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und Wohnungszählung (GWZ) - Publikationsservice von IT.NRW

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schwerwiegendsten Folgen haben.<br />

Schließlich wurde <strong>von</strong> einigen der<br />

angeschriebenen Gebäudeverwalter<br />

zwar die Auskunft zu den Gebäude<strong>und</strong><br />

Wohnungsangaben erteilt,<br />

gleichzeitig wiesen diese aber darauf<br />

hin, dass weder die Wohnungsinhabernamen<br />

noch die Zahl der Bewohner<br />

in allen Fällen aktuell seien.<br />

Die Identifikation des Wohnungsinhabernamens<br />

im Melderegister, aber<br />

auch die Qualität des Befragungsergebnisses<br />

der <strong>GWZ</strong> über den Wohnungsinhaber<br />

sind jedoch im Verfahren<br />

der Haushaltegenerierung <strong>von</strong><br />

zentraler Bedeutung. Ein Nichtauffinden<br />

des durch die <strong>GWZ</strong> genannten<br />

Wohnungsinhabers in den Datensätzen<br />

des Melderegisters sowie<br />

ein Befragungsausfall, insbesondere<br />

dieses Merkmals, macht eine maschinelle<br />

Haushaltegenerierung i. d. R.<br />

unmöglich. In diesen Fällen können<br />

die Angaben zur Demographie, zur<br />

Haushaltsgröße <strong>und</strong> -struktur sowie<br />

zum Wohnverhältnis nur über eine<br />

herkömmliche Erhebung mittels einer<br />

Befragung durch Interviewer<br />

festgestellt werden. Diese Angaben<br />

ersetzen für einzelne Wohnungen<br />

oder ganze Gebäude die Angaben<br />

aus dem Melderegister sowie aus der<br />

<strong>GWZ</strong>. Im Zensustest besteht für diese<br />

Fälle die Möglichkeit, die entsprechenden<br />

Informationen durch eine<br />

Übernahme der Ergebnisse der Haushaltebefragung<br />

zu ersetzen. Diese<br />

Option bestünde in einem flächendeckenden<br />

registergestützten Zensus<br />

nicht. Hier müssten die primärstatistischen<br />

Informationen sehr zeit- <strong>und</strong><br />

kostenintensiv erhoben werden.<br />

Folgerungen für einen<br />

zukünftigen registergestützten<br />

Zensus<br />

Aufgr<strong>und</strong> der bisherigen Erfahrungen<br />

aus der postalischen <strong>GWZ</strong> im<br />

Zensustest kann unterstellt werden,<br />

dass es auch bei einer <strong>GWZ</strong> in einem<br />

zukünftigen Zensus problematisch<br />

werden wird, die Namen der tatsächlichen<br />

Wohnungsinhaber <strong>und</strong> aktuelle<br />

<strong>und</strong> vollständige Angaben zu<br />

den Wohnungen <strong>von</strong> allen Gebäudeverwaltungen<br />

zu erhalten. Bei solchen<br />

Adressen können die Gebäude-<br />

verwalter u. U. nur eine Hilfsfunktion<br />

übernehmen <strong>und</strong> die Anschriften<br />

der Wohnungseigentümer übermitteln.<br />

Für eine hieraus resultierende<br />

Befragung der einzelnen Wohnungseigentümer<br />

ist allerdings mit einem<br />

erheblichen Mehraufwand bei einer<br />

nicht zu unterschätzenden Anzahl<br />

<strong>von</strong> Adressen zu rechnen.<br />

Die relativ kleine Stichprobe <strong>von</strong><br />

1 650 Gebäuden für den Verfahrenstest<br />

entspricht circa 0,05 % der in<br />

<strong>NRW</strong> vorhandenen Wohngebäude.<br />

13) Die Stichprobe ist insofern<br />

nicht repräsentativ, als einerseits Adressen<br />

mit relativ vielen gemeldeten<br />

Personen überdurchschnittlich oft<br />

ausgewählt wurden, andererseits<br />

aber Anstalten nicht berücksichtigt<br />

worden sind, da in diesen bei einem<br />

zukünftigen Zensus ohnehin eine<br />

primärstatistische Erhebung notwendig<br />

sein wird. Aufgr<strong>und</strong> der bisher<br />

ermittelten Zahlen lässt sich aber bereits<br />

jetzt für <strong>NRW</strong> feststellen, dass<br />

bei einem zukünftigen Zensus Begehungen<br />

vor Ort in einer beträchtlichen<br />

Anzahl <strong>von</strong> Gebäuden notwendig<br />

werden könnten.<br />

Im Zensustest stellte sich bei mindestens<br />

5 % aller Adressen heraus, dass<br />

die Gebäudeeigentümer- bzw. -verwalteradressen<br />

der Gr<strong>und</strong>steuerstellen<br />

für eine schriftliche Befragung<br />

nicht genutzt werden konnten. Alle<br />

Angaben beziehen sich auf einen Bearbeitungsstand<br />

der <strong>GWZ</strong> <strong>von</strong> knapp<br />

90 %. Selbst wenn bei einem zukünftigen<br />

Zensus dieser Prozentsatz niedriger<br />

wäre <strong>und</strong> z. B. nur <strong>von</strong> einem<br />

Prozent aller Adressen ausgegangen<br />

werden müsste, so ergäbe sich eine<br />

Zahl <strong>von</strong> 34 300 Adressen, bei denen<br />

eine Vorortbegehung notwendig<br />

werden würde. Zu diesen kämen die<br />

Anstalten <strong>und</strong> ein bisher unbekannter<br />

Prozentsatz an Gebäuden, in denen<br />

die postalische <strong>GWZ</strong> keine oder<br />

nicht alle Wohnungsinhaber wird ermitteln<br />

können. Des Weiteren wird<br />

sich durch eine schriftliche Befragung<br />

sämtlicher Wohnungseigentümer<br />

in solchen Gebäuden, in denen<br />

der Verwalter nicht in der Lage ist,<br />

die aktuellen Wohnungsinhaber zu<br />

–––––––––––<br />

13) Der Bestand der Wohngebäude in <strong>NRW</strong> beträgt<br />

circa 3,43 Mill.; vgl. Statistisches Jahrbuch<br />

<strong>NRW</strong> 2001, S.396.<br />

übermitteln, der Aufwand für die<br />

postalische <strong>GWZ</strong> erhöhen. Die im<br />

Zensustest festgestellten 33 Adressen<br />

(2 % der Stichprobe) wiesen durchschnittlich<br />

10 Wohnungen auf. Da in<br />

der Stichprobenauswahl große Gebäudeüberproportional<br />

ausgewählt<br />

wurden, läge bei einem zukünftigen<br />

Zensus dieser Prozentsatz niedriger<br />

als 0,7 %. Bezogen auf die Gesamtzahl<br />

der Wohngebäude in <strong>NRW</strong><br />

wäre aber ein Mehraufwand zu erwarten<br />

14) .<br />

Die hier genannten Fallzahlen, in denen<br />

eine Begehung vor Ort in einem<br />

flächendeckenden registergestützten<br />

Zensus notwendig werden könnte,<br />

sind zwar nur grobe Schätzungen<br />

aufgr<strong>und</strong> erster Erfahrungen aus der<br />

<strong>GWZ</strong>. Doch stellen sie auch nur einen<br />

Teil der zusätzlichen primärstatistischen<br />

Erhebungen dar. Hinzu kommen<br />

noch Fälle, für die eine plausible<br />

Haushaltegenerierung aufgr<strong>und</strong><br />

der noch zu prüfenden Melderegisterqualität<br />

(Fehlbestände <strong>und</strong> Überhänge)<br />

oder des Verfahrens selbst<br />

nicht möglich ist. Der tatsächliche<br />

Umfang der zusätzlich notwendig<br />

werdenden Begehungen vor Ort<br />

kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />

noch nicht quantifiziert werden. Aus<br />

dem hier aufgezeigten Zusammenhang<br />

lassen sich für die <strong>GWZ</strong> eines<br />

zukünftigen registergestützten Zensus<br />

jedoch Folgerungen ableiten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des unverhältnismäßig hohen<br />

Rechercheaufwandes für die<br />

vorliegende zahlenmäßig kleine<br />

<strong>GWZ</strong>-Stichprobe im Zensustest, kann<br />

für einen zukünftigen Zensus abgeleitet<br />

werden, dass eine flächendeckende<br />

<strong>GWZ</strong> dezentral, d. h. in den<br />

Gemeinden, durchgeführt werden<br />

sollte. Gleiches gilt auch für die<br />

durch Unplausibilitäten notwendig<br />

werdenden Begehungen vor Ort<br />

durch Interviewer. Der Vorteil einer<br />

in den Gemeinden durchgeführten<br />

<strong>GWZ</strong> läge insbesondere darin begründet,<br />

dass aufgr<strong>und</strong> der räum-<br />

–––––––––––<br />

14) Im Test wurde zunächst <strong>von</strong> 1650 Ansprechpartnern<br />

für die ausgewählten Gebäude ausgegangen.<br />

Dadurch, dass für 33 Gebäude die Verwalter<br />

keine Angaben zu den Wohnungsinhabern<br />

machen konnten, erhöhte sich die Zahl<br />

der Ansprechpartner um 30 %. Hieraus ergibt<br />

sich ein entsprechender Mehraufwand für alle<br />

mit einer primärstatistischen Erhebung verknüpften<br />

Arbeitsschritte.<br />

Statistische Analysen <strong>und</strong> Studien <strong>NRW</strong> 1/2002 13

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