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Rauchgasreinigung - Axpo-Holz

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Rohgaszusammensetzung<br />

Alle Arten der NO-Bildung werden bei höheren Temperaturen und längeren Verweilzeiten<br />

der reagierenden Gase im Hochtemperaturbereich begünstigt. In den Brennräumen von<br />

<strong>Holz</strong>feuerungen sind die Verbrennungstemperaturen jedoch generell kleiner als 1300°C, so<br />

dass die Bildung von thermischem NOX nicht von Bedeutung ist. Ebenso ist die Prompt-NO-<br />

Bildung generell von untergeordneter Bedeutung. Die NOX-Emissionen aus der<br />

<strong>Holz</strong>verbrennung sind demzufolge ausnahmslos auf den Brennstoffstickstoff zurückzuführen,<br />

der bei der Verbrennung zunächst in Form von gasförmigem Ammoniak oder<br />

Cyanwasserstoff freigesetzt wird, welche dann im weiteren Verlauf der Verbrennung<br />

teilweise zu Stickoxiden oxidiert werden.<br />

Bei der Verbrennung von Waldholz, das 0.2 bis 0.5% organisch gebundenen Stickstoff<br />

enthält, sind Stickstoffoxidemissionen zwischen 100 und 250 mg/m 3 zu erwarten. Das<br />

Verbrennen von stickstoffreicheren pflanzlichen Brennstoffen wie Stroh, Grass oder<br />

Rapsschrot führt zu NOX-Werte bis 500 mg/m 3 . Bei der Verbrennung von bestimmten<br />

Altholzsortimenten, in denen Spanplatten oder beschichtete <strong>Holz</strong>werkstoffe mit hohen<br />

Stickstoffgehalten zwischen 3 bis 5% enthalten sind, können die NOX-Emissionswerte bis auf<br />

800 mg/m 3 ansteigen. Es gibt jedoch keinen linearen Zusammenhang zwischen NOX-<br />

Emissionen und Stickstoffgehalt im Brennstoff. Mit zunehmendem Stickstoffgehalt wird ein<br />

immer geringerer Anteil des Brennstoffstickstoffs in NOX-Emissionen überführt. Bei geringen<br />

Stickstoffgehalten unter 0.5% werden 30 – 50% des Brennstoffstickstoffs zu Stickoxiden<br />

umgesetzt. Beträgt der Stickstoffgehalt im Brennstoff mehr als 1%, werden davon nur noch<br />

ca. 10% in NOX-Emissionen überführt.<br />

1.3 Schwefeloxide<br />

Schwefeloxide (SOX) werden bei der vollständigen Oxidation des organisch im Brennstoff<br />

gebundenen Schwefels gebildet. Hauptsächlich entsteht dabei SO2 (> 95%), allerdings wird<br />

bei tieferen Temperaturen auch SO3 gebildet (< 5%). Rund 60% des Brennstoffschwefel wird<br />

zu SOX umgewandelt und somit in die Gasphase überführt. Der übrige Anteil verbleibt in der<br />

Asche. Bei hohen SO2-Konzentrationen werden Alkalichloride bereits im Rauchgasstrom<br />

sulfatisiert. Es bildet sich z.B. Kaliumsulfat (K2SO4), so dass eine geringe Schwefelmenge<br />

auch in Form von flüchtigen Alkalisulfaten im Rauchgas vorhanden ist.<br />

1.4 Chlor- und Fluorwasserstoff<br />

Hölzer und andere Biomassen weisen unterschiedliche Chlorgehalte auf. Während Waldholz<br />

einen sehr geringen Chlorgehalt hat, können in Einjahrespflanzen sowie im Altholz grössere<br />

Mengen an Chlor enthalten sein. Das in den <strong>Holz</strong>brennstoffen enthaltene Chlor wird bei der<br />

Verbrennung zu 40 bis 95% in die Asche eingebunden, die übrigen Anteile werden gasförmig<br />

in das Rauchgas freigesetzt, entweder in Form von Chlorwasserstoff oder als Alkali- und<br />

Schwermetallchloride. Aus anorganischen Chlorsalzen kann wiederum Chlorwasserstoff<br />

durch Thermohydrolyse freigesetzt werden. Bei chlororganischen Verbindungen wird bei<br />

Dr.-Ing. Markus Franz | <strong>Rauchgasreinigung</strong> 5

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