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Die Traditionsgemeinschaft LTG 63 gratuliert ihren ... - Brummel

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fe der Sterne navigieren lies.<br />

Neben der Modernisierung wurden auch<br />

allerlei neue Rüstsätze zum Absetzen, Abwerfen<br />

oder gar zur Brandbekämpfung entwickelt<br />

und erfolgreich eingesetzt. Mit dem<br />

1996 entwickelten Medevac-Rüstsatz können<br />

wir mit der Transall bis zu vier<br />

schwerstverletzte oder erkrankte Patienten<br />

aus den Einsatzgebieten unter intensiv-medizinischer<br />

Betreuung ausfliegen. Eine Ausrüstung,<br />

die auch im Airbus und in der<br />

Challenger weltweit ihres gleichen sucht,<br />

und heute einen Eckpfeiler der hochwertigen<br />

medizinischen Einsatzversorgung unserer<br />

Truppen darstellt.<br />

Unvergessen bleibt der 1984 mit dem damaligen<br />

Inspekteur der Luftwaffe, General Eberhard<br />

Eimler und Abgeordneten des Deutschen<br />

Bundestages durchgeführte Flug<br />

über den Atlantik nach Goose Bay und<br />

Washington. Es galt, beim <strong>LTG</strong> 62 schnell<br />

mit Truppenmitteln eine komfortable VIP –<br />

Ausstattung zu entwickeln und zu erproben.<br />

Sie bestand aus einer HCU-Palette mit<br />

aufgeschraubten Airbussitzen, einem Dixi-<br />

Klo mit beleuchtetem Innenspiegel, einem<br />

Bundeswehr-Kleiderständer, einer Hilfsküche<br />

mit 2-Plattenherd, einer Hakenstange<br />

für Kellen, Pfannen und Töpfen, sowie einem<br />

Feldbett, natürlich alles mit Gurten und<br />

Ketten auf 9G verzurrt. Sie bewährte sich<br />

nach Aussagen der Gäste und Besatzung<br />

hervorragend, wohl auch wegen der Künste<br />

des eigens mitgeführten Kochs.<br />

Ausbildung und VIP-Transport waren und<br />

sind natürlich nicht der eigentliche Grund<br />

für die Produktion der Transall.<br />

War es noch eine Vorserienmaschine, die<br />

1968 die ersten Hilfsflüge zwischen Kamerun<br />

und der sich von Nigeria zeitweilig abgespalteten<br />

ölreichen Republik Biafra durchführte,<br />

folgten noch im selben Jahr erste<br />

Bericht<br />

Bundeswehrhilfseinsätze mit der Transall für<br />

Erdbebenopfer im Iran. In den Folgejahren<br />

ging es weiter Schlag auf Schlag: Somalia,<br />

die Türkei, der Sudan, Äthiopien, usw. Flüge<br />

zur Weltausstellung in Osaka/Japan und<br />

mit Leopard I Motoren nach Australien, oder<br />

der Europarakete nach Woomera folgten.<br />

<strong>Die</strong> Liste ist endlos lang und führte schließlich<br />

dazu, dass man der Transall die liebevolle<br />

Bezeichnung „Engel der Lüfte“ verlieh.<br />

Obwohl schon ein Kilometer bzw. 3.000 ft.<br />

Pistenlänge für eine sichere Kurzlandung<br />

ausreichen, waren und sind diese Voraussetzungen<br />

nicht überall gegeben. So entwickelten<br />

wir für die Einsätze in Äthiopien<br />

und im Sudan 1984/85 ein spezielles Abwurfverfahren,<br />

um die Hilfe direkt dorthin zu bringen,<br />

wo sie unmittelbar benötigt wurde.<br />

„Absetzen von Lasten aus extrem niedriger<br />

Höhe“ ist die offizielle Bezeichnung für einen<br />

Absetzvorgang mit auf Holzpaletten<br />

verzurrten Jutesäcken aus nur 10m Höhe,<br />

der dann viel besser unter dem Begriff<br />

„Afrikaverfahren“ bekannt wurde. Vielen<br />

Hungernden wurde somit das Überleben<br />

geschenkt.<br />

Aber meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />

wir alle wissen, dass es bei Hilfseinsätzen<br />

nicht geblieben ist. Nach der logistischen<br />

Unterstützung der Alliierten Streitkräfte<br />

im 1.Golfkrieg ab 1991, folgte alsbald<br />

der Bürgerkrieg in Ex-Jugoslawien. Wieder<br />

waren wir mit der Transall dabei, als 1992<br />

die internationale Luftbrücke vom kroatischen<br />

Zagreb, später vom italienischen<br />

Falconara aus in das eingekesselte Sarajevo<br />

anlief, und bis zum Januar 1996 mit vielen<br />

Unterbrechungen und Zwischenfällen<br />

andauerte.<br />

Ein gefährliches Unterfangen für ein unge-<br />

BRUMMEL 01-06/2008 http://www.brummel-ltg<strong>63</strong>.de Seite 13<br />

01-03 2008.p65 13<br />

08.07.2008, 10:30

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