Imagixx Ausgabe Nr. 02-2009
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Fotos: Kinderspital Zürich<br />
das den Kopf des Patienten umspült,<br />
erfüllt einen weiteren Zweck:<br />
Es ist ein ideales Medium, um die<br />
Schallwellen zu transportieren.<br />
Geplant, durchgeführt und kontrolliert<br />
wird der Eingriff mit<br />
Hilfe von Magnetresonanz-Bildgebung<br />
(MRT). Diese Technik arbeitet<br />
mit Magnetfeldern, die es<br />
ermöglichen, die anatomischen<br />
Strukturen des Gehirns auf<br />
einem Monitor exakt darzustellen.<br />
Mit MRT ist es außerdem<br />
möglich, die Temperatur im Zielgebiet<br />
darzustellen, so dass der<br />
Chirurg weiß, wann die kritische<br />
Grenze erreicht ist.<br />
Bald für Tumore geeignet?<br />
Bislang behandelten die Züricher<br />
Spezialisten lediglich Patienten<br />
mit funktionellen Hirnstörungen.<br />
Das Züricher Team hat jedoch<br />
weitreichende Pläne. Als Nächstes<br />
wollen sie die Methode bei Parkinson-Patienten<br />
einsetzen und<br />
mit zunehmender Erfahrung auch<br />
bei Menschen mit bestimmten<br />
Epilepsieerkrankungen.<br />
Auch bei Tumoren könnte der<br />
Hochenergie-Ultraschall bald einsetzbar<br />
sein. Vor allem bei kleinen<br />
Tumoren, die zentral und damit<br />
für den Chirurgen schlecht er-<br />
Wie funktioniert Ultraschall?<br />
Der Kopf des Patienten ist<br />
fixiert, damit er absolut ruhig<br />
liegt. So kann das Zielgebiet<br />
im Thalamus exakt angesteuert<br />
werden. Im Hintergrund<br />
sieht man die Öffnung des<br />
Magnetresonanz-Scanners.<br />
reichbar im Gehirn sitzen, ist das<br />
Verfahren vorteilhaft, weil es das<br />
gesunde Gehirngewebe nicht beeinträchtigt.<br />
Da Ultraschall nicht<br />
invasiv ist, kann der Tumor in vielen<br />
kleinen Schritten beseitigt<br />
werden. Läuft alles gut, sollen in<br />
einem Jahr die ersten klinischen<br />
Studien mit Patienten durchgeführt<br />
werden.<br />
„Normale“ Ultraschallgeräte arbeiten mit Schallwellen, die<br />
mit mehr als 1 bis 30 Millionen Schwingungen pro Sekunde<br />
weit oberhalb der menschlichen Hörgrenze liegen. Der Schallkopf<br />
sendet kurze Schallwellen, die vom Körper reflektiert<br />
werden („Echos“). Aufgrund dieses Echos berechnet das Ultraschallgerät<br />
ein Schnittbild der inneren Organe.<br />
Beim interventionellen Hochenergie-Ultraschall (HIFU) werden<br />
Schwallwellen gebündelt, sodass im Brennpunkt Gewebe<br />
erhitzt und zerstört werden kann.<br />
Innovation 19