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Imagixx Ausgabe Nr. 02-2009

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8 Spezial<br />

der Spinalnerven. Sie kann aber<br />

auch gegen das Rückenmark drücken.<br />

All dies äußert sich in starken<br />

Schmerzen, die je nach Lage<br />

des Bandscheibenvorfalls bis in<br />

die Zehen oder Finger ziehen<br />

können. Weitere Symptome können<br />

Gefühlsstörungen sein wie<br />

Taubheitsgefühl oder Kribbeln,<br />

Muskelschwäche- oder -lähmungen<br />

und Reflexabschwächungen<br />

und -ausfälle.<br />

Eine Vorstufe zum Vorfall ist die<br />

Bandscheibenvorwölbung: Nach<br />

einer Bewegung kehrt der Gallertkern<br />

nicht mehr in seine Ausgangslage<br />

zurück, sondern bleibt<br />

an den Rand des Faserrings gedrückt,<br />

der jedoch intakt bleibt.<br />

Diese Vorwölbung schmerzt nur<br />

Die Magnetresonanztomograph-Aufnahme<br />

zeigt einen<br />

Bandscheibenvorfall zwischen<br />

dem vierten und fünften Lendenwirbel<br />

und eine Bandscheibenvorwölbung<br />

zwischen fünftem<br />

Lendenwirbel und<br />

Kreuzbein.<br />

Das Schmerzmittel millimetergenau am<br />

betroffenen Nerv platzieren – das gelingt<br />

mit einer CT-Aufnahme, die den Einstichkanal<br />

der Nadel (links unten) zeigt.<br />

dann, wenn die Wölbung die Spinalnerven<br />

reizt.<br />

Genaue Diagnose nötig<br />

Handelt es sich nicht um einen –<br />

sehr seltenen – massiven Bandscheibenvorfall,<br />

der zu Lähmungen<br />

führt und einen sofortigen Klinikbesuch<br />

erfordert, dann ist der<br />

Hausarzt die erste Anlaufstelle. Er<br />

versucht herauszufinden, ob es<br />

sich tatsächlich um ein Bandscheibenproblem<br />

handelt, denn Rückenschmerzen<br />

können viele Ursachen<br />

haben. Während 60 Prozent<br />

der Bevölkerung mindestens einmal<br />

im Jahr mit Rückenproblemen<br />

zu tun haben, wird bei nur drei bis<br />

fünf Prozent ein Bandscheibenvorfall<br />

diagnostiziert.<br />

Meist erhält der Patient Schmerzmittel<br />

und eine Überweisung zu<br />

einem Physiotherapeuten. Denn<br />

spätestens nach zwei Tagen Ruhephase<br />

sollte ein spezifisches Bewegungstraining<br />

gestartet werden.<br />

Auch Massagen und Wärmebehandlungen<br />

können wohltuend<br />

sein, weil sie die Durchblutung der<br />

Rückenmuskulatur anregen. In<br />

den ersten drei bis vier Wochen<br />

nach Beginn der Schmerzen ist die<br />

Chance groß, dass sie wieder verschwinden.<br />

Wer allerdings nach<br />

sechs Wochen keine Besserung erfährt,<br />

sollte das Problem nicht auf<br />

die lange Bank schieben.<br />

Besser als röntgen<br />

Um eine zuverlässige Diagnose<br />

stellen zu können, schalten Hausarzt<br />

oder Orthopäde dann einen<br />

Radiologen ein, weil sich computertomographische<br />

Aufnahmen<br />

besser zur Gewebedifferenzierung<br />

eignen als normale Röntgenbilder.<br />

Mit einer Skelett-Computertomographie<br />

lassen sich Knochen in hoher<br />

Auflösung darstellen, sodass<br />

sich diese Methode sehr gut zum<br />

Aufspüren von Arthrosen, Verknöcherungen<br />

von Bandscheiben und<br />

Bändern, aber auch Bandscheibenvorfällen<br />

eignet. Als weiteres<br />

Diagnoseinstrument steht die Magnetresonanztomographie<br />

(MRT)<br />

Sanfte Therapien<br />

Chiropraktik<br />

... beseitigt Fehlstellungen der Wirbel<br />

durch gezielte Griffe. Speziell die Deblockierung<br />

der Hals- und Brustwirbelsäule<br />

gehört nur in sehr erfahrene Hände.<br />

www.chiropraktiker-bund.de<br />

Osteopathie<br />

... arbeitet mit sanften Bewegungen –<br />

Druck, Drehen und Bohren, um die blockierten<br />

Wirbel ins Lot zu bringen.<br />

www.osteopathie.de<br />

Rolfing<br />

... ist eine spezielle Form der Massage,<br />

die Verspannungen, Wirbelsäulenschäden<br />

und Skelettdeformationen beheben<br />

soll.<br />

www.rolfing.de<br />

Krankengymnastik<br />

... kräftigt die Rumpfmuskulatur, die dann<br />

die Wirbelsäule entlastet. Rückenschonendes<br />

Verhalten wird geübt.<br />

www.starker-ruecken.com<br />

Massage<br />

... stimuliert Muskeln und Bindegewebe.<br />

Verhärtete, schmerzende Muskelpartien<br />

werden besser durchblutet.<br />

www.aok.de/bund/rd/136216.htm<br />

Yoga<br />

... hält den Körper geschmeidig. Muskulatur<br />

und Bewegungsapparat werden ausbalanciert.<br />

www.yoga.de<br />

Tai Chi<br />

... ist eine fernöstliche Bewegungslehre,<br />

die einerseits der Gesunderhaltung und<br />

Körperkontrolle dient, andererseits im<br />

Kampf anwendbar sein soll.<br />

www.tai-chi-zentrum.de<br />

zur Verfügung. Die MRT bildet<br />

Nerven und Weichteile – und dazu<br />

zählt die Bandscheibe – hervorragend<br />

ab. Die Aufnahmen geben<br />

Aufschluss über die Zusammensetzung<br />

des Gewebes und ob es<br />

entzündet ist. Aus diesen Bildern<br />

liest der Radiologe heraus, ob für<br />

die Schmerzen eine Entzündung<br />

verantwortlich ist, Abnutzungserscheinungen<br />

der Wirbel, ein Bandscheibenvorfall<br />

oder eine Kombination<br />

daraus.<br />

Anhand dieser Unterlagen aus der<br />

Hand des Radiologen und seiner<br />

eigenen Untersuchungen kann<br />

der Hausarzt oder Orthopäde über<br />

die richtige Therapie entscheiden.

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