Rauchgasreinigung - Axpo-Holz
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Trockensorptionsverfahren<br />
Spezifischer Sorbensbedarf [kg/t <strong>Holz</strong>]<br />
Bei den Wirbelschichtffeuerungen lag der Kalkhydratverbrauch im Mittel bei 6.5 kg/t wenn<br />
herkömmliches und bei 3.8 kg/t wenn reaktives Kalkhydrat verwendet wurde. Bedingt durch<br />
die Direkteinbindung von SO2 im Wirbelbett sind die Emissionen einer Wirbelschichtfeuerung<br />
tiefer und somit auch der Kalkhydratverbrauch im Vergleich zur Rostfeuerung geringer.<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
herk.<br />
Kalkhydrat<br />
Rostfeuerung<br />
AI - AII <strong>Holz</strong><br />
reaktives<br />
Kalkhydrat<br />
herk.<br />
Kalkhydrat<br />
Abbildung 17 Spezifischer Sorbensbedarf des Trockensorptionsverfahrens mit herkömmlichem und<br />
reaktivem Kalkhydrat mit grösserer spezifischer Oberfläche<br />
In vielen Anlagen werden Kalk-Kohle-Mischungen zur Einhaltung aller Grenzwerte<br />
eingesetzt. Dem Kalkprodukt werden dazu zwischen 2 bis 5% HOK oder Aktivkohle<br />
beigemischt. Der Kohlebedarf liegt in diesen Fällen üblicherweise im Bereich von ca. 10-30<br />
mg/Nm 3 . Hieraus ergeben sich sehr geringe Zugabemengen von 0.07 bis 0.11 kg/t <strong>Holz</strong><br />
(entsprechend ca. 10 bis 17 t/a bei 150'000 t/a <strong>Holz</strong>durchsatz).<br />
Mit einstufigen konditionierten Trockensorptionsverfahren kann bei Verwendung von<br />
Normalkalkhydrat selbst bei hohen HCl-Rohgaskonzentrationen von 1500 mg/m 3 und 600<br />
mg/m 3 SO2, wie sie beispielsweise bei Müllverbrennungsanlagen vorkommen können, der<br />
HCl-Emissionsgrenzwert der 17. BImSchV (10 mg/Nm 3 ) eingehalten werden. Mit einer<br />
Überdosierung bis zur doppelten stöchiometrisch erforderlichen Kalkmenge kann die HCl-<br />
Reingaskonzentration sogar bis unter 5 mg/Nm 3 reduziert werden. Die einstufigen<br />
Trockensorptionsverfahren stossen erst an ihre Leistungsgrenze, und zwar sowohl in<br />
technischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht, sollten HCl-Rohgaskonzentrationen von<br />
mehr als 2'500 mg/Nm 3 als Dauerlast auftreten. Bei derart hohen HCl-Konzentrationen ist die<br />
Kombination von einem trockenen und nassen Verfahren oder ein rein nasses Verfahren<br />
günstiger. Ebenso würde die Halbierung des HCl-Grenzwertes auf < 5 mg/m 3 in jedem Fall<br />
ein mehrstufiges Verfahren erforderlich machen.<br />
Rostfeuerung<br />
AI - AIV <strong>Holz</strong><br />
reaktives<br />
Kalkhydrat<br />
herk.<br />
Kalkhydrat<br />
Wirbelschicht<br />
AI - AIV <strong>Holz</strong><br />
reaktives<br />
Kalkhydrat<br />
Dr.-Ing. Markus Franz | <strong>Rauchgasreinigung</strong> 31