und Wohnungszählung (GWZ) - Publikationsservice von IT.NRW
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sprechend der laufenden Wohnungsnummer<br />
je Gebäude zu Wohnhaushalten<br />
zusammengefasst. Im Rahmen<br />
des Zensustests wird eine Auswertung<br />
<strong>von</strong> haushaltsstatistischen<br />
Ergebnissen lediglich über die folgenden<br />
Haushalte vorgenommen,<br />
wobei mit Ausnahme der Einpersonenhaushalte<br />
jeder Haushaltstyp<br />
nach der Anzahl <strong>von</strong> Kindern ausgewertet<br />
werden kann:<br />
– Einpersonenhaushalte<br />
– Ehepaar mit <strong>und</strong> ohne Kinder(n)<br />
– Nichteheliche Lebensgemeinschaften<br />
mit <strong>und</strong> ohne Kinder(n)<br />
– Elternteil mit Kind(ern)<br />
– Sonstige Haushalte mit <strong>und</strong> ohne<br />
Kinder(n)<br />
Fazit <strong>und</strong> Ausblick<br />
Das Vorgehen, alle über den Kernhaushalt<br />
im Sinne der Generierung 21)<br />
hinausgehenden Mehrgenerationenhaushalte<br />
als „Sonstige Haushalte“<br />
einzuordnen, führt im Ergebnis<br />
dazu, dass diese Haushaltskategorie<br />
ein Konglomerat unterschiedlichster<br />
Haushaltstypen darstellt. Die Reduktion<br />
auf nur wenige Haushaltstypen<br />
mit so genannten klassischen Kernfamilien<br />
war bis zur zweiten Hälfte des<br />
20. Jahrh<strong>und</strong>erts vielleicht ausreichend,<br />
der anhaltende Wandel in<br />
den Familien- <strong>und</strong> Haushaltsstrukturen<br />
ist jedoch mit dieser Haushaltstypologie<br />
nicht darstellbar. Gerade<br />
Verschiebungen in der Größe <strong>und</strong><br />
Zusammensetzung <strong>von</strong> Haushalten<br />
sowie daraus abgeleitet die tatsächlichen<br />
individuellen Lebens- bzw.<br />
Wohnverhältnisse sind aus politischer<br />
<strong>und</strong> wissenschaftlicher Sicht<br />
<strong>von</strong> hohem Interesse. Insofern ist die<br />
Eingrenzung auf lediglich fünf sehr<br />
eng definierte Haushaltstypen keine<br />
hinreichende Lösung.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des relativ geringen Stichprobenumfangs<br />
erlauben die Ergebnisse<br />
des Zensustests keine Aussagen<br />
–––––––––––<br />
21) Unter Kernhaushalten werden in diesem<br />
Zusammenhang alle Haushalte verstanden, deren<br />
Haushaltszusammenhang über die in den<br />
Melderegistern enthaltenen Verzeigerungen<br />
gebildet wurden.<br />
8<br />
zu tief gegliederten Haushaltsstrukturen.<br />
Insofern ist eine Beschränkung<br />
auf einen engen Haushaltsbegriff<br />
im Zensustest für die Beurteilung<br />
der Ergebnisse zulässig. So wird<br />
aufgr<strong>und</strong> des relativ geringen Umfangs<br />
dieser Stichprobe der Zensustest<br />
keine statistischen Ergebnisse<br />
liefern. Vielmehr soll eine Überprüfung<br />
des Verfahrens „registergestützter<br />
Zensus“ sowie der Qualität<br />
der herangezogenen Register ermöglicht<br />
werden. Außerdem wird in<br />
einem künftigen registergestützten<br />
Zensus, anders als im Zensustest, auf<br />
eine Haushaltebefragung weitgehend<br />
verzichtet werden. Damit liefert<br />
ein registergestützter Zensus nur<br />
Haushaltstypen aus den Ergebnissen<br />
der Generierung, womit das oben<br />
dargestellte Problem der Inkonsistenz<br />
der Haushaltstypisierung entfällt.<br />
Sollte in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />
in Zukunft jedoch ein Verzicht<br />
auf eine herkömmliche primärstatistische<br />
Erhebung nach dem Vorbild<br />
der Volkszählung <strong>und</strong> ein Umstieg<br />
auf einen flächendeckenden registergestützten<br />
Zensus stattfinden,<br />
dann ergeben sich eine Reihe <strong>von</strong><br />
Fragen <strong>und</strong> einschneidenden Problemen.<br />
Im Hinblick auf die Intention<br />
dieses Beitrags werden hier Aspekte<br />
hinsichtlich einer Haushaltstypisierung<br />
benannt.<br />
Wie jeder Zensus dient auch ein registergestützter<br />
Zensus der Neujustierung<br />
des statistischen Gesamtsystems.<br />
Ergebnisse eines Zensus bilden<br />
die Quelle für kleinräumige Ergebnisse<br />
über Haushaltsgrößen <strong>und</strong> -strukturen<br />
sowie für wohnungsstatistische<br />
Daten. Die oben dargestellte<br />
Problematik, Wirtschaftshaushalte abzugrenzen,<br />
trifft auch auf die dem<br />
Zensus nachfolgende Stichprobenerhebung<br />
Mikrozensus zu.<br />
So ist der Fragekatalog des Mikrozensus<br />
hinsichtlich des Haushaltszusammenhangs,<br />
also der Stellung aller<br />
im Haushalt lebenden Personen zueinander,<br />
ähnlich dem der Haushaltebefragung<br />
im Zensustest. Entspre-<br />
chend dem Vorgehen in einer herkömmlichen<br />
Volkszählung werden<br />
im Mikrozensus Haushalte in der Abgrenzung<br />
<strong>von</strong> Personen, die gemeinsam<br />
wohnen <strong>und</strong> wirtschaften, definiert.<br />
Folglich ist eine Vergleichbarkeit<br />
<strong>von</strong> Zensus- <strong>und</strong> Mikrozensusergebnissen<br />
auf Haushaltsebene nicht<br />
gewährleistet oder es ist ein Informationsverlust<br />
aufgr<strong>und</strong> des hohen<br />
Aggregationsniveaus <strong>von</strong> Haushaltstypen<br />
hinzunehmen.<br />
Ein Übergang auf die Definition<br />
„Wohnhaushalt“ dürfte im Mikrozensus<br />
möglich sein, ohne auf die<br />
Darstellung <strong>von</strong> Wirtschaftshaushalten<br />
auf einer tieferen Aggregationsebene,<br />
d. h. unterhalb der Wohnhaushalte,<br />
verzichten zu müssen. Vor<br />
dem Hintergr<strong>und</strong> eines flächendeckend<br />
durchgeführten registergestützten<br />
Zensus würde eine Beibehaltung<br />
des methodischen Ansatzes<br />
zur Bezugsperson im Mikrozensus zu<br />
Problemen hinsichtlich der Vergleichbarkeit<br />
<strong>von</strong> Haushaltsergebnissen<br />
<strong>und</strong> im Ergebnis zur unakzeptablen<br />
Reduktion auf nur wenige Haushaltstypen<br />
führen. Eine Anpassung<br />
des Befragungskonzepts im Mikrozensus<br />
erscheint somit unumgänglich.<br />
Denkbar wäre z. B. eine Lösung<br />
über die eindeutige Definition, welches<br />
Haushaltsmitglied Bezugsperson<br />
ist. Hier böte sich die Alternative<br />
an, immer den (ersten) Wohnungsinhaber,<br />
eventuell in Kombination mit<br />
dessen Alter <strong>und</strong>/oder Geschlecht, als<br />
Bezugsperson zu definieren. Auch<br />
könnte gänzlich auf die Kennzeichnung<br />
einer Bezugsperson verzichtet<br />
werden, wenn statt dessen ein völlig<br />
neues Erhebungsschema, z. B. entsprechend<br />
der in der §7-Erhebung<br />
„Zeitverwendung in Deutschland<br />
2001/02“ verwendeten Beziehungsmatrix<br />
aller Haushaltsmitglieder zueinander,<br />
Eingang in den Mikrozensus<br />
fände. Unabhängig <strong>von</strong> den Ergebnissen<br />
des Zensustests <strong>und</strong> der<br />
Entscheidung über den möglichen<br />
Übergang zu einem registergestützten<br />
Zensus in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland sollte die Klärung dieser<br />
Fragen im Zentrum weiterer methodischer<br />
Untersuchungen stehen.<br />
Statistische Analysen <strong>und</strong> Studien <strong>NRW</strong> 1/2002