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Mobilitätskonzept Glarnerland genehmigt vom ... - Kanton Glarus

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Inhalt<br />

Seite<br />

1. Einleitung 1<br />

1.1 Auftrag und Zielsetzungen 1<br />

1.2 Projektorganisation 2<br />

1.3 Stand der Arbeiten 3<br />

1.4 Beurteilung der Nachhaltigkeit 4<br />

1.5 Aufbau des Berichtes 5<br />

2. Ausgangslage 6<br />

2.1 Verkehrsentwicklung 6<br />

2.1.1 Motorisierter Individualverkehr 6<br />

2.1.2 Öffentlicher Verkehr 8<br />

2.2 Bevölkerung und Wirtschaft 10<br />

2.2.1 Demographie 10<br />

2.2.2 Erreichbarkeit 12<br />

2.2.3 Mobilität 13<br />

2.3 Basisnetz und Schwachstellen 17<br />

2.3.1 Basisnetz Strassen 17<br />

2.3.2 Basisnetz Öffentlicher Verkehr (Bahn und Bus) 18<br />

2.3.3 Basisnetz Langsamverkehr 19<br />

2.4 Direkte Kosten und Finanzierung 20<br />

2.4.1 Kosten öV 20<br />

2.4.2 Kosten motorisierter Individualverkehr 21<br />

2.4.3 Gesamtüberblick 21<br />

2.5 Planungsumfeld 23<br />

2.5.1 Bundesebene 23<br />

2.5.2 <strong>Kanton</strong>sebene 24<br />

3. Zielsetzungen 25<br />

3.1 Entwicklungspolitisches Leitbild des <strong>Kanton</strong>s <strong>Glarus</strong> 25<br />

3.2 <strong>Kanton</strong>aler Richtplan <strong>Glarus</strong> 2004 25<br />

4. Massnahmen 27<br />

4.1 Massnahmen im Öffentlichen Verkehr 27<br />

4.1.1 Bahnlinie von Ziegelbrücke bis Linthal bleibt das Rückgrat des<br />

öffenlichen Verkehrs 27<br />

4.1.2 Kontinuierliche Optimierung des Bus-Systems 28<br />

4.1.3 Massvoller Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in den Randstunden<br />

und an den Wochenenden 29<br />

4.2 Strasseninfrastruktur 29<br />

4.2.1 Entlastung des Dorfzentrums von Netstal 29<br />

4.2.2 Entlastung des Dorfzentrums von Näfels 31<br />

4.2.3 Entlastung des Zentrums <strong>Glarus</strong> 33<br />

4.2.4 Mehrjahresprogramm <strong>Kanton</strong>sstrassen 37<br />

Bernath + Partner i1


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

4.3 Langsamverkehr 38<br />

4.3.1 Erhalt und Ausbau des kantonalen Radwegnetzes 38<br />

4.3.2 Fuss- und Wanderwege unterhalten 38<br />

4.3.3 Nahtstellen zwischen den Verkehrsträgern verbessern 39<br />

4.4 Organisatorische Massnahmen 40<br />

4.4.1 Mobilitätsmarketing 40<br />

4.4.2 Anreize und Lenkungsmassnahmen 40<br />

4.5 Finanzpolitische Massnahmen 41<br />

5. Zielerreichung 43<br />

5.1 Massnahme öV1: Bahnlinie von Ziegelbrücke bis Linthal bleibt<br />

das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs 43<br />

5.2 Massnahme öV2: Kontinuierliche Optimierung des Bus-Systems 46<br />

5.3 Massnahme öV3: Massvoller Ausbau des öffentlichen Verkehrs<br />

in den Randstunden und an Wochenenden 48<br />

5.4 Massnahme Strasse1: Entlastung des Dorfzentrums von Netstal 50<br />

5.5 Massnahme Strasse2: Entlastung des Dorfzentrums Näfels 52<br />

5.6 Massnahme Strasse3: Entlastung Zentrum <strong>Glarus</strong> 54<br />

5.7 Massnahme Strasse4: Mehrjahresprogramm <strong>Kanton</strong>sstrassen 56<br />

5.8 Massnahme LV1: Erhalt und Ausbau des kantonalen Radwegnetzes<br />

58<br />

5.9 Massnahme LV2: Fuss- und Wanderwege unterhalten 60<br />

5.10 Massnahme LV3: Nahtstellen zwischen den Verkehrsträgern<br />

verbessern 62<br />

5.11 Massnahme ORG1: Mobilitätsmarketing 64<br />

5.12 Massnahme ORG2: Anreize und Lenkungsmassnahmen 64<br />

5.13 Massnahme ORG3: Verkehrsfonds 64<br />

6. Umsetzung 65<br />

6.1 Zuständigkeiten 65<br />

6.2 Prioritäten 66<br />

Bernath + Partner i2


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

1. Einleitung<br />

1. 1 Auftrag und Zielsetzung<br />

Der Landrat hat mit Beschluss <strong>vom</strong> 25. September 2002 die Baudirektion beauftragt,<br />

mit dem „<strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong>“ Wege aufzuzeigen, wie sich das<br />

Verkehrssystem auf dem <strong>Kanton</strong>sgebiet als Ganzes weiterentwickeln soll. Das<br />

Verkehrssystem hat dabei folgenden Kriterien zu genügen:<br />

- Die Massnahmen müssen finanzierbar und wirtschaftlich tragbar sein<br />

(wirtschaftliche Effizienz)<br />

- Die Massnahmen müssen mehrheitsfähig sein (gesellschaftliche<br />

Akzeptanz).<br />

- Die Massnahmen müssen Rücksicht nehmen auf die natürlichen<br />

Ressourcen und auf die Umwelt.<br />

Der Landrat legt grosses Gewicht auf eine nachhaltige Mobilitätsvorsorge.<br />

Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht wird an die Verbesserung der Erreichbarkeit die<br />

Hoffnung geknüpft, dass die weitere wirtschaftliche Erosion des Hinterlandes gestoppt<br />

werden kann.<br />

Trotz wirtschaftlicher und bevölkerungsmässiger Stagnation ist die Gesamtmobilität<br />

weiter angestiegen. Negative Folgen sind wachsende Verkehrsimmissionen in den<br />

Gemeinden des Mittellandes und teilweise des Unterlandes. Zwischen den individuellen<br />

Ansprüchen auf uneingeschränkte Bewegungsfreiheit und der Beeinträchtigung von<br />

Anwohnern und Umwelt entsteht ein grundsätzlicher Interessenkonflikt. Es gilt einen<br />

gangbaren Weg zu einem Ausgleich zwischen Rücksichtnahme und individuellen<br />

Mobilitätsbedürfnissen aufzuzeigen.<br />

Schliesslich stellt sich die Frage nach dem finanzpolitischen Spielraum. Sollen in<br />

Zukunft die kantonalen Ausgaben unter dem Titel Verkehr und Mobilität gleich bleiben<br />

wie heute, müssen sie abnehmen oder können sie anwachsen? Soll eine bessere<br />

Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben im Mobilitätsbereich erreicht werden?<br />

Das <strong>Mobilitätskonzept</strong> durchleuchtet das Verkehrssystem als Ganzes. So geht es<br />

letztlich nicht nur um Infrastrukturprojekte und deren Auswirkungen, sondern ebenso<br />

um den Betrieb und um den Erhalt der Funktionstüchtigkeit bestehender Anlagen und<br />

Systeme.<br />

In erster Linie werden die kantonalen Aufgabenbereiche bearbeitet. Die<br />

Mobilitätsvorsorge ist aber ebenso eine Aufgabe der Gemeinden und des Bundes. Die<br />

Koordination wird durch den kantonalen Richtplan „Verkehr“ sichergestellt, in welchen<br />

die Resultate des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es einfliessen.<br />

Bernath + Partner 1


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

1. 2 Projektorganisation<br />

Der Landrat hat in seinem Auftrag an den Regierungsrat wesentliche organisatorische<br />

Rahmenbedingungen vorgegeben. So hat er ein Führungsgremium unter der Leitung<br />

des Baudirektors eingesetzt. Dem Führungsgremium berichten 4 Arbeitsgruppen mit<br />

folgenden Aufgabenbereichen:<br />

- Gruppe 1: Strassen und motorisierter Individualverkehr<br />

- Gruppe 2: Öffentlicher Verkehr und Langsamverkehr<br />

- Gruppe 3: Wirtschaft, Tourismus und Freizeitverkehr<br />

- Gruppe 4: Siedlung, Raumplanung, Lärm- und Umweltschutz, Natur und<br />

Landschaft<br />

Gruppe 1:<br />

Strassenverkehr<br />

Gruppe 2:<br />

Öffentlicher<br />

Verkehr und<br />

Langsamverk.<br />

Regierungsrat<br />

Führungsgremium<br />

Gruppe 3:<br />

Wirtschaft,<br />

Tourismus,<br />

Freizeitverkehr<br />

Begleitgruppe<br />

Landrat<br />

Gruppe 4:<br />

Raumplanung,<br />

Umwelt,<br />

Landschaft<br />

Der Landrat hat eine Controllinggruppe eingesetzt, welche die Arbeiten am <strong>Mobilitätskonzept</strong><br />

begleitet.<br />

Zur Vorbereitung der Beratungen in den Arbeitsgruppen hat die Baudirektion eine<br />

„Spurgruppe“ eingesetzt. Sie hat den Grundlagenbericht zum „<strong>Mobilitätskonzept</strong><br />

<strong>Glarnerland</strong>“ erarbeitet. Der Grundlagen-Bericht ist <strong>vom</strong> Regierungsrat an seiner<br />

Sitzung <strong>vom</strong> 29. Juni 2004 zur Kenntnis genommen worden.<br />

Bernath + Partner 2


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

1. 3 Stand der Arbeiten<br />

Als Grundlage für die Beratungen der Arbeitsgruppen diente der erwähnte<br />

„Grundlagenbericht <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong>“. Der Bericht stellt 4 Szenarien für die<br />

Mobilitätsvorsorge vor:<br />

Szenario 1: Konzentration der Mobilitätsvorsorge auf die Förderung des<br />

öffentlichen Bahn- und Busverkehrs und des Langsamverkehrs.<br />

Szenario 2: Konzentration der Mobilitätsvorsorge auf Massnahmen im Strassenbau<br />

und im motorisierten Individualverkehr.<br />

Szenario 3: Schrittweise Verbesserung der Verkehrsabläufe ohne bedeutende<br />

Neu-Investitionen, weder in die Bahn- noch in die Strasseninfrastruktur.<br />

(Fortschreibung Status quo)<br />

Szenario 4: Schrittweiser Ausbau des Angebotes des öffentlichen Verkehrs auf<br />

Schiene und Strasse. Etappenweiser Bau der 2 Ortsumfahrungen<br />

Näfels und Netstal.<br />

Die Arbeitsgruppen haben im Laufe des Jahres 2005 die Szenarien und die<br />

Massnahmen im einzelnen beraten und gewürdigt. Der Massnahmenkatalog wurde<br />

ergänzt, abgeändert und vervollständigt.<br />

Im Laufe der Beratungen haben sich die Vorschläge der 4 Arbeitsgruppen sehr<br />

angenähert. Im Wesentlichen liegt ein grossmehrheitlicher Konsens vor, der empfiehlt,<br />

das Zugsangebot auf der Bahnlinie von Ziegelbrücke bis Linthal als Rückgrat des<br />

öffentlichen Verkehrs schrittweise auszubauen, die Buslinien zu optimieren und die<br />

beiden Ortsumfahrungen von Näfels und Netstal zu realisieren. Die Massnahmen<br />

werden im Kapitel 4 im Detail vorgestellt.<br />

Die Diskussion über die Umfahrungsstrassenabschnitte zeigte, dass vertiefte<br />

Abklärungen über die Machbarkeit der möglichen Linienführungen notwendig sind. Die<br />

Vorschläge von Kapitel 4 beinhalten die entsprechenden Ergebnisse.<br />

Bernath + Partner 3


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

1. 4 Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />

Primär sollen durch die geplanten Massnahmen die Qualität der Verkehrssysteme<br />

verbessert werden. Die Wirksamkeit wird wie folgt gemessen:<br />

- Verbesserung der Reisezeiten im öV<br />

- Qualitätssteigerung im öV<br />

- Verbesserung der Erreichbarkeit<br />

- Verbesserung der Intermodalität (Umsteigeverhältnisse)<br />

- Qualitätssteigerung im Fuss- und Veloverkehr<br />

In Anlehnung an die Planungsarbeiten der Eidgenossenschaft zum Sachplan Verkehr<br />

wird die Nachhaltigkeit mit folgenden Kriterien gemessen:<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />

Nutzen schaffen<br />

• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

minimieren (Jahreskosten)<br />

• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

maximieren (Jahresnutzen)<br />

• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />

Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />

• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />

minimieren<br />

Gesellschaft<br />

• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />

• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />

erschwerten Zugang zum Verkehr<br />

• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />

schützen<br />

• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />

Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Umwelt<br />

• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />

unbedenkliches Niveau senken<br />

• Luftschadstoffe senken<br />

• Lärmbelastung senken<br />

• Flächenbeanspruchung senken<br />

• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />

• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />

räumen und Gewässern senken<br />

Beeinträchtigung des Klimas senken<br />

• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />

senken<br />

Kriterien zur Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />

Bernath + Partner 4


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

1. 5 Aufbau des Berichtes<br />

Der vorliegende Bericht ist eine Synthese und Weiterführung des Grundlagenberichtes<br />

und der Resultate der Beratungen der 4 Arbeitsgruppen und des Führungsgremiums.<br />

In Kapitel 2 wird die heutige Mobilitätssituation analysiert. Die Schwachstellen im Verkehrssystem<br />

werden identifiziert. Schliesslich werden Basisnetze definiert. Die<br />

Massnahmen des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es konzentrieren sich auf die zukünftige<br />

Ausgestaltung dieser Basisnetze.<br />

In Kapitel 3 werden die Zielsetzungen, wie sie im Richtplan Siedlung und im Leitbild<br />

Wirtschaft der <strong>Kanton</strong>sregierung umschrieben sind, zusammengestellt. Sie geben<br />

gleichsam die Marschrichtung für die zukünftige Mobilitätsvorsorge vor.<br />

Kapitel 4 stellt den Massnahmenplan und die Einzelmassnahmen vor. Sie sind das<br />

Ergebnis der Beratungen der Arbeitsgruppen und des Führungsgremiums.<br />

Kapitel 5 zeigt die Beurteilung der Massnahmen bezüglich ihrer Nachhaltigkeit. Es<br />

handelt sich dabei um einen qualitativen Beschrieb ihrer Auswirkungen auf Wirtschaft,<br />

Gesellschaft und Umwelt.<br />

Kapitel 6 skizziert die Umsetzung des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es.<br />

Bernath + Partner 5


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

2. Ausgangslage<br />

2. 1 Verkehrsentwicklung<br />

2.1.1 Motorisierter Individualverkehr<br />

Die Verkehrsbelastungen des Strassennetzes sind sehr unterschiedlich. Die höchste<br />

Belastung wird auf der A3 gemessen. Im Jahre 2000 wurden im Tagesdurchschnitt<br />

27´000 PW-Fahrten gezählt.<br />

Mitten durch das Siedlungsgebiet der Gemeinden Näfels, Netstal und <strong>Glarus</strong> verläuft<br />

die Hauptverkehrsachse mit einem durchschnittlichen Tagesverkehr von rund 20´000<br />

Fahrzeugen. Verkehrsmengen von 20´000 Fahrzeugen pro Tag auf Ortsdurchfahrten<br />

können nicht ohne Staus und Beeinträchtigung des Langsamverkehrs abgewickelt<br />

werden.<br />

Südlich von <strong>Glarus</strong> nimmt die Verkehrsbelastung auf der <strong>Kanton</strong>sstrasse stark ab und<br />

liegt bei rund 10´000 Fahrzeugen pro Tag. Die Dauerzählstelle des ASTRA Schwanden<br />

Nord misst einen durchschnittlichen Tagesverkehr von rund 6´000 Fahrzeugen.<br />

.<br />

20000<br />

18000<br />

16000<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

1980 1985 1990 1995 2000<br />

<strong>Glarus</strong> Nord<br />

Schwanden Nord<br />

Entwicklung der Verkehrsbelastungen (durchschnittlicher täglicher Verkehr DTV). Die Zahlenwerte<br />

von Schwanden Nord aus dem Jahre 2000 können nicht direkt mit den Vorjahren verglichen werden,<br />

da die Strassenanlage geändert wurde.<br />

Gemäss Erhebungen des Verkehrsingenieurbüros SNZ aus dem Jahre 1999 ist der<br />

durchschnittliche Werktagsverkehr fast überall grösser als der durchschnittliche<br />

Wochenendverkehr, d.h. der Ausflugsverkehr ist im Durchschnitt kleiner als die<br />

Verkehrsmengen an den Wochentagen. Die grössten Verkehrsspitzen treten allerdings<br />

an Schönwetter-Wochenenden im Herbst auf, an welchen die Tageswerte auf das<br />

Doppelte der Durchschnittswerte anwachsen können, was in den Dörfern zu<br />

unhaltbaren Zuständen führt. Dieses typische Phänomen der Ausflugsdestinationen hat<br />

zur Folge, dass Verkehrsmengenargumente in der Bevölkerung unterschiedlich<br />

gewichtet und beurteilt werden. Die einen argumentieren mit den hohen<br />

Spitzenverkehrsmengen, die anderen mit den tieferen Durchschnittszahlen.<br />

Bernath + Partner 6


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Querschnitt Durchschnittlicher täglicher Verkehr (DTV)<br />

Nr. Name 1989 1999 2005<br />

1 Autobahnzubringer Nord 9´950 12´000 13´300<br />

2 Autobahnzubringer Mitte 8´450 10´350<br />

3 Autobahnzubringer Süd 7´650 9´600<br />

4 Oberurnen Ost 2´000 3´000<br />

5 Oberurnen Süd 7´600 9´000 9’500<br />

6 Zubringer Mollis 2´550 3´350<br />

7 Kerenzerberg 1´750 1´700<br />

9 Näfels Süd 12´750 16´300 18´000<br />

10 Mollis Süd 2´400 2´550<br />

11 <strong>Glarus</strong> Nord 14´250 18´950 18´700<br />

13 Niederurnen Nord 3´900<br />

14 Niederurnen Süd 8´500<br />

16 Flechtesenstrasse 2´700<br />

17 Schwärzistrassen 1´650<br />

18 Näfels Nord 18´250<br />

19 Mollis Nord 1´650<br />

20 Näfels Ost 5´750<br />

21 Ennetbühls 1´850<br />

22 Ennenda 5´750 5´200<br />

23 <strong>Glarus</strong> Süd 10´200 10´300<br />

24 Schwanden Nord 6´000 6´200<br />

Durchschnittlicher täglicher Verkehr in Motorfahrzeuge/Tag (Studie SNZ und Daten ASTRA, prov.<br />

Auswertung Zählung 2005)<br />

Die Entwicklung der Verkehrsmengen ist von Region zu Region sehr unterschiedlich.<br />

Während im Mittel- und Unterland die Zuwachsraten in etwa dem schweizerischen<br />

Mittelwert entsprechen, herrschen südlich von <strong>Glarus</strong> andere Verhältnisse. Der<br />

Strassenverkehr im Klein- und Grosstal stagniert und widerspiegelt damit die<br />

schwierigen wirtschaftlichen und demografischen Rahmenbedingungen.<br />

Februar September Jahresmittelwert<br />

2002 5892 7171 6209<br />

2003 5952 6960 6313<br />

2004 6114 6709 6264<br />

2005 5861<br />

Verkehrsmengen an der ASTRA Zählstelle Schwanden (Durchschnittlicher täglicher<br />

Verkehr in Fz./d)<br />

Bernath + Partner 7


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

2.1.2 Öffentlicher Verkehr (Bahn und Bus)<br />

Das Busangebot wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Die<br />

letzten wichtigen Meilensteine waren die Inbetriebnahme des GlarnerBus Unterland<br />

Kerenzerberg am 10. Juli 2001, die Einführung des GlanerSpinters sowie die<br />

Anpassung des Bussystems an das neue Bahnangebot.<br />

Die Nachfrage nach Leistungen des öffentlichen Bussystems wird periodisch erfasst.<br />

Als Beispiel sind die Linien des GlanerBus Unterland aufgeführt.<br />

3.-9. 2-8.<br />

Sept. 01 Sept. 02 Sept.04 Sept 05<br />

Näfels-Obstalden-Mühlehorn 3074 3336 3397 3817<br />

Näfels-Bilten 2521 2758 3112 3619<br />

Näfels-Ziegelbrücke 1927 2310 2435 3359<br />

Total 7522 8209 8944 10795<br />

Personenfahrten pro Zählwoche<br />

Im Einzugsgebiet der drei Buslinien wohnen ca. 11´000 Personen. Umgerechnet<br />

bedeutet dies, dass auf jeden Einwohner eine Busfahrt pro Woche entfällt. Trotz der<br />

steigenden Beliebtheit des Busangebotes ist der Anteil der Busfahrten an der<br />

Gesamtmobilität noch klein. Sie dürfte bei 5-7% der gesamten motorisierten Mobilität<br />

(MIV und ÖV zusammengerechnet) liegen.<br />

Mit Bahn und Bus zusammen werden im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> pro Tag ca. 7400 Pers.<br />

transportiert. Gemäss Hochrechnungen ergeben sich pro Linie folgende Zahlenwerte:<br />

2002 2003<br />

Buslinie Schwanden – Elm 193´700 234´000<br />

Buslinie Schwanden – Schwändi 26´400 33´000<br />

Buslinie Schwanden – Sool 8´300 8´500<br />

Nachtbus Hinterland 4´500 5´400<br />

Bahnersatz Schwanden – Linthal 32´800 34´000<br />

Buslinie Unterland – Kerenzerberg 392´000 442´000<br />

Nachtbus Unterland 130 3´100<br />

Postauto Mittelland 185´000 185´000*)<br />

Verbindung Netstal – Näfels – Mollis 0 10´100<br />

Klöntal 25´800 32´300<br />

Total Buslinien 868´630 987´400<br />

SBB Bahnlinie 1´299´000 1´265´000<br />

Standseilbahn Braunwald 423´000 440´000<br />

öV Frequenzen in den Jahren 2002 und 2003 (Hochrechnungen aus Zählungen); *) wegen Softwarefehler bei<br />

Postauto keine neuen Zahlen verfügbar<br />

Total wurden in den Jahren 2002 und 2003 2.6 Mio. resp. 2.7 Mio. Personenfahrten mit<br />

Bahn und Bus gezählt. Personenfahrten registriert. Pro Einwohner ergibt dies einen<br />

Durchschnitt von 0.2 Fahrten pro Tag. Der Wert liegt im ähnlichen Bereich wie der für<br />

die oben analysierten Buslinien, nämlich bei ca. 7-10% aller Personenfahrten.<br />

Bernath + Partner 8


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Im Hinblick auf die Zielsetzungen des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es könnte aus den obigen<br />

Zahlenwerten gefolgert werden, dass ein realistischer Wert des anzustrebenden Modal<br />

Splits bei 15% des Gesamtverkehrs liegen dürfte. Durch eine sehr attraktives ÖV-<br />

Angebot könnte allenfalls ein Modal Split Anteil von 20% des Gesamtverkehrs erreicht<br />

werden. Die Personenfahrten-Zahlen mit dem öffentlichen Verkehrs würden sich<br />

verdoppeln bis verdreifachen.<br />

Bernath + Partner 9


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

2. 2 Bevölkerung und Wirtschaft<br />

2.2.1 Demographie<br />

Der <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> hat eine Fläche von 685 km 2 und 38´346 Einwohner (Stand 2000).<br />

Das <strong>Kanton</strong>sgebiet als Talschaft ist nur von Norden erschlossen. Die Übergänge des<br />

Klausenpasses und des Pragelpasses sind untergeordnete, im Wesentlichen<br />

touristische Verkehrswege. Die Talschaft ist umgeben von steil ansteigenden Bergen.<br />

Der Grossteil der Siedlungsgebiete, der Industrie und des Verkehrs konzentrieren sich<br />

auf den schmalen Talboden, der sich gegen die Linthebene mit dem Eisenbahnknotenpunkt<br />

Ziegelbrücke hin öffnet.<br />

<strong>Glarus</strong> mit seinen rund 5´700 Einwohnern ist der Mittelpunkt des <strong>Kanton</strong>s und<br />

gleichzeitig auch dessen Verwaltungszentrum. Städtische Zentren gibt es nicht, da<br />

dafür die geographischen und topographischen Voraussetzungen fehlen.<br />

Einwohner<br />

1990<br />

Einwohner<br />

2000<br />

Einwohner<br />

2003<br />

Veränderung<br />

2000 - 2003<br />

Total Unterland 15´311 15´772 15´930 1%<br />

Unterland 13´977 14´355 14´498 1%<br />

Bilten 1´916 1´882 1´983 5%<br />

Niederurnen 3´411 3´741 3´700 -1%<br />

Oberurnen 1´790 1´811 1´825 1%<br />

Näfels 3´882 3´947 3´982 1%<br />

Mollis 2´978 2´974 3’008 1%<br />

Kerenzerberg 1´334 1´417 1´433 1%<br />

Filzbach 471 542 536 -1%<br />

Obstalden 388 434 453 4%<br />

Mühlehorn 475 441 444 -%<br />

Total Mittelland 12´139 11´799 11´952 1%<br />

Netstal 2´898 2´813 2´881 2%<br />

Riedern 644 622 677 9%<br />

<strong>Glarus</strong> 5´728 5´556 5´686 2%<br />

Ennenda 2´869 2´808 2´708 -4%<br />

Total Hinterland 11´028 10´612 10´400 -2%<br />

Grosstal 9´136 8´814 8´637 -2%<br />

Mitlödi 1´019 1´030 1´084 5%<br />

Sool 258 303 303 -%<br />

Schwändi 369 395 406 3%<br />

Schwanden 2645 2601 2´557 -2%<br />

Nidfurn 279 258 245 -5%<br />

Haslen 597 649 625 -4%<br />

Leuggelbach 171 184 174 -5%<br />

Luchsingen 647 592 1´145 -2%<br />

Hätzingen 363 341<br />

Diesbach 284 237<br />

Betschwanden 149 172 177 3%<br />

Rüti 507 444 389 -12%<br />

Braunwald 478 408 398 -2%<br />

Linthal 1´370 1´200 1´134 -6%<br />

Kleintal 1´892 1´798 1´763 -2%<br />

Engi 695 656 656 -%<br />

Matt 406 381 366 -4%<br />

Elm 791 761 741 -3%<br />

Total <strong>Kanton</strong> 38´478 38´183 38´283 1%<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Die Wohnbevölkerung im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> stagniert. Während sie im Unterland und auf<br />

dem Kerenzerberg zwischen 1990 und 2000 um 3% zugenommen hat, schrumpfte sie<br />

im Mittel- und Hinterland. Während im Mittelland dieser Trend in den letzten Jahren<br />

aufgehalten werden konnte, hat sich die Situation im Hinterland weiter verschärft. Das<br />

Kleintal hat zwischen 1990 und 2003 7% der Wohnbevölkerung verloren. Neben der<br />

Mehrzahl der Gemeinden mit abnehmender Wohnbevölkerung gibt es 3<br />

Wachstumspole:<br />

• Im Unterland die Gemeinde Niederurnen<br />

• Auf dem Kerenzerberg die beiden Tourismusorte Filzbach und Obstalden<br />

• Im Hinterland die Gemeinden rund um Schwanden; insbesondere Sool, Mitlödi,<br />

Schwändi, Betschwanden<br />

Im Mittelland haben sich die Einwohnerzahlen stabilisiert. Nach dem starken Rückgang<br />

zwischen 1990 und 2000 ist in den Jahren 2000 bis 2003 ein kleiner Zuwachs zu<br />

verzeichnen.<br />

Arbeitsplätze 1991 Arbeitsplätze 2001 Veränderung 1991<br />

bis 2001<br />

Total Unterland 8110 6890 -15.0%<br />

Unterland 7644 6402 -16.2%<br />

Bilten 1084 695 -35.9%<br />

Niederurnen 2604 2052 -21.2%<br />

Oberurnen 378 290 -23.3%<br />

Näfels 2582 2413 -6.5%<br />

Mollis 996 952 -4.4%<br />

Kerenzerberg 466 488 4.7%<br />

Filzbach 127 210 65.4%<br />

Obstalden 77 66 -14.3%<br />

Mühlehorn 262 212 -19.1%<br />

Total Mittelland 7302 6701 -8.2%<br />

Netstal 1341 1627 21.3%<br />

Riedern 99 110 11.1%<br />

<strong>Glarus</strong> 4703 3783 -19.6%<br />

Ennenda 1159 1181 1.9%<br />

Total Hinterland 4387 3901 -11.1%<br />

Grosstal 3724 3324 -10.7%<br />

Mitlödi 441 534 21.1%<br />

Sool 38 34 -10,5%<br />

Schwändi 22 37 68.2%<br />

Schwanden 1535 1524 -0.7%<br />

Nidfurn 17 27 58.8%<br />

Haslen 168 144 -14.3%<br />

Leuggelbach 103 33 -68.0%<br />

Luchsingen 151 91 39.7%<br />

Hätzingen 90 41 -54.4%<br />

Diesbach 57 51 -10.5%<br />

Betschwanden 23 23 -<br />

Rüti 146 93 -36.3%<br />

Braunwald 374 333 -11.0%<br />

Linthal 559 359 -35.8%<br />

Kleintal 663 577 -13.0%<br />

Engi 222 163 -26.6%<br />

Matt 152 121 -20.4%<br />

Elm 289 293 1.4%<br />

Total <strong>Kanton</strong> 19799 17492 -11.7%<br />

Entwicklung der Arbeitsplätze<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Dramatischer präsentieren sich die Kenndaten des Arbeitsmarktes. Die Zahl der<br />

Arbeitsplätze hat im Zeitraum von 10 Jahren um 11.7% abgenommen. Die Abnahmen<br />

sind besonders hoch im Grosstal und im Kleintal. Relativ stabil sind die Verhältnisse<br />

rund um Schwanden geblieben. In den Gemeinden des Kerenzerberges sind neue<br />

Arbeitsplätze geschaffen worden (Filzbach + 83 Arbeitsplätze). An zwei weiteren<br />

Standorten sind namhafte Zunahmen zu beobachten: In Netstal (+ 286 Arbeitsplätze)<br />

und in Mitlödi (+ 93 Arbeitsplätze). Zu erwähnen ist die Gemeinde Elm, die trotz langer<br />

Anfahrtswege keine Einbussen bei den Beschäftigten hinnehmen musste, sondern die<br />

Zahl leicht steigern konnte.<br />

2.2.2 Erreichbarkeit<br />

Die verkehrstechnische Erreichbarkeit eines Standortes geniesst nach wie vor einen<br />

hohen Stellenwert als Standortkomponente. Die Weiterentwicklung der Verkehrs-,<br />

Kommunikations- und Transporttechnik hat zwar die Bedeutung der Transportkosten<br />

sinken lassen. Dafür hat die termingerechte und rasche Belieferung der Kunden stark<br />

an Bedeutung gewonnen. Neben den unternehmensbezogenen Anbindungsbedürfnissen<br />

rückt auch das Pendlerverhalten der Arbeitskräfte den Grad der<br />

Erreichbarkeit in den Mittelpunkt.<br />

Im Rahmen der publizierten Studie „ Der <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>: Struktur und Perspektiven,<br />

September 2003“ der Credit Suisse sind fundierte Analysen zur Erreichbarkeit der<br />

Regionen des <strong>Kanton</strong>s <strong>Glarus</strong> erstellt worden. Wir zitieren daraus:<br />

„Der mittlere Grad der Erreichbarkeit der Gemeinden im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> liegt exakt beim<br />

Medianwert aller Schweizer Gemeinden. Dies bedeutet, dass 50% aller Schweizer<br />

Gemeinden über eine schlechtere Erschliessung verfügen. Angesichts der<br />

geografischen Lage schneiden die Glarner Gemeinden damit nicht schlecht ab. Dazu<br />

trägt einerseits die topografisch bedingte Konzentration der Besiedelung auf den<br />

Talbodenstreifen bei, wodurch rascher eine hohe Zahl von Einwohnern erreicht werden<br />

kann als bei einer starken Zersiedelung. Andrerseits erhöht die bereits angesprochene<br />

gute Verkehrsanbindung am Talausgang zur Linthebene den Grad der Erreichbarkeit.<br />

Dem relativ gut angebundenen Unterland und dem von der eigenen Gravitation<br />

profitierenden Mittelland steht die schwache Erreichbarkeit des Hinterlandes und der<br />

drei Gemeinden des Kerenzerberges gegenüber. Der Grad der Erreichbarkeit hängt in<br />

starkem Masse von der <strong>Kanton</strong>sstrasse ab, welche die Lebensader des <strong>Glarnerland</strong>es<br />

darstellt. Die steigende Verkehrslast auf dieser Achse droht jedoch die Erreichbarkeit<br />

des <strong>Kanton</strong>s negativ zu beeinflussen und den Vorteil einer guten Anbindung an einen<br />

von Staurisiken kaum betroffenen Teil des Nationalstrassennetzes zunichte zu<br />

machen.“<br />

Obwohl sich die Wirtschaftsstrukturen im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> im letzten Jahrzehnt sehr<br />

gewandelt haben und mit dem Abbau in der Textilindustrie der Anteil der Arbeitsplätze<br />

im verarbeitenden Gewerbe abgenommen hat, ist der industriell-gewerbliche Bereich<br />

mit über 30% weiterhin stark vertreten. Das verarbeitende Gewerbe ist auf direkte<br />

Verkehrsanbindungen angewiesen. Regelmässige Verkehrsbehinderungen führen zu<br />

Standortnachteilen gegenüber Lagen in unmittelbarer Nähe der Autobahnanschlüsse.<br />

Gute öV–Verbindungen genügen im Wettbewerb der Standorte nicht.<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Ansiedlungen von neuen Unternehmungen waren in den vergangenen Jahren vor allem<br />

im gut erschlossenen Glarner Unterland erfolgreich. Für diese, wie für die bestehenden<br />

Firmen ist die Rekrutierung von geeignetem Personal eine grosse Herausforderung, für<br />

welche mit einer optimalen Erschliessung positive Rahmenbedingungen geschaffen<br />

werden.<br />

Im Mai 2003 veröffentlichte die Glarner Handelskammer die Resultate einer Umfrage<br />

über die Mobilitätsbedürfnisse ihrer Mitglieder. Die Antworten zeigen die grosse Sorge<br />

um die Erschliessungsqualität vor allem im Haupttal bis nach Mitlödi und Schwanden.<br />

Je weiter hinten im Tal gelegen, umso mehr nimmt die Unzufriedenheit zu.<br />

Die Mehrheit der Firmen, welche Überlegungen zu einem Standortwechsel gemacht<br />

haben, stammt aus den letztgenannten Gemeinden. 70% der Firmen, die den<br />

Fragebogen der Handelskammer beantwortet haben, sehen die Lösung der Glarner<br />

Verkehrsprobleme in der Schaffung einer Umfahrungsverbindung von Näfels, Netstal<br />

und <strong>Glarus</strong>.<br />

2.2.3 Mobilität<br />

Bläsche, Weesen<br />

Niederurnen, Oberurnen<br />

Näfels<br />

Mollis<br />

Netstal<br />

<strong>Glarus</strong>, Ennenda<br />

Mitlödi, Schwanden, Grosstal<br />

Serftal<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Zufrieden<br />

Verbesserungen notwendig<br />

Zufriedenheit der Betriebe mit den Verkehrsverhältnissen<br />

Berufsverkehr und Arbeitspendler<br />

Die Glarner Erwerbstätigen haben ihren Arbeitsort mehrheitlich im <strong>Kanton</strong> und dort zum<br />

grössten Teil im Mittel- und Unterland. Die meisten Arbeitsplätze befinden sich in den<br />

Gemeinden Niederurnen, Näfels und <strong>Glarus</strong>. Für das Hinterland wichtig ist der Standort<br />

Schwanden mit etwas mehr als 1500 Arbeitsplätzen.<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Arbeitsort<br />

Wohnort <strong>Glarus</strong> Näfels Netstal Niederurn. Schwand. Luchsingen innerhalb ausserhalb<br />

Kt. GL Kt. GL<br />

<strong>Glarus</strong> 1479 193 151 81 125 8 1027 320<br />

Näfels 193 905 101 101 30 3 652 282<br />

Netstal 254 115 573 50 62 13 663 161<br />

Niederurnen 127 133 54 804 28 3 529 414<br />

Schwanden 155 37 33 25 614 8 447 87<br />

Luchsingen 44 8 15 6 51 77 186 19<br />

Innerhalb Kt. GL 2009 1130 733 722 871 76<br />

Ausserhalb Kt. GL 360 383 182 457 65 6<br />

Pendlerbeziehungen im Kt. <strong>Glarus</strong> (Quelle Bundesamt für Statistik, Volkszählung 2000)<br />

Von den insgesamt 19´475 Erwerbstätigen arbeiten 15´607 oder rund 80% im <strong>Kanton</strong>,<br />

2´679 bzw. 13.8% sind ausserhalb des <strong>Kanton</strong>s tätig. (1´189 Personen haben keinen<br />

Arbeitsort angegeben). Mit 2´039 Zupendlern aus anderen <strong>Kanton</strong>en resultiert eine<br />

negative Pendlerbilanz von 640 Personen.<br />

Im <strong>Kanton</strong> selbst weisen das Mittel- und Unterland eine positive Pendlerbilanz aus. Das<br />

Glarner Hinterland zählt dagegen mehr Wegpendler als Zupendler.<br />

Erwerbstätige Erwerbstätige mit Wegpendler Zupendler<br />

total Arbeitsort in der Region<br />

Absolut in % der Absolut in % der Absolut in % der<br />

Erwerbstät. Erwerbstät. Erwerbst.<br />

am Wohnort am Wohnort am Wohnort<br />

Kt. <strong>Glarus</strong> 19´475 15´607 80.1 2´679 13.8 2´039 11.6<br />

Mittel- und Unterl. 13´478 9´747 72.3 2´985 22.1 3´305 25.3<br />

Hinterland 5´228 3´196 61.1 1´663 31.8 951 22.9<br />

Zu- und Wegpendler im Kt. <strong>Glarus</strong> (Quelle Bundesamt für Statistik, Volkszählung 2000)<br />

40% der Wegpendler haben ihren Arbeitsort im Kt. Zürich, zweitwichtigster <strong>Kanton</strong> ist<br />

der <strong>Kanton</strong> St. Gallen. An dritter Stelle liegen die Pendlerbeziehungen zum Kt. Schwyz.<br />

Die Mehrheit der Zupendler stammt aus dem Kt. St. Gallen (56%), gefolgt <strong>vom</strong> Kt.<br />

Schwyz (23%). Aus dem Kt. Zürich sind es lediglich 13%. Für mehr als die Hälfte der<br />

berufstätigen Bevölkerung sind Wohnort und Arbeitsort nicht identisch. Als Beispiel<br />

sollen folgende Zahlenangaben dienen.<br />

Arbeits- und<br />

Wohnort identisch in % der Arbeitsplätze<br />

<strong>Glarus</strong> 1479 47 %<br />

Näfels 905 38 %<br />

Netstal 573 35 %<br />

Niederurnen 804 39 %<br />

Schwanden 614 40 %<br />

Luchsingen 77 85 %<br />

Anteil der Beschäftigten, die am Arbeitsort wohnhaft sind (VZ 2000)<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Die wachsende Distanz zwischen Wohn- und Arbeitsort wirkt sich direkt auf das<br />

Verkehrsvolumen aus. Gemäss den heutigen Gegebenheiten verursacht der Berufspendlerverkehr<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> ca. 30´000 bis 40´000 Personenfahrten pro Tag, die<br />

entweder mit dem Privatauto, mit Bus oder Bahn zurückgelegt werden.<br />

Laut Umfrage der Glarner Handelskammer <strong>vom</strong> Mai 2003 bei ihren Mitarbeitern<br />

benutzt der überwiegende Teil das Auto als Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit<br />

(70%). Rund ein Drittel der Arbeitnehmer wohnt im näheren Umkreis der Betriebsstätte.<br />

Bei einem verbesserten Bus- und Bahnangebot könnte sich eine relativ grosse Zahl der<br />

Pendler ein Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr vorstellen (38%).<br />

Tourismus<br />

Das <strong>Glarnerland</strong> bietet eine breite Palette an Erholungs- und Sportmöglichkeiten. Dazu<br />

zählen Wanderwege, Bikerouten, sowie verschiedenste Erlebnisausflüge. Im Winter<br />

ziehen Schneesport und Erholung die meisten Touristen an. Ferner spielen<br />

verschiedene Fitnessmöglichkeiten eine wesentliche, nachfragebestimmende Rolle.<br />

Das <strong>Glarnerland</strong> hat es verstanden, durch zahlreiche Veranstaltungen, insbesondere<br />

kultureller Natur, die Attraktivität und Bekanntheit der Region zu steigern.<br />

Insgesamt ist aber das touristische Angebot auf mehrere kleinere Gebiete aufgeteilt. Es<br />

sind dies:<br />

• Elm<br />

• Kerenzerberg<br />

• Mettmen<br />

• Klöntal<br />

• Urnerboden<br />

• Braunwald<br />

• Fronalp<br />

• Weissenberge<br />

• Linthal-Rüti<br />

Die wichtigsten sind Kerenzerberg (Filzbach), Braunwald und Elm.<br />

Hotellerie<br />

Der <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> verzeichnete 2002 insgesamt knapp 135´000 Hotelübernachtungen.<br />

Die Tendenz ist weiterhin leicht rückläufig. Die 59 <strong>vom</strong> Bundesamt für Statistik erfassten<br />

Betriebe bieten insgesamt 1´661 Hotelbetten an. Bei rund 57´000 gezählten Ankünften<br />

ergibt dies eine durchschnittliche Verweildauer von 2.7 Übernachtungen, etwas mehr<br />

als im schweizerischen Durchschnitt.<br />

Jährliches<br />

1995 2001 2002 Wachstum<br />

1995-2002<br />

Braunwald 57´086 52´304 48´615 -2.3%<br />

Elm 17´011 15´610 15´794 -1.1%<br />

Filzbach 40´946 47´765 43´141 0.7%<br />

<strong>Glarus</strong> 13´450 12´700 12´331 -1.2%<br />

Kt. <strong>Glarus</strong> 143´686 141´674 134´898 -0.9%<br />

Logiernächte<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Jährliches<br />

1995 2001 2002 Wachstum<br />

1995-2002<br />

Braunwald 13´982 16´268 15´686 1.7%<br />

Elm 7´486 7´166 8´063 1.1%<br />

Filzbach 17´504 21´386 18´697 0.9%<br />

<strong>Glarus</strong> 7´502 7´184 7´150 -0.7%<br />

Kt. <strong>Glarus</strong> 54´168 59´267 56´962 0.7%<br />

Ankünfte<br />

Die Hotellerie verzeichnet somit je ca. 60´000 Ankünfte und Abreisen pro Jahr. Würden<br />

diese ausschliesslich an den Wochenenden erfolgen, ergäbe dies ein Spitzenverkehrsaufkommen<br />

von ca. 2´800 Personenfahrten pro Tag. Bei einem vollständigen<br />

Gästewechsel der 1´661 Betten im <strong>Kanton</strong> könnten maximal 3´300 Personenfahrten pro<br />

Tag erzeugt werden.<br />

Tagesgäste<br />

Das <strong>Glarnerland</strong> als Tourismusregion ist stark auf den Grossraum Zürich ausgerichtet.<br />

Es ist ein Naherholungsraum für die Metropolitanregion. Bei einem Grossteil der<br />

Touristen handelt es sich um Tages- und Wochenendtouristen. Das<br />

Verkehrsaufkommen lässt sich anhand der Parkplatzangebote der Bergbahnen<br />

schätzen:<br />

Parkplätze bei den maximale<br />

Bergbahnen Fahrtenzahl(Fz/d)<br />

Elm 900 1800<br />

Kerenzerberg 200 400<br />

Linthal/Braunwald 700 1400<br />

Übrige 300 600<br />

Total 2100 4200<br />

Die Tagestouristen verursachen einen Verkehr von rund 4200 Fahrzeugfahrten / Tag.<br />

Gesamter Tourismusverkehr<br />

Der Tourismusverkehr zeichnet sich aus durch sehr hohe Spitzenwerte an den<br />

Wochenenden, und dies nicht nur im Winter, sondern auch in den Sommer- und<br />

Herbstmonaten. Während in der Wintersaison vor allem die Wintersportorte das Ziel<br />

und die Quelle der Fahrten sind, trägt in den Sommer- und Herbstmonaten der<br />

Durchgangsverkehr über den Klausenpass wesentlich zum Verkehrsvolumen auf der<br />

Strasse bei.<br />

Aufgrund der zur Verfügung stehend Grundlagendaten errechnet sich die Zahl der<br />

Bewegungen an Samstagen und Sonntagen auf bis zu 15'000 Personenfahrten pro<br />

Tag. Bei einem Besetzungsgrad von 2 bis 3 Personen pro Auto ergibt dies einen<br />

Verkehr von 5'000 bis 7'500 Fahrzeugfahrten/Tag, was etwa 40 bis 50% des<br />

motorisierten Individualverkehrs an Wochenenden entsprechen dürfte.<br />

Nicht mitgerechnet sind in diesen Zahlen die Touristen, die ihr Ziel mit dem<br />

öffentlichen Verkehr erreichen. Vor allem im Verkehr mit Braunwald ist der<br />

entsprechende Anteil relativ bedeutend.<br />

Bernath + Partner 16


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

2. 3 Basisnetze und Schwachstellen<br />

2.3.1 Basisnetz Strassen<br />

Das kantonale Strassennetz hat eine Länge von 128 km. Neben den <strong>Kanton</strong>sstrassen<br />

umfasst das Basisnetz weitere der 16.6 km Nationalstrasse A3.<br />

Von Nach Länge in km<br />

<strong>Kanton</strong>sgrenze SZ/GL Näfels 10<br />

Näfels Netstal 4<br />

Netstal <strong>Glarus</strong> 4<br />

<strong>Glarus</strong> Schwanden 5<br />

Schwanden Linthal 11<br />

Linthal Urnerboden 10<br />

Schwanden Elm Erbstürli 18<br />

Näfels Mühlehorn 14<br />

Zubringer Näfels 4<br />

Haslen Hätzingen 5<br />

Schwanden-Sool Mitlödi 3<br />

<strong>Glarus</strong>-Schwändi Schwanden 5<br />

<strong>Glarus</strong> Riedern 1<br />

Netstal Riedern 1<br />

Riedern Klöntal 14<br />

Netstal Mollis 4<br />

Flechsenstrasse 3<br />

Autschachenstrasse 1<br />

Schwärzistrasse 4<br />

Bilten Südumfahrung 1<br />

Ziegelbrückestrasse 1<br />

Gäsi 2<br />

Alte Kerenzerbergstrasse 2<br />

Mühlehorn 1<br />

Kirchweg Ennenda 0.5<br />

Total 128.5<br />

<strong>Kanton</strong>sstrassen<br />

Aus verkehrlicher und siedlungspolitischer Sicht ist der Abschnitt der <strong>Kanton</strong>sstrasse<br />

Näfels bis <strong>Glarus</strong> der grosse Problembereich. Die Lärmimmissionen und die<br />

Beeinträchtigung des Fussgängerverkehrs erreichen kritische Werte. Stausituationen<br />

behindern den Verkehrsfluss und beeinträchtigen insbesondere auch den öffentlichen<br />

Busverkehr. Alle anderen Ortsdurchfahrten weisen Verkehrsbelastungen von weniger<br />

als 10´000 Fahrten/Tag auf. Strassen mit weniger als 5000 Fahrten pro Tag gelten als<br />

schwach belastet.<br />

Aufgrund der Verkehrsbelastungen besteht Handlungsbedarf in den Ortschaften Näfels,<br />

Netstal und <strong>Glarus</strong>. In <strong>Glarus</strong> sind die Verhältnisse insofern anders, da der Anteil des<br />

Durchgangsverkehrs am Gesamtverkehr bedeutend kleiner ist als in Netstal und Näfels.<br />

Gemäss unserer Interpretation der Verkehrszahlen und der Ergebnisse der zitierten<br />

Studie SNZ folgern wir, dass der Durchgangsverkehr in <strong>Glarus</strong> ca. 7´000 Fz. DTV und<br />

in Näfels, bzw. Netstal rund 15´000 Fz. DTV beträgt. Für Näfels und Netstal drängen<br />

sich deshalb andere Lösungen auf, als für <strong>Glarus</strong>.<br />

Während in Näfels und Netstal durch eine Umfahrungsstrasse eine Entlastung von<br />

mehr als 50% erwartet werden kann, bleibt der Entlastungseffekt in <strong>Glarus</strong> auf ca. 25%<br />

der Verkehrsmenge beschränkt.<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Als weitere Schwachstellen wurden identifiziert:<br />

- Näfels-Mollis Verbindung Zubringer A3 – Mollis (Entlastung<br />

Bahnhofzufahrt)<br />

- Netstal – Mollis Verbindung von Näfels Nord nach Mollis mit<br />

Linthüberquerung und Bahnübergang (Entlastung<br />

Netstal <strong>vom</strong> Schwerverkehr)<br />

- Ennenda-<strong>Glarus</strong> Bahnübergang Ennenda/ Einbiegung in Hauptstrasse<br />

(Sichere Stassenführung insbesondere für<br />

Langsamverkehr)<br />

- <strong>Glarus</strong>-Stadt Gestaltung und Verkehrsführung innerorts Verbesserung<br />

der Leistungsfähigkeit)<br />

- Oberurnen Kreuzung Hauptstrasse/Adlerstrassen (sichere<br />

Verkehrsführung für Langsamverkehr)<br />

- Netstal Verbindung Netstal-Riedern<br />

Einmündung Klöntalstrasse<br />

Zufahrt Riedern zur Hauptstrasse<br />

Die Schwachstellen können unterschieden werden nach<br />

- Lärmbeeinträchtigungen Näfels Ortsdurchfahrt<br />

Netstal Ortsdurchfahrt<br />

<strong>Glarus</strong> Ortsdurchfahrt<br />

- Konflikte zwischen verschiedenen Verkehrsarten<br />

<strong>Glarus</strong> Stadt<br />

Bahnhof Näfels/Mollis<br />

<strong>Glarus</strong>-Ennenda<br />

Netstal-Mollis<br />

Oberurnen<br />

2.3.2 Basisnetz öffentlicher Verkehr (Bahn und Bus)<br />

Das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs ist die Bahnline Linthal - Ziegelbrücke. Sie wird<br />

ergänzt durch ein dichtes Netz von Buslinien. Alle Ortschaften des <strong>Kanton</strong>s werden<br />

heute durch eine oder mehrere Buslinien erschlossen. Die meisten davon werktags im<br />

Stundentakt, zum Teil mit Zusatzkursen während der Spitzenzeiten. In Randstunden<br />

wird teilweise ein ausgedünnter Fahrplan angeboten.<br />

Die im September 2003 von der Credit Suisse publizierte Regionalanalyse zählt den<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> zum Wirschaftsraum Zürich, auf welchen die Region ausgerichtet ist.<br />

„Die Metropolitanregion Zürich, welche im letzten Jahrzehnt eine starke Ausdehnung<br />

erfahren hat, reicht heute bis an die <strong>Kanton</strong>sgrenzen von <strong>Glarus</strong>. Das Glarner Unterland<br />

und Mittelland gilt als regionaler Arbeitsmarkt im Umkreis der angrenzenden Regionen.<br />

Die nächstgelegenen Zentren stellen die Agglomeration Lachen, Rapperswil-Jona und<br />

Buchs im St. Galler Rheintal dar.“<br />

Die starke Verknüpfung mit dem Wirtschaftsraum Zürich bedingt eine direkte<br />

Bahnanbindung. Diese ist mit dem Konzept GlarnerSprinter angestossen worden.<br />

Prioritäres Ziel für die Entwicklung des Bahnangebotes ist eine halbstündliche<br />

Verbindung.<br />

Bernath + Partner 18


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Als Schwachstellen im Busangebot werden im allgemeinen die ausgedünnten<br />

Fahrpläne in den Randstunden wahrgenommen. Es wird zu prüfen sein, wie diese<br />

Lücken geschlossen werden können.<br />

Ein weiterer Punkt ist die Verknüpfung des Busnetzes mit dem Bahnangebot. Nicht alle<br />

Kurse können mit dem heutigen Angebot lückenlos an die Bahn angebunden werden.<br />

Ein grosses Potential für die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs liegt in der<br />

Verbesserung des Umsteigekomfortes. Die Bahnhöfe von Näfels/Mollis, <strong>Glarus</strong> und<br />

Schwanden sollen zu Knoten oder Drehscheiben des Verkehrs werden. Das<br />

Umsteigen <strong>vom</strong> MIV auf die Bahn, <strong>vom</strong> Bus auf die Bahn, <strong>vom</strong> Velo auf die Bahn, etc.<br />

ist ein wesentliches Glied in der ganzen Transportkette. Beispiel dafür ist sicher die<br />

Neugestaltung des Bahnhofes Näfels/Mollis. Aber auch an Haltestellen für Busse soll<br />

das Abwarten der Anschlüsse angenehmer gestaltet werden.<br />

2.3.3 Basisnetz Langsamverkehr (Velo und Fussgänger)<br />

<strong>Kanton</strong>ale Aufgaben im Bereiche Langsamverkehr konzentrieren sich auf die Erhaltung<br />

des regionalen Radwegnetzes. Innerorts liegt die Zuständigkeit für den<br />

Langsamverkehr bei den Gemeinden.<br />

Die wichtigsten Schwachstellen an den <strong>Kanton</strong>sstrassen sind in Kapitel 2.3.1<br />

aufgelistet. Generell kann der <strong>Kanton</strong> aber die Bestrebungen in den Gemeinden<br />

unterstützen, die Verkehrswege für die schwächsten Verkehrsteilnehmer direkter und<br />

sicherer zu gestalten<br />

Bernath + Partner 19


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

2.4 Direkte Kosten und Finanzierung<br />

Eine wesentliche Randbedingung für das <strong>Mobilitätskonzept</strong> ist die Finanzierbarkeit. Die<br />

Bedürfnisse des Verkehrs oder der Mobilitätsversorgung von Wirtschaft und<br />

Bevölkerung sind immer grösser als die verfügbaren Geldmittel.<br />

2.4.1 Kosten öV<br />

Die Kosten des öffentlichen Verkehrs (Bahn und Bus) werden heute getragen durch 4<br />

Kostenträger, nämlich durch Beiträge des Bundes, des <strong>Kanton</strong>s und der Gemeinden<br />

und durch die Bahnkunden selbst. Die Beiträge des Bundes betragen 79% der so<br />

genannten abgeltungsberechtigten Kosten. Auf den <strong>Kanton</strong> entfallen 14% der<br />

abgeltungsberechtigten Kosten, auf die Gemeinden 7%. Der <strong>Kanton</strong> und die<br />

Gemeinden leisten weitere Beiträge unter dem Titel ÖV-Förderung.<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Ant. Bund an abgeltungsberecht. Kosten 7.3 7.2 7.1 7.0 7.7 7.8<br />

Anteil Kant. an abgeltungsber. Kosten 1.3 1.3 1.3 1.3 1.5 1.4<br />

Anteil Gemeinden an abeltungsb. Kosteb .6 .6 .6 .6 .7 .7<br />

Total abgeltungsberechtigte Kosten 9.2 9.1 9.0 8.9 9.9 9.9<br />

Förderung <strong>Kanton</strong> .5 .7 .7 .8 1.0 1.1<br />

Förderung Gemeinden .4 .5 .6 .7 .8 .8<br />

Total ÖV – Subventionierung 10.1 10.3 10.3 10.4 11.7 11.7<br />

Total ÖV – Beiträge Bund 7.3 7.2 7.1 7.0 7.7 7.8<br />

Total ÖV – Beiträge <strong>Kanton</strong> GL 1.8 2.0 2.0 2.1 2.5 2.4<br />

Total ÖV – Beiträge Gemeinden 1.0 1.1 1.2 1.3 1.5 1.5<br />

Erlöse Fahrscheinverkauf 5.7<br />

Gesamtkosten ÖV ca. 16.0<br />

Kosten ÖV in Mio. Fr.<br />

Unter Berücksichtigung der Erlöse aus dem Fahrscheinverkauf betragen die<br />

Gesamtkosten des öffentlichen Verkehrs im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> ca. Fr. 16 Mio. pro Jahr.<br />

Davon werden rund 1/3 durch die Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf gedeckt. 2/3<br />

der Kosten werden durch Beiträge der öffentlichen Hand (Bund, <strong>Kanton</strong>, Gemeinden)<br />

beglichen.<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

2.4.2 Kosten motorisierter Individualverkehr/Strassen<br />

Der Aufwand des <strong>Kanton</strong>s unter dem Titel Strassen ist in folgender Tabelle aufgelistet.<br />

Rechnung Rechnung Rechnung Rechnung Rechnung Budget<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Strassenverkehrsamt 1.4 1.8 1.8 1.8 1.9 1.8<br />

Gemeindeanteil Motorfahrzeugsteuern 1.4 1.5 1.4 1.5 1.6 1.5<br />

Anteil Bund an Schwerverkehrsabgabe .1 .1 .1 .1 .1 .1<br />

Unterhalt <strong>Kanton</strong>sstrassen .9 1.6 2.1 2.1 2.3 1.7<br />

Kant. Strassenunterhalt A3, incl. Werkhof .0 .8 .9 .7 .6 .<br />

An Gden. für Ausbau Gemeindestrassen. .1 .1 *) *) *) *)<br />

Total laufende Strassenrechnung 3.9 5.9 6.4 6.3 5.9 5.8<br />

Lärmschutz an <strong>Kanton</strong>sstrassen .2 .3 .1 .2 .3<br />

Baubeitrag/Darlehen Braunwaldbahn AG 1.1 1.1 1.1 .5 .0<br />

Nationalstrasse A3 incl. Nebenanlagen .2 .9 1.0 .7 .6<br />

<strong>Kanton</strong>sstrassen 3.4 3.2 1.5 .4 1.7<br />

Radroute Linthal-Bilten 1.1 .1 .1 .1 .1<br />

<strong>Mobilitätskonzept</strong> .0 .0 .1 .2 *)<br />

Strassenverkehrsamt .7 .7 .7 .8 .8<br />

Total Investitionen und Abschreibungen 6.6 6.3 4.7 3.0 1.2 3.5<br />

Total Aufwand Strassenrechnung Kt. 10.5 12.2 11.1 9.3 7.1 9.3<br />

Aufwand gemäss kantonaler Strassenrechnung in Mio. Fr.; *) Beträge unter Fr. 50‘000<br />

Der Aufwand gemäss kantonaler Strassenrechung betrug im Jahre 2003 Fr. 11.1 Mio.<br />

In den folgenden Jahren wurden abnehmende Gesamtaufwendungen budgetiert. Dies<br />

ist im Wesentlichen auf den Wegfall der Amortisation des Darlehens an die<br />

Braunwaldbahn und auf einen stark eingeschränkten Ausbau und Unterhalt der<br />

<strong>Kanton</strong>sstrassen zurückzuführen.<br />

2.4.3 Gesamtüberblick<br />

Unter dem Titel „Mobilität“ können folgende Rubriken des kantonalen Haushaltes<br />

zusammengefasst werden:<br />

• Einnahmen: Ertrag aus dem Strassenverkehr<br />

• Ausgaben : Laufender Strassenunterhalt<br />

• Investitionen/Amortisationen Strassen, Schiene, Fuss- und<br />

Radwege etc<br />

• Beiträge laufende ÖV - Ausgaben Betrieb<br />

Nicht berücksichtigt werden die Einnahmen aus den Fahrkartenverkäufen im ÖV, da<br />

hier nur der Differenzbetrag zwischen Einnahmen und Ausgaben verrechnet wird.<br />

Der Gesamtbetrag unter dem Obertitel Mobilität betrug im Jahre 2005 rund Fr. 12<br />

Mio./Jahr und steigt im Jahr 2006 auf Fr. 13.5 Mio. Auffallend an der Budgetplanung ist<br />

der abnehmende Betrag für Investitionen und der zunehmende Betrag der ÖV -<br />

Betriebssubventionen.<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Ertrag Strassen 11.9 12.5 12.1 12.7 14.3 13.5<br />

<strong>Kanton</strong>sbeiträge an ÖV 1.8 2.0 2.0 2.0 2.5 2.4<br />

Aufwand laufende Strassenrechnung 3.9 5.9 6.4 6.3 5.9 5.8<br />

Investitionen/Amortisationen 6.6 6.4 4.7 3.0 1.2 3.6<br />

Über-/Unterdeckung -0.4 -1.8 -1.0 1.4 4.7 1.7<br />

Rechnung „Verkehrsfonds“ in Mio. Fr.<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

2.5 Planungsumfeld<br />

2.5.1 Bundesebene<br />

Auf Bundesebene sind diverse Planungen im Gange, die für den <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> von<br />

Bedeutung sind. Abschliessende Folgerungen können im heutigen Zeitpunkt noch nicht<br />

gezogen werden. Mit einiger Sicherheit können aber folgende Punkte dem<br />

<strong>Mobilitätskonzept</strong> zugrunde gelegt werden.<br />

Sachplan Verkehr<br />

Der Sachplan ist das Führungs-, Planungs- und Informationsinstrument des Bundes für<br />

die umfassende Koordination seiner raumwirksamen Tätigkeiten im Bereiche des<br />

öffentlichen Verkehrs, des Strassenverkehrs und des Langsamverkehrs. Der Entwurf<br />

der Konzeptteile liegt vor. Insbesondere hat der Bund die Vorstellungen zu der<br />

Netzaufteilung in Bundesnetze und kantonale oder regionale Netze konkretisiert. Im<br />

Bereich Strassen soll die Verbindung von der A3 bis nach <strong>Glarus</strong> entsprechend dem<br />

Begehren des <strong>Kanton</strong>s <strong>Glarus</strong> neu in das nationale Strassennetz aufgenommen<br />

werden.<br />

Für das Schienennetz soll eine ähnliche Hierarchisierung der Linien angestrebt werden.<br />

Die entsprechenden Diskussionen sind im Rahmen des Projektes Bahnreform 2<br />

angelaufen.<br />

Bahnreform 2<br />

Das Projekt Bahnreform 2 wird zur Zeit in den Räten und den Kommissionen beraten.<br />

Es ist noch unklar, ob oder wie die Verantwortlichkeiten für die regionalen<br />

Schienennetze neu zwischen Bund und <strong>Kanton</strong>en geregelt werden sollen. Die<br />

Bundesentscheide sind von grosser Beutung für die Zukunft der Bahnlinie Ziegelbrücke<br />

- Linthal. Im Rahmen des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es gehen wir davon aus, dass der Status<br />

quo erhalten bleibt. Falls die Strecke Schwanden-Linthal <strong>vom</strong> <strong>Kanton</strong> übernommen<br />

werden müsste, würden aus heutiger Sicht dem <strong>Kanton</strong> Mehrkosten von ca. Fr.<br />

700'000.-/ Jahr entstehen.<br />

Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und<br />

<strong>Kanton</strong>en (NFA)<br />

Die Umrisse der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgaben zwischen<br />

Bund und <strong>Kanton</strong>en nimmt allmählich konkrete Umrisse an. Während im öffentlichen<br />

Verkehr die Höhe und die Modalitäten der Beitragszahlungen des Bundes noch nicht<br />

geklärt sind, sind im Strassenwesen erste Entscheide gefällt worden. So soll in Zukunft<br />

der Bau und der Unterhalt des nationalen Strassennetzes vollumfänglich Bundessache<br />

sein. Im weiteren dürften auch in Zukunft Beiträge an den Unterhalt der<br />

Klausenpasstrasse – allerdings in eher bescheidenem Rahmen – fliessen. Das Netz der<br />

<strong>Kanton</strong>sstrassen wird aber in Zukunft allein durch den <strong>Kanton</strong> zu finanzieren sein.<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

2.5.2 <strong>Kanton</strong>sebene<br />

Wichtigste Rahmenbedingung auf <strong>Kanton</strong>sebene ist zur Zeit die Verfügbarkeit von<br />

finanziellen Mitteln. Heute fliesst ein Grossteil der eigentlich für den Bau und den<br />

Unterhalt der Verkehrssysteme reservierten Mittel aus Triebstoffzöllen und<br />

Schwerverkehrsabgabe in den allgemeinen Haushalt. Ein vorgeschlagener<br />

Verkehrsfonds wurde in einem Finanzpaket an der Landsgemeinde 2003 verworfen,<br />

obwohl es bezüglich des Verkehrsfonds direkt keine Opposition gab.<br />

Seit der Rückweisung des Kreditantrages für die E+E Strasse durch die<br />

Landsgemeinde hat der <strong>Kanton</strong> auf den Bau weiterer Strasseninfrastrukturen verzichtet.<br />

Hingegen ist das Angebot im öffentlichen Verkehr schrittweise ausgebaut worden. Die<br />

Anzahl der Kurse im Bussystem wurden schrittweise erhöht, das Netz wurde optimiert.<br />

Der letzte wichtige Schritt war die Inbetriebnahme des GlarnerSprinter.<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

3. Zielsetzungen<br />

3.1 Entwicklungspolitisches Leitbild des <strong>Kanton</strong>s <strong>Glarus</strong><br />

Im Frühjahr 2000 hat der Regierungsrat die entwicklungspolitischen Zielsetzungen in<br />

einem Bericht festgehalten und am 1. März die Diskussion lanciert. Ziel ist die<br />

Förderung eines attraktiven, offenen Glarner Wirtschafts-, Wohn und Erholungsraumes.<br />

Die wichtigsten Mosaiksteine bilden dabei die Stärkung von Industrie, Gewerbe und<br />

Dienstleistungen, die Optimierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, eine<br />

effiziente und effektive Organisation, einen attraktiven und innovativen Tourismus und<br />

eine intakte Umwelt.<br />

Für den Bereich Verkehr findet sich folgende Zielformulierung:<br />

„Bedürfnis- und nachfrageorientierte Verkehrsinfrastruktur, die auf eine für den <strong>Kanton</strong><br />

langfristig tragbare Finanzierung ausgerichtet ist.“<br />

Die Zielsetzungen sollen erreicht werden mit folgenden Schwerpunktmassnahmen:<br />

- Anschluss des Glarner Mittel- und Hinterlandes ans übergeordnete<br />

Strassennetz durch eine leistungsfähige Umfahrung zwischen <strong>Glarus</strong> (evt.<br />

<strong>Glarus</strong> Süd) und Näfels(Anschluss an Zubringer)<br />

- Realisierung des Mehrjahresprogrammes für den kantonalen Strassenbau<br />

- Buskonzept Glarner Unterland (ist realisiert)<br />

- Beibehaltung des bestehenden Regionalverkehrsangebotes<br />

- Bus Glarner Mittelland definitive Einführung (bereits realisiert)<br />

3.2 <strong>Kanton</strong>aler Richtplan <strong>Glarus</strong> 2004<br />

Der Richtplanentwurf <strong>vom</strong> April 2004 formuliert im Kapitel Gesamtverkehr die<br />

Zielsetzung wie folgt:<br />

„Der <strong>Kanton</strong> sorgt für eine effektive und effiziente Verkehrsorganisation, die den<br />

Mobilitätsbedürfnissen der Bevölkerung angepasst ist. Der Verkehr ist auf die Zentrenund<br />

Siedlungsstruktur sowie auf die zukünftigen Verkehrsbedürfnisse abzustimmen. Die<br />

einzelnen Verkehrsträger sollen sich optimal ergänzen und sind miteinander zu<br />

verknüpfen.<br />

Der <strong>Kanton</strong> stimmt seine Verkehrspolitik mit den Gemeinden und den verschiedenen<br />

Verkehrsträgern ab und nimmt die Koordination wahr.<br />

Das Bundesamt für Raumentwicklung erarbeitet zur Zeit den Sachplan Verkehr. Die<br />

Verkehrsplanung des <strong>Kanton</strong>s wird abgestimmt auf die Aussagen des Sachplanes<br />

Verkehr, sobald dieser vorliegt.<br />

Als richtungsweisende Festlegungen und für das <strong>Mobilitätskonzept</strong> wesentliche<br />

Grundsätze werden genannt:<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

a) Entlang der Hauptachse ergänzen sich öffentlicher Verkehr und motorisierter<br />

Individualverkehr, während die Feinverteilung über die Seitenäste vorwiegend<br />

durch den motorisierten Individualverkehr erfolgt.<br />

b) An ausgewählten Bahnhöfen sind Verknüpfungspunkte zwischen Individualund<br />

öffentlichem Verkehr zu schaffen. (Im Vordergrund stehen die<br />

Umsteigeknoten Schwanden, <strong>Glarus</strong>, Näfels/Mollis)<br />

c) Für den nicht motorisierten Individualverkehr (Velo- und Fussgängerverkehr)<br />

ist ein sicheres und attraktives Fuss- und Fahrradwegnetz bereitzustellen.<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

4. Massnahmen<br />

Das <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong> umfasst ein Bündel von Massnahmen im öffentlichen<br />

Schienen- und Busverkehr, im Ausbau und in der Erhaltung des Strassesnetzes und im<br />

Langsamverkehr. Es empfiehlt neben baulichen und betrieblichen Verbesserungen<br />

Änderungen der Rahmenbedingungen in organisatorischer und finanzieller Hinsicht.<br />

Die Massnahmen können nicht zuletzt aus finanziellen Gründen nicht alle gleichzeitig<br />

realisiert werden. Trotzdem sind sie nicht als „Auswahlsendung“ gemeint. Die<br />

gesteckten Ziele werden nur im Zusammenspiel als Ganzes funktionieren.<br />

4.1 Massnahmen im öffentlichen Verkehr<br />

4.1.1 Bahnlinie von Ziegelbrücke bis Linthal bleibt das Rückgrat des<br />

Öffentlichen Verkehrs<br />

Der neue „GlarnerSprinter“ bleibt auf dem heutigen Angebotsniveau mit einem 2-<br />

Stundentakt. Die Züge verkehren ab Zürich Hauptbahnhof bis nach Schwanden. Die<br />

Reisezeit beträgt im Moment 69 Minuten für Schwanden – Zürich und 57 Minuten für<br />

<strong>Glarus</strong> – Zürich.<br />

In den Zwischenzeiten stellt ein Regionalzug die Verbindung zum Interregio in<br />

Ziegelbrücke her. Dadurch entsteht ein unvollständiger (hinkender) Halbstundentakt.<br />

Weitere Ergänzungen werden durch Bahnersatzbusse gewährleistet.<br />

Die Option für eine stündliche Führung des „GlarnerSprinter“ wird weiter verfolgt,<br />

hängt aber in erster Linie von der Verfügbarkeit der entsprechenden Kapazität im<br />

Bahnhof Zürich und auf der linksufrigen Zürichseelinie ab.<br />

Die heutigen Zugskompositionen werden durch neues modernes Rollmaterial ersetzt.<br />

Es wird eine weitere Verkürzung der Reisezeiten erwartet.<br />

Die Verbindungen in die umliegenden Wirtschaftszentren wie Lachen, Rapperswil-Jona,<br />

und Chur wird mit der Optimierung der Fahrplankoordination in Ziegelbrücke<br />

weiterverfolgt.<br />

Auf einen Ausbau des Eisenbahntrasses wird verzichtet. Die Bahnanlagen werden im<br />

Rahmen des laufenden Unterhaltes durch die Eigentümerin der Anlagen erneuert. Die<br />

Option für punktuelle Verbesserungen bleibt offen.<br />

Erwartete Wirkung<br />

Die Verbindung nach Zürich als wichtiger Arbeitsort und Wirtschaftzentrum wird weiter<br />

verbessert. Dadurch steigt die Attraktivität des <strong>Kanton</strong>sgebietes als Wohnort und nahes<br />

Erholungsgebiet der städtischen Agglomeration Zürich.<br />

Auf <strong>Kanton</strong>sgebiet bleibt ein effizientes attraktives System des Öffentlichen Verkehrs<br />

mit Eigentrasse erhalten. Es funktioniert auch während den Spitzenzeiten des Stossverkehrs,<br />

da es von Stausituationen im Strassenverkehr unabhängig ist. Es bietet<br />

Möglichkeiten der Modernisierung und der Effizienzsteigerung.<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

4.1.2 Kontinuierliche Optimierung des Bus-Systems<br />

Die Optimierung des Bussystems, d.h. die Anpassung von Angebot und Nachfrage ist<br />

eine Daueraufgabe. Im Vordergrund steht die Anbindung der Orts- und Regionalbusse<br />

an möglichst alle Züge. Die Verknüpfung von Bahn und Bus an den Umsteigeknoten<br />

Näfels/Mollis, <strong>Glarus</strong> und Schwanden hat Priorität.<br />

Knotenpunkt Massnahmen Bus<br />

Bahnhof Näfels/Mollis Näfels – Obstalden – Mühlehorn<br />

Montag-Freitag: stündliche Verbindungen mit Verstärkung<br />

Samstag: stündliche Verbindungen<br />

Sonntag: wie Samstag<br />

Näfels – Bilten/Näfels – Ziegelbrücke<br />

Bahnhof <strong>Glarus</strong> <strong>Glarus</strong> – Riedern – Netstal<br />

Montag-Freitag: stündliche Verbindungen mit Verstärkung<br />

Samstag: stündliche Verbindungen<br />

Sonntag: wie Samstag<br />

Montag-Freitag: stündliche Verbindungen<br />

Samstag: stündliche Verbindungen<br />

Sonntag: wie Samstag<br />

<strong>Glarus</strong> – Oberdorf<br />

Montag-Freitag: stündliche Verbindungen<br />

Samstag: stündliche Verbindungen<br />

Sonntag: wie Samstag<br />

<strong>Glarus</strong> – Ennenda<br />

Montag-Freitag: stündliche Verbindungen<br />

Samstag: stündliche Verbindungen<br />

Sonntag: wie Samstag<br />

<strong>Glarus</strong> – Klöntal<br />

Bahnhof Schwanden Schwanden – Elm<br />

Zielvorstellungen für Umsteigeknoten<br />

Erwartete Wirkung<br />

Montag-Freitag: 2-stündliches Angebot auf Glarner Sprinter<br />

ausgerichtet<br />

Samstag: 2-stündliches Angebot auf Glarner Sprinter<br />

ausgerichtet<br />

Sonntag: wie Samstag<br />

Montag-Freitag: stündliche Verbindungen<br />

Samstag: stündliche Verbindungen<br />

Sonntag: wie Samstag<br />

Schwanden – Schwändi<br />

Montag-Freitag: stündliche Verbindungen<br />

Samstag: stündliche Verbindungen<br />

Sonntag: wie Samstag<br />

Schwanden – Sool<br />

Montag-Freitag: stündliche Verbindungen<br />

Samstag: stündliche Verbindungen<br />

Sonntag: wie Samstag<br />

Die Anschlüsse ermöglichen eine lückenlose Benutzung des öV. Die Optimierung der<br />

Transportkette führt zu kürzeren Reisezeiten und damit zur Erhöhung der Attraktivität<br />

des Öffentlichen Verkehrs im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr. Der Anteil<br />

des Öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehr erhöht sich.<br />

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<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

4.1.3 Massvoller Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in den Randstunden und an<br />

den Wochenenden<br />

Das ÖV – Angebot an Wochenenden und in den Randstunden wird entsprechend den<br />

punktuellen Bedürfnissen ausgebaut. (z.B. Nachtbus an Wochenenden).<br />

Für weitere Angebote wie Sammeltaxi werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

geschaffen, soweit dies notwendig ist. Die Zusammenarbeit zwischen öV und Taxihalter<br />

wird im einem „Taxihalterkonzept“ umschrieben. Darin ist unter anderem die<br />

Koordination der Taxihalterangebote und der finanziellen Abgeltungen durch den<br />

<strong>Kanton</strong> zu regeln.<br />

Erwartete Wirkung<br />

Auch während den Zeiten mit kleiner Verkehrsnachfrage soll ein Fahren ohne eigenes<br />

Auto möglich sein. Damit wird erreicht, dass alle Bevölkerungsteile Zugang zu einer<br />

besseren Mobilität erhalten und der Zwang zum Betrieb eines privaten Autos entfällt.<br />

Die Bündelung der Kräfte mit den Taxihaltern steigert die Effizienz und Effektivität der<br />

eingesetzten Mittel. Sie nimmt Rücksicht auf die lokalen Gegebenheiten und fördert die<br />

Zusammenarbeit im <strong>Kanton</strong>.<br />

4.2 Strasseninfrastruktur<br />

4.2.1 Entlastung des Dorfzentrums Netstal<br />

Das Siedlungsgebiet von Netstal wird im Westen im Tunnel umfahren. Die<br />

Tunnelstrecke hat eine approximative Länge von 2700 m.<br />

Untersucht wurden 4 Linienführungsvarianten, nämlich:<br />

- Umfahrung Ost im Tunnel längs der Linth (Linksufrig)<br />

- Umfahrung West<br />

- Kurzuntertunnelung Zentrum<br />

- Einbahnstrassenlösung<br />

Die gewählte Linienführung West verläuft in einem Tunnelbauwerk, das teilweise im<br />

Tagbau erstellt werden könnte. Der Tunnel liegt im Lockergestein und teilweise im<br />

Grundwasser. Im Tschuopis wird eine Wasserfassungszone berührt. Das Kernstück des<br />

Tunnels ist die Unterquerung der Löntsch. Dieser Abschnitt muss aller Voraussicht nach<br />

bergmännisch erstellt werden.<br />

Im Laufe der vergangenen Jahre sind verschiedenen „Optimierungsvarianten“ zur<br />

Westumfahrung vorgeschlagen worden. Es wurden Linienführungen aufgezeichnet,<br />

welche die Möglichkeit von kurzen Tunnelstrecken und längeren offenen Abschnitten<br />

aufzeigen. Aus Sicht der Gemeinde Netstal sind aber alle Varianten, mit längeren<br />

offenen Abschnitten im Naherholungsgebiet nicht verhandelbar.<br />

Bernath + Partner 29


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Die definitive Linienführung der Westumfahrung wird beim heutigen Planungsstand noch nicht<br />

bis ins Detail festgelegt. Dies soll erst im Rahmen der Projektierung erfolgen.<br />

Integrierender Bestandteil des Projektes Umfahrungsstrasse Netstal ist die Um-gestaltung,<br />

resp. der Rückbau der <strong>Kanton</strong>sstrasse in Netstal. In den Jahren 2000 und 2001 sind<br />

Ideenskizzen über eine mögliche Neugestaltung des Strassenraumes erstellt worden. Sie<br />

haben ihre Gültigkeit nicht verloren. Wichtig ist, dass die Ortsdurchfahrt in beiden Richtungen<br />

Bernath + Partner 30


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

für den Busverkehr offengehalten bleibt. Die Fahrgeschwindigkeiten werden aber weiter<br />

reduziert werden. Fussgänger und Velofahrer erhalten neue Freiräume, der<br />

Strassenraum für den motorisierten Individualverkehr wird eingeschränkt.<br />

Der Massnahmenplan für Netstal schliesst als dritten Projektteil die neue Querverbindungsstrasse<br />

nach Mollis Flugplatz mit ein. Ihre Realisierung hat nicht die<br />

gleiche Dringlichkeit wie die Entlastung im Nord/Südverkehr. Im zu erstellenden<br />

Verkehrsrichtplan soll der entsprechende Korridor als langfristige Option sichergestellt<br />

werden.<br />

Erwartete Wirkung<br />

Durch die Umfahrungsstrasse West wird die heutige Ortsdurchfahrt um mehr als 60%<br />

entlastet. Lärm- und Abgasimmissionen nehmen auf ein tragbares Mass ab. Die<br />

Zerschneidungswirkung der Landstrasse im Siedlungsgebiet wird aufgehoben. Der<br />

Ortskern rund um die beiden Kirchen, das Schulhaus, die Gemeindeverwaltung wird<br />

wieder als Ortzentrum wahrgenommen.<br />

Der Verkehr wird flüssiger abgewickelt. Die öffentlichen Busse verkehren hindernisfrei.<br />

Der Fahrplan wird stabilisiert und wird zuverlässig.<br />

Die Zielsetzung der Verbesserung der Verbindungen zu den weiter südlich liegenden<br />

Gemeinden wird erreicht.<br />

4.2.2 Entlastung des Dorfzentrums Näfels<br />

Das Siedlungsgebiet von Näfels wird in einem 2-spurigen Strassentunnel umfahren. Im<br />

Rahmen der Vorabklärungen wurden 2 Linienführungsvarianten im Detail untersucht:<br />

• Variante Ost, längs der Linth auf dem linken Linthufer<br />

• Variante West mit kurzem Niederbergtunnel<br />

Gegen die Variante Ost sprechen vor allem bautechnische, hydrogeolgische und<br />

Gewässerschutzgründe. Das Bauwerk liegt zum grössten Teil im grundwasserführenden<br />

Lockergestein. Der Bau eines Tunnels im Linthdamm erfordert umfangreiche<br />

Hochwasserschutzmassnahmen und entsprechende bauliche Eingriffe in das Linthufer.<br />

Die Variante “West“ wird beim Knoten SGU an den bestehenden A3-Zubringer<br />

angeschlossen. Von hier wird auf kürzestem Wege der Niederberg erreicht. Das Trasse<br />

sinkt aus Lärmschutzgründen allmählich etwas ab, ohne aber den Grundwasserstrom<br />

abzuschneiden. Das eigentliche Tunnelbauwerk mit einer Gesamtlänge von ca. 1500 m<br />

liegt im karstigen Kalkgestein des Niederberges. An der westlichen Talflanke sind<br />

grössere Quellen vorhanden (Mettlen). Der Obersee und der Haslensee weisen<br />

unterirdische Abflüsse auf, welche durch das Bauwerk nicht beeinträchtigt werden<br />

dürfen. .<br />

Bernath + Partner 31


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Aus bautechnischer Sicht dürfte die Linienführung „West“ weniger Probleme stellen als die<br />

Linienführung „Ost“. Eine wesentliche Herausforderung ist die Gestaltung der Talquerung.<br />

Obwohl der Tankgraben schon heute eine Zäsur im Talboden darstellt, stellt die gestalterische<br />

Eingliederung ins Landschaftsbild einige Anforderungen.<br />

Bernath + Partner 32


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Integrierender Bestandteil des Projektes „Umfahrung West“ ist die Verbindungsstrasse<br />

zwischen A3-Zubringer und Molliserstrasse. Die Strasse kann oberirdisch<br />

erstellt werden und ersetzt zum Teil bestehende untergeordnete Erschliessungsstrassen.<br />

Das Umfahrungsstrassenprojekt wird begleitet von der Umgestaltung, resp. <strong>vom</strong><br />

Rückbau der <strong>Kanton</strong>sstrasse in Näfels. Besondere Chancen ergeben sich durch eine<br />

neue Platzgestaltung im historisch wertvollen Ortszentrum beim Freulerpalast.<br />

Erwartete Wirkung<br />

Durch die Umfahrungsstrasse wird die heutige Ortsdurchfahrt um mehr als 50%<br />

entlastet. Lärm- und Abgasimmissionen nehmen auf ein tragbares Mass ab. Die<br />

Zerschneidungswirkung der Landstrasse im Siedlungsgebiet wird aufgehoben. Der<br />

Strassenraum im historisch wertvollen Ortskern kann neu gestaltet werden. Die Qualität<br />

der Siedlung nimmt in bedeutendem Masse zu.<br />

Der Verkehr wird flüssiger abgewickelt. Die öffentlichen Busse verkehren hindernisfrei.<br />

Der Fahrplan wird stabilisiert und wird zuverlässig.<br />

Die Zielsetzung der Verbesserung der Verbindungen zu den weiter südlich liegenden<br />

Gemeinden wird erreicht.<br />

4.2.3 Entlastung des Zentrums <strong>Glarus</strong><br />

Die Verkehrssituation von <strong>Glarus</strong> unterscheidet sich von derjenigen in Näfels und<br />

Netstal. Der Anteil des Durchgangsverkehrs, der durch eine Umfahrungsstrasse<br />

zwischen <strong>Glarus</strong> Nord und Leimen übernommen werden könnte, ist relativ bescheiden.<br />

Nur ca. 30 % des gezählten Verkehrs aus dem Unter- und Mittelland fahren weiter ins<br />

Hinterland. Mit einem erwarteten Verkehr von 6'000 bis 10'000 Fahrzeugen pro Tag<br />

lässt sich die Investition in einen Tunnelbau aus heutiger Sicht nicht rechtfertigen.<br />

Die Lösungen zur kurzfristigen Verbesserung der Verkehrsqualität einerseits und zur<br />

Verbesserung der Umwelt- und Siedlungsqualität in <strong>Glarus</strong> müssen deshalb auf<br />

anderem Wege gesucht werden.<br />

Zur Diskussion stehen mehrere Vorschläge, resp. Ideen wie:<br />

• Umgestaltung der Bahnhofstrasse und der Hauptstrasse auf dem Abschnitt<br />

Gemeindehaus - Spielhof. Wichtigstes Element ist die Sperrung von<br />

Linksabbiegern in und aus der Bank-, Kirch- und Gerichtshausstrasse. Durch<br />

Aufhebung der Parkplätze an der Hauptstrasse lässt sich der<br />

Fussgängerbereich attraktiv gestalten.<br />

• Realisierung eines Parkraumkonzeptes zur Reduktion des Suchverkehrs.<br />

• Konfliktfreie Führung der Radfahrer<br />

• Optimierung der Fussgängerwege<br />

Die Massnahmen müssen im Detail in Zusammenarbeit von <strong>Kanton</strong> und Gemeinde<br />

studiert und umgesetzt werden.<br />

Bernath + Partner 33


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

<strong>Glarus</strong> Zentrum: Idee zur Aufhebung des Linksabbiegerverkehrs<br />

Bernath + Partner 34


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Idee zur Umgestaltung Zentrum <strong>Glarus</strong><br />

Bernath + Partner 35


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Die Umfahrung von <strong>Glarus</strong> wird als längerfristige Option im Richtplan festgehalten. Die<br />

skizzierte Tunnellösung ist provisorisch und muss im Detail studiert werden.<br />

Bernath + Partner 36


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Erwartete Wirkung<br />

Die Verkehrsabläufe in <strong>Glarus</strong> werden durch die Elimination von Konfliktpunkten<br />

vereinfacht und damit flüssiger. Die Umgestaltung der Hauptstrasse in einen<br />

multifunktionalen Raum zwingt zum Langsamfahren, vermindert aber den ständigen<br />

Stopp and Go – Verkehr.<br />

4.2.4 Mehrjahresprogramm <strong>Kanton</strong>sstrassen<br />

Das Netz der <strong>Kanton</strong>sstrassen mit seiner Länge von 126 km muss in seiner Substanz<br />

erhalten werden. Eine Vielzahl von punktuellen Ergänzungen, Sanierungen und<br />

Umbauten sind notwendig, um die Funktionstüchtigkeit und die Sicherheit des<br />

Strassesverkehrsystems zu gewährleisten.<br />

Der <strong>Kanton</strong> erstellt wie bisher ein Mehrjahresprogramm, in welchem die baulichen und<br />

betrieblichen Unterhalts- Sanierungs- und Ausbauprojekte festgehalten werden. Als<br />

Beispiele können angefügt werden:<br />

- <strong>Glarus</strong> –Ennenda<br />

- Oberurnen Kreuzung Hauptstrasse/Adlerstrasse<br />

- Bahnübergang Netstal<br />

- Etc<br />

Erwartete Wirkung<br />

Es geht in erster Linie um die Erhaltung der Funktionstüchtigkeit und die Anhebung der<br />

Sicherheit der bestehenden Strasseninfrastruktur. Dies ist ein kontinuierlicher Prozess.<br />

.<br />

Bernath + Partner 37


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

4.3 Langsamverkehr<br />

4.3.1 Erhalt und Ausbau des kantonalen Radwegnetzes<br />

Das Velofahren hat für Tourismus und Freizeitaktivitäten an Attraktivität gewonnen. Die<br />

Radroute Linthal-Ziegelbrücke ist Bestandteil der Alpenpanoramaroute von „Veloland<br />

Schweiz“, die von Aigle über Fribourg, Thun, Sarnen, Vitznau, Brunnen, Flüelen,<br />

<strong>Glarus</strong>, Appenzell bis nach Rorschach führt. Am Walensee vorbei führt die Seeroute die<br />

in Montreux beginnt und über Gstaad, Sarnen, Luzern, Zug bis Rorschach verläuft.<br />

Das Radroutennetz wird entsprechend dem Radroutengesetz schrittweise zu einem<br />

sicheren und attraktiven Gesamtnetz ausgebaut. Die Bedürfnisse des täglichen<br />

Verkehrs (Beruf, Schule etc) werden gleichermassen berücksichtigt, wie diejenigen des<br />

Tourismus und des Freizeitverkehrs.<br />

Wichtig ist die optimale Verknüpfung des Fahrradnetzes mit dem öffentlichen Verkehr.<br />

Insbesondere an den Umsteigeknoten sollen zentrale und gesicherte Veloparkplätze<br />

vorgesehen werden.<br />

Die wünschbare Verbesserung der Feinerschliessung ist in erster Linie Aufgabe der<br />

Gemeinden. Der <strong>Kanton</strong>ale Richtplan kann aber entsprechende Initiativen unterstützen.<br />

Erwartete Wirkung<br />

Das Umsteigen <strong>vom</strong> motorisierten Individualverkehr wird gefördert. Die Sicherheit<br />

insbesondere für den Schülerverkehr wird erhöht. Die Attraktivität für den sog. „sanften<br />

Tourismus“ wird gesteigert.<br />

4.3.2 Fuss- und Wanderwege unterhalten<br />

Das Fusswegnetz innerhalb der Siedlungsgebiete ist im allgemeinen gut ausgebaut.<br />

Konfliktstellen bestehen heute vor allem bei Strassesüberquerungen und<br />

Bahnübergängen. Ein wichtiger Punkt sind die direkten Zugänge zu den<br />

Umsteigeknoten und Haltestellen des öffentlichen Verkehrs. Die Fusswege sind ein<br />

Glied in der Transportkette. Die Verbesserung der Wege und der Wetterschutz an<br />

Haltestellen sind ein Teil der Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Verkehrs.<br />

Der Ausbau und der Unterhalt des Fusswegnetzes im Siedlungsgebiet sind zum<br />

grossen Teil Aufgabe der Gemeinden. Der <strong>Kanton</strong> setzt im Rahmen des Unterhalts und<br />

des Ausbaus des <strong>Kanton</strong>strassennetzes sowie im Rahmen seiner Oberaufsicht und<br />

Bewilligungspraxis die Grundsätze um.<br />

Wanderwege (Fusswege ausserhalb des Siedlungsgebietes) sind wichtige<br />

Voraussetzungen für den Sommertourismus und die Naherholung im <strong>Glarnerland</strong>. Die<br />

Grundsätze für die Koordination sind durch das Bundesgesetz über Fuss- und<br />

Wanderwege aus dem Jahr 1985 vorgegeben. Zugunsten der Landesfusswege<br />

bestehen im Grundbuch als Anmerkung eingetragene öffentliche Fusswegrechte.<br />

Passwege und alte Landstrassen sind rechtlich den Landesfusswegen gleichgestellt.<br />

Der <strong>Kanton</strong> fördert ein attraktives und sicheres Wanderwegnetz als wichtigen Faktor für<br />

die Naherholung und den Tourismus.<br />

Bernath + Partner 38


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Erwartete Wirkung<br />

Positive Impulse werden für die Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Verkehrs<br />

(Umsteigen <strong>vom</strong> MIV) und für den Tourismus erwartet.<br />

4.3.3 Nahtstellen zwischen den Verkehrsträgern verbessern<br />

Die Nahtstellen zwischen den Verkehrsträgern sind Umsteigeknoten, Haltestellen von<br />

Bus und Bahn, Parkierungsanlagen für Autos, Abstellplätze und Garagen für Velos etc.<br />

An den Nahtstellen zwischen den Verkehrsträgern werden fast alle Verkehrsteilnehmer<br />

zu Fussgängern. Hier stellen sich auch die grössten Probleme für Invalide und<br />

Gebrechliche, für Mütter mit Kleinkindern etc.<br />

Verbesserung der Nahtstellen bedeutet nicht unbedingt eine Vergrösserung der<br />

Verkehrsflächen. Es geht in erster Linie um die Beseitigung von Hindernissen, um<br />

Gestaltung, um Beleuchtung, etc.<br />

Ein wichtiger Punkt ist die Anordung und Lage von Autoabstellplätzen und Parkgaragen.<br />

Ein funktionierendes System für Park and Ride erfordert im ländlichen Gebiete<br />

zentrale Parkierungsanlagen möglichst in unmittelbarer Bahnhofnähe.<br />

Das Gleiche gilt für Veloabstellplätze. Sie werden nur benützt, wenn ihre Lage zentral<br />

ist.<br />

Erwartete Wirkung<br />

Mit der Aufwertung der Umsteigepunkte wird die Effizienz des ganzen Verkehrssystems<br />

gesteigert. Die Verbesserung der Umsteigeverhältnisse fördert die Intermodalität. Mit<br />

relativ bescheidenen Mitteln wird eine grosse Komfortsteigerung erreicht.<br />

Bernath + Partner 39


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

4.4 Organisatorische Massnahmen<br />

4.4.1 Mobilitätsmarketing<br />

Ziel ist es, die Bevölkerung für Mobilitätsfragen zu sensibilisieren. Insbesondere soll<br />

über neue Angebote im öffentlichen Verkehr, über Optimierungen im Individualverkehr,<br />

über Mobility- Angebote etc. aktiv informiert werden. Als Beispiel kann die erfolgreiche<br />

Kampagne zur Einführung des „GlarnerSprinter“ gelten.<br />

Es zeigt sich, dass einerseits ein grosses Interesse, andererseits auch ein grosser<br />

Bedarf an Informationen zum Verkehrsgeschehen besteht. Neue Angebote müssen -<br />

wenn sie Erfolg haben sollen - wirkungsvoll in der Öffentlichkeit bekannt gemacht<br />

werden. Die Information hat kontinuierlich und anhaltend zu erfolgen.<br />

Erwartete Wirkung<br />

Gezielte Informationen führen zu einer effizienten Nutzung des Verkehrsangebotes.<br />

Pilotversuche werden in kurzer Zeit umgesetzt. Ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten soll<br />

gefördert werden.<br />

4.4.2 Anreize und Lenkungsmassnahmen<br />

Mit Anreizen und Förderungsmassnahmen wird ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten<br />

gefördert. Ein Beispiel ist dafür die Beschaffung von gasbetriebenen Bussen im<br />

Mittelland. Im Sinne von ersten Ideen sind hier einige mögliche Projekte aufgeführt:<br />

- Fiskalische Anreize für emissionsarme Fahrzeuge<br />

- Vergünstigungen für Park and Ride – Benutzer an den Bahnhöfen<br />

- Aktionstage für Schüler und Lehrlinge<br />

- Verbilligung von Mehrfachbilleten<br />

- Erhebung von Parkgebühren<br />

Erwartete Wirkung<br />

Im Sinne einer zukunftsgerichteten Mobilitätspolitik sollen innovative und erfolgsversprechende<br />

Ideen gefördert werden können. Neben dem Imageeffekt, der vor allem<br />

aus wirtschaftlicher und touristischer Sicht positive Auswirkungen haben wird, wird das<br />

Verständnis für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten gefördert.<br />

Weitere Optionen sind die Einführung von Lenkungsmassnahmen wie Vergünstigungen<br />

oder die Erhebung von Gebühren. Sie erlauben in einem gewissen Masse die<br />

Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens.<br />

Bernath + Partner 40


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

4.5 Finanzpolitische Massnahmen<br />

Der Landsgemeinde von 2003 lag ein Antrag zur Schaffung eines Verkehrsfonds vor,<br />

der die gesetzeskonforme Verwendung der Gelder aus dem Strassenverkehr regeln<br />

sollte.<br />

Die finanzpolitischen Rahmenbedingungen haben sich in der Zwischenzeit erheblich<br />

verändert. Neu ist, dass der Ausbau der heutigen <strong>Kanton</strong>sstrasse zwischen Näfels Nord<br />

und <strong>Glarus</strong> nur möglich ist, wenn die vorgesehene Aufnahme ins Nationalstrassennetz<br />

definitiv umgesetz wird. In Zukunft sollen Nationalstrassen zu 100% durch die<br />

Eidgenossenschaft finanziert werden.<br />

Der genaue Betrag der dem <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong> in Zukunft aus LSVA und Mineralölsteuern<br />

zufliessen wird, ist noch nicht bekannt und wird erst nach Abschluss der Aushandlung<br />

des NFA feststehen.<br />

Heute (Rechnung 2005) fliessen dem <strong>Kanton</strong> aus der Strassenrechnung rund Fr. 17<br />

Mio. pro Jahr zu. Diese setzen sich zusammen aus:<br />

- Nettoertrag/Überschuss des Strassenverkehrsamtes, (Motorfahrzeugsteuern,<br />

Gebühren, Ertrag aus der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe<br />

(LSVA))<br />

- Anteil an den Mineralölsteuern<br />

- Baurechtszins incl. Umsatzabgabe der Autobahnraststätte Niederurnen.<br />

Die Mittel werden wie folgt verwendet:<br />

- Strassenunterhalt/Strassenverkhehrsamt Fr. 6.9 Mio.<br />

- Beiträge an Gemeinden Fr. 1.6 Mio.<br />

- Anteil Bund an LSVA Fr. 0.1 Mio.<br />

- Amortisationen Fr. 1.2 Mio.<br />

- Beiträge an öV Fr. 2.5 Mio.<br />

- Überschuss (geht in allgemeine laufende Rechnung) Fr. 4,7 Mio.<br />

Wie obige Zusammenstellung zeigt, wird ein beträchtlicher Teil der „Strassengelder“<br />

zweckfremd eingesetzt. Der Verkehrsfonds löst das Problem der Verwendung der<br />

Überschüsse/Mehraufwände aus der Strassenrechnung und sichert die gesetzkonforme<br />

Verwendung der Gelder aus dem Strassenverkehr. Die Exekutivorgane erhalten mehr<br />

Flexibilität und der Legislative bleiben die notwendigen Einflussmöglichkeiten gesichert.<br />

Dem Verkehrsfonds werden die Kosten der folgenden Bereiche belastet:<br />

- Massnahmen gemäss <strong>Mobilitätskonzept</strong> mit Ausnahme der Nationalstrassen<br />

- Beiträge an Gemeinden für Strassenbauten gem. Art. 46 Strassengesetz<br />

- Abschreibung der Gebäude des Strassenverkehrsamtes (bis 2007)<br />

Gespiesen wird der Fonds aus dem Nettoertrag des Strassenverkehrsamtes incl. Ertrag<br />

aus der LSVA, den Anteilen an der Mineralölsteuer und den Erträgen der Raststätte<br />

Glanerland in Niederurnen.<br />

Bernath + Partner 41


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Erwartete Wirkung<br />

Der Verkehrsfonds legt die finanzielle Basis für die Umsetzung des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es.<br />

Ausgehend von den heutigen Verhältnissen könnte (Nach Abschluss der laufenden<br />

Amortisationen) mit folgenden Beträgen gerechnet werden:<br />

- Strassenunterhalt und Sanierungen Fr. 8.0 Mio./Jahr<br />

- Öffentlicher Verkehr <strong>Kanton</strong>santeil Fr. 5.4 Mio./Jahr<br />

Bernath + Partner 42


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

5. Zielerreichung<br />

Wie in Kapitel 1.4 dargestellt, werden die Massnahmen gemäss ihrer Wirtschaftlichkeit,<br />

ihrer gesellschaftlichen Relevanz und bezüglich ihrer Umweltverträglichkeit beurteilt.<br />

Die Beurteilung muss sich primär auf die qualitative Umschreibung der Auswirkungen<br />

beschränken.<br />

5.1 Massnahme ÖV1: Bahnlinie von Ziegelbrücke bis Linthal bleibt das<br />

Rückgrat des Öffentlichen Verkehrs<br />

Direkte Kosten minimieren<br />

Die direkten Kosten aus Trassenunterhalt, Trassenausbau und Betrieb werden heute zu<br />

einem grossen Teil durch SBB und Bund getragen. Die zukünftige Aufteilung der<br />

Kosten ist noch nicht im Detail geklärt und hängt im wesentlichen von der<br />

Ausgestaltung der Projekte Bahnreform 2 und Neuer Finanzausgleich (NFA) ab. Der<br />

Anteil der Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf liegt bei rund 30% der effekiven<br />

Kosten.<br />

Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />

Auf <strong>Kanton</strong>sgebiet bleibt ein effizientes und verlässliches System des öffentlichen<br />

Verkehrs mit Eigentrasse erhalten. Es funktioniert auch während der Spitzenzeiten des<br />

Stossverkehrs, da es von Stausituationen im Strassenverkehr unabhängig ist. Es bietet<br />

die Möglichkeit einer Modernisierung und Effizienzsteigerung in finanzierbaren<br />

Schritten.<br />

Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />

Die Verbindung nach Zürich und in die benachbarten Regionalzentren als wichtige<br />

Arbeitsorte und Wirtschaftszentren wird weiter verbessert. Dadurch steigt die<br />

Attraktivität des <strong>Kanton</strong>sgebietes als Wohnort und als Erholungsgebiet der städtischen<br />

Agglomeration Zürich.<br />

Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />

Die Förderung des Schienenverkehrs führt zu einer Stärkung der Verkehrsknoten<br />

Schwanden, <strong>Glarus</strong> und Näfels/Mollis. Die schwerpunktmässige Entwicklung der<br />

regionalen Zentren des <strong>Kanton</strong>s wird gestärkt.<br />

Alle Gemeinden erschliessen<br />

Die Bahnlinie ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Die Busse als Feinverteiler<br />

führen den Verkehr aus den Gemeinden zu den Verkehrsknoten. Die Erschliessung in<br />

der Fläche wird zusammen mit dem Bussystem erreicht.<br />

Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />

Das Rollmaterial wird modernisiert. Die Zugänglichkeit für Behinderte und Betagte etc.<br />

wird verbessert.<br />

Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

-<br />

Bernath + Partner 43


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />

Der Schienenverkehr verursacht wenig negative Umweltauswirkungen (z.B.<br />

Luftbelastungen).<br />

Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Der Hauptbeitrag besteht aus der Vermeidung von umweltbelastendem motorisiertem<br />

Individualverkehr.<br />

Luftschadstoffe senken<br />

Kleine Emissionen<br />

Lärmbelastung senken<br />

Mässige, lokale Lärmbeeinträchtigung<br />

Flächenbeanspruchung senken<br />

Kein neuer Flächenbedarf. Die Infrastruktur ist weitgehend vorhanden.<br />

Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />

Es entstehen keine zusätzlichen Beeinträchtigungen<br />

Beeinträchtigung des Klimas<br />

Die örtlichen Klimaverhältnisse werden auch bei zunehmendem Verkehr nicht<br />

beeinträchtigt.<br />

Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />

Der Ausbau des Bahnsystems erfüllt die Zielsetzung der Minimierung des Verbrauchs<br />

fossiler, nicht erneuerbarer Brennstoffe.<br />

Bernath + Partner 44


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />

• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />

Nutzen schaffen<br />

• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

minimieren (Jahreskosten)<br />

• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

maximieren (Jahresnutzen)<br />

• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />

Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />

• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />

minimieren<br />

Gesellschaft<br />

• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />

• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />

erschwerten Zugang zum Verkehr<br />

• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />

schützen<br />

• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />

Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Umwelt<br />

• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />

unbedenkliches Niveau senken<br />

• Luftschadstoffe senken<br />

• Lärmbelastung senken<br />

• Flächenbeanspruchung senken<br />

• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />

• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />

räumen und Gewässern senken<br />

Beeinträchtigung des Klimas senken<br />

• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />

senken<br />

Massnahme ÖV1: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />

Bernath + Partner 45


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

5.2 Massnahme ÖV2: Kontinuierliche Optimierung des Bus-Systems<br />

Direkte Kosten minimieren<br />

Die direkten Kosten für das Bussystem werden heute <strong>vom</strong> Bund, <strong>Kanton</strong> und den<br />

Gemeinden gemeinsam getragen. Neue Angebote müssen ganz von <strong>Kanton</strong> und<br />

Gemeinden finanziert werden. Beim Bundesanteil sind wiederum Fragen offen, die im<br />

NFA geregelt werden. Der Anteil der Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf liegt bei<br />

rund 30% der effektiven Kosten.<br />

Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />

Das Bussystems ergänzt das Angebot der Bahnlinie. Als Gesamtsystem stellt es die<br />

Grundversorgung der Bevölkerung sicher. Die Optimierung der Transportkette führt zu<br />

kürzeren Reisezeiten und damit zur Erhöhung der Attraktivität des Öffentlichen<br />

Verkehrs im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr. Der Anteil des Öffentlichen<br />

Verkehrs am Gesamtverkehr erhöht sich.<br />

Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />

Das Busnetz schafft zusammen mit der Bahn ein Basisnetz für die Mobilität der<br />

Bevölkerung und der Touristen. Der Zugang zu Arbeitsplätzen, Schulen und<br />

Einkaufsmöglichkeiten ist für einen grossen Teil der Siedlungen sichergestellt.<br />

Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />

Für einen qualitativ guten Service ist eine minimale Nachfrage notwendig. Die Bildung<br />

von Siedlungszentren ist Voraussetzung für die effiziente Nutzung eines Busangebotes.<br />

Alle Gemeinden erschliessen<br />

Die Busse als Feinverteiler führen den Verkehr aus den Gemeinden zu den<br />

Verkehrsknoten.<br />

Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />

Neue Fahrzeuge nehmen vermehrt Rücksicht auf Behinderte, Betagte etc..<br />

Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

-<br />

Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />

Mit emissionsarmen Antrieben (Gasantrieb, etc.) wird gezielt die Schadstoffbelastung<br />

der Luft verkleinert.<br />

Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Der Hauptbeitrag besteht aus der Vermeidung von umweltbelastendem motorisiertem<br />

Individualverkehr.<br />

Luftschadstoffe senken<br />

Siehe oben.<br />

Lärmbelastung senken<br />

Mässige, lokale Lärmbeeinträchtigung kann nicht vermieden werden.<br />

Flächenbeanspruchung senken<br />

Kein neuer Flächenbedarf. Die Infrastruktur ist weitgehend vorhanden. Der Busverkehr<br />

wird über das bestehende Strassennetz abgewickelt.<br />

Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />

Es entstehen keine zusätzlichen Beeinträchtigungen<br />

Bernath + Partner 46


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Beeinträchtigung des Klimas<br />

Die örtlichen Klimaverhältnisse werden nicht wesentlich beeinträchtigt.<br />

Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />

Grundsätzlich ist der Transport durch Busse energieeffizienter als derjenige durch den motorisierten Individualverkehr.<br />

Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />

• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />

Nutzen schaffen<br />

• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

minimieren (Jahreskosten)<br />

• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

maximieren (Jahresnutzen)<br />

• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />

Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />

• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />

minimieren<br />

Gesellschaft<br />

• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />

• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />

erschwerten Zugang zum Verkehr<br />

• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />

schützen<br />

• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />

Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Umwelt<br />

• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />

unbedenkliches Niveau senken<br />

• Luftschadstoffe senken<br />

• Lärmbelastung senken<br />

• Flächenbeanspruchung senken<br />

• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />

• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />

räumen und Gewässern senken<br />

Beeinträchtigung des Klimas senken<br />

• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />

senken<br />

Massnahme ÖV2: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />

Bernath + Partner 47


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

5.3 Massnahme ÖV3: Massvoller Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in<br />

den Randstunden und an den Wochenenden<br />

Direkte Kosten minimieren<br />

Die Bündelung der Kräfte mit den Taxihaltern steigert die Effizienz und Effektivität der<br />

eingesetzten Mittel. Sie nimmt Rücksicht auf die lokalen Gegebenheiten und fördert die<br />

Zusammenarbeit im <strong>Kanton</strong>. Die Möglichkeiten sind beschränkt durch die zur Verfügung<br />

stehenden Mittel.<br />

Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />

Auch während den Zeiten mit kleiner Verkehrsnachfrage soll ein Fahren ohne eigenes<br />

Auto möglich sein. Damit wird erreicht, dass alle Bevölkerungsteile Zugang zu einer<br />

besseren Mobilität erhalten und der Zwang zum Betrieb eines privaten Autos entfällt.<br />

Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />

Positive Impulse sind für den Tourismus zu erwarten.<br />

Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />

-<br />

Alle Gemeinden erschliessen<br />

Der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in den Randstunden und an Wochenenden ist<br />

ein zusätzlicher Komfort für die dezentral gelegenen Siedlungen.<br />

Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />

Das Angebot ist besonders ausgerichtet auf nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer.<br />

Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

-<br />

Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />

-<br />

Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

-<br />

Luftschadstoffe senken<br />

-<br />

Lärmbelastung senken<br />

-<br />

Flächenbeanspruchung senken<br />

Kein neuer Flächenbedarf.<br />

Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />

Es entstehen keine zusätzlichen Beeinträchtigungen<br />

Beeinträchtigung des Klimas<br />

-<br />

Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />

-<br />

Bernath + Partner 48


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />

• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />

Nutzen schaffen<br />

• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

minimieren (Jahreskosten)<br />

• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

maximieren (Jahresnutzen)<br />

• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />

Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />

• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />

minimieren<br />

Gesellschaft<br />

• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />

• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />

erschwerten Zugang zum Verkehr<br />

• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />

schützen<br />

• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />

Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Umwelt<br />

• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />

unbedenkliches Niveau senken<br />

• Luftschadstoffe senken<br />

• Lärmbelastung senken<br />

• Flächenbeanspruchung senken<br />

• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />

• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />

räumen und Gewässern senken<br />

Beeinträchtigung des Klimas senken<br />

• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />

senken<br />

Massnahme ÖV3: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />

Bernath + Partner 49


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

5.4 Massnahme Strasse1: Entlastung des Dorfzentrums Netstal<br />

Direkte Kosten minimieren<br />

Die Baukosten der Umfahrungsstrasse werden auf Fr. 250 bis 300 Mio. geschätzt.<br />

Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />

Durch die Umfahrungsstrasse Ost wird die heutige Ortsdurchfahrt um mehr als 60%<br />

entlastet. Der Verkehr wird flüssiger abgewickelt. Die öffentlichen Busse verkehren<br />

hindernisfrei. Der Fahrplan wird stabilisiert und wird zuverlässig.<br />

Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />

Die Zielsetzung der Verbesserung der Verbindungen zu den weiter südlich liegenden<br />

Gemeinden wird erreicht.<br />

Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />

Positiv wirkt sich die Umfahrungsstrasse direkt auf das Siedlungsgebiet von Netstal<br />

aus. Die heutige <strong>Kanton</strong>sstrasse durchschneidet das Dorfgebiet und führt zur<br />

Entvölkerung und zur Entwertung der Liegenschaften.<br />

Alle Gemeinden erschliessen<br />

Siehe oben<br />

Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />

Die Qualität des öffentlichen Raumes in Netstal wird massgeblich verbessert. Die<br />

Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer nimmt zu.<br />

Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

Siehe oben<br />

Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />

Lärm und Schadstoffbelastung in Netstal werden verkleinert.<br />

Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Die Umgestaltung der <strong>Kanton</strong>sstrasse erhöht die Siedlungsqualität in bedeutendem<br />

Masse. Die Zerschneidungswirkung der Landstrasse im Siedlungsgebiet wird<br />

aufgehoben. Der Ortskern rund um die beiden Kirchen, das Schulhaus, die<br />

Gemeindeverwaltung wird wieder als Ortzentrum wahrgenommen.<br />

Luftschadstoffe senken<br />

Insgesamt nehmen die Emissionen nicht ab. Sie werden verlagert.<br />

Lärmbelastung senken<br />

Die Lärmbelastung wird in bedeutendem Masse gesenkt.<br />

Flächenbeanspruchung senken<br />

Der Flächenbedarf bleibt beschränkt.<br />

Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />

Zusätzliche Beeinträchtigungen entstehen während der Bauzeit<br />

Beeinträchtigung des Klimas<br />

Keine Verbesserung<br />

Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />

keine Verbesserung<br />

Bernath + Partner 50


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />

• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />

Nutzen schaffen<br />

• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

minimieren (Jahreskosten)<br />

• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

maximieren (Jahresnutzen)<br />

• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />

Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />

• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />

minimieren<br />

Gesellschaft<br />

• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />

• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />

erschwerten Zugang zum Verkehr<br />

• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />

schützen<br />

• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />

Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Umwelt<br />

• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />

unbedenkliches Niveau senken<br />

• Luftschadstoffe senken<br />

• Lärmbelastung senken<br />

• Flächenbeanspruchung senken<br />

• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />

• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />

räumen und Gewässern senken<br />

Beeinträchtigung des Klimas senken<br />

• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />

senken<br />

Massnahme Strasse1:Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />

Bernath + Partner 51


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

5.5 Massnahme Strasse2: Entlastung des Dorfzentrums Näfels<br />

Direkte Kosten minimieren<br />

Die Baukosten der Umfahrungsstrasse werden auf Fr. 200 bis 250 Mio. geschätzt.<br />

Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />

Durch die Umfahrungsstrasse wird die heutige Ortsdurchfahrt um mehr als 50%<br />

entlastet. Weitere 20% des Verkehrs werden durch die Zubringerstrasse A3-<br />

Molliserstrasse übernommen. Der Verkehr wird flüssiger abgewickelt. Die öffentlichen<br />

Busse verkehren hindernisfrei. Der Fahrplan wird stabilisiert und wird zuverlässig.<br />

Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />

Die Zielsetzung der Verbesserung der Verbindungen zu den weiter südlich liegenden<br />

Gemeinden wird erreicht.<br />

Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />

Positiv wirkt sich die Umfahrungsstrasse direkt auf das Siedlungsgebiet von Näfels aus.<br />

Die heutige <strong>Kanton</strong>sstrasse durchschneidet das Dorfgebiet.<br />

Alle Gemeinden erschliessen<br />

Siehe oben.<br />

Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />

Die Qualität des öffentlichen Raumes in Näfels wird massgeblich verbessert. Die<br />

Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer nimmt zu.<br />

Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

Siehe oben<br />

Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />

Lärm und Schadstoffbelastung in Näfels werden verkleinert.<br />

Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Die Umgestaltung der <strong>Kanton</strong>sstrasse erhöht die Siedlungsqualität in bedeutendem<br />

Masse. Die Zerschneidungswirkung der Landstrasse im Siedlungsgebiet wird<br />

aufgehoben. Der Strassenraum im historisch wertvollen Ortskern kann neu gestaltet<br />

werden.<br />

Luftschadstoffe senken<br />

Insgesamt nehmen die Emissionen nicht ab. Sie werden verlagert.<br />

Lärmbelastung senken<br />

Die Lärmbelastung wird in bedeutendem Masse gesenkt.<br />

Flächenbeanspruchung senken<br />

Der Flächenbedarf bleibt beschränkt.<br />

Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />

Zusätzliche Beeinträchtigungen entstehen während der Bauzeit. Die Linienführung<br />

„West“ tangiert den Grüngürtel zwischen Näfels und Oberurnen.<br />

Beeinträchtigung des Klimas<br />

Keine Verbesserung<br />

Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />

Keine Verbesserung<br />

Bernath + Partner 52


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />

• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />

Nutzen schaffen<br />

• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

minimieren (Jahreskosten)<br />

• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

maximieren (Jahresnutzen)<br />

• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />

Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />

• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />

minimieren<br />

Gesellschaft<br />

• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />

• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />

erschwerten Zugang zum Verkehr<br />

• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />

schützen<br />

• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />

Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Umwelt<br />

• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />

unbedenkliches Niveau senken<br />

• Luftschadstoffe senken<br />

• Lärmbelastung senken<br />

• Flächenbeanspruchung senken<br />

• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />

• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />

räumen und Gewässern senken<br />

Beeinträchtigung des Klimas senken<br />

• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />

senken<br />

Massnahme Strasse2: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />

Bernath + Partner 53


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

5.6 Massnahme Strasse3: Entlastung Zentrums <strong>Glarus</strong><br />

Direkte Kosten minimieren<br />

Die Baukosten der Umgestaltung des Ortszentrums sind abhängig <strong>vom</strong> Umfang der<br />

vorgesehenen baulichen Massnahmen. Sie bewegen sich zwischen Fr. 250'000 und Fr.<br />

10 Mio.<br />

Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />

Die Verkehrsabläufe in <strong>Glarus</strong> werden durch die Elimination von Konfliktpunkten<br />

vereinfacht und damit flüssiger. Die Umgestaltung der Hauptstrasse in einen<br />

multifunktionalen Raum zwingt zum Langsamfahren, vermindert aber den ständigen<br />

Stopp and Go – Verkehr.<br />

Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />

Die Zielsetzung der Verbesserung der Verbindungen zu den weiter südlich liegenden<br />

Gemeinden wird nur bedingt erreicht.<br />

Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />

Als positiv wird die Verbesserung der Attraktvität des Strassenraumes im<br />

<strong>Kanton</strong>szentrum beurteilt. Davon profitiert neben den Verkehrsteilnehmern<br />

insbesondere das lokale Gewerbe. Die Vorteile der Konzentration des Verkehrs auf der<br />

bestehenden <strong>Kanton</strong>sstrasse im Vergleich zu einer Verteilung auf Achsen durch<br />

Wohngebiete überwiegen.<br />

Alle Gemeinden erschliessen<br />

Siehe oben.<br />

Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />

Die Qualität des öffentlichen Raumes in <strong>Glarus</strong> wird massgeblich verbessert. Die<br />

Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer nimmt zu.<br />

Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

Siehe oben<br />

Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />

Lärm und Schadstoffbelastung in <strong>Glarus</strong> bleiben gleich gross<br />

Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Die Umgestaltung der <strong>Kanton</strong>sstrasse erhöht die Siedlungsqualität in bedeutendem<br />

Masse. Die Zerschneidungswirkung wird verkleinert. Der Strassenraum im historisch<br />

wertvollen Zentrum wird aufgewertet.<br />

Luftschadstoffe senken<br />

Insgesamt nehmen die Emissionen nur unbedeutend ab.<br />

Lärmbelastung senken<br />

Die Lärmbelastung wird tendenziell abnehmen.<br />

Flächenbeanspruchung senken<br />

Es werden keine neuen Verkehrsflächen geschaffen.<br />

Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />

Es werden keine neuen Beeinträchtigungen geschaffen.<br />

Beeinträchtigung des Klimas<br />

Keine Verbesserung<br />

Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />

Keine Verbesserung<br />

Bernath + Partner 54


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />

• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />

Nutzen schaffen<br />

• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

minimieren (Jahreskosten)<br />

• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

maximieren (Jahresnutzen)<br />

• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />

Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />

• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />

minimieren<br />

Gesellschaft<br />

• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />

• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />

erschwerten Zugang zum Verkehr<br />

• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />

schützen<br />

• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />

Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Umwelt<br />

• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />

unbedenkliches Niveau senken<br />

• Luftschadstoffe senken<br />

• Lärmbelastung senken<br />

• Flächenbeanspruchung senken<br />

• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />

• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />

räumen und Gewässern senken<br />

Beeinträchtigung des Klimas senken<br />

• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />

senken<br />

Massnahme Strasse3: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />

Bernath + Partner 55


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

5.7 Massnahme Strasse4: Mehrjahresprogramm <strong>Kanton</strong>sstrassen<br />

Direkte Kosten minimieren<br />

Die Strasseninfrastruktur stellt einen grossen Wert dar. Der Unterhalt und die Sanierung<br />

gefährlicher Stellen dienen der Werterhaltung.<br />

Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />

Durch die Optimierung der Unterhaltsplanung werden Schäden an der Infrastruktur<br />

vermieden oder behoben. Durch gezielte Erhaltung werden hohe Folgekosten<br />

vermieden.<br />

Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />

Die Erhaltung der Funktionstüchtigkeit des Strassennetzes ist eine Voraussetzung für<br />

Wirtschaft und Siedlung.<br />

Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />

Der Erhalt der bestehenden Infrastruktur ist die effizienteste Art der Minimierung der<br />

Kosten der räumlichen Entwicklung.<br />

Alle Gemeinden erschliessen<br />

Alle Gemeinden des <strong>Kanton</strong>sgebietes sind durch <strong>Kanton</strong>sstrassen erschlossen.<br />

Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />

Es ist ein Ziel des Mehrjahresprogramms die Sicherheit und die Qualität des<br />

öffentlichen Raumes schrittweise zu verbessern.<br />

Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

Siehe oben<br />

Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />

Das Programm zur Lärmsanierung soll Teil sein des Mehrjahresprogramms<br />

<strong>Kanton</strong>sstrassen.<br />

Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Es werden vor allem die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und die Funktionalität<br />

verbessert.<br />

Luftschadstoffe senken<br />

Keine Verbesserung<br />

Lärmbelastung senken<br />

Siehe oben<br />

Flächenbeanspruchung senken<br />

Es werden keine neuen Verkehrsflächen geschaffen.<br />

Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />

Es werden keine neuen Beeinträchtigungen geschaffen.<br />

Beeinträchtigung des Klimas<br />

Keine Verbesserung<br />

Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />

Keine Verbesserung<br />

Bernath + Partner 56


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />

• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />

Nutzen schaffen<br />

• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

minimieren (Jahreskosten)<br />

• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

maximieren (Jahresnutzen)<br />

• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />

Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />

• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />

minimieren<br />

Gesellschaft<br />

• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />

• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />

erschwerten Zugang zum Verkehr<br />

• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />

schützen<br />

• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />

Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Umwelt<br />

• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />

unbedenkliches Niveau senken<br />

• Luftschadstoffe senken<br />

• Lärmbelastung senken<br />

• Flächenbeanspruchung senken<br />

• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />

• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />

räumen und Gewässern senken<br />

Beeinträchtigung des Klimas senken<br />

• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />

senken<br />

Massnahme Strasse4: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />

Bernath + Partner 57


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

5.8 Massnahme LV1: Erhalt und Ausbau des kantonalen Radwegnetzes<br />

Direkte Kosten minimieren<br />

Der Erhalt und der Ausbau des kantonalen Radwegnetzes entspricht der Zielsetzung<br />

der Förderung eines emissionsarmen und effizienten Verkehrsmittels. Die Wege sind<br />

heute zum grössten Teil bereits vorhanden.<br />

Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />

Der Erhalt und der schrittweise Ausbau des Radwegnetzes entsprechen dem optimalen<br />

Einsatz beschränkter Mittel zur Förderung eines wünschbaren Verkehrsverhaltens<br />

einerseits und des Tourismus andrerseits.<br />

Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />

Die Pflege des kantonalen Radwegnetzes ist ein Bestandteil der Erhaltung der<br />

Infrastruktur für den Tourismus.<br />

Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />

Der Erhalt der bestehenden Infrastruktur ist die effizienteste Art der Minimierung der<br />

Kosten der räumlichen Entwicklung.<br />

Alle Gemeinden erschliessen<br />

Das kantonale Radwegnetz soll so ausgebaut werden, dass sichere Verbindungswege<br />

im ganzen <strong>Kanton</strong> entstehen oder erhalten werden.<br />

Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />

Die Verbesserung der Sicherheit auf dem Radwegnetz ist von besonderer Bedeutung<br />

für den Schülerverkehr.<br />

Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

Siehe oben<br />

Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />

Siehe oben.<br />

Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Es werden vor allem die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und die Funktionalität<br />

verbessert.<br />

Luftschadstoffe senken<br />

Die Förderung des Fahrradverkehrs ist ein Beitrag zur Verbesserung der<br />

Schadstoffbilanz des Verkehrs.<br />

Lärmbelastung senken<br />

Die Förderung des Fahrradverkehrs ist ein Beitrag zur Verminderung von<br />

Lärmimmissionen.<br />

Flächenbeanspruchung senken<br />

Die zusätzlichen Flächenbeanspruchungen sind marginal.<br />

Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />

Es werden keine neuen Beeinträchtigungen geschaffen.<br />

Beeinträchtigung des Klimas<br />

Die Förderung des Fahrradverkehrs ist ein wenn vorläufig auch kleiner Beitrag zur<br />

Klimaverbesserung .<br />

Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />

Die Förderung des Fahrradverkehrs ist ein Beitrag zur Verbesserung der Energiebilanz.<br />

Bernath + Partner 58


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />

• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />

Nutzen schaffen<br />

• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

minimieren (Jahreskosten)<br />

• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

maximieren (Jahresnutzen)<br />

• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />

Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />

• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />

minimieren<br />

Gesellschaft<br />

• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />

• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />

erschwerten Zugang zum Verkehr<br />

• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />

schützen<br />

• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />

Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Umwelt<br />

• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />

unbedenkliches Niveau senken<br />

• Luftschadstoffe senken<br />

• Lärmbelastung senken<br />

• Flächenbeanspruchung senken<br />

• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />

• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />

räumen und Gewässern senken<br />

Beeinträchtigung des Klimas senken<br />

• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />

senken<br />

Massnahme LV1: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />

Bernath + Partner 59


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

5.9 Massnahme LV2: Fuss- und Wanderwege unterhalten<br />

Direkte Kosten minimieren<br />

Der Erhalt und der Ausbau des kantonalen Fuss- und Wanderwegnetzes ist eine<br />

ständige Aufgabe der Gemeinden. Der <strong>Kanton</strong> leistet an die ausserordentliche<br />

Sanierung der Wanderwege Beiträge. Die anfallenden Kosten sind im Vergleich zu<br />

anderen Infrastrukturaufgaben klein.<br />

Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />

Der direkte Nutzen misst sich in verbesserter Siedlungsqualität (Naherholung) und<br />

Attraktivität der Region für den Sommertourismus.<br />

Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />

Die Pflege des kantonalen Wanderwegnetzes ist ein Bestandteil der Tourismusförderung.<br />

Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />

Der Erhalt der bestehenden Infrastruktur ist die effizienteste Art der Minimierung der<br />

Kosten der räumlichen Entwicklung.<br />

Alle Gemeinden erschliessen<br />

Das kantonale Fuss- und Wanderwegnetz soll so ausgebaut werden, dass sichere<br />

Verbindungswege im ganzen <strong>Kanton</strong> entstehen oder erhalten werden.<br />

Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />

Die Verbesserung der Sicherheit auf dem Fusswegnetz ist von besonderer Bedeutung<br />

für die „schwächsten“ Verkehrsteilnehmer.<br />

Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

Siehe oben<br />

Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />

Siehe oben.<br />

Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Es werden vor allem die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und die Qualität des<br />

öffentlichen Raumes verbessert.<br />

Luftschadstoffe senken<br />

-<br />

Lärmbelastung senken<br />

-<br />

Flächenbeanspruchung senken<br />

Die zusätzlichen Flächenbeanspruchungen sind marginal.<br />

Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />

Es werden keine neuen Beeinträchtigungen geschaffen.<br />

Beeinträchtigung des Klimas<br />

-<br />

Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />

-<br />

Bernath + Partner 60


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />

• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />

Nutzen schaffen<br />

• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

minimieren (Jahreskosten)<br />

• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

maximieren (Jahresnutzen)<br />

• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />

Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />

• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />

minimieren<br />

Gesellschaft<br />

• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />

• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />

erschwerten Zugang zum Verkehr<br />

• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />

schützen<br />

• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />

Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Umwelt<br />

• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />

unbedenkliches Niveau senken<br />

• Luftschadstoffe senken<br />

• Lärmbelastung senken<br />

• Flächenbeanspruchung senken<br />

• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />

• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />

räumen und Gewässern senken<br />

Beeinträchtigung des Klimas senken<br />

• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />

senken<br />

Massnahme LV2: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />

Bernath + Partner 61


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

5.10 Massnahme LV3: Nahtstellen zwischen den Verkehrsträgern verbessern<br />

Direkte Kosten minimieren<br />

Im Vordergrund stehen die Verbesserungen an den Verkehrsknoten Ziegelbrücke,<br />

Näfels/Mollis, <strong>Glarus</strong> und Schwanden. Daneben soll generell der Komfort und der<br />

Wetterschutz an den Bushaltestellen verbessert werden.<br />

Die Kosten sind abhängig <strong>vom</strong> Umfang des jeweiligen Projektes. Teilprojekte können<br />

von privaten Kostenträgern realisiert werden.<br />

Direkte Nutzen des Vorhabens maximieren<br />

Der direkte Nutzen misst sich in verbesserten Abläufen der ganzen Transportkette. Die<br />

Reisezeiten werden letztlich verkürzt, das Verkehrssystem als Ganzes wird effizienter<br />

und kundenfreundlicher. Die Verbesserung der Umsteigeverhältnisse fördert die<br />

Intermodalität. Mit relativ bescheidenen Mitteln wird eine grosse Komfortsteigerung<br />

erreicht.<br />

Schaffung und Erhalt der räumlichen Voraussetzung für die Wirtschaft<br />

Die Effizienzsteigerung der Verkehrsabläufe ist ein Grundanliegen der Wirtschaft.<br />

Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung minimieren<br />

Die Verbesserungen werden dort verwirklicht, wo schon heute ein Bedarf ist.<br />

Massnahmen zur Optimierung der Verkehrsabläufe auf den bestehenden Netzen<br />

minimieren die Kosten der weiteren räumlichen Entwicklung.<br />

Alle Gemeinden erschliessen<br />

Von Verbesserungen profitieren alle Gemeinden.<br />

Rücksicht nehmen auf Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr<br />

Der Einbezug der Anliegen der Menschen mit erschwertem Zugang zum Verkehr ist ein<br />

wesentlicher Bestandteil der Massnahme.<br />

Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

Jeder Verkehrsteilnehmer ist irgendwann Fussgänger. Die Verbesserung der<br />

Nahtstellen ist in erster Linie eine Verbesserung der Fussgängerverbindungen.<br />

Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen<br />

-<br />

Beitrag zur Förderung des Erhalts und der Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

-<br />

Luftschadstoffe senken<br />

-<br />

Lärmbelastung senken<br />

-<br />

Flächenbeanspruchung senken<br />

Die zusätzlichen Flächenbeanspruchungen sind marginal.<br />

Beeinträchtigung von Landschaften, Lebensräumen und Gewässern<br />

Es werden keine neuen Beeinträchtigungen geschaffen.<br />

Beeinträchtigung des Klimas<br />

-<br />

Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern senken<br />

-<br />

Bernath + Partner 62


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Wirtschaftlichkeit negativ neutral positiv<br />

• Gutes Verhältnis von direkten Kosten und<br />

Nutzen schaffen<br />

• Direkte Kosten des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

minimieren (Jahreskosten)<br />

• Direkte Nutzen des Vorhabens/der Infrastruktur<br />

maximieren (Jahresnutzen)<br />

• Indirekte wirtschaftliche Effekte optimieren • Schaffung und Erhalt der räumlichen<br />

Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />

• Langfristige Kosten der räumlichen Entwicklung<br />

minimieren<br />

Gesellschaft<br />

• Grundversorgung sicherstellen • Alle Gemeinden erschliessen<br />

• Rücksicht nehmen auf Menschen mit einem<br />

erschwerten Zugang zum Verkehr<br />

• Situation für Fussgänger und Radfahrer verbessern<br />

• Gesellschaftliche Solidarität fördern • Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen<br />

schützen<br />

• Beitrag zur Förderung des Erhalts und der<br />

Erneuerung wohnlicher Siedlungen leisten<br />

Umwelt<br />

• Umweltbelastung auf ein langfristig<br />

unbedenkliches Niveau senken<br />

• Luftschadstoffe senken<br />

• Lärmbelastung senken<br />

• Flächenbeanspruchung senken<br />

• Beeinträchtigung von Landschaften, Lebens-<br />

• Atmosphärische Umweltbelastung senken •<br />

räumen und Gewässern senken<br />

Beeinträchtigung des Klimas senken<br />

• Ressourcen schonen • Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern<br />

senken<br />

Massnahme LV3: Beurteilung der Nachhaltigkeit<br />

Bernath + Partner 63


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

5.11 Massnahme ORG1: Mobilitätsmarketing<br />

Gezielte Informationen führen zu einer effizienten Nutzung des Verkehrsangebotes.<br />

Pilotversuche werden in kurzer Zeit umgesetzt. Ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten soll<br />

gefördert werden.<br />

5.12 Massnahme ORG2: Anreize und Lenkungsmassnahmen<br />

Im Sinne einer zukunftsgerichteten Mobilitätspolitik sollen innovative und erfolgsversprechende<br />

Ideen gefördert werden können. Neben dem Imageeffekt, der vor allem<br />

aus wirtschaftlicher und touristischer Sicht positive Auswirkungen haben wird, wird das<br />

Verständnis für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten gefördert.<br />

Weitere Optionen sind die Einführung von Lenkungsmassnahmen wie Vergünstigungen<br />

oder die Erhebung von Gebühren. Sie erlauben in einem gewissen Masse die<br />

Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens.<br />

5.13 Massnahme ORG3: Verkehrsfonds<br />

Ohne gesicherte Finanzierung ist die Umsetzung des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es illusorisch.<br />

Mit dem Verkehrsfonds, seiner gesicherten Alimentierung und seiner Zweckbindung<br />

wird die Entwicklung zu einem nachhaltigen Verkehrssystem im <strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong><br />

möglich.<br />

Neben den Mitteln des Verkehrs- oder Mobilitätsfonds sind zur Realisierung der<br />

grossen Strassenprojekte Bundesmittel erforderlich. Die Umfahrungen von Näfels,<br />

Netstal und <strong>Glarus</strong> können nur mit massgeblicher finanzieller Beteiligung des Bundes<br />

realisiert werden.<br />

Viele der Massnahmen betreffen den unmittelbaren Siedlungsbereich und damit die<br />

Gemeinden. Die Umsetzung der Massnahmen erfordert in den meisten Fällen eine<br />

Mitfinanzierung durch die Gemeinden. Die entsprechenden Anteile sind durch die<br />

kantonale Gesetzgebung geregelt.<br />

Bernath + Partner 64


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

6. Umsetzung<br />

6.1 Zuständigkeiten<br />

Die Realisierung der Massnahmen des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es wird in Schritten erfolgen<br />

und sich über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahre erstrecken. Da mehrere der<br />

aufgelisteten Projekte nur umgesetzt werden können, wenn entsprechende<br />

Bundesmittel zur Verfügung stehen, sind die folgenden Erläuterungen als eine<br />

kantonale Absichtserklärung zu verstehen. Die notwendige Koordination mit Bund und<br />

Gemeinden wird u.a. im Richtplanverfahren erfolgen müssen.<br />

Entsprechend den Zuständigkeiten sind die Aufgaben des <strong>Kanton</strong>s unterschiedlich:<br />

Massnahmen Zuständigkeit Was soll der <strong>Kanton</strong> tun<br />

ÖV1: Bahnlinie von Ziegelbrücke bis Linthal<br />

• Beschaffung neues Rollmaterial<br />

• Streckenerneuerung<br />

• Glarner Sprinter im Stundentakt<br />

• Regionalzug im Stundentakt<br />

ÖV2: Kontinuierliche Optimierung Bus<br />

• Weitere Optimierungen der<br />

Buslinien<br />

• Beschaffung moderner<br />

Fahrzeuge<br />

ÖV3: Ausbau öV in den Randstunden und<br />

an Wochenenden<br />

• Aufbau Randstundenkonzept<br />

• Subventionierung<br />

Randstundenverkehr<br />

Strasse1: Entlastung Netstal<br />

• Umfahrungsstrasse<br />

• Umgestaltung <strong>Kanton</strong>sstrasse im<br />

Zentrum<br />

• Verbindungsstrasse Mollis-<br />

Netstal<br />

Strasse2: Entlastung Näfels<br />

• Umfahrungsstrasse<br />

• Umgestaltung <strong>Kanton</strong>sstrasse im<br />

Zentrum<br />

• Verbindung A3-Zubringer – Mollis<br />

Strasse 3: Entlastung Zentrum <strong>Glarus</strong><br />

• Umgestaltung Verkehrsführung<br />

Zentrum<br />

• Umfahrungsstrasse<br />

• Verbindung Ennenda – <strong>Glarus</strong><br />

Strasse 4: Mehrjahresprogramm <strong>Kanton</strong>sstrassen<br />

SBB<br />

SBB<br />

SBB<br />

SBB<br />

<strong>Kanton</strong> GL<br />

<strong>Kanton</strong> GL/<br />

Transportuntern.<br />

<strong>Kanton</strong> GL<br />

<strong>Kanton</strong> GL/<br />

Taxihalter<br />

Bund<br />

<strong>Kanton</strong> GL/<br />

Gemeinde<br />

<strong>Kanton</strong> GL<br />

Bund<br />

<strong>Kanton</strong> GL/<br />

Gemeinde<br />

<strong>Kanton</strong> GL<br />

<strong>Kanton</strong> GL/<br />

Gemeinde<br />

<strong>Kanton</strong> GL<br />

<strong>Kanton</strong> GL<br />

Aktive Mitarbeit/Finanzierung zus. m. BAV<br />

Aktive Mitarbeit/Finanzierung zus. m. BAV<br />

Initiative ergreifen/Finanzierung zus. m.<br />

BAV<br />

Initiative ergreifen/Finanzierung zus. m.<br />

BAV<br />

Kontinuierliche Aufgabe<br />

Fahrzeuge im Bestellverfahren<br />

spezifizieren<br />

Initiative ergreifen<br />

Finanzierung sicherstellen<br />

Gesuch stellen/Richtplanung<br />

Planung vorantreiben<br />

Planung vorantreiben<br />

Gesuch stellen/Richtplanung<br />

Planung vorantreiben<br />

Planung vorantreiben<br />

Projektierung<br />

Richtplanung/Gesuch an Bund<br />

Linienführungsstudien/Richtplan<br />

<strong>Kanton</strong> GL Kontinuierliche Aufgabe<br />

Bernath + Partner 65


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Massnahmen Zuständigkeit Was soll der <strong>Kanton</strong> tun<br />

LV1: Erhalt und Ausbau des kantonalen<br />

Radwegnetzes<br />

<strong>Kanton</strong> GL/<br />

Gemeinden<br />

Kontinuierliche Aufgabe<br />

LV2: Fuss- und Wanderwege unterhalten Gemeinden Kontinuierliche Aufgabe<br />

LV3: Nahtstellen zwischen Verkehrsträgern<br />

verbessern<br />

<strong>Kanton</strong> GL/<br />

Gemeinden<br />

Pilotprojekte initiieren<br />

ORG1: Mobilitätsmarketing <strong>Kanton</strong> GL Ausbau Information, Anlaufstelle<br />

ORG2: Anreize und Lenkungsmassnahmen <strong>Kanton</strong> GL Pilotprojekte starten<br />

ORG3: Verkehrsfonds <strong>Kanton</strong> GL Antrag an Landrat<br />

6.2 Prioritäten<br />

Die aufgelisteten Massnahmen haben im Prinzip alle die gleiche Priorität. Sie sind<br />

Elemente eines Gesamtsystems, d.h. einer nachhaltigen Mobilitätspolitik. Angesichts<br />

der Komplexität einzelner Projekte und der Höhe der erforderlichen Geldmittel ist es<br />

zwingend, die Massnahmen zeitlich gestaffelt umzusetzen.<br />

Die meisten der Massnahmen des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es sind Daueraufgaben. Daneben<br />

werden aber einzelne Investitionsschwerpunkte gesetzt.<br />

Prioritäten „Rahmenbedingungen“<br />

Voraussetzung für die Umsetzung des <strong>Mobilitätskonzept</strong>es ist einerseits die<br />

Verabschiedung des kantonalen Richtplanes – Sachbereich Verkehr und die<br />

Sicherstellung der erforderlichen finanziellen Mittel.<br />

Priorität 1:<br />

• Richtplan<br />

• ORG3: Verkehrsfonds<br />

Prioritäten „Grosse Projekte“<br />

Unter dem Titel „Grosse Projekte“ sind die eigentlichen Kernprojekte des<br />

<strong>Mobilitätskonzept</strong>es zusammengefasst. Die unterschiedlichen Zuständigkeiten, die<br />

erforderlichen Planungszeiträume und die notwendigen finanziellen Mittel zwingen zu<br />

einer Staffelung der Realisierungen.<br />

Priorität 1:<br />

• ÖV1: Ausbau Konzept „GlarnerSprinter“<br />

• Strasse1c: Verbindungsstrasse A3-Zubringer – Mollis<br />

• Strasse1a,2a: Koordination mit Eidgenossenschaft betreffend die Umfahrungen<br />

Netstal und Näfels<br />

• Strasse3a: Umgestaltung Zentrum <strong>Glarus</strong><br />

Priorität 2:<br />

• Strasse1a,1b: Umfahrung Netstal/Umgestaltung Zentrum<br />

Bernath + Partner 66


<strong>Kanton</strong> <strong>Glarus</strong>, Baudirektion <strong>Mobilitätskonzept</strong> <strong>Glarnerland</strong><br />

Priorität 3:<br />

• Strasse2a, 2b: Umfahrung Näfels/Umgestaltung Zentrum<br />

Priorität 4:<br />

• Strasse3b: Umfahrung <strong>Glarus</strong><br />

• Strasse3c: Verbindung Ennenda-<strong>Glarus</strong><br />

• Strasse1c: Verbindung Netstal-Mollis<br />

Prioritäten „Kontinuierliche Aufgaben““<br />

Unter „kontinuierlichen Aufgaben“ sind diejenigen Massnahmen zusammengefasst, die<br />

mehrheitlich schon heute als Daueraufgabe durch den <strong>Kanton</strong> ausgeführt werden. Sie<br />

sollen in unterschiedlicher Priorität weitergeführt werden.<br />

Priorität 1:<br />

• ÖV2: Optimierung Bus<br />

• LV1: Erhalt und Ausbau des kant. Radwegnetzes<br />

• LV2: Unterhalt des Fuss- und Wanderwegnetzes<br />

• Strasse4: Mehrjahresprogramm <strong>Kanton</strong>sstrasse<br />

• ORG1: Mobilitätsmarketing<br />

Priorität 2:<br />

• ÖV3: Ausbau öV in den Randstunden und an Wochenenden<br />

• ORG2: Anreize und Lenkungsmassnahmen<br />

Bernath + Partner 67

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