und Wohnungszählung (GWZ) - Publikationsservice von IT.NRW
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Das Sozio-oekonomische<br />
Panel<br />
Erhebungsmethode<br />
Bei dem Sozio-oekonomischen Panel<br />
handelt es sich um eine repräsentative<br />
Längsschnittbefragung, die seit<br />
1984 einmal im Jahr <strong>von</strong> der Projektgruppe<br />
„Sozio-oekonomisches<br />
Panel“ am Deutschen Institut für<br />
Wirtschaftsforschung durchgeführt<br />
wird 1) . Thematische Schwerpunkte<br />
der Befragung sind die Erwerbstätigkeit,<br />
die regionale <strong>und</strong> berufliche<br />
Mobilität, die Einkommenssituation,<br />
die Haushaltszusammensetzung <strong>und</strong><br />
Wohnsituation, die ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Situation, die Zufriedenheit mit einzelnen<br />
Lebensbereichen, die Zeitverwendung<br />
sowie die Bildung <strong>und</strong><br />
Weiterbildung 2) . Die Gr<strong>und</strong>gesamtheit,<br />
die der Stichprobenziehung für<br />
die erste Welle zugr<strong>und</strong>e lag, umfasste<br />
die in Privathaushalten lebende<br />
Wohnbevölkerung der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland einschließlich<br />
West-Berlins. Die Stichprobe wurde<br />
auf der Haushaltsebene gezogen,<br />
wobei zwei Teilstichproben gebildet<br />
wurden:<br />
Stichprobe (A): Auf der Basis einer<br />
Random-Route-Stichprobe wurden<br />
Personen in Privathaushalten ausgewählt,<br />
deren Haushaltsvorstand nicht<br />
die Staatsangehörigkeit einer der<br />
Haupteinwanderergruppen (Personen<br />
mit türkischer, griechischer, jugoslawischer,<br />
spanischer oder italienischer<br />
Staatsangehörigkeit) besitzt.<br />
In der Regel handelt es sich dabei um<br />
Haushalte mit einem Haushaltsvorstand,<br />
der die deutsche Staatsangehörigkeit<br />
aufweist. 1984 umfasste<br />
diese Stichprobe 4 528 Haushalte.<br />
Stichprobe (B): Auf der Basis des Ausländerzentralregisters<br />
wurden Personen<br />
in Privathaushalten mit Hilfe eines<br />
Zufallsverfahrens ausgewählt,<br />
deren Haushaltsvorstand die türkische,<br />
griechische, jugoslawische, spanische<br />
oder italienische Staatsangehörigkeit<br />
besitzt. Für die einzelnen<br />
Nationalitäten wurde jeweils eine repräsentative<br />
Stichprobe gezogen.<br />
–––––––––––<br />
1) Detaillierte Informationen über die Inhalte,<br />
Anlage <strong>und</strong> methodische Umsetzung der Studie<br />
sind bei Hanefeld (1987) sowie in den jeweils<br />
aktuellen Benutzerhandbüchern der Projektgruppe<br />
zu finden (siehe Haisken-DeNew/Frick<br />
2000). – 2) Zusätzlich wird in jedem Jahr ein<br />
Schwerpunktthema behandelt.<br />
16<br />
Um eigenständige Analysen der<br />
Haushalte mit einem ausländischen<br />
Familienvorstand zu ermöglichen, ist<br />
diese Gruppe in der Stichprobe überrepräsentiert.<br />
1984 wurden 1 393<br />
Haushalte mit einem ausländischen<br />
Haushaltsvorstand befragt.<br />
Diese beiden Ursprungsstichproben<br />
wurden in den folgenden Jahren um<br />
einige Gruppen erweitert:<br />
Stichprobe (C): Im Juni 1990 wurden<br />
erstmals Personen in 2 179 Privathaushalten<br />
befragt, deren Haushaltsvorstand<br />
zu diesem Zeitpunkt die<br />
Staatsbürgerschaft der DDR besaß.<br />
Diese Stichprobe wurde aus dem<br />
Zentralen Einwohnermelderegister<br />
der DDR gezogen.<br />
Stichprobe (D): In den Jahren 1994<br />
<strong>und</strong> 1995 wurden in zwei Schritten<br />
insgesamt 531 Haushalte in die Untersuchung<br />
einbezogen, in denen<br />
mindestens ein Haushaltsmitglied<br />
lebt, das nach 1984 nach Westdeutschland<br />
zugewandert ist. Diese<br />
Haushalte wurden in einem mehrstufigen<br />
Auswahlverfahren ermittelt<br />
(siehe hierzu im Einzelnen Rendtel,<br />
Pannenberg <strong>und</strong> Daschke 1997).<br />
Stichprobe (E): Im Jahr 1998 wurden<br />
zusätzlich 1 067 Haushalte in die Untersuchung<br />
einbezogen, um die Panelmortalität,<br />
die im Zeitablauf zu<br />
einer Reduzierung des Stichprobenumfangs<br />
der Stichproben A bis D<br />
geführt hat, zu kompensieren. Die<br />
Haushalte wurden im Rahmen eines<br />
Random-Route-Verfahrens ausgewählt.<br />
Befragt werden in jedem Haushalt<br />
alle Personen, die älter als 15 Jahre<br />
sind. Es liegen aber auch Informationen<br />
über die in den Haushalten lebenden<br />
Kinder vor, die im Rahmen<br />
des Haushaltsinterviews ermittelt<br />
werden. In jedem Jahr werden dieselben<br />
Haushalte <strong>und</strong> Personen befragt,<br />
auch wenn sie ihre Wohnung<br />
gewechselt haben. Eine Ausnahme<br />
bilden lediglich Umzüge in das Ausland.<br />
Neu aufgenommen in die Studie<br />
werden Personen dann, wenn sie<br />
in die Befragungshaushalte einzie-<br />
–––––––––––<br />
3) Von 1984 bis 1988 wurden nur die so genannten<br />
Stammpersonen „weiterverfolgt“.<br />
Hierbei handelt es sich um Personen, die zum<br />
Zeitpunkt der ersten Befragung (1984) Mitglied<br />
eines Haushaltes der Nettostichprobe waren,<br />
sowie um deren Kinder.<br />
hen <strong>und</strong> wenn Kinder im Befragungshaushalt<br />
das „Untersuchungsalter“<br />
erreichen. Sofern einzelne Personen<br />
aus einem Haushalt ausziehen,<br />
bleiben sie Mitglieder der Stichprobe<br />
<strong>und</strong> werden weiter befragt 3) .<br />
Ziehen diese Personen wiederum mit<br />
anderen zusammen, so gehören diese<br />
automatisch zur Untersuchungsgruppe.<br />
Trotz dieser durch das Stichprobendesign<br />
hervorgerufenen jährlichen<br />
Aufstockung nimmt die Anzahl<br />
der Befragungshaushalte <strong>und</strong> -<br />
personen infolge der so genannten<br />
Panelmortalität <strong>von</strong> Jahr zu Jahr ab.<br />
Die Hauptursache für die Abnahme<br />
der Stichprobe liegt neben der natürlichen<br />
Mortalität in der Verweigerung<br />
der weiteren Teilnahme sowie<br />
in der Nichterreichbarkeit der Haushalte.<br />
Um diese Verluste zu kompensieren,<br />
wurde die Stichprobe im Jahr<br />
1998 aufgestockt (siehe oben „Stichprobe<br />
E“).<br />
Stichprobenumfang der<br />
ausgewählten Datensätze<br />
Um die ermittelten Ergebnisse in Beziehung<br />
zu den späteren Analysen<br />
auf der Basis des Mikrozensus setzen<br />
zu können, werden für die folgenden<br />
Analysen die Stichproben A bis E<br />
für die Jahre 1996 bis 1999 genutzt.<br />
Einbezogen werden zunächst alle<br />
Personen, die in einem privaten<br />
Haushalt leben, einschließlich der<br />
Kinder. Da die Haushalte mit einem<br />
ausländischen Haushaltsvorstand in<br />
dem gesamten Datenbestand überrepräsentiert<br />
sind, werden die hochgerechneten<br />
Ergebnisse dargestellt. Die<br />
Hochrechnung des Sozio-oekonomischen<br />
Panels orientiert sich am Mikrozensus,<br />
<strong>und</strong> zwar für die Haushalte<br />
an der wohnberechtigten Bevölkerung<br />
in Privathaushalten <strong>und</strong> für die<br />
Personen an der Bevölkerung in Privathaushalten<br />
am Hauptwohnsitz<br />
(siehe Pischner 2000). Der Berechnung<br />
des Hochrechnungsfaktors für<br />
das erste Erhebungsjahr kommt eine<br />
besondere Bedeutung zu, da sie die<br />
Ermittlung aller weiteren Faktoren<br />
bestimmt (siehe Pischner 1994; Rendtel<br />
1995; Rendtel, Wagner <strong>und</strong> Frick<br />
1995). Die Bildung der Hochrechnungsfaktoren<br />
beruht auf der Überlegung,<br />
dass die Gewichtungsfakto-<br />
Statistische Analysen <strong>und</strong> Studien <strong>NRW</strong> 1/2002