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Radio Seidel - Dortmunder & Schwerter Stadtmagazine

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sich der Stadtdirektor nicht aus<br />

dem Konzept bringen. Zunächst<br />

im hellen Anzug gekleidet, legte<br />

er irgendwann das Jackett ab<br />

und krempelte schließlich seine<br />

Hemdsärmel hoch und gab sich<br />

noch eine Spur kämpferischer.<br />

„Sie können mir ja vieles vorwerfen,<br />

aber eines sicher nicht:<br />

dass ich Angst habe. Das habe<br />

ich nicht!“ In der Tat, Sierau geht<br />

der Konfrontation nicht aus dem<br />

2<br />

„Wir werden uns darum kümmern“<br />

Weg und stellt sich. „Ich habe es<br />

mir nicht leicht gemacht und die<br />

Grünen sollen es sich auch nicht<br />

leicht machen“, endete Sieraus<br />

Besuch beim potentiellen Koalitionspartner.<br />

Es war eine harte,<br />

aber fast immer faire Auseinandersetzung<br />

und entsprach Sieraus<br />

Erwartung eines Tribunals nur ansatzweise.<br />

Die grüne Basis zeigte sich jedenfalls<br />

angetan von Sieraus Auftritt,<br />

zumindest entschied sie, die Koalitionsverhandlungen<br />

mit der SPD<br />

aufzunehmen bzw. fortzuführen.<br />

Bis dann Ernst Prüsse...<br />

„Hättest du<br />

geschwiegen, wärst<br />

du ein Philosoph geblieben“<br />

Es gibt diese Dinge, die man besser<br />

nicht tun sollte. Dazu gehören<br />

gelegentlich Interviews, in denen<br />

der Befragte sich um Kopf und<br />

Kragen zu reden droht. So ein<br />

Interview gab Ernst Prüsse einer<br />

<strong>Dortmunder</strong> Tageszeitung und<br />

brachte das rot-grüne Projekt an<br />

den Rand des Scheiterns. Falls die<br />

Grünen sich nicht klar zu Ullrich<br />

Sierau als neuem OB bekennen<br />

und gegen eine Wiederholung der<br />

Wahl aussprechen sollten, dann<br />

würde seine Partei mit wechselnden<br />

Mehrheiten regieren. „Basta“<br />

könnte man in Schröder-Manier<br />

noch anhängen...<br />

Der Schock bei den Grünen und<br />

auch bei zahlreichen Genossen<br />

saß tief. Mario Krüger zeigte sich<br />

auch menschlich tief enttäuscht<br />

und forderte die SPD auf, zu klären,<br />

ob es sich um eine Einzelmeinung<br />

oder um die Partei- und<br />

Fraktionsmeinung handele. War<br />

dies das Ende von Rot-Grün in<br />

Dortmund? Mitnichten! Denn<br />

während sich die CDU im stillen<br />

Kämmerlein schon mal überlegte,<br />

welche Dezernentenposten sie<br />

demnächst stellen würde, kam es<br />

zwischen Sozialdemokraten und<br />

Grünen zur Versöhnung. Politik<br />

getreu dem Motto: nichts ist älter,<br />

als die Zeitung von gestern.<br />

Noch ein<br />

Wahlbetrug!?<br />

Ein echtes Schelmenstück erlebten<br />

die Menschen im Stadtbezirk<br />

Huckarde. Kaum hatten sie<br />

gewählt und die neue Bezirksvertretung<br />

wollte sich konstituieren,<br />

da überraschten – aber eigentlich<br />

wusste die Huckarder CDU<br />

sehr wohl vor der Wahl von den<br />

Plänen zumindest einer der bei-<br />

den Damen - Annegret Meyer<br />

und Inge Heinze (beide CDU)<br />

mit ihrem Austritt aus ihrer Partei.<br />

Schlimmer noch, sie traten der<br />

<strong>Dortmunder</strong> Unabhängigen Wählergemeinschaft<br />

(DUW) bei und<br />

bilden dort nun eine Fraktion. Sie<br />

wollten das intrigante Treiben von<br />

Partei und Fraktion nicht weiter<br />

mitmachen, begründeten sie ihren<br />

Austritt. Die CDU schrumpfte dadurch<br />

auf drei Sitze und spielt nun<br />

in der Bezirksvertretung Huckarde<br />

eine noch kleinere Rolle als sie<br />

schon in der letzten Legislaturperiode<br />

gespielt hatte. Dementsprechend<br />

groß war die Empörung<br />

und dementsprechend laut waren<br />

die Rufe Wahlbetrug und Wählertäuschung.<br />

Es dauerte auch nicht lange<br />

bis CDU-Fraktionschef Frank<br />

Hengstenberg den beiden ehemaligen<br />

CDU-Frauen ans Herz legte,<br />

Rückgrat zu beweisen und ihre<br />

Mandate niederzulegen. Diesen<br />

und den Vorwurf des Wahlbetrugs<br />

wollen sich die Fraktionswechslerinnen<br />

allerdings nicht gefallen<br />

lassen. Sie habe sich nichts vorzuwerfen<br />

und habe gemäß der<br />

Gemeindeordnung gehandelt,<br />

versteht Annegret Meyer die gan-<br />

Mitglieder von „Vor Ort“ protestierten vor dem Rathaus<br />

In seiner Antrittsrede sprach Ullrich Sierau immer wieder von Offenheit und Transparenz<br />

ze Aufregung nicht. Darin sei der<br />

Wechsel von einer Fraktion zu einer<br />

anderen ausdrücklich erlaubt,<br />

schließlich handele es sich um ein<br />

freies Mandat.<br />

Wie man es dreht und wendet,<br />

die <strong>Dortmunder</strong> Politik gibt in den<br />

letzten Monaten kein gutes Bild<br />

ab und trägt somit sicher nicht zur<br />

Beseitigung der allgemeinen Politik-<br />

bzw. Parteienverdrossenheit<br />

bei.<br />

Die neue Farbenlehre<br />

in Dortmund<br />

Die Ergebnisse der Kommunalwahl<br />

haben nicht nur im Rat für<br />

große Aufregung gesorgt, sondern<br />

vor allem auch in einigen<br />

Bezirksvertretungen. Während es<br />

in der Nordstadt zu einem rotroten<br />

Bündnis kommt, standen<br />

in den südlichen Stadtbezirken<br />

die Zeichen auf Schwarz-Grün.<br />

In Aplerbeck schon seit fünf Jahren<br />

bewährt, werden dort auch<br />

in der nächsten Legislaturperiode<br />

CDU und Grüne koalieren und<br />

mit dem alten und neuen und<br />

sehr beliebten Bezirksbürgermeister<br />

Sascha Mader Politik machen.<br />

In Hombruch endete das schwarzgrüne<br />

Experiment bereits nach<br />

20minütiger Sitzung und hatte<br />

zum Ergebnis, dass es eine große<br />

Koalition geben wird. Neuer Bezirksbürgermeister<br />

wird Hans<br />

Semmler (CDU), der Ulrich Steinmann<br />

auf dessen Posten beerben<br />

wird.<br />

Spannend blieb es bis zum Schluss<br />

in Hörde. Bei Redaktionsschluss<br />

war immer noch nicht klar, wie<br />

es dort weiter gehen würde. Auch<br />

hier war der schwarz-grüne Versuch<br />

vermutlich gescheitert. Das<br />

hieße wohl, dass Manfred Renno<br />

weiterhin Bezirksbürgermeister<br />

bliebe. Mehr dazu auf unserer Internetseite.<br />

Eine Premiere erlebte und wird<br />

wohl in den nächsten fünf Jahren<br />

noch weiterhin erleben der<br />

Stadtbezirk Innenstadt-West. Gab<br />

es zunächst keinen Zweifel daran,<br />

dass die rot-grüne Koalition<br />

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