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2000 Chancen suchen - Reifenpresse.de

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noch bleibt das Produkt immer noch „relativ<br />

teuer” in <strong>de</strong>r Herstellung, vor allem weil es<br />

ten<strong>de</strong>nziell immer noch für Kleinserien gedacht<br />

ist. Außer<strong>de</strong>m erwartet <strong>de</strong>r Verbraucher,<br />

dass das einzelne Modul bei Beschädigung<br />

ersetzt (repariert) wird – auch dieser Aufwand<br />

muss betrieben wer<strong>de</strong>n. Unterschie<strong>de</strong>n wird<br />

im Allgemeinen zwischen Zwei- und Drei-Teilern.<br />

Problematisch waren in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

vor allem Korrosion (z. B. auf Grund min<strong>de</strong>rwertiger<br />

Verschraubungen) und Dichtigkeit:<br />

Mit <strong>de</strong>m Trend zu Zweiteiligkeit und gewachsener<br />

Erfahrung (BBS sei genannt) wur<strong>de</strong>n<br />

auch etwaige Dichtigkeitsprobleme signifikant<br />

verringert.<br />

An einem Magnesiumrad haben eigentlich<br />

alle renommierten Leichtmetallfelgenher–<br />

steller irgendwann einmal „rumgedoktert” –<br />

es ist auch zu verlockend: Das Material ist noch<br />

leichter als Aluminium und die Produktionsprozesse<br />

sind sehr ähnlich. In letzter Konsequenz<br />

(lassen wir einmal Felgen für <strong>de</strong>n Motorsport<br />

beiseite) fehlt bis heute <strong>de</strong>r „Durchbruch”<br />

für straßentaugliche und volumenstarke<br />

Magnesiumrä<strong>de</strong>r. Außer<strong>de</strong>m hat ein Magnesiumrad<br />

einen nicht zu unterschätzen<strong>de</strong>n<br />

Nachteil: Es sieht so aus wie ein Aluminiumrad<br />

– wo wäre <strong>de</strong>r sichtbare High-Tech-Vorteil<br />

(<strong>de</strong>r Gewichtsunterschied steht ja nicht<br />

drauf)? Vorreiter und gewiss das kompetenteste<br />

Unternehmen in dieser Hinsicht ist<br />

Speedline, tritt aber seit Jahren bei <strong>de</strong>r Magnesiumtechnologie<br />

auf <strong>de</strong>r Stelle.<br />

Preislich unter <strong>de</strong>n drei genannten „Hochpreis-Varianten”,<br />

aber noch über <strong>de</strong>m konventionellen<br />

Gussrad ist das so genannte „Hohlspeichenrad<br />

angesie<strong>de</strong>lt. Stahlschmidt + Maiworm<br />

sowie Porsche haben diese – eigentlich<br />

seit langem bekannte – Technologie verfeinert.<br />

Patentrechtlich geschützt durch Porsche<br />

ist aber nur ein Teil <strong>de</strong>s Produktionsprozesses<br />

(das Reibschweißen), neue Varianten (z. B. bieten<br />

sich statt eines wie<strong>de</strong>r zu entfernen<strong>de</strong>n<br />

Sandkernes nach <strong>de</strong>m Hohlguss Aluminiumschäume<br />

an, die an Ort und Stelle verbleiben<br />

können) sind in <strong>de</strong>r Erprobung. Der Hinweis,<br />

bei Hohlspeichenfelgen han<strong>de</strong>le es sich „um<br />

einen alten Hut”, ist zwar einerseits richtig,<br />

an<strong>de</strong>rerseits berechtigt er nicht zur Verunglimpfung<br />

dieser Technologie: Schließlich<br />

konnte S+M sie erfolgreich beim Porsche Turbo,<br />

<strong>de</strong>r Merce<strong>de</strong>s-S-Klasse und <strong>de</strong>m Audi A8<br />

platzieren – und das ist doch wohl (abgesehen<br />

von <strong>de</strong>r BMW 7er-Klasse) die Crème <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>utschen Automobilbaus! Zumal es S+M<br />

zwischenzeitlich gelungen ist, von <strong>de</strong>r ursprünglichen<br />

Hohlspeiche (ein Zweiteiler) auf<br />

die einteilige, anspruchsvollere und technischfinanziell<br />

sinnvollere Variante umzuschwenken.<br />

Erwähnt sei auch das Abstreckverfahren,<br />

das dünnere Bleche (also geringere Radgewichte)<br />

und <strong>de</strong>nnoch hohe Festigkeitswerte<br />

erlaubt. Auch dieser Arbeitsschritt sollte eigentlich<br />

von <strong>de</strong>n Automobilherstellern dahingehend<br />

honoriert wer<strong>de</strong>n, dass sie etwas tiefer<br />

in <strong>de</strong>n Beutel greifen. Wie schmal <strong>de</strong>r Grat<br />

ist, beweist die abwägen<strong>de</strong> Überlegung von<br />

Rä<strong>de</strong>rherstellern, ob sich die Millionen-Investition<br />

in diese Technologie rentiert.<br />

Einteilige Felgen im „Mehrteiler-Look” sind<br />

Erstausrüstern ein Gräuel, im Umrüstmarkt<br />

haben Verbraucher diesen Dünkel nicht: Sieht<br />

doch keiner, also kann das Rad ein paar Märker<br />

mehr kosten. Die volumenmäßig größte<br />

Gruppe <strong>de</strong>r Aluminiumfelgen sind einteilige<br />

und aus einem Stück gegossen. Die Techno-<br />

Felgenreport<br />

logie ist so kompliziert nicht. Wer in <strong>de</strong>r Lage<br />

ist, Großserien unta<strong>de</strong>lig (das tausendste Rad<br />

wie das erste) herzustellen, kann sich <strong>de</strong>n<br />

Automobilherstellern als Lieferant andienen.<br />

Und wird – wenn er keine Erstausrüstungserfahrung<br />

hat – im Allgemeinen Schiffbruch<br />

erlei<strong>de</strong>n. Denn dann geht das eigentliche Rennen<br />

erst los, es reicht nicht, „nur” feine Rä<strong>de</strong>r<br />

produzieren zu können. Sie müssen auch in<br />

<strong>de</strong>r richtigen Spezifikation zur rechten Zeit am<br />

infocall<br />

Die TÜV Nord Straßenverkehr GmbH hat<br />

ihren Infocall, die „Auskunft für Sachverstand“,<br />

bun<strong>de</strong>sweit freigeschaltet - die<br />

Nummer 0190/890019 ist aus Fest- und<br />

Mobilnetzen zu erreichen. Fachleute beantworten<br />

von Montag bis Donnerstag<br />

von 9 bis 15 Uhr und freitags von 9 bis<br />

12 Uhr Fragen über Fahrzeugtechnik,<br />

Umrüstungen und Vorschriften. Dieser<br />

Service kostet 3,63 Mark pro Minute aus<br />

<strong>de</strong>m Festnetz. Die Anrufer bekommen<br />

kompetente Informationen zu ihren individuellen<br />

Fragen. „Wir erwarten Fragen<br />

zu Themen wie Reifenumrüstungen, Felgen,<br />

Fahrwerksverän<strong>de</strong>rungen (Tieferlegungen),<br />

Leistungsän<strong>de</strong>rungen (Tuning,<br />

Motorumbau), um nur einige zu nennen“,<br />

erklärt Roger Eggers vom TÜV<br />

Nord. Er und sein Team „machen etwas<br />

ganz Neues“. Sie möchten je<strong>de</strong>n Anrufer<br />

bei <strong>de</strong>r „Auskunft für Sachverstand“<br />

am Telefon zufrie<strong>de</strong>n stellen. dv<br />

NEUE ReifenZeitung 4/<strong>2000</strong> 79

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