Mobilitätskonzept Glarnerland genehmigt vom ... - Kanton Glarus

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Kanton Glarus, Baudirektion Mobilitätskonzept Glarnerland Die Wohnbevölkerung im Kanton Glarus stagniert. Während sie im Unterland und auf dem Kerenzerberg zwischen 1990 und 2000 um 3% zugenommen hat, schrumpfte sie im Mittel- und Hinterland. Während im Mittelland dieser Trend in den letzten Jahren aufgehalten werden konnte, hat sich die Situation im Hinterland weiter verschärft. Das Kleintal hat zwischen 1990 und 2003 7% der Wohnbevölkerung verloren. Neben der Mehrzahl der Gemeinden mit abnehmender Wohnbevölkerung gibt es 3 Wachstumspole: • Im Unterland die Gemeinde Niederurnen • Auf dem Kerenzerberg die beiden Tourismusorte Filzbach und Obstalden • Im Hinterland die Gemeinden rund um Schwanden; insbesondere Sool, Mitlödi, Schwändi, Betschwanden Im Mittelland haben sich die Einwohnerzahlen stabilisiert. Nach dem starken Rückgang zwischen 1990 und 2000 ist in den Jahren 2000 bis 2003 ein kleiner Zuwachs zu verzeichnen. Arbeitsplätze 1991 Arbeitsplätze 2001 Veränderung 1991 bis 2001 Total Unterland 8110 6890 -15.0% Unterland 7644 6402 -16.2% Bilten 1084 695 -35.9% Niederurnen 2604 2052 -21.2% Oberurnen 378 290 -23.3% Näfels 2582 2413 -6.5% Mollis 996 952 -4.4% Kerenzerberg 466 488 4.7% Filzbach 127 210 65.4% Obstalden 77 66 -14.3% Mühlehorn 262 212 -19.1% Total Mittelland 7302 6701 -8.2% Netstal 1341 1627 21.3% Riedern 99 110 11.1% Glarus 4703 3783 -19.6% Ennenda 1159 1181 1.9% Total Hinterland 4387 3901 -11.1% Grosstal 3724 3324 -10.7% Mitlödi 441 534 21.1% Sool 38 34 -10,5% Schwändi 22 37 68.2% Schwanden 1535 1524 -0.7% Nidfurn 17 27 58.8% Haslen 168 144 -14.3% Leuggelbach 103 33 -68.0% Luchsingen 151 91 39.7% Hätzingen 90 41 -54.4% Diesbach 57 51 -10.5% Betschwanden 23 23 - Rüti 146 93 -36.3% Braunwald 374 333 -11.0% Linthal 559 359 -35.8% Kleintal 663 577 -13.0% Engi 222 163 -26.6% Matt 152 121 -20.4% Elm 289 293 1.4% Total Kanton 19799 17492 -11.7% Entwicklung der Arbeitsplätze Bernath + Partner 11
Kanton Glarus, Baudirektion Mobilitätskonzept Glarnerland Dramatischer präsentieren sich die Kenndaten des Arbeitsmarktes. Die Zahl der Arbeitsplätze hat im Zeitraum von 10 Jahren um 11.7% abgenommen. Die Abnahmen sind besonders hoch im Grosstal und im Kleintal. Relativ stabil sind die Verhältnisse rund um Schwanden geblieben. In den Gemeinden des Kerenzerberges sind neue Arbeitsplätze geschaffen worden (Filzbach + 83 Arbeitsplätze). An zwei weiteren Standorten sind namhafte Zunahmen zu beobachten: In Netstal (+ 286 Arbeitsplätze) und in Mitlödi (+ 93 Arbeitsplätze). Zu erwähnen ist die Gemeinde Elm, die trotz langer Anfahrtswege keine Einbussen bei den Beschäftigten hinnehmen musste, sondern die Zahl leicht steigern konnte. 2.2.2 Erreichbarkeit Die verkehrstechnische Erreichbarkeit eines Standortes geniesst nach wie vor einen hohen Stellenwert als Standortkomponente. Die Weiterentwicklung der Verkehrs-, Kommunikations- und Transporttechnik hat zwar die Bedeutung der Transportkosten sinken lassen. Dafür hat die termingerechte und rasche Belieferung der Kunden stark an Bedeutung gewonnen. Neben den unternehmensbezogenen Anbindungsbedürfnissen rückt auch das Pendlerverhalten der Arbeitskräfte den Grad der Erreichbarkeit in den Mittelpunkt. Im Rahmen der publizierten Studie „ Der Kanton Glarus: Struktur und Perspektiven, September 2003“ der Credit Suisse sind fundierte Analysen zur Erreichbarkeit der Regionen des Kantons Glarus erstellt worden. Wir zitieren daraus: „Der mittlere Grad der Erreichbarkeit der Gemeinden im Kanton Glarus liegt exakt beim Medianwert aller Schweizer Gemeinden. Dies bedeutet, dass 50% aller Schweizer Gemeinden über eine schlechtere Erschliessung verfügen. Angesichts der geografischen Lage schneiden die Glarner Gemeinden damit nicht schlecht ab. Dazu trägt einerseits die topografisch bedingte Konzentration der Besiedelung auf den Talbodenstreifen bei, wodurch rascher eine hohe Zahl von Einwohnern erreicht werden kann als bei einer starken Zersiedelung. Andrerseits erhöht die bereits angesprochene gute Verkehrsanbindung am Talausgang zur Linthebene den Grad der Erreichbarkeit. Dem relativ gut angebundenen Unterland und dem von der eigenen Gravitation profitierenden Mittelland steht die schwache Erreichbarkeit des Hinterlandes und der drei Gemeinden des Kerenzerberges gegenüber. Der Grad der Erreichbarkeit hängt in starkem Masse von der Kantonsstrasse ab, welche die Lebensader des Glarnerlandes darstellt. Die steigende Verkehrslast auf dieser Achse droht jedoch die Erreichbarkeit des Kantons negativ zu beeinflussen und den Vorteil einer guten Anbindung an einen von Staurisiken kaum betroffenen Teil des Nationalstrassennetzes zunichte zu machen.“ Obwohl sich die Wirtschaftsstrukturen im Kanton Glarus im letzten Jahrzehnt sehr gewandelt haben und mit dem Abbau in der Textilindustrie der Anteil der Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe abgenommen hat, ist der industriell-gewerbliche Bereich mit über 30% weiterhin stark vertreten. Das verarbeitende Gewerbe ist auf direkte Verkehrsanbindungen angewiesen. Regelmässige Verkehrsbehinderungen führen zu Standortnachteilen gegenüber Lagen in unmittelbarer Nähe der Autobahnanschlüsse. Gute öV–Verbindungen genügen im Wettbewerb der Standorte nicht. Bernath + Partner 12
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