2000 Chancen suchen - Reifenpresse.de
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Chrom, Chromeffekt<br />
o<strong>de</strong>r „nur“ Hochglanz? (Bild AWI)<br />
„schlechter abschnei<strong>de</strong>n” bei seinem Zulieferer<br />
als <strong>de</strong>r Einkäufer einer an<strong>de</strong>ren Automarke:<br />
Bekommt <strong>de</strong>r Wettbewerber XY tatsächlich<br />
noch einen zusätzlichen „Rabatt”, wie ihm<br />
mal (ggf. von einem an<strong>de</strong>ren Zulieferer) geflüstert<br />
wor<strong>de</strong>n ist? Lei<strong>de</strong>r sind einige wenige<br />
Manager (nicht unbedingt die Verkäufer) auf<br />
Seiten <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>rindustrie nicht „so sauber”<br />
wie bei an<strong>de</strong>ren Komponenten, wo es eine<br />
Art „Ehrenko<strong>de</strong>x” gibt nach <strong>de</strong>r Devise „Über<br />
Mitbewerber spricht man nicht und schon gar<br />
nicht schlecht”. Na ja, wenn das so ist, dann<br />
sollten die Einkäufer<br />
auch nicht so oft<br />
danach fragen. Dass ein Autohersteller bzw.<br />
sein Komponenten-Einkäufer gegenüber seinem<br />
Zulieferer gewissermaßen „misstrauisch”<br />
ist, sei ihm nachgesehen. Er wird nicht nur<br />
von Mitbewerbern mit gezielten Informationen<br />
„beeinflusst”, son<strong>de</strong>rn hat auch einen<br />
„Chef über sich”, einen „Vorturner”, <strong>de</strong>r ihm<br />
permanent sagt, er solle sich nicht von <strong>de</strong>m<br />
kecken kleinen Zulieferer „über <strong>de</strong>n Tisch ziehen<br />
lassen”.<br />
Es ist aber auch die Konsolidierung <strong>de</strong>r<br />
Automobilhersteller zu be<strong>de</strong>nken: Volvo und<br />
Felgenreport<br />
Jaguar sind keine Konkurrenten mehr, son<strong>de</strong>rn<br />
Partner unter <strong>de</strong>m großen Ford-Dach.<br />
Natürlich weiß <strong>de</strong>r Ford-Manager die Jaguar-<br />
Preise, kennt <strong>de</strong>r Volvo-Manager die Jaguar-<br />
Zulieferer und <strong>de</strong>ren Ansprüche. So muss es<br />
auch sein, <strong>de</strong>nn nur so lassen sich die viel<br />
beschworenen Synergien heben. Es macht<br />
keinen Sinn, dass die Einkäufer sowie Techniker<br />
mehrerer Marken eines Konzernes das<br />
Werk XY nacheinan<strong>de</strong>r be<strong>suchen</strong> und auf OE-<br />
Tauglichkeit inspizieren. Weniger das höhere<br />
Volumen (bei <strong>de</strong>m Produkt Rä<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>nfalls)<br />
als vielmehr die gebün<strong>de</strong>lten Arbeitsabläufe<br />
schaffen Kostenvorteile. Das ist eine Gefahr<br />
für kleinere Zulieferer für nur eine Marke, die<br />
auf <strong>de</strong>r Strecke bleiben könnten. Es ist aber<br />
auch eine Chance, jetzt aufgrund <strong>de</strong>r guten<br />
Kontakte zu einer Marke auch für an<strong>de</strong>re interessant<br />
zu wer<strong>de</strong>n. Die Jaguar-Verantwortlichen<br />
wer<strong>de</strong>n zu registrieren haben, dass beispielsweise<br />
Stahlschmidt + Maiworm seit Jahren<br />
einen guten Job bei Volvo macht. Ein an<strong>de</strong>res<br />
Beispiel: Aktuell einziger Rä<strong>de</strong>rzulieferer<br />
für die vier Konzernmarken Volkswagen,<br />
Audi, Seat und Skoda mit jeweils guten Volumina<br />
ist Ronal. Also wird auch erwartet, dass<br />
sich <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Hersteller um die Nobelmarken<br />
Rolls-Royce und Bentley kümmert.<br />
„Schon wie<strong>de</strong>r ein neuer Ansprechpartner”,<br />
stöhnen gelegentlich Verkäufer und <strong>de</strong>nken<br />
daran, dass damit ein Aufbau von Vertrauen,<br />
eine erquickliche Kommunikation, also<br />
eine gute Beziehung aufzubauen ist. Obendrein<br />
muss wie<strong>de</strong>r mal jeman<strong>de</strong>m erklärt<br />
wer<strong>de</strong>n, wie das mit Alurä<strong>de</strong>rn so läuft. Das<br />
Abtasten beginnt: Han<strong>de</strong>lt es sich um einen<br />
„grünen Bengel”, einen „Wa<strong>de</strong>nbeißer”, einen<br />
Karrieristen (<strong>de</strong>r bald wie<strong>de</strong>r weg ist), einen<br />
NEUE ReifenZeitung 4/<strong>2000</strong> 75