ZIT JAHRESBERICHT 2008

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8+6=51* Die Umsetzung der Vision 2020 am Campus Vienna Biocenter. Die Erfolgsgeschichte des Campus Vienna Biocenter (CVBC) begann in den 1980er Jahren mit der Gründung des Forschungsinstituts für Molekulare Pathologie, dem Wiener Grundlagenforschungszentrum von Boehringer Ingelheim. Seit der Ansiedelung von fünf Universitätsinstituten, die jetzt die Max F. Perutz Laboratories bilden, wächst der Campus kontinuierlich. Neben der Fachhochschule FH Campus Wien profitieren auch zwei neue Institute der Österreichischen Akademie der Wissenschaften von den Vorzügen dieses Standorts: Das Institut für Molekulare Biotechnologie und das Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie zählen inzwischen zu den renommiertesten Forschungseinrichtungen Österreichs. Die Ausbildungs- und Forschungsaktivitäten dieser Institutionen verbinden sich am Campus Vienna Biocenter mit den Strategien erfolgreicher Unternehmen. Die Erfolgsgeschichte der international etablierten, börsennotierten Intercell sorgt weit über die Grenzen Europas hinaus für Aufsehen. Auch die bereits auf den weltweiten Märkten erfolgreichen Unternehmen Bender MedSystems und VBC Genomics schätzen die Synergiepotenziale am Campus. Vielversprechende Produktideen weiterer Start-ups wie der Venture Capitalfinanzierten AFFiRiS, die erst jüngst einen Lizenzdeal mit dem Phar ma unternehmen GlaxoSmithKline abschließen konnte (siehe Seite 18), lassen auch in der Zukunft interessante Entwicklungen erwarten. Am Campus Vienna Biocenter wird aber nicht nur exzellente Forschung betrieben, sondern auch dafür gesorgt, dass deren Nutzen für die Gesellschaft sichtbar wird: die öffentlich finanzierte Einrichtung dialoggentechnik stellt gemeinsam mit dem Institut für Molekulare Biotechnologie einen Ort des Dialogs zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zur Verfügung: das Vienna Open Lab. Die Forschungseinrichtungen am 67.200 m² großen Campus Vienna Biocenter beschäftigen inklusive DoktorandInnen rund 900 MitarbeiterInnen. Dazu kommen etwa 880 Studierende der Universität Wien, der Medizinischen Universität Wien und der Fachhochschule. In den Unternehmen und Spezialeinrichtungen am Campus sind zusätzlich über 300 Personen tätig. In der Vision 2020 haben die vier am Campus ansässigen Forschungseinrichtungen gemeinsam mit sechs Unternehmen und fünf intermediären Institutionen gemeinsame Pläne vorgelegt, wie die 24 JAHRESBERICHT 2008 infrastrukturelle Ausstattung des Campus Vienna Biocenter verbessert, und so die Weichen für eine Weiterentwicklung des Campus Vienna Biocenter zu einem international nicht mehr wegzudenkenden Standort für Spitzenforschung auf dem Gebiet der Life Sciences gestellt werden können. Ziel ist der gemeinsame Ausbau der Forschungsinfrastruktur in einer Campus-weiten Gesellschaft (CSF). Diese Gesellschaft soll eine gemeinschaftliche Nutzung von hochwertigen Forschungsgeräten durch Forschungseinrichtungen und Unternehmen ermöglichen. Die daraus resultierenden Synergieeffekte sollen zukünftig laufende Investitionen ermöglichen, um anhaltend eine Ausstattung am letzten Stand der Forschung zu garantieren. Die gemeinsamen Pläne reichen dabei von der Beschaffung millionenschwerer Forschungsgeräte über den Aufbau von Personal, das Expertise mit dem Umgang dieser Hightech Forschungsinfrastruktur aufbaut, bis hin zur Einrichtung eines Betriebskindergartens und den Ausbau des Vienna Open Labs, um sicherzustellen, dass die Forschungsaktivitäten und -ergebnisse auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt werden. Im Auftrag von Wissenschaftsminister Dr. Johannes Hahn und Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Mag. a Renate Brauner wurde die Vision 2020 durch die Life Science Clusterinitiative LISA VR unter Einbindung internationaler ExpertInnen evaluiert. Fünf internationale FachexpertInnen unter dem Vorsitz des renommierten Genforschers Prof. Dr. Martin Hrabé de Angelis 1 haben dem Campus Vienna Biocenter und den gemeinsam vorgelegten Plänen ein beeindruckendes Zeugnis ausgestellt: Die JurorInnen zeigten sich äußerst beeindruckt von der Entwicklung des CVBC in den letzten Jahren. Die vorgeschlagenen Infrastrukturinvestitionen seien der kritische nächste Schritt für den Campus, um die wissenschaftlichen Arbeiten auf Weltspitzen-Niveau fortzusetzen und auszubauen. Die ausgebaute Infrastruktur könne mit dazu beitragen, talentierte WissenschafterInnen nach Wien zu holen und die Erfolgsgeschichte des CVBC fortzusetzen. Die pointierte Zusammenfassung der Jury: „The jury is very enthusiastic regarding Vision 2020 and strongly recommends funding.“ Am 18. Dezember 2008 gaben Brauner und Hahn öffentlich bekannt, den Empfehlungen der Jury zu folgen und die geplanten Investitionen in modernste Forschungseinrichtungen und soziale Infrastruktur am Campus Vienna Biocenter in den nächsten
10 Jahren mit 51,7 Millio nen Euro zu unterstützen. Schon 2009 soll eine Gesellschaft errichtet werden, die die Großgeräte anschafft und ein Modell entwickelt, wie die neue Forschungsinfrastruktur gemeinschaftlich genutzt werden kann. Mit diesem Investment zeigen der Bund und die Stadt Wien, dass Investitionen in den Forschungsstandort Wien auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten einen wichtigen Wachstums- und Beschäftigungsmotor darstellen. Mag. a Eva Czernohorszky „Am 18. Dezember 2008 gaben Brauner und Hahn öffentlich bekannt, den Empfehlungen der Jury zu folgen und die geplanten Investitionen in modernste Forschungseinrichtungen und soziale Infrastruktur am Campus Vienna Biocenter in den nächsten 10 Jahren mit 51,7 Millionen Euro zu unterstützen.“ 8+6=51 *8 wissenschaftliche Einrichtungen und 6 Unternehmen haben gemeinsame eine Vision für den Campus Vienna Biocenter entworfen, die von Bund und Stadt Wien mit 51,7 Millionen Euro unterstützt wird. 1 Prof. Dr. Martin Hrabé de Angelis ist Direktor des Institutes für Experimentelle Genetik in München und Direktor des Europäischen Mausmutantenarchivs (EMMA), außerdem Mitgründer von INGENIUM Biopharmaceuticals AG. JAHRESBERICHT 2008 25
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