Heilbronn GB 05.indd
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schließlich angemessener Verzinsung des Eigenkapitals und<br />
Bildung ausreichender Rücklagen. Mit anderen Worten: das<br />
Unternehmen muss unabhängig von städtischen Subventionen<br />
existieren und den Sozialauftrag erfüllen können. Die<br />
Stadtsiedlung geht diesen schwierigen Weg zwischen sozialer<br />
Verantwortung und wirtschaftlichem Erfolg seit vielen<br />
Jahrzehnten sehr erfolgreich.<br />
Der soziale Auftrag geht dabei heute weit über die reine<br />
Versorgung mit preisgünstigen Mietwohnungen hinaus. Die<br />
Stadtsiedlung erfüllt beispielsweise spezielle Aufgaben für<br />
die Stadt <strong>Heilbronn</strong> im Rahmen der Daseinsvorsorge. Im vergangenen<br />
Jahr wurden vier Neubauten im Alten Industriegebiet<br />
ihrer Bestimmung als Obdachlosen- und Übergangswohnheim<br />
für Spätaussiedler übergeben. Für beide Einrichtungen<br />
hatte die Stadt einen Bedarf, der am sinnvollsten mit<br />
zweckmäßigen und dabei preisgünstigen Neubauten an<br />
einem dafür geeigneten Standort gedeckt werden konnte.<br />
Diese Bauaufgabe übernahm die Stadtsiedlung. Die Stadt<br />
hat die Häuser anschließend komplett angemietet. Unter<br />
dem Strich ergaben sich für den städtischen Haushalt gegenüber<br />
der vorherigen Lösung deutliche Einsparungen.<br />
Neben der Stadt als Alleingesellschafterin sind insbesondere<br />
die verschiedenen in <strong>Heilbronn</strong> tätigen sozialen Einrichtungen<br />
und Verbände ständige Partner der Stadtsiedlung. Einige<br />
dieser Einrichtungen sind sogar seit vielen Jahren in Räumlichkeiten<br />
der Stadtsiedlung untergebracht und erbringen<br />
ihre Dienste zwar nicht ausschließlich, aber doch in erheblichem<br />
Maß für deren Mieter. Diese Quartiers- oder Stadtteilarbeit<br />
trägt dazu bei, dass viele Probleme und Konflikte vor<br />
Ort gelöst und nicht mit der Stadtsiedlung als Vermieterin<br />
ausgetragen werden.<br />
Die Träger der freien Wohlfahrtspflege, die betroffenen städtischen<br />
Fachämter und die Stadtsiedlung haben vor einigen<br />
Jahren den Arbeitskreis soziale Integration ins Leben gerufen.<br />
Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, die verschiedenen Hilfeleistungen<br />
im Interesse aller Beteiligten zu bündeln und<br />
wirkungsvoller zu gestalten. Erkannte Defizite werden mit<br />
ganz konkreten Projekten bearbeitet. So entstand beispielsweise<br />
eine einfach und kostengünstig gehaltene Informationsbroschüre<br />
für Wohnungssuchende. Bei der Stadtsiedlung<br />
wurde eine so genannte Notfallkartei eingerichtet, in<br />
der Wohnungssuchende in besonderen Notlagen geführt<br />
und vorrangig mit Wohnraum versorgt werden sollen. Ein<br />
weiterer wichtiger Baustein dieser Kooperation ist die Mietschuldnerberatung.<br />
Hierfür hat sich aus fünf Trägern der<br />
freien Wohlfahrtspflege eine Arbeitsgemeinschaft formiert<br />
und mit der Stadtsiedlung eine vertragliche Vereinbarung<br />
zur Beratung von Mietern getroffen, die aus unterschiedlichsten<br />
Gründen ihrer Zahlungsverpflichtung nicht mehr<br />
nachkommen. Ziel der Beratung ist die Vereinbarung eines<br />
Hilfeplans mit den Mietern, mit dessen Umsetzung die Wohnung<br />
erhalten und eine kostspielige Räumung vermieden<br />
werden soll. Durchschnittlich 20 Mieter befinden sich seit<br />
zwei Jahren in der Beratung durch die Arbeitsgemeinschaft.<br />
Mit dem seitherigen Erfolg sind alle Beteiligten zwar zufrieden,<br />
arbeiten aber dennoch an der weiteren Verbesserung<br />
dieses Beratungsmodells.<br />
Obdachlosen- und Übergangswohnheim Meseno SOZIAL-HAUS