o<strong>der</strong> arbeiten da und dort zusätzlich auf Honorarbasis. Vollerwerbsbäuerinnen,<br />

wie es sie noch in den 70er Jahren gegeben<br />

hat, sind rar geworden. Seit den 70er/80er Jahren wird die<br />

Bewirtschaftung <strong>der</strong> Höfe vorwiegend im Nebenerwerb geführt,<br />

das bedeutet, dass das hauptsächliche Geldeinkommen von<br />

einer außer<strong>land</strong>wirtschaftlichen Tätigkeit stammt. Unter<br />

großen Anstrengungen versucht man, den Hof für sich und die<br />

nächsten Generationen zu erhalten. Diese Bemühung ist gleichzeitig<br />

ein Beitrag zur Landschaftsgestaltung. Nachhaltige<br />

kleinräumige ökologische Bewirtschaftung ist gefragt, sie verlangt<br />

eben aber auch großen Einsatz.<br />

Das Know-how über die Landwirtschaft haben die Bäuerinnen<br />

von den Eltern und Großeltern übernommen o<strong>der</strong> sich selbst<br />

neu angeeignet, sie bilden sich laufend weiter, erarbeiten neue<br />

Konzepte, bringen ihre innovativen Ideen ein und bauen eigene<br />

ökonomische Arbeitsbereiche auf. Der Weg dorthin ist allerdings<br />

steinig. Wenn Bäuerinnen auf die Höfe kommen, erwartet<br />

sie zunächst viel Arbeit und mitunter wenig Unterstützung,<br />

beson<strong>der</strong>s wenn sie sich ihren Platz im vorhandenen System<br />

erst erarbeiten müssen. Bewährte Strukturen übernehmen<br />

bedeutet ja oft, sich in bestehende einzufügen. Eingeheiratete<br />

Bäuerinnen haben es da beson<strong>der</strong>s schwer.

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