2000 Chancen suchen - Reifenpresse.de

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Felgenreport
dient durchschnittlich wohl zu etwa einem
Viertel der Produktion der Eigenmarken, womit
auch BCW (geschätzter Partner von Tunern
für Extremgrößen wie 10x14", dafür ist
Offroad etwas rückläufig) gemeint ist (daneben
werden BCW-Räder nach wie vor und
überwiegend bei Schmidt/Werdohl produziert).
Erwähnt werden soll auch die „Spielwiese
ProCast“, auf der Mitarbeiter auch mal
eigene Ideen realisieren können. Die restlichen
drei Viertel (ca. 300.000) der SRF-Produktion
werden weitgehend aufgeteilt (kein Anspruch
auf Vollständigkeit) unter AEZ-Hölzel, AEZ-
Alcar, AZEV, DBV, Dotz, Excentric - nicht zu
vergessen die „Volumenbringer“ Peugeot Boutique,
Mazda-Zubehör und Votex, seit Dezember
auch „echte Erstausrüstung“ für Peugeot
(Werk Mülhausen, Modelle 206 und 406). Die
Kundenliste und deren Programme verrät,
dass in der „Aftermarket-Fabrik“ - das Pflänzchen
Erstausrüstung wird behutsam gepflegt
und dürfte kaum zur tragenden Säule entwickelt
werden - im Prinzip auch die anspruchsvollsten
Größen (also bis 20") gegossen
werden können. Einen „Flaschenhals“ (Bearbeitung)
gibt’s nicht mehr, in die (auch tatsächlich
renovierungsbedürftige) alte Lackieranlage
wurde noch investiert (für Insider: Es
ist die gleiche, die in Offenbach an der Queich
steht und heute Schmidt/Werdohl - vormals
ATU - gehört), obwohl der Kauf einer völlig
neuen Lackieranlage schon längst ausgemachte
Sache war. Man möchte das Image eines
grundsoliden, zuverlässigen Herstellers zu
marktgerechten Preisen pflegen. Kunden berichten,
sie fühlen sich mit ihren Belangen und
Wünschen sehr ernst genommen, ob es um
große oder kleine Stückzahlen geht. Und die
Qualität sei „okay“. Was will man mehr?
Eine ganze Reihe Räder hatte Autec auch
von CMS (Türkei) bezogen, diese Geschäftsbeziehung
ist ausgelaufen. Vermutlich weil
CMS die eigene Firmenphilosophie stärker hin
zur Erstausrüstung (Fiat, Renault) verschoben
hat. Da Berger seit Jahren beste Kontakte zu
Mangels hat (das Chromradgeschäft ist stabil),
spricht man natürlich auch über Aluräder.
Vor allem aber ist ein fernöstlicher Produzent
in die Bresche gesprungen und hat das
nach der Trennung von CMS klaffende Loch
umgehend ausgefüllt und mehr: Dieser Hersteller
hat zwar auch Erstausrüstungsambitionen
z. B. bei Volkswagen, könnte theoretisch
zwei Millionen Räder fertigen und verdankt
seine Technologie der taiwanesischen Firma
Lioho, die auch beteiligt ist, aber bis Wunsch
und Wirklichkeit deckungsgleich sind, kann
es noch einige Jährchen dauern. SRF ist da
weiter und hat „das Unmögliche möglich gemacht“.
detlef.vogt@reifenpresse.de
RH, LAG, Artec und King Wheels:
Gemeinsam noch stärker
RH Alurad, Ladenburger Aluguss (LAG), Artec
Leichtmetallräder und die nordamerikanische
Vertriebsfirma King Wheels (Oregon) –
vier Unternehmen, die eng miteinander verzahnt
sind: „Keiner kann ohne die anderen”,
sagt Artecs Spiritus rector Wolfgang Späth.
„Wir ergänzen einander prächtig”, unterscheidet
sich die Nuancierung Rüdiger Höffkens,
Modemacher in Sachen Aluräder und Initialengeber
seiner RH Alurad, nur dem ganz
akribischen Zuhörer. Vor Formulierungen wie
„sie sitzen in einem Boot” muss man gefeit
sein, hieße das doch, sie könnten bei einer
Leckage gemeinsam untergehen. Und dafür
gibt es nun wirklich keinen Hinweis. Statt dessen
strotzen RH, Artec und LAG vor Stärke,
das gemeinsame „Baby” King Wheels ist auf
einem guten Weg. Um so überraschender das
Gespräch: keine Spur von „Selbstbeweihräucherung”,
statt dessen Selbstkritik; kaum Freude
über (zweifellos vorhandene und anhaltende)
Erfolge der letzten Jahre, statt dessen
Ringen um die Erkenntnis, wie man auch in
den nächsten Jahren auf der Überholspur fahren
kann. Die Branche ist im Wandel, schneller
und besser sein als andere entscheidet
darüber, wer aus diesem Wandlungsprozess
gestärkt hervorgeht.
RH – abgekoppelt von weiten
Teilen des Wettbewerbs
RH-Alurad:
7x15“-Komplettradsatz unter
tausend Mark
1999 war das erfolgreichste Jahr in der Geschichte
von RH Alurad (wie schon in den
Jahren zuvor errechnete sich wieder ein
zweistelliger Umsatz-Zuwachs). Aber das
Leben auf der Überholspur geht weiter.
2000 entstehen so viele neue mehrteilige
Räder wie in keinem anderen Jahr zuvor.
Dank eines neuen Produktionsverfahrens
RH-Politik: Satte Preise für hochwertige Mehrteiler und
sehr großdimensionierte Räder, agressives Pricing bei
„Allerweltsgrößen“ und Kompletträdern
An Mut hat es dem Attendorner in seiner langen
Karriere erst als „Breitreifen”- und später
als „Felgen-Höffken” nie gefehlt, an Selbstbewusstsein
auch nicht. Tieferlegung von Fahrzeugen,
Tiefbettfelgen, Kompletträder – immer
wenn ein neuer Trend am Horizont erschien,
stand er mittendrin. Der Tuner-Verband
mag ihn nicht mehr, ohne Höffken wäre die
Zunft heute ärmer. Die Hersteller von Superbreitreifen
würden ihre großdimensionierten
High-Performance-Pneus gerne für teures
Geld im Markt streuen, aber wenn RH mit
soll zudem das leichteste aller Leichtmetallräder
seine Geburtsstunde feiern. Zunächst
aber senkt RH Alurad die Komplettrad-Preise
um durchschnittlich zehn Prozent. Die
eigene Kostenreduzierung werde – heißt
es – vollständig an den Verbraucher weitergegeben.
Die Preissenkung gilt für die
gesamte Bandbreite zwischen 14 und 20
Zoll in Verbindung mit allen vom TÜV
freigegebenen Reifengrößen. Die RH-
Räder sind mit Breitreifen der renommierten
Hersteller Conti, Dunlop,
Goodyear, Uniroyal oder Yokohama
bestückt (wobei der Käufer die Marke
allerdings nicht selbst bestimmen
kann). Im Januar erhielten 34.000 (!)
Autohäuser, Reifenhändler und Zubehörshops
als RH-Kunden die neuen
Preislisten. Für den Endverbraucher
bedeutet dies: erstmals rutscht der
Preis für einen RH-Komplettradsatz in
einer solch gängigen Größe wie 7 x
15 Zoll (Reifen 195/50-15) unter die
1.000-DM-Grenze. dv
NEUE ReifenZeitung 4/2000