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96 Felgenreport Tendenz ins obere Drittel positioniert. Bereits im Jahre 1998 wurden europaweit mehr als 300.000 Felgen mit dem AEZ-Label verkauft. Mit „Radon”, „Paron” und „Simas-X” verfügt man gegenwärtig über drei 18-Zoll-Modelle (10x18), das neue Bimo-Design ist sogar in 8,5x19 Zoll lieferbar. Alle vier Designs sind damit durchaus auf das anspruchsvolle Tuning- Segment zugeschnitten, das eine höherpreisige Vermarktung garantiert. 2. Zusätzlich wurde kurze Zeit später die Marke Enzo als Programmerweiterung im niedrigpreisigen Volumensegment gegründet. Dort ist sie ebenfalls im oberen Drittel eingestuft. „Wir vermarkten Enzo jetzt im dritten Jahr. Hauptmengenträger ist dabei das Cup- Rad”, erläutert Müller. Diese Fünf-Speichen- Felge ist in insgesamt sieben Größen, die von 5,5x13 bis 8x17 reichen, erhältlich. Hergestellt werden die Räder in Übersee, bei Dooray (Süd-Korea). 3. Ebenfalls im unteren Preissegment angesiedelt ist mit Mangels die dritte von Alcar vertriebene Marke, die aus Brasilien kommt und deren Hersteller dort als Erstausrüstungslieferant für Mercedes tätig ist. Getrennt hat man sich seit Anfang Januar diesen Jahres von der italienischen Marke Cromodora. Dazu Müller: „Von deren Produktentwicklung bzw. Designabteilung kam einfach zuwenig. Wir haben allerdings noch Restbestände, die wir in diesem Jahr noch verkaufen werden.” 4. Allerdings stand zu diesem Zeitpunkt bereits Ersatz zur Verfügung – und zwar in Gestalt der südafrikanischen Marke Dotz, deren Alcar-Kontingent weiterhin sowohl in Südafrika als auch vom Hersteller Sudrad Roues France (SRF) in Soultzmatt gegossen wird. „Dotz hat seine eigene Vertriebsorganisation Ende vergangenen Jahres aufgegeben. Wir haben bereits im September 1999 sowohl die exklusive Distribution von Dotz für Deutschland als auch einen Teil des Felgenprogrammes übernommen”, schildert der Geschäftsführer. Mit dem als unbrauchbar eingestuften Rest des Programmes dürfte seitens Dotz dagegen nach dem Motto „Weg mit Schaden” verfahren worden sein. Dotz hatte sich bei seinem Markteintritt 1995/96 in Deutschland bereits von Anfang an zu sehr auf die Billigschiene ziehen lassen, wozu nicht zuletzt die garantiert hohen Abnahmemengen (die Dotz aus dem südafrikanischen Werk bezog) beigetragen haben (vgl. NEUE REIFENZEITUNG 4/99). Die Neupositionierung auf einem höheren Preislevel ist da alles andere als ein leichtes Unterfangen und bedarf im allgemeinen eines ausgegorenen Marketingpaketes und/ oder eines guten Serviceangebotes. Die Dotzeigene Vertriebsorganisation ist daran zumin- dest gescheitert. Bei Alcar will man es jedoch besser machen und beispielsweise mit dem sportlich, kantig, aggressiven „Jarama-Design” sowie dem Zusatz „Racing” bei allen neuen Radtypen ein Upgrade in mittlere Preisregionen erreichen. Die Eigenmarken haben ausschließlich eigene, originäre Designs. „Die Vielschichtigkeit des Unternehmens hilft uns dabei.” Man will in Hen- Alcar Geschäftsführer Rudi Müller: „Bereits heute gehen 90 Prozent unseres Absatzes an den Reifenhandel, einschließlich Wiederverkäufer.“ Racing-Saison mit Alcar-Alurädern Zum Start in die Aluradsaison 2000 präsentiert die Alcar Autoteile GmbH ihr aktualisiertes Programm: Wichtigstes Nachschlagewerk für die Beratung am POS wird der aktuelle „Felgenfinder 2000“ sein. Auf ca. 200 Seiten will das Nachschlagewerk kompetenter Ratgeber sein. Mittels aktueller Alu-CD-ROM kann sich der Verbraucher schon vor der Aluradmontage davon überzeugen, wie welches Design an seinem Fahrzeug wirken wird. Alle für Kauf, Montage und Zulassung wichtigen Details sind inkl. aller Neuheiten sofort abrufbar. Rund um die Marken AEZ, Enzo, Dotz und Mangels wurde das Sortiment um neue Designs in attraktiven Abmessungen erweitert. Seit Januar ist das neue AEZ-Design im „Bimo“ im Fachhandel verfügbar. Die schlanken, eingekerbten Y-Speichen sollen sportliche Form und elegantes Design zu einer faszinierenden Optik verbinden, die Kombination von poliertem Felgenhorn und Mehrteilerlook einen attraktiven, sportlichen Blickfang darstellen. Dieses Design steht in den Abmessungen 7 x 15 bis 8,5 x 19 Zoll zur Verfügung. Im Dotz-Sortiment erscheint eine sportliche Neuheit. So steckt schon im Produktnamen „Jarama“ der „Racing-Charakter“ dieses Alurades. Die extreme Speichenlänge verleiht dem Siebenspeichen-Rad die Ra- cing-Optik. Diese Anmutung wird zudem durch einen Tiefeneffekt im Mittenbereich sowie einer Zentralverschlussoptik durch Sechs-Kant verstärkt. In den Abmessungen 7 x 15 bis 8 x 17 Zoll soll das Design „Jarama“ die Dotz-Produktpalette mit den bis dahin verfügbaren Alu-Designs Citi, Diablo, Condor, Esprit und Cora verstärken. Das neue „Enzo Y“-Rad mit Zentralverschlussoptik ist speziell für die Anwendungsbereiche von 6 x 14 bis 7,5 x 16 Zoll verfügbar. D i e Mangels-Palette wird um das Modell „Tigris“ erweitert. Für die Anwendun- Y-Rad gen von 5,5 x 13 Zoll bis 7 x 16 Zoll baut diese Aluradvariante im Mehrteilerlook die sportliche Designpalette weiter aus. Speziell durch die langgezogenen Speichen wirkt das Design optisch größer. Eine besonders interessante Abmessung ist das 6,5 x 15 Zoll-Rad, da die meisten Fahrzeuge die Serienbereifung einsetzen können und somit keine Fahrzeugveränderungen notwendig sind. hd NEUE ReifenZeitung 4/2000
nef auch künftig – statt auf fünf Marken wie in der Anfangszeit zu setzen (AEZ, Enzo, Cromodora, Mangels, Millenium) – eine „Vier-Marken-Strategie” verfolgen. Müller betont in diesem Zusammenhang insbesondere die synergetischen Gesichtspunkte, die bei der Entscheidung für dieses Markenportefeuille eine Rolle gespielt hätten: „Aufgrund ähnlicher Designs können z.B. bestimmte Engpässe leichter kompensiert werden.” Die Bilanz fällt positiv aus: Im vergangenen Jahr konnten nach Aussage des Geschäftsführers insgesamt 180.000 Felgen (aller Fabrikate) verkauft werden. Eine nicht gerade einfache Vertriebsstruktur „Wir bieten Ihnen ein riesiges Angebot: von preiswerten bis zu exklusiven Rädern. Von Audi bis Volvo. Und das alles aus einer Hand ...” – Wer wie Alcar mit einem solchen Slogan in seiner Hochglanzbroschüre wirbt, der muss über ein entsprechendes Logistiksystem verfügen. So bietet die Kapazität des zentralen Hauptlagers in Hennef auf einer Fläche von über 9.000 m 2 denn auch Platz für annähernd eine halbe Million Stahl- und Aluräder. Allein 50 Mitarbeiter sorgen für die Disposition des Komplettprogramms. Der bundesweite Vertrieb der Stahlräder erfolgt über ein Stützpunkthändlersystem. In sieben Regionen Deutschlands sind derzeit insgesamt 15 Betriebe mit der Vermarktung der Räder betraut. Akquisition und Außendienst werden über die Zentrale gesteuert. Vor Ort übernimmt Alcar überdies die regionale Stützpunkthändlerfunktion für den westdeutschen Raum gleich mit. Hierbei erfolgt der regionale Vertrieb satz- bzw. palettenweise. Die Stützpunkthändler verfügen dagegen über eigene Lager, die je nach individuellem Bedarf innerhalb von 24 Stunden beliefert werden können. Müller: „Auf diese Weise ist eine Platzierung nahe am Verbraucher garantiert.” Bei Aluminiumrädern stellt sich die Situation ein wenig anders dar: Bis auf einen kleinen Teil, der bei der Tochterfirma Alcar-Karich in Idastein deponiert ist, liegen alle Räder in Hennef und werden auch zentral von dort in die gesamte Republik geliefert. Die satzweise Verpackung (mit entsprechendem Zubehörsatz sowie ABE-Gutachten) und Kommissionierung erfolgt dabei auf einer eigenen Fertigungsstraße. Der Versand läuft über einen Paketdienst. Die Kunden erhalten innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach Bestellung ihre Ware. Die Vereinbarungen mit dem Reifenhandel werden dabei aus der Zentrale heraus getroffen. Die Akquisition wird – wie bei den Stahlrädern auch – mit der eigenen Mannschaft und den Teams der Stützpunkthändler bestritten. Im Unterschied zum Stahlradsektor verzichtet man jedoch auf ein Stützpunkthändler-Lager, d.h. sämtliche logistischen Aktivitäten laufen über die Zentrale in Hennef. Marktauftritt: Alcar als „Dienstleistungsmarke für den Reifenfachhandel” etablieren Wie bereits erwähnt, sind sowohl ein ausgearbeitetes Marketingkonzept als auch ein umfangreiches Serviceangebot notwendige Voraussetzungen, um Felgenmarken preislich eine Etage nach oben zu hieven. In beiden Bereichen kann Alcar mit einer entsprechenden Konzeption aufwarten. Nachdem man u.a. zwei Jahre ATU beliefert, damit auf der mittelpreisigen Schiene eine Volumenvermarktung forciert und nach Aussage Grubers als Folge vor allem mit niedrigen Einkaufspreisen zu kämpfen gehabt hat, wurde eine Kehrtwendung in Richtung qualifizierter, höherpreisiger Vermarktung vollzogen. Gruber: „Aluminiumfelgen sind ein beratungsintensives Produkt. Wir glauben, dass der Reifenhandel aufgrund seiner Qualifikation Felgenreport NEUE ReifenZeitung 4/2000 97
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