Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg
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Akzente 27<br />
Einweihung des Erich-Hübner-Gedenksteins<br />
Am 23.10.2007 wurde im Zentrum Handschuhsheims ein Gedenkstein <strong>für</strong> den langjährigen Kantor der Friedenskirche,<br />
Badischen Landeskantor und Dozenten <strong>für</strong> Chorleitung an unserer <strong>Hochschule</strong>, Erich Hübner, enthüllt. Im Folgenden<br />
einige Auszüge aus der Festrede, die sein Sohn Sebastian Hübner anlässlich dieser Veranstaltung hielt:<br />
Auf meinen Konzertreisen sprechen mich immer<br />
wieder Menschen an, die mit leuchtenden Augen<br />
von ihren <strong>Heidelberg</strong>er Studienjahren erzählen und<br />
davon, dass sie während dieser Zeit unter der Leitung<br />
meines Vaters im Bachchor oder der <strong>Heidelberg</strong>er<br />
Kantorei gesungen hätten. Auch nach 25<br />
und mehr Jahren schwingen in diesen Berichten<br />
große Begeisterung und Dankbarkeit mit, nicht selten<br />
höre ich den<br />
Satz: das waren<br />
meine schönsten<br />
Jahre als<br />
Chorsänger.<br />
Ich möchte weniger<br />
über eine<br />
ausführliche Vita<br />
als über einige<br />
Zitate und Gedanken<br />
eine<br />
Annäherung an<br />
die Ausstrahlung<br />
und Wirkungunternehmen,<br />
die von<br />
meinem Vater<br />
ausging.<br />
Hans-Martin Mumm, Sebastian Hübner, Dorothee Hübner, Hübner-Sohn Sebastian<br />
und Martin Hornig enthüllen das Denkmal <strong>für</strong> Erich Hübner feierlich.<br />
Foto: Roland Fink, Mediendienst<br />
Zu dessen 60. Geburtstag schrieb Oskar Söhngen,<br />
Oberkonsistorialrat der ev. Kirche der preußischen<br />
Union:<br />
„Hochverehrter Herr Präsident [des Verbandes<br />
Evang. <strong>Kirchenmusik</strong>er in Deutschland], lieber Herr<br />
<strong>Kirchenmusik</strong>direktor! Sie sind, wenn ich so sagen<br />
darf, ein „geborener“ Präsident. Das betrifft nicht<br />
nur die Distinguiertheit Ihres Auftretens, Ihre ebenso<br />
gewinnenden wie überlegenen Umgangsformen,<br />
die Souveränität Ihrer Verhandlungsführung, Ihre<br />
formvollendeten und inhaltsreichen Ansprachen,<br />
sondern vor allem auch die profunde Beherrschung<br />
der Materie, um die es sich jeweils handelt. Ein<br />
solches Charisma der Leitung ist nur wenigen gegeben,<br />
und wenn es sich mit der Fähigkeit zu echter<br />
Repräsentation verbindet, ist jede Einrichtung<br />
und jeder Vorstand zu beneiden, der einen solchen<br />
Vorsitzenden besitzt….Die <strong>Heidelberg</strong>er dürfen<br />
stolz darauf sein, dass die große musikalische Tradition<br />
eines Philipp Wolfrum durch Sie fortgesetzt<br />
wird.“<br />
Gegenübergestellt<br />
sei das Zitat einer<br />
ehemaligen Kurrendesängerin<br />
an<br />
der HandschuhsheimerFriedenskirche:<br />
„1951 trat ich<br />
in die Kurrende ein.<br />
Da zu dieser Zeit<br />
gerade das neue<br />
evangelische Gesangbucheingeführt<br />
wurde, lernten<br />
wir die vielen neuen<br />
Lieder und die Liturgie<br />
und machten<br />
fast jeden Sonntag<br />
im Gottesdienst<br />
zusammen mit dem<br />
Singkreis die Gemeinde mit dem neuen Liedgut<br />
vertraut. Da wir sehr bald eine Gruppe von 40 bis<br />
50 (manchmal bis zu 70) Kindern waren, konnten<br />
wir sogar mehrstimmig singen. Wir fühlten uns von<br />
Herrn Hübner absolut ernst genommen.“<br />
Im Leben meines Vaters gab es enorme Spannungsbögen.<br />
Einer davon wird hier deutlich, zwischen<br />
ernst genommenen Kurrendekindern in<br />
Handschuhsheim und Vorstandssitzungen in Berlin.<br />
Beiden Aufgaben widmete er sich mit der gleichen,<br />
intensiven Hingabe. Auch in den folgenden Zitaten<br />
ist davon die Rede. Zunächst aus Juliane Mechlers