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Imagixx Ausgabe Nr. 02-2009

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spiel durch die Entnahme einer Gewebeprobe<br />

und anschließender feingeweblicher<br />

Untersuchung der Zellen.<br />

Nur so kann zwischen gutartigem und<br />

bösartigem Gewebe differenziert werden.<br />

Schilddrüsenkrebs ist hierzulande<br />

eine sehr seltene Erkrankung, die<br />

gute Heilungschancen hat, wenn der<br />

Tumor rechtzeitig entdeckt wird. In<br />

der Regel muss der Hausarzt aber nur<br />

die vergrößerte Schilddrüse behandeln,<br />

und dafür gibt es zahlreiche erprobte<br />

Therapiemöglichkeiten.<br />

Zu viel oder zu wenig?<br />

Neben der Vergrößerung können<br />

Funktionsstörungen der Schilddrüse<br />

vorliegen – zum Beispiel die Unterfunktion.<br />

Sie ist einfach zu behandeln,<br />

denn der Patient muss nur Schilddrüsenhormone<br />

in Tablettenform einnehmen<br />

und dies ein Leben lang. Eine<br />

Unterfunktion ist die Folge eines Hormonmangels<br />

und kann sich in folgenden<br />

Symptomen zeigen: niedriger<br />

Puls und Blutdruck, Müdigkeit, verminderte<br />

Leistungsfähigkeit, kühle<br />

und trockene Haut, brüchige Haare<br />

und Nägel, Haarausfall, Verstopfung,<br />

Gewichtszunahme, verminderte Bildung<br />

von roten Blutkörperchen, unregelmäßige<br />

Monatsblutung bei Frauen,<br />

und ein Kinderwunsch bleibt<br />

häufig erfolglos.<br />

Die Schilddrüsenüberfunktion hingegen<br />

führt zu entgegengesetzten Symptomen:<br />

hoher Puls, Kurzatmigkeit,<br />

Gewichtsverlust, vermehrtes Schwitzen,<br />

Zittern der Hände, unruhige Stimmung,<br />

verminderter oder sehr starker<br />

Die endokrine, schmetterlingsförmige Schilddrüse,<br />

die aus einem rechten und einem linken<br />

Lappen besteht und etwa 20 bis 60 Gramm<br />

wiegt, stellt die Hormone Tyroxin (T4) und Trijodthyronin<br />

(T3) her. Diese Hormone<br />

X<br />

erhöhen den Sauerstoffverbrauch, den Kohlenhydrat-,<br />

Fett- und Proteinstoffwechsel;<br />

X erzeugen Wärme und spielen so eine wichtige<br />

Rolle beim Erhalt der Körpertemperatur;<br />

X beeinflussen Herzfrequenz und Blutdruck;<br />

Wie funktioniert die Szintigraphie?<br />

Die Schilddrüse produziert Hormone,<br />

deren Hauptbestandteil<br />

Jod ist. Für eine Schilddrüsen-<br />

Szintigraphie verwendet man Radiopharmaka<br />

− überwiegend radioaktives<br />

Technetium. Diese<br />

Substanz wird in die Vene des Patienten<br />

gespritzt und verteilt<br />

sich in dessen Organismus. Am<br />

stärksten reichert sich die Substanz<br />

in der Schilddrüse an. Nach<br />

15 bis 25 Minuten zeichnet eine<br />

spezielle Kamera die radioaktive<br />

Strahlung und damit die Verteilung<br />

der Substanz innerhalb der<br />

Schilddrüse auf. Diese Daten geben<br />

Aufschluss über den Stoffwechsel<br />

der Schilddrüse und es<br />

können „heiße“ von „kalten“<br />

Knoten unterschieden werden.<br />

Die Strahlenbelastung dieses Verfahrens<br />

ist gering, denn das Technetium<br />

hat eine Halbwertszeit<br />

von wenigen Stunden.<br />

Appetit, Ausbleiben der Monatsblutung<br />

bei Frauen. Die Überfunktion<br />

kann einerseits auf Jodmangel basieren,<br />

der das Schilddrüsengewebe zu<br />

übermäßigem Wachstum anregt. Dies<br />

kann die Hormonproduktion unkontrolliert<br />

ansteigen lassen. Zum anderen<br />

gibt es die Autoimmunerkrankung<br />

Morbus Basedow. Hier richtet<br />

sich das Immunsystem, das eigentlich<br />

den Körper vor Bakterien und Viren<br />

schützen soll, gegen eigene Organe, in<br />

diesem Fall die Schilddrüse. Antikör-<br />

Warum ist die Schilddrüse wichtig?<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

Die Schilddrüsen-Szintigraphie<br />

zeigt eine diffus<br />

vergrößerte Schilddrüse<br />

mit einem „kalten“ Knoten<br />

am rechten unteren<br />

Drüsenbereich (schwarz<br />

eingekreist).<br />

wirken sich auf den Wachstums- und Reifungsprozess<br />

des Skeletts und die Entwicklung<br />

des Gehirns aus;<br />

beschleunigen den Auf- und Abbau des Cholesterins;<br />

kurbeln die Eiweißproduktion im Körper an<br />

und fördern die Spaltung von Fetten.<br />

Außerdem erzeugt die Schilddrüse das Hormon<br />

Kalzitonin, das an der Regulierung des<br />

Kalziumstoffwechsels beteiligt ist.<br />

per stimulieren hier die Schilddrüsenzellen<br />

zu vermehrter Hormonproduktion.<br />

Ein Hinweis auf Morbus Basedow<br />

können stark hervortretende Augen<br />

sein. Auch bei Schilddrüsenüberfunktion<br />

stehen mehrere Therapiemöglichkeiten<br />

zur Auswahl — angefangen von<br />

Schilddrüsenblockern über die Radiojodtherapie<br />

bis hin zur Operation.<br />

Für alle Patienten gilt jedoch: Die<br />

Nachsorge ist extrem wichtig, und die<br />

Hormonwerte müssen regelmäßig vom<br />

Arzt kontrolliert werden.<br />

Praxis 17

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