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Imagixx Ausgabe Nr. 02-2009

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Ärzten. Diese spezialisierten Ärzte veranlassen eine<br />

weiterführende Diagnostik, sofern sie notwendig ist.<br />

Das Prozedere gilt auch für alle Patienten, die privat<br />

versichert sind.<br />

Man hört oft den Begriff „Röhre“. Was ist damit gemeint?<br />

Dipl.-Med. Seilkopf: Der Begriff „Röhre“ wird umgangssprachlich<br />

für verschiedene Formen der modernen<br />

radiologischen Diagnostik benutzt. Ihnen ist gemeinsam,<br />

dass der Mensch in einer röhrenförmigen<br />

Öffnung liegt, damit Bilder aus seinem Körperinneren<br />

erzeugt werden. Meist wird damit die Magnetresonanztomographie<br />

(MRT) oder die Computertomographie<br />

(CT) gemeint, seltener die Szintigraphie.<br />

Erklären sie in wenigen Sätzen den Unterschied zwischen<br />

Kernspintomographie und Computertomographie?<br />

Dipl.-Med. Seilkopf: Um Bildinformationen aus dem<br />

menschlichen Körper zu bekommen, werden in der<br />

Kernspintomographie, die auch Magnetresonanztomographie<br />

genannt wird, Magnetfelder und elektromagnetische<br />

Wellen genutzt, die mit speziellen Antennen<br />

gesendet und empfangen werden. In der<br />

Computertomographie werden spezielle Röntgenröhren<br />

und Detektoren verwendet. Beide Methoden wären<br />

ohne die moderne Computertechnik nicht im<br />

medizinischen Alltag anwendbar.<br />

Viele Beispiele belegen, dass erst mit einer solchen Untersuchung<br />

Verletzungen entdeckt wurden. Wie vereinbaren Sie<br />

das mit Ihrer Feststellung, solche Untersuchungen gehörten<br />

nicht an die erste Stelle der ambulanten Diagnostik?<br />

Dr. Huttner: Diese Beispiele gibt es. Doch stehen ihnen<br />

viel mehr normale Behandlungsabläufe gegenüber.<br />

Daher gehört an die erste Stelle ein Arzt, der<br />

den Verletzten untersucht. Oft kann der erfahrene<br />

Arzt dann schon ohne weitere Hilfsmittel den weiteren<br />

Weg der Behandlung vorschlagen. Die Frage<br />

nach einem Knochenbruch klären meist schon die<br />

Röntgenbilder. Verletzte Muskeln, Sehnen und Organe<br />

können auch oft mit Ultraschall erkannt werden.<br />

Sollten dann noch Fragen offen bleiben, kann die Radiologie<br />

vernünftig und effektiv genutzt werden.<br />

Was meinen Sie mit offenen Fragen?<br />

Dr. Huttner: Das können Widersprüche in der Art<br />

sein, dass die bisherigen Untersuchungsergebnisse<br />

nicht mit den Beschwerden übereinstimmen. Oder<br />

die Entscheidung über die weitere Therapie hängt<br />

von diesen speziellen Ergebnissen ab. Am Beginn unserer<br />

Arbeit stehen jedenfalls Kollegen, die konkrete<br />

Fragen an uns stellen.<br />

Was erfährt der Patient beim Radiologen?<br />

Dipl.-Med. Seilkopf: In einem Gespräch erläutert der<br />

Radiologe dem Patienten, welche Schlüsse er aus den<br />

Bildern zieht. Die weitere Therapie bespricht der Patient<br />

mit dem überweisenden Arzt, der die dafür nötigen<br />

Kenntnisse hat.<br />

Wieso wird davon gesprochen, dass die moderne Mehrzeilen-Computertomographie<br />

ein wesentlicher Fortschritt für<br />

schwer verletzte Patienten ist?<br />

Dr. Huttner: Der schwer verletzte Patient kommt<br />

möglichst schnell in ein Krankenhaus. Häufig hat er<br />

mehrere Verletzungen und ist nicht ansprechbar. In<br />

solchen Fällen ist ein moderner Computertomograph<br />

ein wichtiges Hilfsmittel, um innere Verletzungen<br />

schnell und in vollem Umfang zu erkennen.<br />

Wann werden in diesem Zusammenhang Gutachten erforderlich?<br />

Dr. Huttner: Gutachten wegen Arbeitsunfallfolgen<br />

werden von den Berufsgenossenschaften veranlasst,<br />

die auch die Kosten dafür tragen. Gibt ein Gericht ein<br />

Gutachten in Auftrag, wird dies nach dem Gesetz zur<br />

Entschädigung von Zeugen und Sachverständigen<br />

vergütet. Bei Gutachten, die für Privatzwecke angefordert<br />

werden, zum Beispiel für private Unfallversicherungen<br />

oder Anwälte, sind die Kosten in der Regel<br />

nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) vom<br />

Auftraggeber zu entrichten. Viele private Unfallversicherungen<br />

haben hierzu vorgedruckte Formulare.<br />

Welche fachliche Qualifikation muss jemand vorweisen,<br />

um Unfallgutachten ausstellen zu dürfen?<br />

Dipl.-Med. Seilkopf: Die gutachterliche Tätigkeit für<br />

Berufsgenossenschaften setzt in der Regel die Zulassung<br />

als D-Arzt voraus. Hierzu wird die Facharztausbildung<br />

mit Schwerpunktbezeichnung Unfallchirurgie<br />

beziehungsweise Facharzt für Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie gefordert. Zum Erhalt der Qualifikation<br />

D-Arzt muss man eine gewisse Zahl von Gutachten<br />

einreichen und benötigt ausführlich wissenschaftlich<br />

begründete Zusammenhangsgutachten.<br />

Diese Aufnahme vom<br />

Knie zeigt eine Schienbeinkopffissur<br />

(roter<br />

Pfeil), die auf dem<br />

normalen Röntgenbild<br />

nicht zu erkennen war.<br />

Das MRT-Bild brachte<br />

den Riss ans Tageslicht.<br />

Praxis 15

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