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Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg

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32 Interview<br />

Natürlich ist man auf dieser Stelle quasi Assistent,<br />

aber die Stellen der Badischen Landeskirche sind ja,<br />

soweit ich weiß, auf zwei Jahre befristet und deutlich<br />

untergeordnet. Das war in Braunschweig so nicht<br />

der Fall. Es handelte sich um eine offizielle B-Stelle,<br />

außerdem gab es dort nicht die Trennung in Organist<br />

und Kantor. Wir haben beide Orgel gespielt und<br />

Chöre geleitet – wobei es klar war, dass Domchor<br />

und Domkammerorchester in Händen des Domkantors<br />

liegen – aber alles, was mit der Singschule<br />

sonst zusammenhing, war ziemlich gleichmäßig<br />

verteilt. Das war ein sehr selbständiges Arbeiten.<br />

Auch Sie haben in Nürnberg einen zweiten<br />

<strong>Kirchenmusik</strong>er an Ihrer Seite, handelt<br />

es sich hierbei um eine Assistenzstelle?<br />

Bis vor kurzem gab es in Bayern die Pflicht zum<br />

Praktikum, die letzten Praktikantenstellen laufen aber<br />

gerade aus. Derzeit ist mit Karsten Leykam ein weiterer<br />

Kollege mit 25% an der Lorenzkirche beschäftigt.<br />

Er leitet den Seniorenchor, der überparochial<br />

verstanden wird, die gregorianische Schola und<br />

übernimmt diverse Orgeldienste. Allerdings fallen<br />

die 75%, die er an einer anderen Nürnberger Gemeinde<br />

versieht, zukünftig weg. Wie es dann weitergeht,<br />

ist noch nicht abschließend geklärt.<br />

Als mein Vorgänger in Ruhestand ging, gab es<br />

Überlegungen, die Stelle nach katholischem Vorbild<br />

in Organist und Kantor aufzuteilen. Es spricht aus<br />

meiner Sicht einiges da<strong>für</strong>. Dass so etwas in Zukunft<br />

eingerichtet wird, ist aber aufgrund der derzeitigen<br />

Umstrukturierungen höchst unwahrscheinlich.<br />

Welche Arbeitsbereiche umfasst Ihre<br />

Stelle hier an der Lorenzkirche?<br />

Es handelt sich hier um eine „klassische“ Stelle. Der<br />

Organistendienst umfasst zum einen die Gottesdienste.<br />

Wir haben sonntags in der Regel zwei bzw.<br />

drei sowie tägliche Gottesdienste, die zumindest an<br />

zwei Wochentagen auf den <strong>Kirchenmusik</strong>er zukommen.<br />

Dann gibt es natürlich viele Orgelvorführungen,<br />

weil unsere Orgel ja nicht uninteressant ist. Wir<br />

haben Mittagskonzerte, gelegentlich auch normale<br />

Konzerte oder Matineen sowie die jährlich sechs<br />

Motetten mit dem Windsbacher Knabenchor, bei<br />

denen auch Orgel gespielt wird.<br />

Chorisch gibt es den Bachchor St. Lorenz <strong>für</strong> oratorische<br />

Werke, aber auch <strong>für</strong> Gottesdienstsingen,<br />

daneben einen Kammerchor, das Vokalensemble<br />

St. Lorenz, auch <strong>für</strong> Gottesdienst und Konzerte,<br />

sowie als feste Gruppe noch das Ensemble Lorenz<br />

Brass, ein Projektensemble aus Profibläsern.<br />

Dazu kommt dann alles, was mit kirchenmusikalischer<br />

Verwaltung zu tun hat. Wir haben etwa 90<br />

Termine im Jahr, unabhängig von den Gottesdiensten.<br />

Alles, was die Musik betrifft, läuft bei mir zusammen,<br />

Solistenverpflichtung, Werbung, Plakatentwürfe,<br />

Stadtreklame – es gibt keine Sekretärin.<br />

In diesem Zusammenhang: Künstler /<br />

Manager – wie ist das Verhältnis zwischen<br />

künstlerischer, pädagogischer und<br />

organisatorischer Arbeit? Geben Sie<br />

auch Orgelunterricht?<br />

Nein, das muss ich hier nicht machen. Es gibt in<br />

Nürnberg vier Dekanatskantoren, die <strong>für</strong> die Ausbildung<br />

zuständig sind. Das Verhältnis zwischen

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