Mobilitätskonzept Glarnerland genehmigt vom ... - Kanton Glarus
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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Inhalt<br />
Seite<br />
1. Einleitung 1<br />
1.1 Auftrag und Zielsetzungen 1<br />
1.2 Projektorganisation 2<br />
1.3 Stand der Arbeiten 3<br />
1.4 Beurteilung der Nachhaltigkeit 4<br />
1.5 Aufbau des Berichtes 5<br />
2. Ausgangslage 6<br />
2.1 Verkehrsentwicklung 6<br />
2.1.1 Motorisierter Individualverkehr 6<br />
2.1.2 Öffentlicher Verkehr 8<br />
2.2 Bevölkerung und Wirtschaft 10<br />
2.2.1 Demographie 10<br />
2.2.2 Erreichbarkeit 12<br />
2.2.3 Mobilität 13<br />
2.3 Basisnetz und Schwachstellen 17<br />
2.3.1 Basisnetz Strassen 17<br />
2.3.2 Basisnetz Öffentlicher Verkehr (Bahn und Bus) 18<br />
2.3.3 Basisnetz Langsamverkehr 19<br />
2.4 Direkte Kosten und Finanzierung 20<br />
2.4.1 Kosten öV 20<br />
2.4.2 Kosten motorisierter Individualverkehr 21<br />
2.4.3 Gesamtüberblick 21<br />
2.5 Planungsumfeld 23<br />
2.5.1 Bundesebene 23<br />
2.5.2 <strong>Kanton</strong>sebene 24<br />
3. Zielsetzungen 25<br />
3.1 Entwicklungspolitisches Leitbild des <strong>Kanton</strong>s <strong>Glarus</strong> 25<br />
3.2 <strong>Kanton</strong>aler Richtplan <strong>Glarus</strong> 2004 25<br />
4. Massnahmen 27<br />
4.1 Massnahmen im Öffentlichen Verkehr 27<br />
4.1.1 Bahnlinie von Ziegelbrücke bis Linthal bleibt das Rückgrat des<br />
öffenlichen Verkehrs 27<br />
4.1.2 Kontinuierliche Optimierung des Bus-Systems 28<br />
4.1.3 Massvoller Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in den Randstunden<br />
und an den Wochenenden 29<br />
4.2 Strasseninfrastruktur 29<br />
4.2.1 Entlastung des Dorfzentrums von Netstal 29<br />
4.2.2 Entlastung des Dorfzentrums von Näfels 31<br />
4.2.3 Entlastung des Zentrums <strong>Glarus</strong> 33<br />
4.2.4 Mehrjahresprogramm <strong>Kanton</strong>sstrassen 37<br />
Bernath + Partner i1
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
4.3 Langsamverkehr 38<br />
4.3.1 Erhalt und Ausbau des kantonalen Radwegnetzes 38<br />
4.3.2 Fuss- und Wanderwege unterhalten 38<br />
4.3.3 Nahtstellen zwischen den Verkehrsträgern verbessern 39<br />
4.4 Organisatorische Massnahmen 40<br />
4.4.1 Mobilitätsmarketing 40<br />
4.4.2 Anreize und Lenkungsmassnahmen 40<br />
4.5 Finanzpolitische Massnahmen 41<br />
5. Zielerreichung 43<br />
5.1 Massnahme öV1: Bahnlinie von Ziegelbrücke bis Linthal bleibt<br />
das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs 43<br />
5.2 Massnahme öV2: Kontinuierliche Optimierung des Bus-Systems 46<br />
5.3 Massnahme öV3: Massvoller Ausbau des öffentlichen Verkehrs<br />
in den Randstunden und an Wochenenden 48<br />
5.4 Massnahme Strasse1: Entlastung des Dorfzentrums von Netstal 50<br />
5.5 Massnahme Strasse2: Entlastung des Dorfzentrums Näfels 52<br />
5.6 Massnahme Strasse3: Entlastung Zentrum <strong>Glarus</strong> 54<br />
5.7 Massnahme Strasse4: Mehrjahresprogramm <strong>Kanton</strong>sstrassen 56<br />
5.8 Massnahme LV1: Erhalt und Ausbau des kantonalen Radwegnetzes<br />
58<br />
5.9 Massnahme LV2: Fuss- und Wanderwege unterhalten 60<br />
5.10 Massnahme LV3: Nahtstellen zwischen den Verkehrsträgern<br />
verbessern 62<br />
5.11 Massnahme ORG1: Mobilitätsmarketing 64<br />
5.12 Massnahme ORG2: Anreize und Lenkungsmassnahmen 64<br />
5.13 Massnahme ORG3: Verkehrsfonds 64<br />
6. Umsetzung 65<br />
6.1 Zuständigkeiten 65<br />
6.2 Prioritäten 66<br />
Bernath + Partner i2
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
1. Einleitung<br />
1. 1 Auftrag und Zielsetzung<br />
Der Landrat hat mit Beschluss <strong>vom</strong> 25. September 2002 die Baudirektion beauftragt,<br />
mit dem „<strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong>“ Wege aufzuzeigen, wie sich das<br />
Verkehrssystem auf dem <strong>Kanton</strong>sgebiet als Ganzes weiterentwickeln soll. Das<br />
Verkehrssystem hat dabei folgenden Kriterien zu genügen:<br />
- Die Massnahmen müssen finanzierbar und wirtschaftlich tragbar sein<br />
(wirtschaftliche Effizienz)<br />
- Die Massnahmen müssen mehrheitsfähig sein (gesellschaftliche<br />
Akzeptanz).<br />
- Die Massnahmen müssen Rücksicht nehmen auf die natürlichen<br />
Ressourcen und auf die Umwelt.<br />
Der Landrat legt grosses Gewicht auf eine nachhaltige Mobilitätsvorsorge.<br />
Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht wird an die Verbesserung der Erreichbarkeit die<br />
Hoffnung geknüpft, dass die weitere wirtschaftliche Erosion des Hinterlandes gestoppt<br />
werden kann.<br />
Trotz wirtschaftlicher und bevölkerungsmässiger Stagnation ist die Gesamtmobilität<br />
weiter angestiegen. Negative Folgen sind wachsende Verkehrsimmissionen in den<br />
Gemeinden des Mittellandes und teilweise des Unterlandes. Zwischen den individuellen<br />
Ansprüchen auf uneingeschränkte Bewegungsfreiheit und der Beeinträchtigung von<br />
Anwohnern und Umwelt entsteht ein grundsätzlicher Interessenkonflikt. Es gilt einen<br />
gangbaren Weg zu einem Ausgleich zwischen Rücksichtnahme und individuellen<br />
Mobilitätsbedürfnissen aufzuzeigen.<br />
Schliesslich stellt sich die Frage nach dem finanzpolitischen Spielraum. Sollen in<br />
Zukunft die kantonalen Ausgaben unter dem Titel Verkehr und Mobilität gleich bleiben<br />
wie heute, müssen sie abnehmen oder können sie anwachsen? Soll eine bessere<br />
Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben im Mobilitätsbereich erreicht werden?<br />
Das <strong>Mobilitätskonzept</strong> durchleuchtet das Verkehrssystem als Ganzes. So geht es<br />
letztlich nicht nur um Infrastrukturprojekte und deren Auswirkungen, sondern ebenso<br />
um den Betrieb und um den Erhalt der Funktionstüchtigkeit bestehender Anlagen und<br />
Systeme.<br />
In erster Linie werden die kantonalen Aufgabenbereiche bearbeitet. Die<br />
Mobilitätsvorsorge ist aber ebenso eine Aufgabe der Gemeinden und des Bundes. Die<br />
Koordination wird durch den kantonalen Richtplan „Verkehr“ sichergestellt, in welchen<br />
die Resultate des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es einfliessen.<br />
Bernath + Partner 1
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
1. 2 Projektorganisation<br />
Der Landrat hat in seinem Auftrag an den Regierungsrat wesentliche organisatorische<br />
Rahmenbedingungen vorgegeben. So hat er ein Führungsgremium unter der Leitung<br />
des Baudirektors eingesetzt. Dem Führungsgremium berichten 4 Arbeitsgruppen mit<br />
folgenden Aufgabenbereichen:<br />
- Gruppe 1: Strassen und motorisierter Individualverkehr<br />
- Gruppe 2: Öffentlicher Verkehr und Langsamverkehr<br />
- Gruppe 3: Wirtschaft, Tourismus und Freizeitverkehr<br />
- Gruppe 4: Siedlung, Raumplanung, Lärm- und Umweltschutz, Natur und<br />
Landschaft<br />
Gruppe 1:<br />
Strassenverkehr<br />
Gruppe 2:<br />
Öffentlicher<br />
Verkehr und<br />
Langsamverk.<br />
Regierungsrat<br />
Führungsgremium<br />
Gruppe 3:<br />
Wirtschaft,<br />
Tourismus,<br />
Freizeitverkehr<br />
Begleitgruppe<br />
Landrat<br />
Gruppe 4:<br />
Raumplanung,<br />
Umwelt,<br />
Landschaft<br />
Der Landrat hat eine Controllinggruppe eingesetzt, welche die Arbeiten am <strong>Mobilitätskonzept</strong><br />
begleitet.<br />
Zur Vorbereitung der Beratungen in den Arbeitsgruppen hat die Baudirektion eine<br />
„Spurgruppe“ eingesetzt. Sie hat den Grundlagenbericht zum „<strong>Mobilitätskonzept</strong><br />
<strong>Glarnerland</strong>“ erarbeitet. Der Grundlagen-Bericht ist <strong>vom</strong> Regierungsrat an seiner<br />
Sitzung <strong>vom</strong> 29. Juni 2004 zur Kenntnis genommen worden.<br />
Bernath + Partner 2
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
1. 3 Stand der Arbeiten<br />
Als Grundlage für die Beratungen der Arbeitsgruppen diente der erwähnte<br />
„Grundlagenbericht <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong>“. Der Bericht stellt 4 Szenarien für die<br />
Mobilitätsvorsorge vor:<br />
Szenario 1: Konzentration der Mobilitätsvorsorge auf die Förderung des<br />
öffentlichen Bahn- und Busverkehrs und des Langsamverkehrs.<br />
Szenario 2: Konzentration der Mobilitätsvorsorge auf Massnahmen im Strassenbau<br />
und im motorisierten Individualverkehr.<br />
Szenario 3: Schrittweise Verbesserung der Verkehrsabläufe ohne bedeutende<br />
Neu-Investitionen, weder in die Bahn- noch in die Strasseninfrastruktur.<br />
(Fortschreibung Status quo)<br />
Szenario 4: Schrittweiser Ausbau des Angebotes des öffentlichen Verkehrs auf<br />
Schiene und Strasse. Etappenweiser Bau der 2 Ortsumfahrungen<br />
Näfels und Netstal.<br />
Die Arbeitsgruppen haben im Laufe des Jahres 2005 die Szenarien und die<br />
Massnahmen im einzelnen beraten und gewürdigt. Der Massnahmenkatalog wurde<br />
ergänzt, abgeändert und vervollständigt.<br />
Im Laufe der Beratungen haben sich die Vorschläge der 4 Arbeitsgruppen sehr<br />
angenähert. Im Wesentlichen liegt ein grossmehrheitlicher Konsens vor, der empfiehlt,<br />
das Zugsangebot auf der Bahnlinie von Ziegelbrücke bis Linthal als Rückgrat des<br />
öffentlichen Verkehrs schrittweise auszubauen, die Buslinien zu optimieren und die<br />
beiden Ortsumfahrungen von Näfels und Netstal zu realisieren. Die Massnahmen<br />
werden im Kapitel 4 im Detail vorgestellt.<br />
Die Diskussion über die Umfahrungsstrassenabschnitte zeigte, dass vertiefte<br />
Abklärungen über die Machbarkeit der möglichen Linienführungen notwendig sind. Die<br />
Vorschläge von Kapitel 4 beinhalten die entsprechenden Ergebnisse.<br />
Bernath + Partner 3
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
1. 4 Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />
Primär sollen durch die geplanten Massnahmen die Qualität der Verkehrssysteme<br />
verbessert werden. Die Wirksamkeit wird wie folgt gemessen:<br />
- Verbesserung der Reisezeiten im öV<br />
- Qualitätssteigerung im öV<br />
- Verbesserung der Erreichbarkeit<br />
- Verbesserung der Intermodalität (Umsteigeverhältnisse)<br />
- Qualitätssteigerung im Fuss- und Veloverkehr<br />
In Anlehnung an die Planungsarbeiten der Eidgenossenschaft zum Sachplan Verkehr<br />
wird die Nachhaltigkeit mit folgenden Kriterien gemessen:<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />
Nutzen schaffen<br />
• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
minimieren (Jahreskosten)<br />
• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
maximieren (Jahresnutzen)<br />
• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />
Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />
• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />
minimieren<br />
Gesellschaft<br />
• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />
• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />
erschwerten Zugang zum Verkehr<br />
• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />
schützen<br />
• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />
Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Umwelt<br />
• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />
unbedenkliches Niveau senken<br />
• Luftschadstoffe senken<br />
• Lärmbelastung senken<br />
• Flächenbeanspruchung senken<br />
• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />
• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />
räumen und Gewässern senken<br />
Beeinträchtigung des Klimas senken<br />
• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />
senken<br />
Kriterien zur Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />
Bernath + Partner 4
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
1. 5 Aufbau des Berichtes<br />
Der vorliegende Bericht ist eine Synthese und Weiterführung des Grundlagenberichtes<br />
und der Resultate der Beratungen der 4 Arbeitsgruppen und des Führungsgremiums.<br />
In Kapitel 2 wird die heutige Mobilitätssituation analysiert. Die Schwachstellen im Verkehrssystem<br />
werden identifiziert. Schliesslich werden Basisnetze definiert. Die<br />
Massnahmen des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es konzentrieren sich auf die zukünftige<br />
Ausgestaltung dieser Basisnetze.<br />
In Kapitel 3 werden die Zielsetzungen, wie sie im Richtplan Siedlung und im Leitbild<br />
Wirtschaft der <strong>Kanton</strong>sregierung umschrieben sind, zusammengestellt. Sie geben<br />
gleichsam die Marschrichtung für die zukünftige Mobilitätsvorsorge vor.<br />
Kapitel 4 stellt den Massnahmenplan und die Einzelmassnahmen vor. Sie sind das<br />
Ergebnis der Beratungen der Arbeitsgruppen und des Führungsgremiums.<br />
Kapitel 5 zeigt die Beurteilung der Massnahmen bezüglich ihrer Nachhaltigkeit. Es<br />
handelt sich dabei um einen qualitativen Beschrieb ihrer Auswirkungen auf Wirtschaft,<br />
Gesellschaft und Umwelt.<br />
Kapitel 6 skizziert die Umsetzung des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es.<br />
Bernath + Partner 5
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
2. Ausgangslage<br />
2. 1 Verkehrsentwicklung<br />
2.1.1 Motorisierter Individualverkehr<br />
Die Verkehrsbelastungen des Strassennetzes sind sehr unterschiedlich. Die höchste<br />
Belastung wird auf der A3 gemessen. Im Jahre 2000 wurden im Tagesdurchschnitt<br />
27´000 PW-Fahrten gezählt.<br />
Mitten durch das Siedlungsgebiet der Gemeinden Näfels, Netstal und <strong>Glarus</strong> verläuft<br />
die Hauptverkehrsachse mit einem durchschnittlichen Tagesverkehr von rund 20´000<br />
Fahrzeugen. Verkehrsmengen von 20´000 Fahrzeugen pro Tag auf Ortsdurchfahrten<br />
können nicht ohne Staus und Beeinträchtigung des Langsamverkehrs abgewickelt<br />
werden.<br />
Südlich von <strong>Glarus</strong> nimmt die Verkehrsbelastung auf der <strong>Kanton</strong>sstrasse stark ab und<br />
liegt bei rund 10´000 Fahrzeugen pro Tag. Die Dauerzählstelle des ASTRA Schwanden<br />
Nord misst einen durchschnittlichen Tagesverkehr von rund 6´000 Fahrzeugen.<br />
.<br />
20000<br />
18000<br />
16000<br />
14000<br />
12000<br />
10000<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
0<br />
1980 1985 1990 1995 2000<br />
<strong>Glarus</strong> Nord<br />
Schwanden Nord<br />
Entwicklung der Verkehrsbelastungen (durchschnittlicher täglicher Verkehr DTV). Die Zahlenwerte<br />
von Schwanden Nord aus dem Jahre 2000 können nicht direkt mit den Vorjahren verglichen werden,<br />
da die Strassenanlage geändert wurde.<br />
Gemäss Erhebungen des Verkehrsingenieurbüros SNZ aus dem Jahre 1999 ist der<br />
durchschnittliche Werktagsverkehr fast überall grösser als der durchschnittliche<br />
Wochenendverkehr, d.h. der Ausflugsverkehr ist im Durchschnitt kleiner als die<br />
Verkehrsmengen an den Wochentagen. Die grössten Verkehrsspitzen treten allerdings<br />
an Schönwetter-Wochenenden im Herbst auf, an welchen die Tageswerte auf das<br />
Doppelte der Durchschnittswerte anwachsen können, was in den Dörfern zu<br />
unhaltbaren Zuständen führt. Dieses typische Phänomen der Ausflugsdestinationen hat<br />
zur Folge, dass Verkehrsmengenargumente in der Bevölkerung unterschiedlich<br />
gewichtet und beurteilt werden. Die einen argumentieren mit den hohen<br />
Spitzenverkehrsmengen, die anderen mit den tieferen Durchschnittszahlen.<br />
Bernath + Partner 6
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Querschnitt Durchschnittlicher täglicher Verkehr (DTV)<br />
Nr. Name 1989 1999 2005<br />
1 Autobahnzubringer Nord 9´950 12´000 13´300<br />
2 Autobahnzubringer Mitte 8´450 10´350<br />
3 Autobahnzubringer Süd 7´650 9´600<br />
4 Oberurnen Ost 2´000 3´000<br />
5 Oberurnen Süd 7´600 9´000 9’500<br />
6 Zubringer Mollis 2´550 3´350<br />
7 Kerenzerberg 1´750 1´700<br />
9 Näfels Süd 12´750 16´300 18´000<br />
10 Mollis Süd 2´400 2´550<br />
11 <strong>Glarus</strong> Nord 14´250 18´950 18´700<br />
13 Niederurnen Nord 3´900<br />
14 Niederurnen Süd 8´500<br />
16 Flechtesenstrasse 2´700<br />
17 Schwärzistrassen 1´650<br />
18 Näfels Nord 18´250<br />
19 Mollis Nord 1´650<br />
20 Näfels Ost 5´750<br />
21 Ennetbühls 1´850<br />
22 Ennenda 5´750 5´200<br />
23 <strong>Glarus</strong> Süd 10´200 10´300<br />
24 Schwanden Nord 6´000 6´200<br />
Durchschnittlicher täglicher Verkehr in Motorfahrzeuge/Tag (Studie SNZ und Daten ASTRA, prov.<br />
Auswertung Zählung 2005)<br />
Die Entwicklung der Verkehrsmengen ist von Region zu Region sehr unterschiedlich.<br />
Während im Mittel- und Unterland die Zuwachsraten in etwa dem schweizerischen<br />
Mittelwert entsprechen, herrschen südlich von <strong>Glarus</strong> andere Verhältnisse. Der<br />
Strassenverkehr im Klein- und Grosstal stagniert und widerspiegelt damit die<br />
schwierigen wirtschaftlichen und demografischen Rahmenbedingungen.<br />
Februar September Jahresmittelwert<br />
2002 5892 7171 6209<br />
2003 5952 6960 6313<br />
2004 6114 6709 6264<br />
2005 5861<br />
Verkehrsmengen an der ASTRA Zählstelle Schwanden (Durchschnittlicher täglicher<br />
Verkehr in Fz./d)<br />
Bernath + Partner 7
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
2.1.2 Öffentlicher Verkehr (Bahn und Bus)<br />
Das Busangebot wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Die<br />
letzten wichtigen Meilensteine waren die Inbetriebnahme des GlarnerBus Unterland<br />
Kerenzerberg am 10. Juli 2001, die Einführung des GlanerSpinters sowie die<br />
Anpassung des Bussystems an das neue Bahnangebot.<br />
Die Nachfrage nach Leistungen des öffentlichen Bussystems wird periodisch erfasst.<br />
Als Beispiel sind die Linien des GlanerBus Unterland aufgeführt.<br />
3.-9. 2-8.<br />
Sept. 01 Sept. 02 Sept.04 Sept 05<br />
Näfels-Obstalden-Mühlehorn 3074 3336 3397 3817<br />
Näfels-Bilten 2521 2758 3112 3619<br />
Näfels-Ziegelbrücke 1927 2310 2435 3359<br />
Total 7522 8209 8944 10795<br />
Personenfahrten pro Zählwoche<br />
Im Einzugsgebiet der drei Buslinien wohnen ca. 11´000 Personen. Umgerechnet<br />
bedeutet dies, dass auf jeden Einwohner eine Busfahrt pro Woche entfällt. Trotz der<br />
steigenden Beliebtheit des Busangebotes ist der Anteil der Busfahrten an der<br />
Gesamtmobilität noch klein. Sie dürfte bei 5-7% der gesamten motorisierten Mobilität<br />
(MIV und ÖV zusammengerechnet) liegen.<br />
Mit Bahn und Bus zusammen werden im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> pro Tag ca. 7400 Pers.<br />
transportiert. Gemäss Hochrechnungen ergeben sich pro Linie folgende Zahlenwerte:<br />
2002 2003<br />
Buslinie Schwanden – Elm 193´700 234´000<br />
Buslinie Schwanden – Schwändi 26´400 33´000<br />
Buslinie Schwanden – Sool 8´300 8´500<br />
Nachtbus Hinterland 4´500 5´400<br />
Bahnersatz Schwanden – Linthal 32´800 34´000<br />
Buslinie Unterland – Kerenzerberg 392´000 442´000<br />
Nachtbus Unterland 130 3´100<br />
Postauto Mittelland 185´000 185´000*)<br />
Verbindung Netstal – Näfels – Mollis 0 10´100<br />
Klöntal 25´800 32´300<br />
Total Buslinien 868´630 987´400<br />
SBB Bahnlinie 1´299´000 1´265´000<br />
Standseilbahn Braunwald 423´000 440´000<br />
öV Frequenzen in den Jahren 2002 und 2003 (Hochrechnungen aus Zählungen); *) wegen Softwarefehler bei<br />
Postauto keine neuen Zahlen verfügbar<br />
Total wurden in den Jahren 2002 und 2003 2.6 Mio. resp. 2.7 Mio. Personenfahrten mit<br />
Bahn und Bus gezählt. Personenfahrten registriert. Pro Einwohner ergibt dies einen<br />
Durchschnitt von 0.2 Fahrten pro Tag. Der Wert liegt im ähnlichen Bereich wie der für<br />
die oben analysierten Buslinien, nämlich bei ca. 7-10% aller Personenfahrten.<br />
Bernath + Partner 8
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Im Hinblick auf die Zielsetzungen des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es könnte aus den obigen<br />
Zahlenwerten gefolgert werden, dass ein realistischer Wert des anzustrebenden Modal<br />
Splits bei 15% des Gesamtverkehrs liegen dürfte. Durch eine sehr attraktives ÖV-<br />
Angebot könnte allenfalls ein Modal Split Anteil von 20% des Gesamtverkehrs erreicht<br />
werden. Die Personenfahrten-Zahlen mit dem öffentlichen Verkehrs würden sich<br />
verdoppeln bis verdreifachen.<br />
Bernath + Partner 9
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
2. 2 Bevölkerung und Wirtschaft<br />
2.2.1 Demographie<br />
Der <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> hat eine Fläche von 685 km 2 und 38´346 Einwohner (Stand 2000).<br />
Das <strong>Kanton</strong>sgebiet als Talschaft ist nur von Norden erschlossen. Die Übergänge des<br />
Klausenpasses und des Pragelpasses sind untergeordnete, im Wesentlichen<br />
touristische Verkehrswege. Die Talschaft ist umgeben von steil ansteigenden Bergen.<br />
Der Grossteil der Siedlungsgebiete, der Industrie und des Verkehrs konzentrieren sich<br />
auf den schmalen Talboden, der sich gegen die Linthebene mit dem Eisenbahnknotenpunkt<br />
Ziegelbrücke hin öffnet.<br />
<strong>Glarus</strong> mit seinen rund 5´700 Einwohnern ist der Mittelpunkt des <strong>Kanton</strong>s und<br />
gleichzeitig auch dessen Verwaltungszentrum. Städtische Zentren gibt es nicht, da<br />
dafür die geographischen und topographischen Voraussetzungen fehlen.<br />
Einwohner<br />
1990<br />
Einwohner<br />
2000<br />
Einwohner<br />
2003<br />
Veränderung<br />
2000 - 2003<br />
Total Unterland 15´311 15´772 15´930 1%<br />
Unterland 13´977 14´355 14´498 1%<br />
Bilten 1´916 1´882 1´983 5%<br />
Niederurnen 3´411 3´741 3´700 -1%<br />
Oberurnen 1´790 1´811 1´825 1%<br />
Näfels 3´882 3´947 3´982 1%<br />
Mollis 2´978 2´974 3’008 1%<br />
Kerenzerberg 1´334 1´417 1´433 1%<br />
Filzbach 471 542 536 -1%<br />
Obstalden 388 434 453 4%<br />
Mühlehorn 475 441 444 -%<br />
Total Mittelland 12´139 11´799 11´952 1%<br />
Netstal 2´898 2´813 2´881 2%<br />
Riedern 644 622 677 9%<br />
<strong>Glarus</strong> 5´728 5´556 5´686 2%<br />
Ennenda 2´869 2´808 2´708 -4%<br />
Total Hinterland 11´028 10´612 10´400 -2%<br />
Grosstal 9´136 8´814 8´637 -2%<br />
Mitlödi 1´019 1´030 1´084 5%<br />
Sool 258 303 303 -%<br />
Schwändi 369 395 406 3%<br />
Schwanden 2645 2601 2´557 -2%<br />
Nidfurn 279 258 245 -5%<br />
Haslen 597 649 625 -4%<br />
Leuggelbach 171 184 174 -5%<br />
Luchsingen 647 592 1´145 -2%<br />
Hätzingen 363 341<br />
Diesbach 284 237<br />
Betschwanden 149 172 177 3%<br />
Rüti 507 444 389 -12%<br />
Braunwald 478 408 398 -2%<br />
Linthal 1´370 1´200 1´134 -6%<br />
Kleintal 1´892 1´798 1´763 -2%<br />
Engi 695 656 656 -%<br />
Matt 406 381 366 -4%<br />
Elm 791 761 741 -3%<br />
Total <strong>Kanton</strong> 38´478 38´183 38´283 1%<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
Bernath + Partner 10
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Die Wohnbevölkerung im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> stagniert. Während sie im Unterland und auf<br />
dem Kerenzerberg zwischen 1990 und 2000 um 3% zugenommen hat, schrumpfte sie<br />
im Mittel- und Hinterland. Während im Mittelland dieser Trend in den letzten Jahren<br />
aufgehalten werden konnte, hat sich die Situation im Hinterland weiter verschärft. Das<br />
Kleintal hat zwischen 1990 und 2003 7% der Wohnbevölkerung verloren. Neben der<br />
Mehrzahl der Gemeinden mit abnehmender Wohnbevölkerung gibt es 3<br />
Wachstumspole:<br />
• Im Unterland die Gemeinde Niederurnen<br />
• Auf dem Kerenzerberg die beiden Tourismusorte Filzbach und Obstalden<br />
• Im Hinterland die Gemeinden rund um Schwanden; insbesondere Sool, Mitlödi,<br />
Schwändi, Betschwanden<br />
Im Mittelland haben sich die Einwohnerzahlen stabilisiert. Nach dem starken Rückgang<br />
zwischen 1990 und 2000 ist in den Jahren 2000 bis 2003 ein kleiner Zuwachs zu<br />
verzeichnen.<br />
Arbeitsplätze 1991 Arbeitsplätze 2001 Veränderung 1991<br />
bis 2001<br />
Total Unterland 8110 6890 -15.0%<br />
Unterland 7644 6402 -16.2%<br />
Bilten 1084 695 -35.9%<br />
Niederurnen 2604 2052 -21.2%<br />
Oberurnen 378 290 -23.3%<br />
Näfels 2582 2413 -6.5%<br />
Mollis 996 952 -4.4%<br />
Kerenzerberg 466 488 4.7%<br />
Filzbach 127 210 65.4%<br />
Obstalden 77 66 -14.3%<br />
Mühlehorn 262 212 -19.1%<br />
Total Mittelland 7302 6701 -8.2%<br />
Netstal 1341 1627 21.3%<br />
Riedern 99 110 11.1%<br />
<strong>Glarus</strong> 4703 3783 -19.6%<br />
Ennenda 1159 1181 1.9%<br />
Total Hinterland 4387 3901 -11.1%<br />
Grosstal 3724 3324 -10.7%<br />
Mitlödi 441 534 21.1%<br />
Sool 38 34 -10,5%<br />
Schwändi 22 37 68.2%<br />
Schwanden 1535 1524 -0.7%<br />
Nidfurn 17 27 58.8%<br />
Haslen 168 144 -14.3%<br />
Leuggelbach 103 33 -68.0%<br />
Luchsingen 151 91 39.7%<br />
Hätzingen 90 41 -54.4%<br />
Diesbach 57 51 -10.5%<br />
Betschwanden 23 23 -<br />
Rüti 146 93 -36.3%<br />
Braunwald 374 333 -11.0%<br />
Linthal 559 359 -35.8%<br />
Kleintal 663 577 -13.0%<br />
Engi 222 163 -26.6%<br />
Matt 152 121 -20.4%<br />
Elm 289 293 1.4%<br />
Total <strong>Kanton</strong> 19799 17492 -11.7%<br />
Entwicklung der Arbeitsplätze<br />
Bernath + Partner 11
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Dramatischer präsentieren sich die Kenndaten des Arbeitsmarktes. Die Zahl der<br />
Arbeitsplätze hat im Zeitraum von 10 Jahren um 11.7% abgenommen. Die Abnahmen<br />
sind besonders hoch im Grosstal und im Kleintal. Relativ stabil sind die Verhältnisse<br />
rund um Schwanden geblieben. In den Gemeinden des Kerenzerberges sind neue<br />
Arbeitsplätze geschaffen worden (Filzbach + 83 Arbeitsplätze). An zwei weiteren<br />
Standorten sind namhafte Zunahmen zu beobachten: In Netstal (+ 286 Arbeitsplätze)<br />
und in Mitlödi (+ 93 Arbeitsplätze). Zu erwähnen ist die Gemeinde Elm, die trotz langer<br />
Anfahrtswege keine Einbussen bei den Beschäftigten hinnehmen musste, sondern die<br />
Zahl leicht steigern konnte.<br />
2.2.2 Erreichbarkeit<br />
Die verkehrstechnische Erreichbarkeit eines Standortes geniesst nach wie vor einen<br />
hohen Stellenwert als Standortkomponente. Die Weiterentwicklung der Verkehrs-,<br />
Kommunikations- und Transporttechnik hat zwar die Bedeutung der Transportkosten<br />
sinken lassen. Dafür hat die termingerechte und rasche Belieferung der Kunden stark<br />
an Bedeutung gewonnen. Neben den unternehmensbezogenen Anbindungsbedürfnissen<br />
rückt auch das Pendlerverhalten der Arbeitskräfte den Grad der<br />
Erreichbarkeit in den Mittelpunkt.<br />
Im Rahmen der publizierten Studie „ Der <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>: Struktur und Perspektiven,<br />
September 2003“ der Credit Suisse sind fundierte Analysen zur Erreichbarkeit der<br />
Regionen des <strong>Kanton</strong>s <strong>Glarus</strong> erstellt worden. Wir zitieren daraus:<br />
„Der mittlere Grad der Erreichbarkeit der Gemeinden im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> liegt exakt beim<br />
Medianwert aller Schweizer Gemeinden. Dies bedeutet, dass 50% aller Schweizer<br />
Gemeinden über eine schlechtere Erschliessung verfügen. Angesichts der<br />
geografischen Lage schneiden die Glarner Gemeinden damit nicht schlecht ab. Dazu<br />
trägt einerseits die topografisch bedingte Konzentration der Besiedelung auf den<br />
Talbodenstreifen bei, wodurch rascher eine hohe Zahl von Einwohnern erreicht werden<br />
kann als bei einer starken Zersiedelung. Andrerseits erhöht die bereits angesprochene<br />
gute Verkehrsanbindung am Talausgang zur Linthebene den Grad der Erreichbarkeit.<br />
Dem relativ gut angebundenen Unterland und dem von der eigenen Gravitation<br />
profitierenden Mittelland steht die schwache Erreichbarkeit des Hinterlandes und der<br />
drei Gemeinden des Kerenzerberges gegenüber. Der Grad der Erreichbarkeit hängt in<br />
starkem Masse von der <strong>Kanton</strong>sstrasse ab, welche die Lebensader des <strong>Glarnerland</strong>es<br />
darstellt. Die steigende Verkehrslast auf dieser Achse droht jedoch die Erreichbarkeit<br />
des <strong>Kanton</strong>s negativ zu beeinflussen und den Vorteil einer guten Anbindung an einen<br />
von Staurisiken kaum betroffenen Teil des Nationalstrassennetzes zunichte zu<br />
machen.“<br />
Obwohl sich die Wirtschaftsstrukturen im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> im letzten Jahrzehnt sehr<br />
gewandelt haben und mit dem Abbau in der Textilindustrie der Anteil der Arbeitsplätze<br />
im verarbeitenden Gewerbe abgenommen hat, ist der industriell-gewerbliche Bereich<br />
mit über 30% weiterhin stark vertreten. Das verarbeitende Gewerbe ist auf direkte<br />
Verkehrsanbindungen angewiesen. Regelmässige Verkehrsbehinderungen führen zu<br />
Standortnachteilen gegenüber Lagen in unmittelbarer Nähe der Autobahnanschlüsse.<br />
Gute öV–Verbindungen genügen im Wettbewerb der Standorte nicht.<br />
Bernath + Partner 12
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Ansiedlungen von neuen Unternehmungen waren in den vergangenen Jahren vor allem<br />
im gut erschlossenen Glarner Unterland erfolgreich. Für diese, wie für die bestehenden<br />
Firmen ist die Rekrutierung von geeignetem Personal eine grosse Herausforderung, für<br />
welche mit einer optimalen Erschliessung positive Rahmenbedingungen geschaffen<br />
werden.<br />
Im Mai 2003 veröffentlichte die Glarner Handelskammer die Resultate einer Umfrage<br />
über die Mobilitätsbedürfnisse ihrer Mitglieder. Die Antworten zeigen die grosse Sorge<br />
um die Erschliessungsqualität vor allem im Haupttal bis nach Mitlödi und Schwanden.<br />
Je weiter hinten im Tal gelegen, umso mehr nimmt die Unzufriedenheit zu.<br />
Die Mehrheit der Firmen, welche Überlegungen zu einem Standortwechsel gemacht<br />
haben, stammt aus den letztgenannten Gemeinden. 70% der Firmen, die den<br />
Fragebogen der Handelskammer beantwortet haben, sehen die Lösung der Glarner<br />
Verkehrsprobleme in der Schaffung einer Umfahrungsverbindung von Näfels, Netstal<br />
und <strong>Glarus</strong>.<br />
2.2.3 Mobilität<br />
Bläsche, Weesen<br />
Niederurnen, Oberurnen<br />
Näfels<br />
Mollis<br />
Netstal<br />
<strong>Glarus</strong>, Ennenda<br />
Mitlödi, Schwanden, Grosstal<br />
Serftal<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Zufrieden<br />
Verbesserungen notwendig<br />
Zufriedenheit der Betriebe mit den Verkehrsverhältnissen<br />
Berufsverkehr und Arbeitspendler<br />
Die Glarner Erwerbstätigen haben ihren Arbeitsort mehrheitlich im <strong>Kanton</strong> und dort zum<br />
grössten Teil im Mittel- und Unterland. Die meisten Arbeitsplätze befinden sich in den<br />
Gemeinden Niederurnen, Näfels und <strong>Glarus</strong>. Für das Hinterland wichtig ist der Standort<br />
Schwanden mit etwas mehr als 1500 Arbeitsplätzen.<br />
Bernath + Partner 13
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Arbeitsort<br />
Wohnort <strong>Glarus</strong> Näfels Netstal Niederurn. Schwand. Luchsingen innerhalb ausserhalb<br />
Kt. GL Kt. GL<br />
<strong>Glarus</strong> 1479 193 151 81 125 8 1027 320<br />
Näfels 193 905 101 101 30 3 652 282<br />
Netstal 254 115 573 50 62 13 663 161<br />
Niederurnen 127 133 54 804 28 3 529 414<br />
Schwanden 155 37 33 25 614 8 447 87<br />
Luchsingen 44 8 15 6 51 77 186 19<br />
Innerhalb Kt. GL 2009 1130 733 722 871 76<br />
Ausserhalb Kt. GL 360 383 182 457 65 6<br />
Pendlerbeziehungen im Kt. <strong>Glarus</strong> (Quelle Bundesamt für Statistik, Volkszählung 2000)<br />
Von den insgesamt 19´475 Erwerbstätigen arbeiten 15´607 oder rund 80% im <strong>Kanton</strong>,<br />
2´679 bzw. 13.8% sind ausserhalb des <strong>Kanton</strong>s tätig. (1´189 Personen haben keinen<br />
Arbeitsort angegeben). Mit 2´039 Zupendlern aus anderen <strong>Kanton</strong>en resultiert eine<br />
negative Pendlerbilanz von 640 Personen.<br />
Im <strong>Kanton</strong> selbst weisen das Mittel- und Unterland eine positive Pendlerbilanz aus. Das<br />
Glarner Hinterland zählt dagegen mehr Wegpendler als Zupendler.<br />
Erwerbstätige Erwerbstätige mit Wegpendler Zupendler<br />
total Arbeitsort in der Region<br />
Absolut in % der Absolut in % der Absolut in % der<br />
Erwerbstät. Erwerbstät. Erwerbst.<br />
am Wohnort am Wohnort am Wohnort<br />
Kt. <strong>Glarus</strong> 19´475 15´607 80.1 2´679 13.8 2´039 11.6<br />
Mittel- und Unterl. 13´478 9´747 72.3 2´985 22.1 3´305 25.3<br />
Hinterland 5´228 3´196 61.1 1´663 31.8 951 22.9<br />
Zu- und Wegpendler im Kt. <strong>Glarus</strong> (Quelle Bundesamt für Statistik, Volkszählung 2000)<br />
40% der Wegpendler haben ihren Arbeitsort im Kt. Zürich, zweitwichtigster <strong>Kanton</strong> ist<br />
der <strong>Kanton</strong> St. Gallen. An dritter Stelle liegen die Pendlerbeziehungen zum Kt. Schwyz.<br />
Die Mehrheit der Zupendler stammt aus dem Kt. St. Gallen (56%), gefolgt <strong>vom</strong> Kt.<br />
Schwyz (23%). Aus dem Kt. Zürich sind es lediglich 13%. Für mehr als die Hälfte der<br />
berufstätigen Bevölkerung sind Wohnort und Arbeitsort nicht identisch. Als Beispiel<br />
sollen folgende Zahlenangaben dienen.<br />
Arbeits- und<br />
Wohnort identisch in % der Arbeitsplätze<br />
<strong>Glarus</strong> 1479 47 %<br />
Näfels 905 38 %<br />
Netstal 573 35 %<br />
Niederurnen 804 39 %<br />
Schwanden 614 40 %<br />
Luchsingen 77 85 %<br />
Anteil der Beschäftigten, die am Arbeitsort wohnhaft sind (VZ 2000)<br />
Bernath + Partner 14
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Die wachsende Distanz zwischen Wohn- und Arbeitsort wirkt sich direkt auf das<br />
Verkehrsvolumen aus. Gemäss den heutigen Gegebenheiten verursacht der Berufspendlerverkehr<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> ca. 30´000 bis 40´000 Personenfahrten pro Tag, die<br />
entweder mit dem Privatauto, mit Bus oder Bahn zurückgelegt werden.<br />
Laut Umfrage der Glarner Handelskammer <strong>vom</strong> Mai 2003 bei ihren Mitarbeitern<br />
benutzt der überwiegende Teil das Auto als Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit<br />
(70%). Rund ein Drittel der Arbeitnehmer wohnt im näheren Umkreis der Betriebsstätte.<br />
Bei einem verbesserten Bus- und Bahnangebot könnte sich eine relativ grosse Zahl der<br />
Pendler ein Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr vorstellen (38%).<br />
Tourismus<br />
Das <strong>Glarnerland</strong> bietet eine breite Palette an Erholungs- und Sportmöglichkeiten. Dazu<br />
zählen Wanderwege, Bikerouten, sowie verschiedenste Erlebnisausflüge. Im Winter<br />
ziehen Schneesport und Erholung die meisten Touristen an. Ferner spielen<br />
verschiedene Fitnessmöglichkeiten eine wesentliche, nachfragebestimmende Rolle.<br />
Das <strong>Glarnerland</strong> hat es verstanden, durch zahlreiche Veranstaltungen, insbesondere<br />
kultureller Natur, die Attraktivität und Bekanntheit der Region zu steigern.<br />
Insgesamt ist aber das touristische Angebot auf mehrere kleinere Gebiete aufgeteilt. Es<br />
sind dies:<br />
• Elm<br />
• Kerenzerberg<br />
• Mettmen<br />
• Klöntal<br />
• Urnerboden<br />
• Braunwald<br />
• Fronalp<br />
• Weissenberge<br />
• Linthal-Rüti<br />
Die wichtigsten sind Kerenzerberg (Filzbach), Braunwald und Elm.<br />
Hotellerie<br />
Der <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> verzeichnete 2002 insgesamt knapp 135´000 Hotelübernachtungen.<br />
Die Tendenz ist weiterhin leicht rückläufig. Die 59 <strong>vom</strong> Bundesamt für Statistik erfassten<br />
Betriebe bieten insgesamt 1´661 Hotelbetten an. Bei rund 57´000 gezählten Ankünften<br />
ergibt dies eine durchschnittliche Verweildauer von 2.7 Übernachtungen, etwas mehr<br />
als im schweizerischen Durchschnitt.<br />
Jährliches<br />
1995 2001 2002 Wachstum<br />
1995-2002<br />
Braunwald 57´086 52´304 48´615 -2.3%<br />
Elm 17´011 15´610 15´794 -1.1%<br />
Filzbach 40´946 47´765 43´141 0.7%<br />
<strong>Glarus</strong> 13´450 12´700 12´331 -1.2%<br />
Kt. <strong>Glarus</strong> 143´686 141´674 134´898 -0.9%<br />
Logiernächte<br />
Bernath + Partner 15
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Jährliches<br />
1995 2001 2002 Wachstum<br />
1995-2002<br />
Braunwald 13´982 16´268 15´686 1.7%<br />
Elm 7´486 7´166 8´063 1.1%<br />
Filzbach 17´504 21´386 18´697 0.9%<br />
<strong>Glarus</strong> 7´502 7´184 7´150 -0.7%<br />
Kt. <strong>Glarus</strong> 54´168 59´267 56´962 0.7%<br />
Ankünfte<br />
Die Hotellerie verzeichnet somit je ca. 60´000 Ankünfte und Abreisen pro Jahr. Würden<br />
diese ausschliesslich an den Wochenenden erfolgen, ergäbe dies ein Spitzenverkehrsaufkommen<br />
von ca. 2´800 Personenfahrten pro Tag. Bei einem vollständigen<br />
Gästewechsel der 1´661 Betten im <strong>Kanton</strong> könnten maximal 3´300 Personenfahrten pro<br />
Tag erzeugt werden.<br />
Tagesgäste<br />
Das <strong>Glarnerland</strong> als Tourismusregion ist stark auf den Grossraum Zürich ausgerichtet.<br />
Es ist ein Naherholungsraum für die Metropolitanregion. Bei einem Grossteil der<br />
Touristen handelt es sich um Tages- und Wochenendtouristen. Das<br />
Verkehrsaufkommen lässt sich anhand der Parkplatzangebote der Bergbahnen<br />
schätzen:<br />
Parkplätze bei den maximale<br />
Bergbahnen Fahrtenzahl(Fz/d)<br />
Elm 900 1800<br />
Kerenzerberg 200 400<br />
Linthal/Braunwald 700 1400<br />
Übrige 300 600<br />
Total 2100 4200<br />
Die Tagestouristen verursachen einen Verkehr von rund 4200 Fahrzeugfahrten / Tag.<br />
Gesamter Tourismusverkehr<br />
Der Tourismusverkehr zeichnet sich aus durch sehr hohe Spitzenwerte an den<br />
Wochenenden, und dies nicht nur im Winter, sondern auch in den Sommer- und<br />
Herbstmonaten. Während in der Wintersaison vor allem die Wintersportorte das Ziel<br />
und die Quelle der Fahrten sind, trägt in den Sommer- und Herbstmonaten der<br />
Durchgangsverkehr über den Klausenpass wesentlich zum Verkehrsvolumen auf der<br />
Strasse bei.<br />
Aufgrund der zur Verfügung stehend Grundlagendaten errechnet sich die Zahl der<br />
Bewegungen an Samstagen und Sonntagen auf bis zu 15'000 Personenfahrten pro<br />
Tag. Bei einem Besetzungsgrad von 2 bis 3 Personen pro Auto ergibt dies einen<br />
Verkehr von 5'000 bis 7'500 Fahrzeugfahrten/Tag, was etwa 40 bis 50% des<br />
motorisierten Individualverkehrs an Wochenenden entsprechen dürfte.<br />
Nicht mitgerechnet sind in diesen Zahlen die Touristen, die ihr Ziel mit dem<br />
öffentlichen Verkehr erreichen. Vor allem im Verkehr mit Braunwald ist der<br />
entsprechende Anteil relativ bedeutend.<br />
Bernath + Partner 16
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
2. 3 Basisnetze und Schwachstellen<br />
2.3.1 Basisnetz Strassen<br />
Das kantonale Strassennetz hat eine Länge von 128 km. Neben den <strong>Kanton</strong>sstrassen<br />
umfasst das Basisnetz weitere der 16.6 km Nationalstrasse A3.<br />
Von Nach Länge in km<br />
<strong>Kanton</strong>sgrenze SZ/GL Näfels 10<br />
Näfels Netstal 4<br />
Netstal <strong>Glarus</strong> 4<br />
<strong>Glarus</strong> Schwanden 5<br />
Schwanden Linthal 11<br />
Linthal Urnerboden 10<br />
Schwanden Elm Erbstürli 18<br />
Näfels Mühlehorn 14<br />
Zubringer Näfels 4<br />
Haslen Hätzingen 5<br />
Schwanden-Sool Mitlödi 3<br />
<strong>Glarus</strong>-Schwändi Schwanden 5<br />
<strong>Glarus</strong> Riedern 1<br />
Netstal Riedern 1<br />
Riedern Klöntal 14<br />
Netstal Mollis 4<br />
Flechsenstrasse 3<br />
Autschachenstrasse 1<br />
Schwärzistrasse 4<br />
Bilten Südumfahrung 1<br />
Ziegelbrückestrasse 1<br />
Gäsi 2<br />
Alte Kerenzerbergstrasse 2<br />
Mühlehorn 1<br />
Kirchweg Ennenda 0.5<br />
Total 128.5<br />
<strong>Kanton</strong>sstrassen<br />
Aus verkehrlicher und siedlungspolitischer Sicht ist der Abschnitt der <strong>Kanton</strong>sstrasse<br />
Näfels bis <strong>Glarus</strong> der grosse Problembereich. Die Lärmimmissionen und die<br />
Beeinträchtigung des Fussgängerverkehrs erreichen kritische Werte. Stausituationen<br />
behindern den Verkehrsfluss und beeinträchtigen insbesondere auch den öffentlichen<br />
Busverkehr. Alle anderen Ortsdurchfahrten weisen Verkehrsbelastungen von weniger<br />
als 10´000 Fahrten/Tag auf. Strassen mit weniger als 5000 Fahrten pro Tag gelten als<br />
schwach belastet.<br />
Aufgrund der Verkehrsbelastungen besteht Handlungsbedarf in den Ortschaften Näfels,<br />
Netstal und <strong>Glarus</strong>. In <strong>Glarus</strong> sind die Verhältnisse insofern anders, da der Anteil des<br />
Durchgangsverkehrs am Gesamtverkehr bedeutend kleiner ist als in Netstal und Näfels.<br />
Gemäss unserer Interpretation der Verkehrszahlen und der Ergebnisse der zitierten<br />
Studie SNZ folgern wir, dass der Durchgangsverkehr in <strong>Glarus</strong> ca. 7´000 Fz. DTV und<br />
in Näfels, bzw. Netstal rund 15´000 Fz. DTV beträgt. Für Näfels und Netstal drängen<br />
sich deshalb andere Lösungen auf, als für <strong>Glarus</strong>.<br />
Während in Näfels und Netstal durch eine Umfahrungsstrasse eine Entlastung von<br />
mehr als 50% erwartet werden kann, bleibt der Entlastungseffekt in <strong>Glarus</strong> auf ca. 25%<br />
der Verkehrsmenge beschränkt.<br />
Bernath + Partner 17
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Als weitere Schwachstellen wurden identifiziert:<br />
- Näfels-Mollis Verbindung Zubringer A3 – Mollis (Entlastung<br />
Bahnhofzufahrt)<br />
- Netstal – Mollis Verbindung von Näfels Nord nach Mollis mit<br />
Linthüberquerung und Bahnübergang (Entlastung<br />
Netstal <strong>vom</strong> Schwerverkehr)<br />
- Ennenda-<strong>Glarus</strong> Bahnübergang Ennenda/ Einbiegung in Hauptstrasse<br />
(Sichere Stassenführung insbesondere für<br />
Langsamverkehr)<br />
- <strong>Glarus</strong>-Stadt Gestaltung und Verkehrsführung innerorts Verbesserung<br />
der Leistungsfähigkeit)<br />
- Oberurnen Kreuzung Hauptstrasse/Adlerstrassen (sichere<br />
Verkehrsführung für Langsamverkehr)<br />
- Netstal Verbindung Netstal-Riedern<br />
Einmündung Klöntalstrasse<br />
Zufahrt Riedern zur Hauptstrasse<br />
Die Schwachstellen können unterschieden werden nach<br />
- Lärmbeeinträchtigungen Näfels Ortsdurchfahrt<br />
Netstal Ortsdurchfahrt<br />
<strong>Glarus</strong> Ortsdurchfahrt<br />
- Konflikte zwischen verschiedenen Verkehrsarten<br />
<strong>Glarus</strong> Stadt<br />
Bahnhof Näfels/Mollis<br />
<strong>Glarus</strong>-Ennenda<br />
Netstal-Mollis<br />
Oberurnen<br />
2.3.2 Basisnetz öffentlicher Verkehr (Bahn und Bus)<br />
Das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs ist die Bahnline Linthal - Ziegelbrücke. Sie wird<br />
ergänzt durch ein dichtes Netz von Buslinien. Alle Ortschaften des <strong>Kanton</strong>s werden<br />
heute durch eine oder mehrere Buslinien erschlossen. Die meisten davon werktags im<br />
Stundentakt, zum Teil mit Zusatzkursen während der Spitzenzeiten. In Randstunden<br />
wird teilweise ein ausgedünnter Fahrplan angeboten.<br />
Die im September 2003 von der Credit Suisse publizierte Regionalanalyse zählt den<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> zum Wirschaftsraum Zürich, auf welchen die Region ausgerichtet ist.<br />
„Die Metropolitanregion Zürich, welche im letzten Jahrzehnt eine starke Ausdehnung<br />
erfahren hat, reicht heute bis an die <strong>Kanton</strong>sgrenzen von <strong>Glarus</strong>. Das Glarner Unterland<br />
und Mittelland gilt als regionaler Arbeitsmarkt im Umkreis der angrenzenden Regionen.<br />
Die nächstgelegenen Zentren stellen die Agglomeration Lachen, Rapperswil-Jona und<br />
Buchs im St. Galler Rheintal dar.“<br />
Die starke Verknüpfung mit dem Wirtschaftsraum Zürich bedingt eine direkte<br />
Bahnanbindung. Diese ist mit dem Konzept GlarnerSprinter angestossen worden.<br />
Prioritäres Ziel für die Entwicklung des Bahnangebotes ist eine halbstündliche<br />
Verbindung.<br />
Bernath + Partner 18
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Als Schwachstellen im Busangebot werden im allgemeinen die ausgedünnten<br />
Fahrpläne in den Randstunden wahrgenommen. Es wird zu prüfen sein, wie diese<br />
Lücken geschlossen werden können.<br />
Ein weiterer Punkt ist die Verknüpfung des Busnetzes mit dem Bahnangebot. Nicht alle<br />
Kurse können mit dem heutigen Angebot lückenlos an die Bahn angebunden werden.<br />
Ein grosses Potential für die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs liegt in der<br />
Verbesserung des Umsteigekomfortes. Die Bahnhöfe von Näfels/Mollis, <strong>Glarus</strong> und<br />
Schwanden sollen zu Knoten oder Drehscheiben des Verkehrs werden. Das<br />
Umsteigen <strong>vom</strong> MIV auf die Bahn, <strong>vom</strong> Bus auf die Bahn, <strong>vom</strong> Velo auf die Bahn, etc.<br />
ist ein wesentliches Glied in der ganzen Transportkette. Beispiel dafür ist sicher die<br />
Neugestaltung des Bahnhofes Näfels/Mollis. Aber auch an Haltestellen für Busse soll<br />
das Abwarten der Anschlüsse angenehmer gestaltet werden.<br />
2.3.3 Basisnetz Langsamverkehr (Velo und Fussgänger)<br />
<strong>Kanton</strong>ale Aufgaben im Bereiche Langsamverkehr konzentrieren sich auf die Erhaltung<br />
des regionalen Radwegnetzes. Innerorts liegt die Zuständigkeit für den<br />
Langsamverkehr bei den Gemeinden.<br />
Die wichtigsten Schwachstellen an den <strong>Kanton</strong>sstrassen sind in Kapitel 2.3.1<br />
aufgelistet. Generell kann der <strong>Kanton</strong> aber die Bestrebungen in den Gemeinden<br />
unterstützen, die Verkehrswege für die schwächsten Verkehrsteilnehmer direkter und<br />
sicherer zu gestalten<br />
Bernath + Partner 19
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
2.4 Direkte Kosten und Finanzierung<br />
Eine wesentliche Randbedingung für das <strong>Mobilitätskonzept</strong> ist die Finanzierbarkeit. Die<br />
Bedürfnisse des Verkehrs oder der Mobilitätsversorgung von Wirtschaft und<br />
Bevölkerung sind immer grösser als die verfügbaren Geldmittel.<br />
2.4.1 Kosten öV<br />
Die Kosten des öffentlichen Verkehrs (Bahn und Bus) werden heute getragen durch 4<br />
Kostenträger, nämlich durch Beiträge des Bundes, des <strong>Kanton</strong>s und der Gemeinden<br />
und durch die Bahnkunden selbst. Die Beiträge des Bundes betragen 79% der so<br />
genannten abgeltungsberechtigten Kosten. Auf den <strong>Kanton</strong> entfallen 14% der<br />
abgeltungsberechtigten Kosten, auf die Gemeinden 7%. Der <strong>Kanton</strong> und die<br />
Gemeinden leisten weitere Beiträge unter dem Titel ÖV-Förderung.<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Ant. Bund an abgeltungsberecht. Kosten 7.3 7.2 7.1 7.0 7.7 7.8<br />
Anteil Kant. an abgeltungsber. Kosten 1.3 1.3 1.3 1.3 1.5 1.4<br />
Anteil Gemeinden an abeltungsb. Kosteb .6 .6 .6 .6 .7 .7<br />
Total abgeltungsberechtigte Kosten 9.2 9.1 9.0 8.9 9.9 9.9<br />
Förderung <strong>Kanton</strong> .5 .7 .7 .8 1.0 1.1<br />
Förderung Gemeinden .4 .5 .6 .7 .8 .8<br />
Total ÖV – Subventionierung 10.1 10.3 10.3 10.4 11.7 11.7<br />
Total ÖV – Beiträge Bund 7.3 7.2 7.1 7.0 7.7 7.8<br />
Total ÖV – Beiträge <strong>Kanton</strong> GL 1.8 2.0 2.0 2.1 2.5 2.4<br />
Total ÖV – Beiträge Gemeinden 1.0 1.1 1.2 1.3 1.5 1.5<br />
Erlöse Fahrscheinverkauf 5.7<br />
Gesamtkosten ÖV ca. 16.0<br />
Kosten ÖV in Mio. Fr.<br />
Unter Berücksichtigung der Erlöse aus dem Fahrscheinverkauf betragen die<br />
Gesamtkosten des öffentlichen Verkehrs im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> ca. Fr. 16 Mio. pro Jahr.<br />
Davon werden rund 1/3 durch die Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf gedeckt. 2/3<br />
der Kosten werden durch Beiträge der öffentlichen Hand (Bund, <strong>Kanton</strong>, Gemeinden)<br />
beglichen.<br />
Bernath + Partner 20
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
2.4.2 Kosten motorisierter Individualverkehr/Strassen<br />
Der Aufwand des <strong>Kanton</strong>s unter dem Titel Strassen ist in folgender Tabelle aufgelistet.<br />
Rechnung Rechnung Rechnung Rechnung Rechnung Budget<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Strassenverkehrsamt 1.4 1.8 1.8 1.8 1.9 1.8<br />
Gemeindeanteil Motorfahrzeugsteuern 1.4 1.5 1.4 1.5 1.6 1.5<br />
Anteil Bund an Schwerverkehrsabgabe .1 .1 .1 .1 .1 .1<br />
Unterhalt <strong>Kanton</strong>sstrassen .9 1.6 2.1 2.1 2.3 1.7<br />
Kant. Strassenunterhalt A3, incl. Werkhof .0 .8 .9 .7 .6 .<br />
An Gden. für Ausbau Gemeindestrassen. .1 .1 *) *) *) *)<br />
Total laufende Strassenrechnung 3.9 5.9 6.4 6.3 5.9 5.8<br />
Lärmschutz an <strong>Kanton</strong>sstrassen .2 .3 .1 .2 .3<br />
Baubeitrag/Darlehen Braunwaldbahn AG 1.1 1.1 1.1 .5 .0<br />
Nationalstrasse A3 incl. Nebenanlagen .2 .9 1.0 .7 .6<br />
<strong>Kanton</strong>sstrassen 3.4 3.2 1.5 .4 1.7<br />
Radroute Linthal-Bilten 1.1 .1 .1 .1 .1<br />
<strong>Mobilitätskonzept</strong> .0 .0 .1 .2 *)<br />
Strassenverkehrsamt .7 .7 .7 .8 .8<br />
Total Investitionen und Abschreibungen 6.6 6.3 4.7 3.0 1.2 3.5<br />
Total Aufwand Strassenrechnung Kt. 10.5 12.2 11.1 9.3 7.1 9.3<br />
Aufwand gemäss kantonaler Strassenrechnung in Mio. Fr.; *) Beträge unter Fr. 50‘000<br />
Der Aufwand gemäss kantonaler Strassenrechung betrug im Jahre 2003 Fr. 11.1 Mio.<br />
In den folgenden Jahren wurden abnehmende Gesamtaufwendungen budgetiert. Dies<br />
ist im Wesentlichen auf den Wegfall der Amortisation des Darlehens an die<br />
Braunwaldbahn und auf einen stark eingeschränkten Ausbau und Unterhalt der<br />
<strong>Kanton</strong>sstrassen zurückzuführen.<br />
2.4.3 Gesamtüberblick<br />
Unter dem Titel „Mobilität“ können folgende Rubriken des kantonalen Haushaltes<br />
zusammengefasst werden:<br />
• Einnahmen: Ertrag aus dem Strassenverkehr<br />
• Ausgaben : Laufender Strassenunterhalt<br />
• Investitionen/Amortisationen Strassen, Schiene, Fuss- und<br />
Radwege etc<br />
• Beiträge laufende ÖV - Ausgaben Betrieb<br />
Nicht berücksichtigt werden die Einnahmen aus den Fahrkartenverkäufen im ÖV, da<br />
hier nur der Differenzbetrag zwischen Einnahmen und Ausgaben verrechnet wird.<br />
Der Gesamtbetrag unter dem Obertitel Mobilität betrug im Jahre 2005 rund Fr. 12<br />
Mio./Jahr und steigt im Jahr 2006 auf Fr. 13.5 Mio. Auffallend an der Budgetplanung ist<br />
der abnehmende Betrag für Investitionen und der zunehmende Betrag der ÖV -<br />
Betriebssubventionen.<br />
Bernath + Partner 21
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Ertrag Strassen 11.9 12.5 12.1 12.7 14.3 13.5<br />
<strong>Kanton</strong>sbeiträge an ÖV 1.8 2.0 2.0 2.0 2.5 2.4<br />
Aufwand laufende Strassenrechnung 3.9 5.9 6.4 6.3 5.9 5.8<br />
Investitionen/Amortisationen 6.6 6.4 4.7 3.0 1.2 3.6<br />
Über-/Unterdeckung -0.4 -1.8 -1.0 1.4 4.7 1.7<br />
Rechnung „Verkehrsfonds“ in Mio. Fr.<br />
Bernath + Partner 22
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
2.5 Planungsumfeld<br />
2.5.1 Bundesebene<br />
Auf Bundesebene sind diverse Planungen im Gange, die für den <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> von<br />
Bedeutung sind. Abschliessende Folgerungen können im heutigen Zeitpunkt noch nicht<br />
gezogen werden. Mit einiger Sicherheit können aber folgende Punkte dem<br />
<strong>Mobilitätskonzept</strong> zugrunde gelegt werden.<br />
Sachplan Verkehr<br />
Der Sachplan ist das Führungs-, Planungs- und Informationsinstrument des Bundes für<br />
die umfassende Koordination seiner raumwirksamen Tätigkeiten im Bereiche des<br />
öffentlichen Verkehrs, des Strassenverkehrs und des Langsamverkehrs. Der Entwurf<br />
der Konzeptteile liegt vor. Insbesondere hat der Bund die Vorstellungen zu der<br />
Netzaufteilung in Bundesnetze und kantonale oder regionale Netze konkretisiert. Im<br />
Bereich Strassen soll die Verbindung von der A3 bis nach <strong>Glarus</strong> entsprechend dem<br />
Begehren des <strong>Kanton</strong>s <strong>Glarus</strong> neu in das nationale Strassennetz aufgenommen<br />
werden.<br />
Für das Schienennetz soll eine ähnliche Hierarchisierung der Linien angestrebt werden.<br />
Die entsprechenden Diskussionen sind im Rahmen des Projektes Bahnreform 2<br />
angelaufen.<br />
Bahnreform 2<br />
Das Projekt Bahnreform 2 wird zur Zeit in den Räten und den Kommissionen beraten.<br />
Es ist noch unklar, ob oder wie die Verantwortlichkeiten für die regionalen<br />
Schienennetze neu zwischen Bund und <strong>Kanton</strong>en geregelt werden sollen. Die<br />
Bundesentscheide sind von grosser Beutung für die Zukunft der Bahnlinie Ziegelbrücke<br />
- Linthal. Im Rahmen des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es gehen wir davon aus, dass der Status<br />
quo erhalten bleibt. Falls die Strecke Schwanden-Linthal <strong>vom</strong> <strong>Kanton</strong> übernommen<br />
werden müsste, würden aus heutiger Sicht dem <strong>Kanton</strong> Mehrkosten von ca. Fr.<br />
700'000.-/ Jahr entstehen.<br />
Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und<br />
<strong>Kanton</strong>en (NFA)<br />
Die Umrisse der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgaben zwischen<br />
Bund und <strong>Kanton</strong>en nimmt allmählich konkrete Umrisse an. Während im öffentlichen<br />
Verkehr die Höhe und die Modalitäten der Beitragszahlungen des Bundes noch nicht<br />
geklärt sind, sind im Strassenwesen erste Entscheide gefällt worden. So soll in Zukunft<br />
der Bau und der Unterhalt des nationalen Strassennetzes vollumfänglich Bundessache<br />
sein. Im weiteren dürften auch in Zukunft Beiträge an den Unterhalt der<br />
Klausenpasstrasse – allerdings in eher bescheidenem Rahmen – fliessen. Das Netz der<br />
<strong>Kanton</strong>sstrassen wird aber in Zukunft allein durch den <strong>Kanton</strong> zu finanzieren sein.<br />
Bernath + Partner 23
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
2.5.2 <strong>Kanton</strong>sebene<br />
Wichtigste Rahmenbedingung auf <strong>Kanton</strong>sebene ist zur Zeit die Verfügbarkeit von<br />
finanziellen Mitteln. Heute fliesst ein Grossteil der eigentlich für den Bau und den<br />
Unterhalt der Verkehrssysteme reservierten Mittel aus Triebstoffzöllen und<br />
Schwerverkehrsabgabe in den allgemeinen Haushalt. Ein vorgeschlagener<br />
Verkehrsfonds wurde in einem Finanzpaket an der Landsgemeinde 2003 verworfen,<br />
obwohl es bezüglich des Verkehrsfonds direkt keine Opposition gab.<br />
Seit der Rückweisung des Kreditantrages für die E+E Strasse durch die<br />
Landsgemeinde hat der <strong>Kanton</strong> auf den Bau weiterer Strasseninfrastrukturen verzichtet.<br />
Hingegen ist das Angebot im öffentlichen Verkehr schrittweise ausgebaut worden. Die<br />
Anzahl der Kurse im Bussystem wurden schrittweise erhöht, das Netz wurde optimiert.<br />
Der letzte wichtige Schritt war die Inbetriebnahme des GlarnerSprinter.<br />
Bernath + Partner 24
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
3. Zielsetzungen<br />
3.1 Entwicklungspolitisches Leitbild des <strong>Kanton</strong>s <strong>Glarus</strong><br />
Im Frühjahr 2000 hat der Regierungsrat die entwicklungspolitischen Zielsetzungen in<br />
einem Bericht festgehalten und am 1. März die Diskussion lanciert. Ziel ist die<br />
Förderung eines attraktiven, offenen Glarner Wirtschafts-, Wohn und Erholungsraumes.<br />
Die wichtigsten Mosaiksteine bilden dabei die Stärkung von Industrie, Gewerbe und<br />
Dienstleistungen, die Optimierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, eine<br />
effiziente und effektive Organisation, einen attraktiven und innovativen Tourismus und<br />
eine intakte Umwelt.<br />
Für den Bereich Verkehr findet sich folgende Zielformulierung:<br />
„Bedürfnis- und nachfrageorientierte Verkehrsinfrastruktur, die auf eine für den <strong>Kanton</strong><br />
langfristig tragbare Finanzierung ausgerichtet ist.“<br />
Die Zielsetzungen sollen erreicht werden mit folgenden Schwerpunktmassnahmen:<br />
- Anschluss des Glarner Mittel- und Hinterlandes ans übergeordnete<br />
Strassennetz durch eine leistungsfähige Umfahrung zwischen <strong>Glarus</strong> (evt.<br />
<strong>Glarus</strong> Süd) und Näfels(Anschluss an Zubringer)<br />
- Realisierung des Mehrjahresprogrammes für den kantonalen Strassenbau<br />
- Buskonzept Glarner Unterland (ist realisiert)<br />
- Beibehaltung des bestehenden Regionalverkehrsangebotes<br />
- Bus Glarner Mittelland definitive Einführung (bereits realisiert)<br />
3.2 <strong>Kanton</strong>aler Richtplan <strong>Glarus</strong> 2004<br />
Der Richtplanentwurf <strong>vom</strong> April 2004 formuliert im Kapitel Gesamtverkehr die<br />
Zielsetzung wie folgt:<br />
„Der <strong>Kanton</strong> sorgt für eine effektive und effiziente Verkehrsorganisation, die den<br />
Mobilitätsbedürfnissen der Bevölkerung angepasst ist. Der Verkehr ist auf die Zentrenund<br />
Siedlungsstruktur sowie auf die zukünftigen Verkehrsbedürfnisse abzustimmen. Die<br />
einzelnen Verkehrsträger sollen sich optimal ergänzen und sind miteinander zu<br />
verknüpfen.<br />
Der <strong>Kanton</strong> stimmt seine Verkehrspolitik mit den Gemeinden und den verschiedenen<br />
Verkehrsträgern ab und nimmt die Koordination wahr.<br />
Das Bundesamt für Raumentwicklung erarbeitet zur Zeit den Sachplan Verkehr. Die<br />
Verkehrsplanung des <strong>Kanton</strong>s wird abgestimmt auf die Aussagen des Sachplanes<br />
Verkehr, sobald dieser vorliegt.<br />
Als richtungsweisende Festlegungen und für das <strong>Mobilitätskonzept</strong> wesentliche<br />
Grundsätze werden genannt:<br />
Bernath + Partner 25
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
a) Entlang der Hauptachse ergänzen sich öffentlicher Verkehr und motorisierter<br />
Individualverkehr, während die Feinverteilung über die Seitenäste vorwiegend<br />
durch den motorisierten Individualverkehr erfolgt.<br />
b) An ausgewählten Bahnhöfen sind Verknüpfungspunkte zwischen Individualund<br />
öffentlichem Verkehr zu schaffen. (Im Vordergrund stehen die<br />
Umsteigeknoten Schwanden, <strong>Glarus</strong>, Näfels/Mollis)<br />
c) Für den nicht motorisierten Individualverkehr (Velo- und Fussgängerverkehr)<br />
ist ein sicheres und attraktives Fuss- und Fahrradwegnetz bereitzustellen.<br />
Bernath + Partner 26
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
4. Massnahmen<br />
Das <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong> umfasst ein Bündel von Massnahmen im öffentlichen<br />
Schienen- und Busverkehr, im Ausbau und in der Erhaltung des Strassesnetzes und im<br />
Langsamverkehr. Es empfiehlt neben baulichen und betrieblichen Verbesserungen<br />
Änderungen der Rahmenbedingungen in organisatorischer und finanzieller Hinsicht.<br />
Die Massnahmen können nicht zuletzt aus finanziellen Gründen nicht alle gleichzeitig<br />
realisiert werden. Trotzdem sind sie nicht als „Auswahlsendung“ gemeint. Die<br />
gesteckten Ziele werden nur im Zusammenspiel als Ganzes funktionieren.<br />
4.1 Massnahmen im öffentlichen Verkehr<br />
4.1.1 Bahnlinie von Ziegelbrücke bis Linthal bleibt das Rückgrat des<br />
Öffentlichen Verkehrs<br />
Der neue „GlarnerSprinter“ bleibt auf dem heutigen Angebotsniveau mit einem 2-<br />
Stundentakt. Die Züge verkehren ab Zürich Hauptbahnhof bis nach Schwanden. Die<br />
Reisezeit beträgt im Moment 69 Minuten für Schwanden – Zürich und 57 Minuten für<br />
<strong>Glarus</strong> – Zürich.<br />
In den Zwischenzeiten stellt ein Regionalzug die Verbindung zum Interregio in<br />
Ziegelbrücke her. Dadurch entsteht ein unvollständiger (hinkender) Halbstundentakt.<br />
Weitere Ergänzungen werden durch Bahnersatzbusse gewährleistet.<br />
Die Option für eine stündliche Führung des „GlarnerSprinter“ wird weiter verfolgt,<br />
hängt aber in erster Linie von der Verfügbarkeit der entsprechenden Kapazität im<br />
Bahnhof Zürich und auf der linksufrigen Zürichseelinie ab.<br />
Die heutigen Zugskompositionen werden durch neues modernes Rollmaterial ersetzt.<br />
Es wird eine weitere Verkürzung der Reisezeiten erwartet.<br />
Die Verbindungen in die umliegenden Wirtschaftszentren wie Lachen, Rapperswil-Jona,<br />
und Chur wird mit der Optimierung der Fahrplankoordination in Ziegelbrücke<br />
weiterverfolgt.<br />
Auf einen Ausbau des Eisenbahntrasses wird verzichtet. Die Bahnanlagen werden im<br />
Rahmen des laufenden Unterhaltes durch die Eigentümerin der Anlagen erneuert. Die<br />
Option für punktuelle Verbesserungen bleibt offen.<br />
Erwartete Wirkung<br />
Die Verbindung nach Zürich als wichtiger Arbeitsort und Wirtschaftzentrum wird weiter<br />
verbessert. Dadurch steigt die Attraktivität des <strong>Kanton</strong>sgebietes als Wohnort und nahes<br />
Erholungsgebiet der städtischen Agglomeration Zürich.<br />
Auf <strong>Kanton</strong>sgebiet bleibt ein effizientes attraktives System des Öffentlichen Verkehrs<br />
mit Eigentrasse erhalten. Es funktioniert auch während den Spitzenzeiten des Stossverkehrs,<br />
da es von Stausituationen im Strassenverkehr unabhängig ist. Es bietet<br />
Möglichkeiten der Modernisierung und der Effizienzsteigerung.<br />
Bernath + Partner 27
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
4.1.2 Kontinuierliche Optimierung des Bus-Systems<br />
Die Optimierung des Bussystems, d.h. die Anpassung von Angebot und Nachfrage ist<br />
eine Daueraufgabe. Im Vordergrund steht die Anbindung der Orts- und Regionalbusse<br />
an möglichst alle Züge. Die Verknüpfung von Bahn und Bus an den Umsteigeknoten<br />
Näfels/Mollis, <strong>Glarus</strong> und Schwanden hat Priorität.<br />
Knotenpunkt Massnahmen Bus<br />
Bahnhof Näfels/Mollis Näfels – Obstalden – Mühlehorn<br />
Montag-Freitag: stündliche Verbindungen mit Verstärkung<br />
Samstag: stündliche Verbindungen<br />
Sonntag: wie Samstag<br />
Näfels – Bilten/Näfels – Ziegelbrücke<br />
Bahnhof <strong>Glarus</strong> <strong>Glarus</strong> – Riedern – Netstal<br />
Montag-Freitag: stündliche Verbindungen mit Verstärkung<br />
Samstag: stündliche Verbindungen<br />
Sonntag: wie Samstag<br />
Montag-Freitag: stündliche Verbindungen<br />
Samstag: stündliche Verbindungen<br />
Sonntag: wie Samstag<br />
<strong>Glarus</strong> – Oberdorf<br />
Montag-Freitag: stündliche Verbindungen<br />
Samstag: stündliche Verbindungen<br />
Sonntag: wie Samstag<br />
<strong>Glarus</strong> – Ennenda<br />
Montag-Freitag: stündliche Verbindungen<br />
Samstag: stündliche Verbindungen<br />
Sonntag: wie Samstag<br />
<strong>Glarus</strong> – Klöntal<br />
Bahnhof Schwanden Schwanden – Elm<br />
Zielvorstellungen für Umsteigeknoten<br />
Erwartete Wirkung<br />
Montag-Freitag: 2-stündliches Angebot auf Glarner Sprinter<br />
ausgerichtet<br />
Samstag: 2-stündliches Angebot auf Glarner Sprinter<br />
ausgerichtet<br />
Sonntag: wie Samstag<br />
Montag-Freitag: stündliche Verbindungen<br />
Samstag: stündliche Verbindungen<br />
Sonntag: wie Samstag<br />
Schwanden – Schwändi<br />
Montag-Freitag: stündliche Verbindungen<br />
Samstag: stündliche Verbindungen<br />
Sonntag: wie Samstag<br />
Schwanden – Sool<br />
Montag-Freitag: stündliche Verbindungen<br />
Samstag: stündliche Verbindungen<br />
Sonntag: wie Samstag<br />
Die Anschlüsse ermöglichen eine lückenlose Benutzung des öV. Die Optimierung der<br />
Transportkette führt zu kürzeren Reisezeiten und damit zur Erhöhung der Attraktivität<br />
des Öffentlichen Verkehrs im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr. Der Anteil<br />
des Öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehr erhöht sich.<br />
Bernath + Partner 28
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
4.1.3 Massvoller Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in den Randstunden und an<br />
den Wochenenden<br />
Das ÖV – Angebot an Wochenenden und in den Randstunden wird entsprechend den<br />
punktuellen Bedürfnissen ausgebaut. (z.B. Nachtbus an Wochenenden).<br />
Für weitere Angebote wie Sammeltaxi werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
geschaffen, soweit dies notwendig ist. Die Zusammenarbeit zwischen öV und Taxihalter<br />
wird im einem „Taxihalterkonzept“ umschrieben. Darin ist unter anderem die<br />
Koordination der Taxihalterangebote und der finanziellen Abgeltungen durch den<br />
<strong>Kanton</strong> zu regeln.<br />
Erwartete Wirkung<br />
Auch während den Zeiten mit kleiner Verkehrsnachfrage soll ein Fahren ohne eigenes<br />
Auto möglich sein. Damit wird erreicht, dass alle Bevölkerungsteile Zugang zu einer<br />
besseren Mobilität erhalten und der Zwang zum Betrieb eines privaten Autos entfällt.<br />
Die Bündelung der Kräfte mit den Taxihaltern steigert die Effizienz und Effektivität der<br />
eingesetzten Mittel. Sie nimmt Rücksicht auf die lokalen Gegebenheiten und fördert die<br />
Zusammenarbeit im <strong>Kanton</strong>.<br />
4.2 Strasseninfrastruktur<br />
4.2.1 Entlastung des Dorfzentrums Netstal<br />
Das Siedlungsgebiet von Netstal wird im Westen im Tunnel umfahren. Die<br />
Tunnelstrecke hat eine approximative Länge von 2700 m.<br />
Untersucht wurden 4 Linienführungsvarianten, nämlich:<br />
- Umfahrung Ost im Tunnel längs der Linth (Linksufrig)<br />
- Umfahrung West<br />
- Kurzuntertunnelung Zentrum<br />
- Einbahnstrassenlösung<br />
Die gewählte Linienführung West verläuft in einem Tunnelbauwerk, das teilweise im<br />
Tagbau erstellt werden könnte. Der Tunnel liegt im Lockergestein und teilweise im<br />
Grundwasser. Im Tschuopis wird eine Wasserfassungszone berührt. Das Kernstück des<br />
Tunnels ist die Unterquerung der Löntsch. Dieser Abschnitt muss aller Voraussicht nach<br />
bergmännisch erstellt werden.<br />
Im Laufe der vergangenen Jahre sind verschiedenen „Optimierungsvarianten“ zur<br />
Westumfahrung vorgeschlagen worden. Es wurden Linienführungen aufgezeichnet,<br />
welche die Möglichkeit von kurzen Tunnelstrecken und längeren offenen Abschnitten<br />
aufzeigen. Aus Sicht der Gemeinde Netstal sind aber alle Varianten, mit längeren<br />
offenen Abschnitten im Naherholungsgebiet nicht verhandelbar.<br />
Bernath + Partner 29
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Die definitive Linienführung der Westumfahrung wird beim heutigen Planungsstand noch nicht<br />
bis ins Detail festgelegt. Dies soll erst im Rahmen der Projektierung erfolgen.<br />
Integrierender Bestandteil des Projektes Umfahrungsstrasse Netstal ist die Um-gestaltung,<br />
resp. der Rückbau der <strong>Kanton</strong>sstrasse in Netstal. In den Jahren 2000 und 2001 sind<br />
Ideenskizzen über eine mögliche Neugestaltung des Strassenraumes erstellt worden. Sie<br />
haben ihre Gültigkeit nicht verloren. Wichtig ist, dass die Ortsdurchfahrt in beiden Richtungen<br />
Bernath + Partner 30
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
für den Busverkehr offengehalten bleibt. Die Fahrgeschwindigkeiten werden aber weiter<br />
reduziert werden. Fussgänger und Velofahrer erhalten neue Freiräume, der<br />
Strassenraum für den motorisierten Individualverkehr wird eingeschränkt.<br />
Der Massnahmenplan für Netstal schliesst als dritten Projektteil die neue Querverbindungsstrasse<br />
nach Mollis Flugplatz mit ein. Ihre Realisierung hat nicht die<br />
gleiche Dringlichkeit wie die Entlastung im Nord/Südverkehr. Im zu erstellenden<br />
Verkehrsrichtplan soll der entsprechende Korridor als langfristige Option sichergestellt<br />
werden.<br />
Erwartete Wirkung<br />
Durch die Umfahrungsstrasse West wird die heutige Ortsdurchfahrt um mehr als 60%<br />
entlastet. Lärm- und Abgasimmissionen nehmen auf ein tragbares Mass ab. Die<br />
Zerschneidungswirkung der Landstrasse im Siedlungsgebiet wird aufgehoben. Der<br />
Ortskern rund um die beiden Kirchen, das Schulhaus, die Gemeindeverwaltung wird<br />
wieder als Ortzentrum wahrgenommen.<br />
Der Verkehr wird flüssiger abgewickelt. Die öffentlichen Busse verkehren hindernisfrei.<br />
Der Fahrplan wird stabilisiert und wird zuverlässig.<br />
Die Zielsetzung der Verbesserung der Verbindungen zu den weiter südlich liegenden<br />
Gemeinden wird erreicht.<br />
4.2.2 Entlastung des Dorfzentrums Näfels<br />
Das Siedlungsgebiet von Näfels wird in einem 2-spurigen Strassentunnel umfahren. Im<br />
Rahmen der Vorabklärungen wurden 2 Linienführungsvarianten im Detail untersucht:<br />
• Variante Ost, längs der Linth auf dem linken Linthufer<br />
• Variante West mit kurzem Niederbergtunnel<br />
Gegen die Variante Ost sprechen vor allem bautechnische, hydrogeolgische und<br />
Gewässerschutzgründe. Das Bauwerk liegt zum grössten Teil im grundwasserführenden<br />
Lockergestein. Der Bau eines Tunnels im Linthdamm erfordert umfangreiche<br />
Hochwasserschutzmassnahmen und entsprechende bauliche Eingriffe in das Linthufer.<br />
Die Variante “West“ wird beim Knoten SGU an den bestehenden A3-Zubringer<br />
angeschlossen. Von hier wird auf kürzestem Wege der Niederberg erreicht. Das Trasse<br />
sinkt aus Lärmschutzgründen allmählich etwas ab, ohne aber den Grundwasserstrom<br />
abzuschneiden. Das eigentliche Tunnelbauwerk mit einer Gesamtlänge von ca. 1500 m<br />
liegt im karstigen Kalkgestein des Niederberges. An der westlichen Talflanke sind<br />
grössere Quellen vorhanden (Mettlen). Der Obersee und der Haslensee weisen<br />
unterirdische Abflüsse auf, welche durch das Bauwerk nicht beeinträchtigt werden<br />
dürfen. .<br />
Bernath + Partner 31
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Aus bautechnischer Sicht dürfte die Linienführung „West“ weniger Probleme stellen als die<br />
Linienführung „Ost“. Eine wesentliche Herausforderung ist die Gestaltung der Talquerung.<br />
Obwohl der Tankgraben schon heute eine Zäsur im Talboden darstellt, stellt die gestalterische<br />
Eingliederung ins Landschaftsbild einige Anforderungen.<br />
Bernath + Partner 32
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Integrierender Bestandteil des Projektes „Umfahrung West“ ist die Verbindungsstrasse<br />
zwischen A3-Zubringer und Molliserstrasse. Die Strasse kann oberirdisch<br />
erstellt werden und ersetzt zum Teil bestehende untergeordnete Erschliessungsstrassen.<br />
Das Umfahrungsstrassenprojekt wird begleitet von der Umgestaltung, resp. <strong>vom</strong><br />
Rückbau der <strong>Kanton</strong>sstrasse in Näfels. Besondere Chancen ergeben sich durch eine<br />
neue Platzgestaltung im historisch wertvollen Ortszentrum beim Freulerpalast.<br />
Erwartete Wirkung<br />
Durch die Umfahrungsstrasse wird die heutige Ortsdurchfahrt um mehr als 50%<br />
entlastet. Lärm- und Abgasimmissionen nehmen auf ein tragbares Mass ab. Die<br />
Zerschneidungswirkung der Landstrasse im Siedlungsgebiet wird aufgehoben. Der<br />
Strassenraum im historisch wertvollen Ortskern kann neu gestaltet werden. Die Qualität<br />
der Siedlung nimmt in bedeutendem Masse zu.<br />
Der Verkehr wird flüssiger abgewickelt. Die öffentlichen Busse verkehren hindernisfrei.<br />
Der Fahrplan wird stabilisiert und wird zuverlässig.<br />
Die Zielsetzung der Verbesserung der Verbindungen zu den weiter südlich liegenden<br />
Gemeinden wird erreicht.<br />
4.2.3 Entlastung des Zentrums <strong>Glarus</strong><br />
Die Verkehrssituation von <strong>Glarus</strong> unterscheidet sich von derjenigen in Näfels und<br />
Netstal. Der Anteil des Durchgangsverkehrs, der durch eine Umfahrungsstrasse<br />
zwischen <strong>Glarus</strong> Nord und Leimen übernommen werden könnte, ist relativ bescheiden.<br />
Nur ca. 30 % des gezählten Verkehrs aus dem Unter- und Mittelland fahren weiter ins<br />
Hinterland. Mit einem erwarteten Verkehr von 6'000 bis 10'000 Fahrzeugen pro Tag<br />
lässt sich die Investition in einen Tunnelbau aus heutiger Sicht nicht rechtfertigen.<br />
Die Lösungen zur kurzfristigen Verbesserung der Verkehrsqualität einerseits und zur<br />
Verbesserung der Umwelt- und Siedlungsqualität in <strong>Glarus</strong> müssen deshalb auf<br />
anderem Wege gesucht werden.<br />
Zur Diskussion stehen mehrere Vorschläge, resp. Ideen wie:<br />
• Umgestaltung der Bahnhofstrasse und der Hauptstrasse auf dem Abschnitt<br />
Gemeindehaus - Spielhof. Wichtigstes Element ist die Sperrung von<br />
Linksabbiegern in und aus der Bank-, Kirch- und Gerichtshausstrasse. Durch<br />
Aufhebung der Parkplätze an der Hauptstrasse lässt sich der<br />
Fussgängerbereich attraktiv gestalten.<br />
• Realisierung eines Parkraumkonzeptes zur Reduktion des Suchverkehrs.<br />
• Konfliktfreie Führung der Radfahrer<br />
• Optimierung der Fussgängerwege<br />
Die Massnahmen müssen im Detail in Zusammenarbeit von <strong>Kanton</strong> und Gemeinde<br />
studiert und umgesetzt werden.<br />
Bernath + Partner 33
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
<strong>Glarus</strong> Zentrum: Idee zur Aufhebung des Linksabbiegerverkehrs<br />
Bernath + Partner 34
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Idee zur Umgestaltung Zentrum <strong>Glarus</strong><br />
Bernath + Partner 35
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Die Umfahrung von <strong>Glarus</strong> wird als längerfristige Option im Richtplan festgehalten. Die<br />
skizzierte Tunnellösung ist provisorisch und muss im Detail studiert werden.<br />
Bernath + Partner 36
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Erwartete Wirkung<br />
Die Verkehrsabläufe in <strong>Glarus</strong> werden durch die Elimination von Konfliktpunkten<br />
vereinfacht und damit flüssiger. Die Umgestaltung der Hauptstrasse in einen<br />
multifunktionalen Raum zwingt zum Langsamfahren, vermindert aber den ständigen<br />
Stopp and Go – Verkehr.<br />
4.2.4 Mehrjahresprogramm <strong>Kanton</strong>sstrassen<br />
Das Netz der <strong>Kanton</strong>sstrassen mit seiner Länge von 126 km muss in seiner Substanz<br />
erhalten werden. Eine Vielzahl von punktuellen Ergänzungen, Sanierungen und<br />
Umbauten sind notwendig, um die Funktionstüchtigkeit und die Sicherheit des<br />
Strassesverkehrsystems zu gewährleisten.<br />
Der <strong>Kanton</strong> erstellt wie bisher ein Mehrjahresprogramm, in welchem die baulichen und<br />
betrieblichen Unterhalts- Sanierungs- und Ausbauprojekte festgehalten werden. Als<br />
Beispiele können angefügt werden:<br />
- <strong>Glarus</strong> –Ennenda<br />
- Oberurnen Kreuzung Hauptstrasse/Adlerstrasse<br />
- Bahnübergang Netstal<br />
- Etc<br />
Erwartete Wirkung<br />
Es geht in erster Linie um die Erhaltung der Funktionstüchtigkeit und die Anhebung der<br />
Sicherheit der bestehenden Strasseninfrastruktur. Dies ist ein kontinuierlicher Prozess.<br />
.<br />
Bernath + Partner 37
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
4.3 Langsamverkehr<br />
4.3.1 Erhalt und Ausbau des kantonalen Radwegnetzes<br />
Das Velofahren hat für Tourismus und Freizeitaktivitäten an Attraktivität gewonnen. Die<br />
Radroute Linthal-Ziegelbrücke ist Bestandteil der Alpenpanoramaroute von „Veloland<br />
Schweiz“, die von Aigle über Fribourg, Thun, Sarnen, Vitznau, Brunnen, Flüelen,<br />
<strong>Glarus</strong>, Appenzell bis nach Rorschach führt. Am Walensee vorbei führt die Seeroute die<br />
in Montreux beginnt und über Gstaad, Sarnen, Luzern, Zug bis Rorschach verläuft.<br />
Das Radroutennetz wird entsprechend dem Radroutengesetz schrittweise zu einem<br />
sicheren und attraktiven Gesamtnetz ausgebaut. Die Bedürfnisse des täglichen<br />
Verkehrs (Beruf, Schule etc) werden gleichermassen berücksichtigt, wie diejenigen des<br />
Tourismus und des Freizeitverkehrs.<br />
Wichtig ist die optimale Verknüpfung des Fahrradnetzes mit dem öffentlichen Verkehr.<br />
Insbesondere an den Umsteigeknoten sollen zentrale und gesicherte Veloparkplätze<br />
vorgesehen werden.<br />
Die wünschbare Verbesserung der Feinerschliessung ist in erster Linie Aufgabe der<br />
Gemeinden. Der <strong>Kanton</strong>ale Richtplan kann aber entsprechende Initiativen unterstützen.<br />
Erwartete Wirkung<br />
Das Umsteigen <strong>vom</strong> motorisierten Individualverkehr wird gefördert. Die Sicherheit<br />
insbesondere für den Schülerverkehr wird erhöht. Die Attraktivität für den sog. „sanften<br />
Tourismus“ wird gesteigert.<br />
4.3.2 Fuss- und Wanderwege unterhalten<br />
Das Fusswegnetz innerhalb der Siedlungsgebiete ist im allgemeinen gut ausgebaut.<br />
Konfliktstellen bestehen heute vor allem bei Strassesüberquerungen und<br />
Bahnübergängen. Ein wichtiger Punkt sind die direkten Zugänge zu den<br />
Umsteigeknoten und Haltestellen des öffentlichen Verkehrs. Die Fusswege sind ein<br />
Glied in der Transportkette. Die Verbesserung der Wege und der Wetterschutz an<br />
Haltestellen sind ein Teil der Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Verkehrs.<br />
Der Ausbau und der Unterhalt des Fusswegnetzes im Siedlungsgebiet sind zum<br />
grossen Teil Aufgabe der Gemeinden. Der <strong>Kanton</strong> setzt im Rahmen des Unterhalts und<br />
des Ausbaus des <strong>Kanton</strong>strassennetzes sowie im Rahmen seiner Oberaufsicht und<br />
Bewilligungspraxis die Grundsätze um.<br />
Wanderwege (Fusswege ausserhalb des Siedlungsgebietes) sind wichtige<br />
Voraussetzungen für den Sommertourismus und die Naherholung im <strong>Glarnerland</strong>. Die<br />
Grundsätze für die Koordination sind durch das Bundesgesetz über Fuss- und<br />
Wanderwege aus dem Jahr 1985 vorgegeben. Zugunsten der Landesfusswege<br />
bestehen im Grundbuch als Anmerkung eingetragene öffentliche Fusswegrechte.<br />
Passwege und alte Landstrassen sind rechtlich den Landesfusswegen gleichgestellt.<br />
Der <strong>Kanton</strong> fördert ein attraktives und sicheres Wanderwegnetz als wichtigen Faktor für<br />
die Naherholung und den Tourismus.<br />
Bernath + Partner 38
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Erwartete Wirkung<br />
Positive Impulse werden für die Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Verkehrs<br />
(Umsteigen <strong>vom</strong> MIV) und für den Tourismus erwartet.<br />
4.3.3 Nahtstellen zwischen den Verkehrsträgern verbessern<br />
Die Nahtstellen zwischen den Verkehrsträgern sind Umsteigeknoten, Haltestellen von<br />
Bus und Bahn, Parkierungsanlagen für Autos, Abstellplätze und Garagen für Velos etc.<br />
An den Nahtstellen zwischen den Verkehrsträgern werden fast alle Verkehrsteilnehmer<br />
zu Fussgängern. Hier stellen sich auch die grössten Probleme für Invalide und<br />
Gebrechliche, für Mütter mit Kleinkindern etc.<br />
Verbesserung der Nahtstellen bedeutet nicht unbedingt eine Vergrösserung der<br />
Verkehrsflächen. Es geht in erster Linie um die Beseitigung von Hindernissen, um<br />
Gestaltung, um Beleuchtung, etc.<br />
Ein wichtiger Punkt ist die Anordung und Lage von Autoabstellplätzen und Parkgaragen.<br />
Ein funktionierendes System für Park and Ride erfordert im ländlichen Gebiete<br />
zentrale Parkierungsanlagen möglichst in unmittelbarer Bahnhofnähe.<br />
Das Gleiche gilt für Veloabstellplätze. Sie werden nur benützt, wenn ihre Lage zentral<br />
ist.<br />
Erwartete Wirkung<br />
Mit der Aufwertung der Umsteigepunkte wird die Effizienz des ganzen Verkehrssystems<br />
gesteigert. Die Verbesserung der Umsteigeverhältnisse fördert die Intermodalität. Mit<br />
relativ bescheidenen Mitteln wird eine grosse Komfortsteigerung erreicht.<br />
Bernath + Partner 39
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
4.4 Organisatorische Massnahmen<br />
4.4.1 Mobilitätsmarketing<br />
Ziel ist es, die Bevölkerung für Mobilitätsfragen zu sensibilisieren. Insbesondere soll<br />
über neue Angebote im öffentlichen Verkehr, über Optimierungen im Individualverkehr,<br />
über Mobility- Angebote etc. aktiv informiert werden. Als Beispiel kann die erfolgreiche<br />
Kampagne zur Einführung des „GlarnerSprinter“ gelten.<br />
Es zeigt sich, dass einerseits ein grosses Interesse, andererseits auch ein grosser<br />
Bedarf an Informationen zum Verkehrsgeschehen besteht. Neue Angebote müssen -<br />
wenn sie Erfolg haben sollen - wirkungsvoll in der Öffentlichkeit bekannt gemacht<br />
werden. Die Information hat kontinuierlich und anhaltend zu erfolgen.<br />
Erwartete Wirkung<br />
Gezielte Informationen führen zu einer effizienten Nutzung des Verkehrsangebotes.<br />
Pilotversuche werden in kurzer Zeit umgesetzt. Ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten soll<br />
gefördert werden.<br />
4.4.2 Anreize und Lenkungsmassnahmen<br />
Mit Anreizen und Förderungsmassnahmen wird ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten<br />
gefördert. Ein Beispiel ist dafür die Beschaffung von gasbetriebenen Bussen im<br />
Mittelland. Im Sinne von ersten Ideen sind hier einige mögliche Projekte aufgeführt:<br />
- Fiskalische Anreize für emissionsarme Fahrzeuge<br />
- Vergünstigungen für Park and Ride – Benutzer an den Bahnhöfen<br />
- Aktionstage für Schüler und Lehrlinge<br />
- Verbilligung von Mehrfachbilleten<br />
- Erhebung von Parkgebühren<br />
Erwartete Wirkung<br />
Im Sinne einer zukunftsgerichteten Mobilitätspolitik sollen innovative und erfolgsversprechende<br />
Ideen gefördert werden können. Neben dem Imageeffekt, der vor allem<br />
aus wirtschaftlicher und touristischer Sicht positive Auswirkungen haben wird, wird das<br />
Verständnis für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten gefördert.<br />
Weitere Optionen sind die Einführung von Lenkungsmassnahmen wie Vergünstigungen<br />
oder die Erhebung von Gebühren. Sie erlauben in einem gewissen Masse die<br />
Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens.<br />
Bernath + Partner 40
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
4.5 Finanzpolitische Massnahmen<br />
Der Landsgemeinde von 2003 lag ein Antrag zur Schaffung eines Verkehrsfonds vor,<br />
der die gesetzeskonforme Verwendung der Gelder aus dem Strassenverkehr regeln<br />
sollte.<br />
Die finanzpolitischen Rahmenbedingungen haben sich in der Zwischenzeit erheblich<br />
verändert. Neu ist, dass der Ausbau der heutigen <strong>Kanton</strong>sstrasse zwischen Näfels Nord<br />
und <strong>Glarus</strong> nur möglich ist, wenn die vorgesehene Aufnahme ins Nationalstrassennetz<br />
definitiv umgesetz wird. In Zukunft sollen Nationalstrassen zu 100% durch die<br />
Eidgenossenschaft finanziert werden.<br />
Der genaue Betrag der dem <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> in Zukunft aus LSVA und Mineralölsteuern<br />
zufliessen wird, ist noch nicht bekannt und wird erst nach Abschluss der Aushandlung<br />
des NFA feststehen.<br />
Heute (Rechnung 2005) fliessen dem <strong>Kanton</strong> aus der Strassenrechnung rund Fr. 17<br />
Mio. pro Jahr zu. Diese setzen sich zusammen aus:<br />
- Nettoertrag/Überschuss des Strassenverkehrsamtes, (Motorfahrzeugsteuern,<br />
Gebühren, Ertrag aus der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe<br />
(LSVA))<br />
- Anteil an den Mineralölsteuern<br />
- Baurechtszins incl. Umsatzabgabe der Autobahnraststätte Niederurnen.<br />
Die Mittel werden wie folgt verwendet:<br />
- Strassenunterhalt/Strassenverkhehrsamt Fr. 6.9 Mio.<br />
- Beiträge an Gemeinden Fr. 1.6 Mio.<br />
- Anteil Bund an LSVA Fr. 0.1 Mio.<br />
- Amortisationen Fr. 1.2 Mio.<br />
- Beiträge an öV Fr. 2.5 Mio.<br />
- Überschuss (geht in allgemeine laufende Rechnung) Fr. 4,7 Mio.<br />
Wie obige Zusammenstellung zeigt, wird ein beträchtlicher Teil der „Strassengelder“<br />
zweckfremd eingesetzt. Der Verkehrsfonds löst das Problem der Verwendung der<br />
Überschüsse/Mehraufwände aus der Strassenrechnung und sichert die gesetzkonforme<br />
Verwendung der Gelder aus dem Strassenverkehr. Die Exekutivorgane erhalten mehr<br />
Flexibilität und der Legislative bleiben die notwendigen Einflussmöglichkeiten gesichert.<br />
Dem Verkehrsfonds werden die Kosten der folgenden Bereiche belastet:<br />
- Massnahmen gemäss <strong>Mobilitätskonzept</strong> mit Ausnahme der Nationalstrassen<br />
- Beiträge an Gemeinden für Strassenbauten gem. Art. 46 Strassengesetz<br />
- Abschreibung der Gebäude des Strassenverkehrsamtes (bis 2007)<br />
Gespiesen wird der Fonds aus dem Nettoertrag des Strassenverkehrsamtes incl. Ertrag<br />
aus der LSVA, den Anteilen an der Mineralölsteuer und den Erträgen der Raststätte<br />
Glanerland in Niederurnen.<br />
Bernath + Partner 41
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Erwartete Wirkung<br />
Der Verkehrsfonds legt die finanzielle Basis für die Umsetzung des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es.<br />
Ausgehend von den heutigen Verhältnissen könnte (Nach Abschluss der laufenden<br />
Amortisationen) mit folgenden Beträgen gerechnet werden:<br />
- Strassenunterhalt und Sanierungen Fr. 8.0 Mio./Jahr<br />
- Öffentlicher Verkehr <strong>Kanton</strong>santeil Fr. 5.4 Mio./Jahr<br />
Bernath + Partner 42
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
5. Zielerreichung<br />
Wie in Kapitel 1.4 dargestellt, werden die Massnahmen gemäss ihrer Wirtschaftlichkeit,<br />
ihrer gesellschaftlichen Relevanz und bezüglich ihrer Umweltverträglichkeit beurteilt.<br />
Die Beurteilung muss sich primär auf die qualitative Umschreibung der Auswirkungen<br />
beschränken.<br />
5.1 Massnahme ÖV1: Bahnlinie von Ziegelbrücke bis Linthal bleibt das<br />
Rückgrat des Öffentlichen Verkehrs<br />
Direkte Kosten minimieren<br />
Die direkten Kosten aus Trassenunterhalt, Trassenausbau und Betrieb werden heute zu<br />
einem grossen Teil durch SBB und Bund getragen. Die zukünftige Aufteilung der<br />
Kosten ist noch nicht im Detail geklärt und hängt im wesentlichen von der<br />
Ausgestaltung der Projekte Bahnreform 2 und Neuer Finanzausgleich (NFA) ab. Der<br />
Anteil der Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf liegt bei rund 30% der effekiven<br />
Kosten.<br />
Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />
Auf <strong>Kanton</strong>sgebiet bleibt ein effizientes und verlässliches System des öffentlichen<br />
Verkehrs mit Eigentrasse erhalten. Es funktioniert auch während der Spitzenzeiten des<br />
Stossverkehrs, da es von Stausituationen im Strassenverkehr unabhängig ist. Es bietet<br />
die Möglichkeit einer Modernisierung und Effizienzsteigerung in finanzierbaren<br />
Schritten.<br />
Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />
Die Verbindung nach Zürich und in die benachbarten Regionalzentren als wichtige<br />
Arbeitsorte und Wirtschaftszentren wird weiter verbessert. Dadurch steigt die<br />
Attraktivität des <strong>Kanton</strong>sgebietes als Wohnort und als Erholungsgebiet der städtischen<br />
Agglomeration Zürich.<br />
Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />
Die Förderung des Schienenverkehrs führt zu einer Stärkung der Verkehrsknoten<br />
Schwanden, <strong>Glarus</strong> und Näfels/Mollis. Die schwerpunktmässige Entwicklung der<br />
regionalen Zentren des <strong>Kanton</strong>s wird gestärkt.<br />
Alle Gemeinden erschliessen<br />
Die Bahnlinie ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Die Busse als Feinverteiler<br />
führen den Verkehr aus den Gemeinden zu den Verkehrsknoten. Die Erschliessung in<br />
der Fläche wird zusammen mit dem Bussystem erreicht.<br />
Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />
Das Rollmaterial wird modernisiert. Die Zugänglichkeit für Behinderte und Betagte etc.<br />
wird verbessert.<br />
Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
-<br />
Bernath + Partner 43
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />
Der Schienenverkehr verursacht wenig negative Umweltauswirkungen (z.B.<br />
Luftbelastungen).<br />
Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Der Hauptbeitrag besteht aus der Vermeidung von umweltbelastendem motorisiertem<br />
Individualverkehr.<br />
Luftschadstoffe senken<br />
Kleine Emissionen<br />
Lärmbelastung senken<br />
Mässige, lokale Lärmbeeinträchtigung<br />
Flächenbeanspruchung senken<br />
Kein neuer Flächenbedarf. Die Infrastruktur ist weitgehend vorhanden.<br />
Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />
Es entstehen keine zusätzlichen Beeinträchtigungen<br />
Beeinträchtigung des Klimas<br />
Die örtlichen Klimaverhältnisse werden auch bei zunehmendem Verkehr nicht<br />
beeinträchtigt.<br />
Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />
Der Ausbau des Bahnsystems erfüllt die Zielsetzung der Minimierung des Verbrauchs<br />
fossiler, nicht erneuerbarer Brennstoffe.<br />
Bernath + Partner 44
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />
• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />
Nutzen schaffen<br />
• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
minimieren (Jahreskosten)<br />
• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
maximieren (Jahresnutzen)<br />
• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />
Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />
• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />
minimieren<br />
Gesellschaft<br />
• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />
• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />
erschwerten Zugang zum Verkehr<br />
• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />
schützen<br />
• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />
Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Umwelt<br />
• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />
unbedenkliches Niveau senken<br />
• Luftschadstoffe senken<br />
• Lärmbelastung senken<br />
• Flächenbeanspruchung senken<br />
• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />
• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />
räumen und Gewässern senken<br />
Beeinträchtigung des Klimas senken<br />
• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />
senken<br />
Massnahme ÖV1: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />
Bernath + Partner 45
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
5.2 Massnahme ÖV2: Kontinuierliche Optimierung des Bus-Systems<br />
Direkte Kosten minimieren<br />
Die direkten Kosten für das Bussystem werden heute <strong>vom</strong> Bund, <strong>Kanton</strong> und den<br />
Gemeinden gemeinsam getragen. Neue Angebote müssen ganz von <strong>Kanton</strong> und<br />
Gemeinden finanziert werden. Beim Bundesanteil sind wiederum Fragen offen, die im<br />
NFA geregelt werden. Der Anteil der Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf liegt bei<br />
rund 30% der effektiven Kosten.<br />
Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />
Das Bussystems ergänzt das Angebot der Bahnlinie. Als Gesamtsystem stellt es die<br />
Grundversorgung der Bevölkerung sicher. Die Optimierung der Transportkette führt zu<br />
kürzeren Reisezeiten und damit zur Erhöhung der Attraktivität des Öffentlichen<br />
Verkehrs im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr. Der Anteil des Öffentlichen<br />
Verkehrs am Gesamtverkehr erhöht sich.<br />
Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />
Das Busnetz schafft zusammen mit der Bahn ein Basisnetz für die Mobilität der<br />
Bevölkerung und der Touristen. Der Zugang zu Arbeitsplätzen, Schulen und<br />
Einkaufsmöglichkeiten ist für einen grossen Teil der Siedlungen sichergestellt.<br />
Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />
Für einen qualitativ guten Service ist eine minimale Nachfrage notwendig. Die Bildung<br />
von Siedlungszentren ist Voraussetzung für die effiziente Nutzung eines Busangebotes.<br />
Alle Gemeinden erschliessen<br />
Die Busse als Feinverteiler führen den Verkehr aus den Gemeinden zu den<br />
Verkehrsknoten.<br />
Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />
Neue Fahrzeuge nehmen vermehrt Rücksicht auf Behinderte, Betagte etc..<br />
Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
-<br />
Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />
Mit emissionsarmen Antrieben (Gasantrieb, etc.) wird gezielt die Schadstoffbelastung<br />
der Luft verkleinert.<br />
Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Der Hauptbeitrag besteht aus der Vermeidung von umweltbelastendem motorisiertem<br />
Individualverkehr.<br />
Luftschadstoffe senken<br />
Siehe oben.<br />
Lärmbelastung senken<br />
Mässige, lokale Lärmbeeinträchtigung kann nicht vermieden werden.<br />
Flächenbeanspruchung senken<br />
Kein neuer Flächenbedarf. Die Infrastruktur ist weitgehend vorhanden. Der Busverkehr<br />
wird über das bestehende Strassennetz abgewickelt.<br />
Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />
Es entstehen keine zusätzlichen Beeinträchtigungen<br />
Bernath + Partner 46
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Beeinträchtigung des Klimas<br />
Die örtlichen Klimaverhältnisse werden nicht wesentlich beeinträchtigt.<br />
Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />
Grundsätzlich ist der Transport durch Busse energieeffizienter als derjenige durch den motorisierten Individualverkehr.<br />
Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />
• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />
Nutzen schaffen<br />
• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
minimieren (Jahreskosten)<br />
• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
maximieren (Jahresnutzen)<br />
• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />
Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />
• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />
minimieren<br />
Gesellschaft<br />
• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />
• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />
erschwerten Zugang zum Verkehr<br />
• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />
schützen<br />
• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />
Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Umwelt<br />
• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />
unbedenkliches Niveau senken<br />
• Luftschadstoffe senken<br />
• Lärmbelastung senken<br />
• Flächenbeanspruchung senken<br />
• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />
• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />
räumen und Gewässern senken<br />
Beeinträchtigung des Klimas senken<br />
• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />
senken<br />
Massnahme ÖV2: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />
Bernath + Partner 47
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
5.3 Massnahme ÖV3: Massvoller Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in<br />
den Randstunden und an den Wochenenden<br />
Direkte Kosten minimieren<br />
Die Bündelung der Kräfte mit den Taxihaltern steigert die Effizienz und Effektivität der<br />
eingesetzten Mittel. Sie nimmt Rücksicht auf die lokalen Gegebenheiten und fördert die<br />
Zusammenarbeit im <strong>Kanton</strong>. Die Möglichkeiten sind beschränkt durch die zur Verfügung<br />
stehenden Mittel.<br />
Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />
Auch während den Zeiten mit kleiner Verkehrsnachfrage soll ein Fahren ohne eigenes<br />
Auto möglich sein. Damit wird erreicht, dass alle Bevölkerungsteile Zugang zu einer<br />
besseren Mobilität erhalten und der Zwang zum Betrieb eines privaten Autos entfällt.<br />
Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />
Positive Impulse sind für den Tourismus zu erwarten.<br />
Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />
-<br />
Alle Gemeinden erschliessen<br />
Der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in den Randstunden und an Wochenenden ist<br />
ein zusätzlicher Komfort für die dezentral gelegenen Siedlungen.<br />
Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />
Das Angebot ist besonders ausgerichtet auf nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer.<br />
Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
-<br />
Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />
-<br />
Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
-<br />
Luftschadstoffe senken<br />
-<br />
Lärmbelastung senken<br />
-<br />
Flächenbeanspruchung senken<br />
Kein neuer Flächenbedarf.<br />
Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />
Es entstehen keine zusätzlichen Beeinträchtigungen<br />
Beeinträchtigung des Klimas<br />
-<br />
Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />
-<br />
Bernath + Partner 48
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />
• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />
Nutzen schaffen<br />
• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
minimieren (Jahreskosten)<br />
• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
maximieren (Jahresnutzen)<br />
• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />
Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />
• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />
minimieren<br />
Gesellschaft<br />
• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />
• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />
erschwerten Zugang zum Verkehr<br />
• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />
schützen<br />
• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />
Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Umwelt<br />
• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />
unbedenkliches Niveau senken<br />
• Luftschadstoffe senken<br />
• Lärmbelastung senken<br />
• Flächenbeanspruchung senken<br />
• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />
• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />
räumen und Gewässern senken<br />
Beeinträchtigung des Klimas senken<br />
• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />
senken<br />
Massnahme ÖV3: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />
Bernath + Partner 49
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
5.4 Massnahme Strasse1: Entlastung des Dorfzentrums Netstal<br />
Direkte Kosten minimieren<br />
Die Baukosten der Umfahrungsstrasse werden auf Fr. 250 bis 300 Mio. geschätzt.<br />
Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />
Durch die Umfahrungsstrasse Ost wird die heutige Ortsdurchfahrt um mehr als 60%<br />
entlastet. Der Verkehr wird flüssiger abgewickelt. Die öffentlichen Busse verkehren<br />
hindernisfrei. Der Fahrplan wird stabilisiert und wird zuverlässig.<br />
Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />
Die Zielsetzung der Verbesserung der Verbindungen zu den weiter südlich liegenden<br />
Gemeinden wird erreicht.<br />
Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />
Positiv wirkt sich die Umfahrungsstrasse direkt auf das Siedlungsgebiet von Netstal<br />
aus. Die heutige <strong>Kanton</strong>sstrasse durchschneidet das Dorfgebiet und führt zur<br />
Entvölkerung und zur Entwertung der Liegenschaften.<br />
Alle Gemeinden erschliessen<br />
Siehe oben<br />
Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />
Die Qualität des öffentlichen Raumes in Netstal wird massgeblich verbessert. Die<br />
Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer nimmt zu.<br />
Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
Siehe oben<br />
Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />
Lärm und Schadstoffbelastung in Netstal werden verkleinert.<br />
Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Die Umgestaltung der <strong>Kanton</strong>sstrasse erhöht die Siedlungsqualität in bedeutendem<br />
Masse. Die Zerschneidungswirkung der Landstrasse im Siedlungsgebiet wird<br />
aufgehoben. Der Ortskern rund um die beiden Kirchen, das Schulhaus, die<br />
Gemeindeverwaltung wird wieder als Ortzentrum wahrgenommen.<br />
Luftschadstoffe senken<br />
Insgesamt nehmen die Emissionen nicht ab. Sie werden verlagert.<br />
Lärmbelastung senken<br />
Die Lärmbelastung wird in bedeutendem Masse gesenkt.<br />
Flächenbeanspruchung senken<br />
Der Flächenbedarf bleibt beschränkt.<br />
Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />
Zusätzliche Beeinträchtigungen entstehen während der Bauzeit<br />
Beeinträchtigung des Klimas<br />
Keine Verbesserung<br />
Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />
keine Verbesserung<br />
Bernath + Partner 50
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />
• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />
Nutzen schaffen<br />
• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
minimieren (Jahreskosten)<br />
• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
maximieren (Jahresnutzen)<br />
• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />
Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />
• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />
minimieren<br />
Gesellschaft<br />
• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />
• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />
erschwerten Zugang zum Verkehr<br />
• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />
schützen<br />
• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />
Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Umwelt<br />
• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />
unbedenkliches Niveau senken<br />
• Luftschadstoffe senken<br />
• Lärmbelastung senken<br />
• Flächenbeanspruchung senken<br />
• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />
• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />
räumen und Gewässern senken<br />
Beeinträchtigung des Klimas senken<br />
• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />
senken<br />
Massnahme Strasse1:Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />
Bernath + Partner 51
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
5.5 Massnahme Strasse2: Entlastung des Dorfzentrums Näfels<br />
Direkte Kosten minimieren<br />
Die Baukosten der Umfahrungsstrasse werden auf Fr. 200 bis 250 Mio. geschätzt.<br />
Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />
Durch die Umfahrungsstrasse wird die heutige Ortsdurchfahrt um mehr als 50%<br />
entlastet. Weitere 20% des Verkehrs werden durch die Zubringerstrasse A3-<br />
Molliserstrasse übernommen. Der Verkehr wird flüssiger abgewickelt. Die öffentlichen<br />
Busse verkehren hindernisfrei. Der Fahrplan wird stabilisiert und wird zuverlässig.<br />
Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />
Die Zielsetzung der Verbesserung der Verbindungen zu den weiter südlich liegenden<br />
Gemeinden wird erreicht.<br />
Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />
Positiv wirkt sich die Umfahrungsstrasse direkt auf das Siedlungsgebiet von Näfels aus.<br />
Die heutige <strong>Kanton</strong>sstrasse durchschneidet das Dorfgebiet.<br />
Alle Gemeinden erschliessen<br />
Siehe oben.<br />
Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />
Die Qualität des öffentlichen Raumes in Näfels wird massgeblich verbessert. Die<br />
Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer nimmt zu.<br />
Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
Siehe oben<br />
Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />
Lärm und Schadstoffbelastung in Näfels werden verkleinert.<br />
Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Die Umgestaltung der <strong>Kanton</strong>sstrasse erhöht die Siedlungsqualität in bedeutendem<br />
Masse. Die Zerschneidungswirkung der Landstrasse im Siedlungsgebiet wird<br />
aufgehoben. Der Strassenraum im historisch wertvollen Ortskern kann neu gestaltet<br />
werden.<br />
Luftschadstoffe senken<br />
Insgesamt nehmen die Emissionen nicht ab. Sie werden verlagert.<br />
Lärmbelastung senken<br />
Die Lärmbelastung wird in bedeutendem Masse gesenkt.<br />
Flächenbeanspruchung senken<br />
Der Flächenbedarf bleibt beschränkt.<br />
Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />
Zusätzliche Beeinträchtigungen entstehen während der Bauzeit. Die Linienführung<br />
„West“ tangiert den Grüngürtel zwischen Näfels und Oberurnen.<br />
Beeinträchtigung des Klimas<br />
Keine Verbesserung<br />
Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />
Keine Verbesserung<br />
Bernath + Partner 52
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />
• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />
Nutzen schaffen<br />
• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
minimieren (Jahreskosten)<br />
• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
maximieren (Jahresnutzen)<br />
• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />
Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />
• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />
minimieren<br />
Gesellschaft<br />
• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />
• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />
erschwerten Zugang zum Verkehr<br />
• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />
schützen<br />
• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />
Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Umwelt<br />
• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />
unbedenkliches Niveau senken<br />
• Luftschadstoffe senken<br />
• Lärmbelastung senken<br />
• Flächenbeanspruchung senken<br />
• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />
• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />
räumen und Gewässern senken<br />
Beeinträchtigung des Klimas senken<br />
• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />
senken<br />
Massnahme Strasse2: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />
Bernath + Partner 53
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
5.6 Massnahme Strasse3: Entlastung Zentrums <strong>Glarus</strong><br />
Direkte Kosten minimieren<br />
Die Baukosten der Umgestaltung des Ortszentrums sind abhängig <strong>vom</strong> Umfang der<br />
vorgesehenen baulichen Massnahmen. Sie bewegen sich zwischen Fr. 250'000 und Fr.<br />
10 Mio.<br />
Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />
Die Verkehrsabläufe in <strong>Glarus</strong> werden durch die Elimination von Konfliktpunkten<br />
vereinfacht und damit flüssiger. Die Umgestaltung der Hauptstrasse in einen<br />
multifunktionalen Raum zwingt zum Langsamfahren, vermindert aber den ständigen<br />
Stopp and Go – Verkehr.<br />
Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />
Die Zielsetzung der Verbesserung der Verbindungen zu den weiter südlich liegenden<br />
Gemeinden wird nur bedingt erreicht.<br />
Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />
Als positiv wird die Verbesserung der Attraktvität des Strassenraumes im<br />
<strong>Kanton</strong>szentrum beurteilt. Davon profitiert neben den Verkehrsteilnehmern<br />
insbesondere das lokale Gewerbe. Die Vorteile der Konzentration des Verkehrs auf der<br />
bestehenden <strong>Kanton</strong>sstrasse im Vergleich zu einer Verteilung auf Achsen durch<br />
Wohngebiete überwiegen.<br />
Alle Gemeinden erschliessen<br />
Siehe oben.<br />
Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />
Die Qualität des öffentlichen Raumes in <strong>Glarus</strong> wird massgeblich verbessert. Die<br />
Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer nimmt zu.<br />
Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
Siehe oben<br />
Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />
Lärm und Schadstoffbelastung in <strong>Glarus</strong> bleiben gleich gross<br />
Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Die Umgestaltung der <strong>Kanton</strong>sstrasse erhöht die Siedlungsqualität in bedeutendem<br />
Masse. Die Zerschneidungswirkung wird verkleinert. Der Strassenraum im historisch<br />
wertvollen Zentrum wird aufgewertet.<br />
Luftschadstoffe senken<br />
Insgesamt nehmen die Emissionen nur unbedeutend ab.<br />
Lärmbelastung senken<br />
Die Lärmbelastung wird tendenziell abnehmen.<br />
Flächenbeanspruchung senken<br />
Es werden keine neuen Verkehrsflächen geschaffen.<br />
Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />
Es werden keine neuen Beeinträchtigungen geschaffen.<br />
Beeinträchtigung des Klimas<br />
Keine Verbesserung<br />
Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />
Keine Verbesserung<br />
Bernath + Partner 54
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />
• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />
Nutzen schaffen<br />
• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
minimieren (Jahreskosten)<br />
• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
maximieren (Jahresnutzen)<br />
• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />
Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />
• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />
minimieren<br />
Gesellschaft<br />
• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />
• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />
erschwerten Zugang zum Verkehr<br />
• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />
schützen<br />
• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />
Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Umwelt<br />
• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />
unbedenkliches Niveau senken<br />
• Luftschadstoffe senken<br />
• Lärmbelastung senken<br />
• Flächenbeanspruchung senken<br />
• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />
• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />
räumen und Gewässern senken<br />
Beeinträchtigung des Klimas senken<br />
• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />
senken<br />
Massnahme Strasse3: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />
Bernath + Partner 55
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
5.7 Massnahme Strasse4: Mehrjahresprogramm <strong>Kanton</strong>sstrassen<br />
Direkte Kosten minimieren<br />
Die Strasseninfrastruktur stellt einen grossen Wert dar. Der Unterhalt und die Sanierung<br />
gefährlicher Stellen dienen der Werterhaltung.<br />
Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />
Durch die Optimierung der Unterhaltsplanung werden Schäden an der Infrastruktur<br />
vermieden oder behoben. Durch gezielte Erhaltung werden hohe Folgekosten<br />
vermieden.<br />
Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />
Die Erhaltung der Funktionstüchtigkeit des Strassennetzes ist eine Voraussetzung für<br />
Wirtschaft und Siedlung.<br />
Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />
Der Erhalt der bestehenden Infrastruktur ist die effizienteste Art der Minimierung der<br />
Kosten der räumlichen Entwicklung.<br />
Alle Gemeinden erschliessen<br />
Alle Gemeinden des <strong>Kanton</strong>sgebietes sind durch <strong>Kanton</strong>sstrassen erschlossen.<br />
Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />
Es ist ein Ziel des Mehrjahresprogramms die Sicherheit und die Qualität des<br />
öffentlichen Raumes schrittweise zu verbessern.<br />
Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
Siehe oben<br />
Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />
Das Programm zur Lärmsanierung soll Teil sein des Mehrjahresprogramms<br />
<strong>Kanton</strong>sstrassen.<br />
Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Es werden vor allem die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und die Funktionalität<br />
verbessert.<br />
Luftschadstoffe senken<br />
Keine Verbesserung<br />
Lärmbelastung senken<br />
Siehe oben<br />
Flächenbeanspruchung senken<br />
Es werden keine neuen Verkehrsflächen geschaffen.<br />
Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />
Es werden keine neuen Beeinträchtigungen geschaffen.<br />
Beeinträchtigung des Klimas<br />
Keine Verbesserung<br />
Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />
Keine Verbesserung<br />
Bernath + Partner 56
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />
• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />
Nutzen schaffen<br />
• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
minimieren (Jahreskosten)<br />
• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
maximieren (Jahresnutzen)<br />
• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />
Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />
• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />
minimieren<br />
Gesellschaft<br />
• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />
• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />
erschwerten Zugang zum Verkehr<br />
• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />
schützen<br />
• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />
Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Umwelt<br />
• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />
unbedenkliches Niveau senken<br />
• Luftschadstoffe senken<br />
• Lärmbelastung senken<br />
• Flächenbeanspruchung senken<br />
• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />
• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />
räumen und Gewässern senken<br />
Beeinträchtigung des Klimas senken<br />
• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />
senken<br />
Massnahme Strasse4: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />
Bernath + Partner 57
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
5.8 Massnahme LV1: Erhalt und Ausbau des kantonalen Radwegnetzes<br />
Direkte Kosten minimieren<br />
Der Erhalt und der Ausbau des kantonalen Radwegnetzes entspricht der Zielsetzung<br />
der Förderung eines emissionsarmen und effizienten Verkehrsmittels. Die Wege sind<br />
heute zum grössten Teil bereits vorhanden.<br />
Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />
Der Erhalt und der schrittweise Ausbau des Radwegnetzes entsprechen dem optimalen<br />
Einsatz beschränkter Mittel zur Förderung eines wünschbaren Verkehrsverhaltens<br />
einerseits und des Tourismus andrerseits.<br />
Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />
Die Pflege des kantonalen Radwegnetzes ist ein Bestandteil der Erhaltung der<br />
Infrastruktur für den Tourismus.<br />
Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />
Der Erhalt der bestehenden Infrastruktur ist die effizienteste Art der Minimierung der<br />
Kosten der räumlichen Entwicklung.<br />
Alle Gemeinden erschliessen<br />
Das kantonale Radwegnetz soll so ausgebaut werden, dass sichere Verbindungswege<br />
im ganzen <strong>Kanton</strong> entstehen oder erhalten werden.<br />
Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />
Die Verbesserung der Sicherheit auf dem Radwegnetz ist von besonderer Bedeutung<br />
für den Schülerverkehr.<br />
Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
Siehe oben<br />
Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />
Siehe oben.<br />
Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Es werden vor allem die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und die Funktionalität<br />
verbessert.<br />
Luftschadstoffe senken<br />
Die Förderung des Fahrradverkehrs ist ein Beitrag zur Verbesserung der<br />
Schadstoffbilanz des Verkehrs.<br />
Lärmbelastung senken<br />
Die Förderung des Fahrradverkehrs ist ein Beitrag zur Verminderung von<br />
Lärmimmissionen.<br />
Flächenbeanspruchung senken<br />
Die zusätzlichen Flächenbeanspruchungen sind marginal.<br />
Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />
Es werden keine neuen Beeinträchtigungen geschaffen.<br />
Beeinträchtigung des Klimas<br />
Die Förderung des Fahrradverkehrs ist ein wenn vorläufig auch kleiner Beitrag zur<br />
Klimaverbesserung .<br />
Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />
Die Förderung des Fahrradverkehrs ist ein Beitrag zur Verbesserung der Energiebilanz.<br />
Bernath + Partner 58
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />
• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />
Nutzen schaffen<br />
• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
minimieren (Jahreskosten)<br />
• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
maximieren (Jahresnutzen)<br />
• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />
Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />
• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />
minimieren<br />
Gesellschaft<br />
• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />
• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />
erschwerten Zugang zum Verkehr<br />
• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />
schützen<br />
• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />
Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Umwelt<br />
• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />
unbedenkliches Niveau senken<br />
• Luftschadstoffe senken<br />
• Lärmbelastung senken<br />
• Flächenbeanspruchung senken<br />
• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />
• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />
räumen und Gewässern senken<br />
Beeinträchtigung des Klimas senken<br />
• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />
senken<br />
Massnahme LV1: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />
Bernath + Partner 59
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
5.9 Massnahme LV2: Fuss- und Wanderwege unterhalten<br />
Direkte Kosten minimieren<br />
Der Erhalt und der Ausbau des kantonalen Fuss- und Wanderwegnetzes ist eine<br />
ständige Aufgabe der Gemeinden. Der <strong>Kanton</strong> leistet an die ausserordentliche<br />
Sanierung der Wanderwege Beiträge. Die anfallenden Kosten sind im Vergleich zu<br />
anderen Infrastrukturaufgaben klein.<br />
Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />
Der direkte Nutzen misst sich in verbesserter Siedlungsqualität (Naherholung) und<br />
Attraktivität der Region für den Sommertourismus.<br />
Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />
Die Pflege des kantonalen Wanderwegnetzes ist ein Bestandteil der Tourismusförderung.<br />
Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />
Der Erhalt der bestehenden Infrastruktur ist die effizienteste Art der Minimierung der<br />
Kosten der räumlichen Entwicklung.<br />
Alle Gemeinden erschliessen<br />
Das kantonale Fuss- und Wanderwegnetz soll so ausgebaut werden, dass sichere<br />
Verbindungswege im ganzen <strong>Kanton</strong> entstehen oder erhalten werden.<br />
Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />
Die Verbesserung der Sicherheit auf dem Fusswegnetz ist von besonderer Bedeutung<br />
für die „schwächsten“ Verkehrsteilnehmer.<br />
Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
Siehe oben<br />
Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />
Siehe oben.<br />
Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Es werden vor allem die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und die Qualität des<br />
öffentlichen Raumes verbessert.<br />
Luftschadstoffe senken<br />
-<br />
Lärmbelastung senken<br />
-<br />
Flächenbeanspruchung senken<br />
Die zusätzlichen Flächenbeanspruchungen sind marginal.<br />
Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />
Es werden keine neuen Beeinträchtigungen geschaffen.<br />
Beeinträchtigung des Klimas<br />
-<br />
Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />
-<br />
Bernath + Partner 60
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />
• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />
Nutzen schaffen<br />
• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
minimieren (Jahreskosten)<br />
• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
maximieren (Jahresnutzen)<br />
• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />
Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />
• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />
minimieren<br />
Gesellschaft<br />
• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />
• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />
erschwerten Zugang zum Verkehr<br />
• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />
schützen<br />
• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />
Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Umwelt<br />
• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />
unbedenkliches Niveau senken<br />
• Luftschadstoffe senken<br />
• Lärmbelastung senken<br />
• Flächenbeanspruchung senken<br />
• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />
• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />
räumen und Gewässern senken<br />
Beeinträchtigung des Klimas senken<br />
• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />
senken<br />
Massnahme LV2: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />
Bernath + Partner 61
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
5.10 Massnahme LV3: Nahtstellen zwischen den Verkehrsträgern verbessern<br />
Direkte Kosten minimieren<br />
Im Vordergrund stehen die Verbesserungen an den Verkehrsknoten Ziegelbrücke,<br />
Näfels/Mollis, <strong>Glarus</strong> und Schwanden. Daneben soll generell der Komfort und der<br />
Wetterschutz an den Bushaltestellen verbessert werden.<br />
Die Kosten sind abhängig <strong>vom</strong> Umfang des jeweiligen Projektes. Teilprojekte können<br />
von privaten Kostenträgern realisiert werden.<br />
Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />
Der direkte Nutzen misst sich in verbesserten Abläufen der ganzen Transportkette. Die<br />
Reisezeiten werden letztlich verkürzt, das Verkehrssystem als Ganzes wird effizienter<br />
und kundenfreundlicher. Die Verbesserung der Umsteigeverhältnisse fördert die<br />
Intermodalität. Mit relativ bescheidenen Mitteln wird eine grosse Komfortsteigerung<br />
erreicht.<br />
Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />
Die Effizienzsteigerung der Verkehrsabläufe ist ein Grundanliegen der Wirtschaft.<br />
Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />
Die Verbesserungen werden dort verwirklicht, wo schon heute ein Bedarf ist.<br />
Massnahmen zur Optimierung der Verkehrsabläufe auf den bestehenden Netzen<br />
minimieren die Kosten der weiteren räumlichen Entwicklung.<br />
Alle Gemeinden erschliessen<br />
Von Verbesserungen profitieren alle Gemeinden.<br />
Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />
Der Einbezug der Anliegen der Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr ist ein<br />
wesentlicher Bestandteil der Massnahme.<br />
Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
Jeder Verkehrsteilnehmer ist irgendwann Fussgänger. Die Verbesserung der<br />
Nahtstellen ist in erster Linie eine Verbesserung der Fussgängerverbindungen.<br />
Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />
-<br />
Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
-<br />
Luftschadstoffe senken<br />
-<br />
Lärmbelastung senken<br />
-<br />
Flächenbeanspruchung senken<br />
Die zusätzlichen Flächenbeanspruchungen sind marginal.<br />
Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />
Es werden keine neuen Beeinträchtigungen geschaffen.<br />
Beeinträchtigung des Klimas<br />
-<br />
Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />
-<br />
Bernath + Partner 62
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />
• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />
Nutzen schaffen<br />
• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
minimieren (Jahreskosten)<br />
• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />
maximieren (Jahresnutzen)<br />
• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />
Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />
• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />
minimieren<br />
Gesellschaft<br />
• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />
• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />
erschwerten Zugang zum Verkehr<br />
• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />
• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />
schützen<br />
• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />
Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />
Umwelt<br />
• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />
unbedenkliches Niveau senken<br />
• Luftschadstoffe senken<br />
• Lärmbelastung senken<br />
• Flächenbeanspruchung senken<br />
• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />
• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />
räumen und Gewässern senken<br />
Beeinträchtigung des Klimas senken<br />
• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />
senken<br />
Massnahme LV3: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />
Bernath + Partner 63
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
5.11 Massnahme ORG1: Mobilitätsmarketing<br />
Gezielte Informationen führen zu einer effizienten Nutzung des Verkehrsangebotes.<br />
Pilotversuche werden in kurzer Zeit umgesetzt. Ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten soll<br />
gefördert werden.<br />
5.12 Massnahme ORG2: Anreize und Lenkungsmassnahmen<br />
Im Sinne einer zukunftsgerichteten Mobilitätspolitik sollen innovative und erfolgsversprechende<br />
Ideen gefördert werden können. Neben dem Imageeffekt, der vor allem<br />
aus wirtschaftlicher und touristischer Sicht positive Auswirkungen haben wird, wird das<br />
Verständnis für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten gefördert.<br />
Weitere Optionen sind die Einführung von Lenkungsmassnahmen wie Vergünstigungen<br />
oder die Erhebung von Gebühren. Sie erlauben in einem gewissen Masse die<br />
Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens.<br />
5.13 Massnahme ORG3: Verkehrsfonds<br />
Ohne gesicherte Finanzierung ist die Umsetzung des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es illusorisch.<br />
Mit dem Verkehrsfonds, seiner gesicherten Alimentierung und seiner Zweckbindung<br />
wird die Entwicklung zu einem nachhaltigen Verkehrssystem im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong><br />
möglich.<br />
Neben den Mitteln des Verkehrs- oder Mobilitätsfonds sind zur Realisierung der<br />
grossen Strassenprojekte Bundesmittel erforderlich. Die Umfahrungen von Näfels,<br />
Netstal und <strong>Glarus</strong> können nur mit massgeblicher finanzieller Beteiligung des Bundes<br />
realisiert werden.<br />
Viele der Massnahmen betreffen den unmittelbaren Siedlungsbereich und damit die<br />
Gemeinden. Die Umsetzung der Massnahmen erfordert in den meisten Fällen eine<br />
Mitfinanzierung durch die Gemeinden. Die entsprechenden Anteile sind durch die<br />
kantonale Gesetzgebung geregelt.<br />
Bernath + Partner 64
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
6. Umsetzung<br />
6.1 Zuständigkeiten<br />
Die Realisierung der Massnahmen des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es wird in Schritten erfolgen<br />
und sich über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahre erstrecken. Da mehrere der<br />
aufgelisteten Projekte nur umgesetzt werden können, wenn entsprechende<br />
Bundesmittel zur Verfügung stehen, sind die folgenden Erläuterungen als eine<br />
kantonale Absichtserklärung zu verstehen. Die notwendige Koordination mit Bund und<br />
Gemeinden wird u.a. im Richtplanverfahren erfolgen müssen.<br />
Entsprechend den Zuständigkeiten sind die Aufgaben des <strong>Kanton</strong>s unterschiedlich:<br />
Massnahmen Zuständigkeit Was soll der <strong>Kanton</strong> tun<br />
ÖV1: Bahnlinie von Ziegelbrücke bis Linthal<br />
• Beschaffung neues Rollmaterial<br />
• Streckenerneuerung<br />
• Glarner Sprinter im Stundentakt<br />
• Regionalzug im Stundentakt<br />
ÖV2: Kontinuierliche Optimierung Bus<br />
• Weitere Optimierungen der<br />
Buslinien<br />
• Beschaffung moderner<br />
Fahrzeuge<br />
ÖV3: Ausbau öV in den Randstunden und<br />
an Wochenenden<br />
• Aufbau Randstundenkonzept<br />
• Subventionierung<br />
Randstundenverkehr<br />
Strasse1: Entlastung Netstal<br />
• Umfahrungsstrasse<br />
• Umgestaltung <strong>Kanton</strong>sstrasse im<br />
Zentrum<br />
• Verbindungsstrasse Mollis-<br />
Netstal<br />
Strasse2: Entlastung Näfels<br />
• Umfahrungsstrasse<br />
• Umgestaltung <strong>Kanton</strong>sstrasse im<br />
Zentrum<br />
• Verbindung A3-Zubringer – Mollis<br />
Strasse 3: Entlastung Zentrum <strong>Glarus</strong><br />
• Umgestaltung Verkehrsführung<br />
Zentrum<br />
• Umfahrungsstrasse<br />
• Verbindung Ennenda – <strong>Glarus</strong><br />
Strasse 4: Mehrjahresprogramm <strong>Kanton</strong>sstrassen<br />
SBB<br />
SBB<br />
SBB<br />
SBB<br />
<strong>Kanton</strong> GL<br />
<strong>Kanton</strong> GL/<br />
Transportuntern.<br />
<strong>Kanton</strong> GL<br />
<strong>Kanton</strong> GL/<br />
Taxihalter<br />
Bund<br />
<strong>Kanton</strong> GL/<br />
Gemeinde<br />
<strong>Kanton</strong> GL<br />
Bund<br />
<strong>Kanton</strong> GL/<br />
Gemeinde<br />
<strong>Kanton</strong> GL<br />
<strong>Kanton</strong> GL/<br />
Gemeinde<br />
<strong>Kanton</strong> GL<br />
<strong>Kanton</strong> GL<br />
Aktive Mitarbeit/Finanzierung zus. m. BAV<br />
Aktive Mitarbeit/Finanzierung zus. m. BAV<br />
Initiative ergreifen/Finanzierung zus. m.<br />
BAV<br />
Initiative ergreifen/Finanzierung zus. m.<br />
BAV<br />
Kontinuierliche Aufgabe<br />
Fahrzeuge im Bestellverfahren<br />
spezifizieren<br />
Initiative ergreifen<br />
Finanzierung sicherstellen<br />
Gesuch stellen/Richtplanung<br />
Planung vorantreiben<br />
Planung vorantreiben<br />
Gesuch stellen/Richtplanung<br />
Planung vorantreiben<br />
Planung vorantreiben<br />
Projektierung<br />
Richtplanung/Gesuch an Bund<br />
Linienführungsstudien/Richtplan<br />
<strong>Kanton</strong> GL Kontinuierliche Aufgabe<br />
Bernath + Partner 65
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Massnahmen Zuständigkeit Was soll der <strong>Kanton</strong> tun<br />
LV1: Erhalt und Ausbau des kantonalen<br />
Radwegnetzes<br />
<strong>Kanton</strong> GL/<br />
Gemeinden<br />
Kontinuierliche Aufgabe<br />
LV2: Fuss- und Wanderwege unterhalten Gemeinden Kontinuierliche Aufgabe<br />
LV3: Nahtstellen zwischen Verkehrsträgern<br />
verbessern<br />
<strong>Kanton</strong> GL/<br />
Gemeinden<br />
Pilotprojekte initiieren<br />
ORG1: Mobilitätsmarketing <strong>Kanton</strong> GL Ausbau Information, Anlaufstelle<br />
ORG2: Anreize und Lenkungsmassnahmen <strong>Kanton</strong> GL Pilotprojekte starten<br />
ORG3: Verkehrsfonds <strong>Kanton</strong> GL Antrag an Landrat<br />
6.2 Prioritäten<br />
Die aufgelisteten Massnahmen haben im Prinzip alle die gleiche Priorität. Sie sind<br />
Elemente eines Gesamtsystems, d.h. einer nachhaltigen Mobilitätspolitik. Angesichts<br />
der Komplexität einzelner Projekte und der Höhe der erforderlichen Geldmittel ist es<br />
zwingend, die Massnahmen zeitlich gestaffelt umzusetzen.<br />
Die meisten der Massnahmen des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es sind Daueraufgaben. Daneben<br />
werden aber einzelne Investitionsschwerpunkte gesetzt.<br />
Prioritäten „Rahmenbedingungen“<br />
Voraussetzung für die Umsetzung des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es ist einerseits die<br />
Verabschiedung des kantonalen Richtplanes – Sachbereich Verkehr und die<br />
Sicherstellung der erforderlichen finanziellen Mittel.<br />
Priorität 1:<br />
• Richtplan<br />
• ORG3: Verkehrsfonds<br />
Prioritäten „Grosse Projekte“<br />
Unter dem Titel „Grosse Projekte“ sind die eigentlichen Kernprojekte des<br />
<strong>Mobilitätskonzept</strong>es zusammengefasst. Die unterschiedlichen Zuständigkeiten, die<br />
erforderlichen Planungszeiträume und die notwendigen finanziellen Mittel zwingen zu<br />
einer Staffelung der Realisierungen.<br />
Priorität 1:<br />
• ÖV1: Ausbau Konzept „GlarnerSprinter“<br />
• Strasse1c: Verbindungsstrasse A3-Zubringer – Mollis<br />
• Strasse1a,2a: Koordination mit Eidgenossenschaft betreffend die Umfahrungen<br />
Netstal und Näfels<br />
• Strasse3a: Umgestaltung Zentrum <strong>Glarus</strong><br />
Priorität 2:<br />
• Strasse1a,1b: Umfahrung Netstal/Umgestaltung Zentrum<br />
Bernath + Partner 66
<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />
Priorität 3:<br />
• Strasse2a, 2b: Umfahrung Näfels/Umgestaltung Zentrum<br />
Priorität 4:<br />
• Strasse3b: Umfahrung <strong>Glarus</strong><br />
• Strasse3c: Verbindung Ennenda-<strong>Glarus</strong><br />
• Strasse1c: Verbindung Netstal-Mollis<br />
Prioritäten „Kontinuierliche Aufgaben““<br />
Unter „kontinuierlichen Aufgaben“ sind diejenigen Massnahmen zusammengefasst, die<br />
mehrheitlich schon heute als Daueraufgabe durch den <strong>Kanton</strong> ausgeführt werden. Sie<br />
sollen in unterschiedlicher Priorität weitergeführt werden.<br />
Priorität 1:<br />
• ÖV2: Optimierung Bus<br />
• LV1: Erhalt und Ausbau des kant. Radwegnetzes<br />
• LV2: Unterhalt des Fuss- und Wanderwegnetzes<br />
• Strasse4: Mehrjahresprogramm <strong>Kanton</strong>sstrasse<br />
• ORG1: Mobilitätsmarketing<br />
Priorität 2:<br />
• ÖV3: Ausbau öV in den Randstunden und an Wochenenden<br />
• ORG2: Anreize und Lenkungsmassnahmen<br />
Bernath + Partner 67