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Handreichung Personalführung an der Aargauer ... - Schulen Aargau

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www.schulen-aargau.ch/<br />

personalfuehrung<br />

instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />

Gesprächsleitfaden Sucht<br />

1. Gesprächsvorbereitung<br />

Bei auffälligen verhaltensän<strong>der</strong>ungen<br />

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

sollte es selbstverständlich sein, dass<br />

vorgesetzte das gespräch suchen,<br />

auch wenn zunächst nicht von einem<br />

zusammenh<strong>an</strong>g mit suchtmitteln<br />

auszugehen ist. liegen jedoch hinweise<br />

auf Missbrauch von suchtmitteln<br />

o<strong>der</strong> auf suchtverhalten vor,<br />

ist <strong>der</strong> vorgesetzte verpflichtet, den<br />

Betroffenen darauf <strong>an</strong>zusprechen. in<br />

beiden Fällen ist es günstig, sich auf<br />

konkrete <strong>an</strong>haltspunkte, Beobachtungen,<br />

vorkommnisse, Beschwerden,<br />

versäumnisse usw. beziehen<br />

zu können. vage <strong>an</strong>deutungen wie<br />

«sie haben sich in letzter zeit verän<strong>der</strong>t»<br />

können zwar unter günstigen<br />

Bedingungen ein «türöffner» sein,<br />

werden aber bei suchtgefährdeten<br />

o<strong>der</strong> suchtabhängigen Personen eher<br />

zu zurückweisung, abstreiten, Empörung<br />

führen und die Basis für weitere<br />

gespräche erschweren. Personen mit<br />

2. Wichtige Aspekte <strong>der</strong> Gesprächsführung<br />

um die gesprächsführung von <strong>an</strong>f<strong>an</strong>g<br />

<strong>an</strong> auf ein solides Fundament<br />

zu stellen, sollten einige grundregeln<br />

beachtet werden: Es ist eine zeitsp<strong>an</strong>ne<br />

von mind. 1 stunde einzupl<strong>an</strong>en,<br />

am besten ohne <strong>an</strong>schlusstermin,<br />

damit es keinen zeitdruck gibt. Eine<br />

authentische gesprächssituation im<br />

stile eines Qualifikationsgespräches<br />

wird dem <strong>an</strong>lass besser gerecht als<br />

ein Plau<strong>der</strong>stündchen mit Kaffee und<br />

Kuchen. Mögliche störungen (z. B.<br />

telefon, Besuche) sollten weitestgehend<br />

vermieden werden. Die schulleitungen<br />

sollten sich bewusst sein, dass<br />

alles auch g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>der</strong>s sein k<strong>an</strong>n, als<br />

sie es wahrnehmen. aufmerksames<br />

zuhören sowie das Einnehmen <strong>der</strong><br />

Perspektive des gesprächspartners<br />

sind wichtige Erfolgsgar<strong>an</strong>ten. zunächst<br />

ist allerdings die eigene sicht<br />

darzulegen und die leistungen, das<br />

verhalten und die rolle, welche die<br />

Person im system spielt, zu <strong>an</strong>erkennen.<br />

zu vermeiden sind pauschale<br />

vorwürfe. Kritisiert werden darf nur<br />

das verhalten, nicht aber die Person:<br />

Es ist ein unterschied zu sagen «sie<br />

sind unzuverlässig» o<strong>der</strong> «sie haben<br />

suchtproblemen neigen dazu, in unterschiedlichster<br />

Weise Kritik <strong>an</strong> ihrem<br />

verhalten zu verhin<strong>der</strong>n. zu bedenken<br />

ist jedoch, dass ein solches verhalten<br />

auch dem selbstschutz des/<strong>der</strong> Betroffenen<br />

dient und nicht nur als Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d<br />

o<strong>der</strong> uneinsichtigkeit zu werten<br />

ist. Es ist wichtig, dass er o<strong>der</strong> sie das<br />

«gesicht wahren» k<strong>an</strong>n. auf jeden Fall<br />

sollten sich die vorgesetzten auf die<br />

betroffene Person und <strong>der</strong>en mögliche<br />

reaktionen mental einstellen.<br />

Mit dem/<strong>der</strong> Betroffenen muss<br />

zunächst unter nennung des <strong>an</strong>liegens<br />

ein gesprächstermin vereinbart<br />

werden. Diese terminvereinbarung ist<br />

persönlich zu treffen und nicht etwa<br />

über zettel o<strong>der</strong> die sekretärin. Der<br />

zeitraum muss so gewählt werden,<br />

dass dem gegenüber ebenfalls eine<br />

vorbereitungszeit bleibt. Der/die<br />

Betroffene darf sich von einer vertrauensperson<br />

begleiten lassen.<br />

die und die zusagen gemacht und<br />

nicht eingehalten.» Es gilt zu bedenken:<br />

verg<strong>an</strong>genes ist nicht mehr zu<br />

än<strong>der</strong>n. Es hat allenfalls die Funktion,<br />

für die zukunft daraus zu lernen.<br />

«hätte – wäre – wenn» taugt nicht zur<br />

Bewältigung. <strong>an</strong>schließend ist dem<br />

gesprächspartner gelegenheit zu geben,<br />

dazu stellung zu nehmen, ohne<br />

durch Klarstellungen, gegenrede,<br />

Belehrung usw. zu unterbrechen. Die<br />

vorgesetzten sollten sich darauf einstellen,<br />

dass er/sie versuchen wird, die<br />

Kritik <strong>an</strong> seinem verhalten zu verhin<strong>der</strong>n<br />

und <strong>an</strong><strong>der</strong>e in die ver<strong>an</strong>twortung<br />

zu drängen.<br />

Das weitere gespräch wird eher durch<br />

Fragen als durch Behauptungen gesteuert.<br />

in jedem Fall zu vermeiden sind<br />

Diskussionen ums «rechthaben»;<br />

vielmehr ist die so gen<strong>an</strong>nte «Metaebene»<br />

<strong>an</strong>zusteuern und zu beschreiben,<br />

wie Äusserungen des<br />

gegenübers <strong>an</strong>kommen. verbale und<br />

nonverbale Wi<strong>der</strong>sprüche müssen<br />

<strong>an</strong>gesprochen werden, wenn sich die<br />

betreffende schulleitung dies zutraut.<br />

ruhe muss auch bei emotionalen<br />

137<br />

Blatt 1<br />

instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />

P

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