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Rauchgasreinigung - Axpo-Holz

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Stickoxidminderung<br />

3 Stickoxidminderung<br />

In <strong>Holz</strong>kraftwerken wird zur Stickoxidminderung hauptsächlich das Verfahren der selektiven<br />

nicht-katalytischen Reduktion (SNCR) eingesetzt. Bei dieser Methode werden die Stickoxide<br />

bereits in den Kesselzügen abgebaut, indem ein Reduktionsmittel in den heissen<br />

Rauchgasstrom eingedüst wird, welches NO zu elementarem Stickstoff reduziert. Für den<br />

grosstechnischen Einsatz haben sich Ammoniakwasser und Harnstofflösungen als<br />

Reduktionsmittel durchgesetzt. Die Reaktionen mit Ammoniak bzw. Harnstoff verlaufen<br />

gemäss den folgenden Brutto-Reaktionsgleichungen, die sich aus zahlreichen<br />

Einzelreaktionen zusammensetzen:<br />

3.1 Ammoniak als Reduktionsmittel<br />

Ammoniak reagiert nicht direkt mit NO-Molekülen, da die Reaktivität von Ammoniak dafür zu<br />

gering ist. Die Umsetzung kann erst erfolgen, nachdem in einem ersten Reaktionsschritt in<br />

Gegenwart von OH-Radikalen ein NH2-Radikal aus dem Ammoniak gebildet wurde.<br />

Erst in einem zweiten Reaktionsschritt ist ausgehend vom NH2-Radikal eine Reduktion des<br />

NO unter Bildung von Stickstoff und Wasserdampf möglich.<br />

In Konkurrenz zur gewünschten Reaktion des NH2-Radikals mit NO steht dessen<br />

Weiteroxidation, die schliesslich zu unerwünschtem "de novo NO" führt. Welcher<br />

Reaktionspfad überwiegend beschritten wird, hängt vom Angebot an oxidierenden OH- und<br />

O-Radikalen ab. Einerseits wird eine gewisse Mindestkonzentration an OH- und O-Radikalen<br />

benötigt, um eine ausreichende Reaktionsgeschwindigkeit für die Bildung des NH2-Radikals<br />

zu erzielen. Andererseits ist eine zu hohe Konzentration von Nachteil, denn die NH2-Radikale<br />

werden dann zu NO oxidiert, anstatt bereits vorliegendes NO abzubauen. Für eine effektive<br />

NOX-Minderung durch die SNCR-Reaktion ist daher eine optimale Konzentration an OH- und<br />

O-Radikalen von entscheidender Bedeutung. Da die benötigten OH- und O-Radikale<br />

vorwiegend durch thermischen Zerfall von O2 oder H2O-Molekülen in der Gasphase erzeugt<br />

werden, wird deren Konzentration in erster Linie durch die Gastemperatur bestimmt. Anstelle<br />

einer optimalen Radikalenkonzentration kann daher auch ein optimales Temperaturfenster<br />

angegeben werden, in welchem hinreichende Entstickungsgrade möglich sind.<br />

Dr.-Ing. Markus Franz | <strong>Rauchgasreinigung</strong> 12

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