BCG-medac Basisdokumentation - medac GmbH
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28<br />
Abb. 9:<br />
Zelluläre Charakteristika.<br />
Semiquantitative immunhistolo<br />
gi sche Analyse der <strong>BCG</strong>behandelten<br />
Harnblase (Nach<br />
Böhle & Jocham, 2000)<br />
genen Reiz zu reagieren und somit ein ideales Organ für die lokale<br />
Immuntherapie darstellt (Coe & Feldmann, 1966) . Durch diese Untersuchungen<br />
wurde die theoretische Basis für die topische intravesikale<br />
Immuntherapie geschaffen .<br />
Vor der Therapie zeigen die Biopsien aus den nicht tumortragenden<br />
Anteilen der Blase eine nur relativ geringe Präsenz mononukleärer<br />
Zellen . Diese sind überwiegend unmittelbar suburothelial angeordnet,<br />
das Urothel ist weitgehend frei von Entzündungs zellen . Hinsichtlich<br />
der T-Zell-Subpopulationen zeigt sich eine etwas geringere Anzahl<br />
CD4 + -(T-Helfer)Zellen im Vergleich zu den CD8 + -(T-Suppressor)Zellen<br />
. Das Verteilungsmuster der CD8 + -Zellen ist gleich . Das<br />
lokale T-Helfer/T-Suppressor-Zell-Verhältnis in der Blasenwand vor<br />
Therapiebeginn beträgt etwa 1:2 . Makrophagen finden sich ebenfalls<br />
vor Therapiebeginn vereinzelt diffus verteilt im suburothelialen<br />
Stroma .<br />
Nach der 6 . Instillation von <strong>BCG</strong> zeigt sich eine heftige entzündliche<br />
Reaktion der gesamten Blasenwand . Mononukleäre Zellen und segmentkernige<br />
Granulozyten infiltrieren überwiegend die Submukosa,<br />
sind aber auch im Urothel und in der Muskulatur zu finden . Das<br />
Urothel ist abgeflacht, bildet jedoch eine vollständige Schicht mit<br />
intakter Basalmembran . In allen Biopsien sind unter der Therapie<br />
entstandene Aggregate immunkompetenter Zellen nachweisbar,<br />
welche den so genannten <strong>BCG</strong>-induzierten Granulomen entsprechen<br />
(El-Demiry et al ., 1987; Papadimitriou & Spector, 1982) .<br />
Diese follikel-ähnlichen Strukturen finden sich nahezu ausschließlich<br />
in der gefäßreichen Submukosa . Das mononukleärzellige Infiltrat<br />
der Blasenwand besteht nach Beendigung der intravesikalen <strong>BCG</strong>-<br />
Therapie überwiegend aus T-Zellen mit deutlicher Prädominanz der<br />
CD4 + -(T-Helfer/Inducer)Zellen gegen über den CD8 + -(T-Suppressor/<br />
Zytotoxizitäts) Zellen im Granulom . Der Quo-tient submukös nachweisbarer<br />
CD4 + / CD8 + -T-Zellen liegt bei 2:1 und entspricht damit<br />
einer Umkeh rung des ursprünglichen Verhältnisses in der normalen<br />
Blase .<br />
Diese immunhistologischen Charakteristika bleiben auch zu späteren<br />
Untersuchungszeitpunkten nach 6,9 und 12 Monaten nach<br />
Therapiebeginn erhalten . Die semiquantitative Analyse der diversen<br />
Zellpopulationen zeigt einen charakteristischen Verlauf (s . Abb . 9):