ZIT JAHRESBERICHT 2008
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Insel der Seligen? Vielleicht<br />
Ein Medienstandort für heutige Ansprüche.<br />
Nähert man sich dieser Tage dem Media Quarter Marx durch den<br />
Eingang des ehemaligen Schlachthofs St.Marx, passiert man zwei<br />
restaurierte Stiere und sieht zu seiner Rechten ein altes Backsteingebäude.<br />
Zur Linken klafft ein großes Loch, wo der Medienstandort im<br />
dritten Bezirk innerhalb der nächsten zwei Jahre um 35.000 Quadratmeter<br />
erweitert wird. Dahinter ein weiteres Backsteingebäude. Es<br />
bleibt noch viel dem geistigen Auge überlassen, im Hintergrund<br />
ragen Kräne und Bagger gen Himmel, letzte Reste des Fleischmarktes<br />
werden abgerissen. Ein Detail bleibt hängen: Auf dem<br />
Balkon des restaurierten Medienzentrums stehen Container,<br />
auffälligstes Zeichen der Überbelegung des bestehenden Media<br />
Quarter Marx. Wo Nachfrage ist, muss Angebot geschaffen werden<br />
– daher die Erweiterung. Es erinnert wenig daran, dass selbst die<br />
Nachfrage einmal geschaffen werden musste. Vor einem Jahrzehnt<br />
noch hätte kaum jemand in Wien der Sinnhaftigkeit eines Media<br />
Quarters zugestimmt, <strong>2008</strong> baut man an einem Großmedienzentrum<br />
mit drei geräumigen Studios, restauriert ein weiteres ehemaliges<br />
Verwaltungsgebäude des Schlachthofes und denkt an Modelle,<br />
Kreativen und Medienschaffenden ein geeignetes Umfeld zu bieten.<br />
Das <strong>ZIT</strong> Zentrum für Innovation und Technologie hat findige Medienschaffende<br />
bei der ursprünglichen Idee des Media Quarter Marx als<br />
Ort der TV- und Filmproduktion mit Sharing-Möglichkeiten unterstützt.<br />
Jetzt ist es dabei, dieser Idee einige weitere anzufügen.<br />
Denn die alte Kunde des Schmelztiegels gilt auch für die Kreativen:<br />
Einer ist gern neben dem Anderen, Heterogenität ist gewollt. Für den<br />
Web-TV-Produzenten mit 2 MitarbeiterInnen ist es interessant, drei<br />
GrafikerInnen vier Stockwerke über sich zu haben; für den traditionellen<br />
Verlag, der sich neu aufstellen will, ist wiederum der Web-TV-<br />
Produzent wichtig. Wenn es dann noch ein Café gibt, wo sich alle<br />
treffen können, umso besser.<br />
Ulrich Seidl<br />
Filme wie „Hundstage“, „Import Export“ oder „Good News“, um nur einige zu nennen,<br />
zählen bereits jetzt zum Standard des anspruchsvollen österreichischen Films. Der<br />
unter anderem mit dem Silbernen Löwen (Venedig) ausgezeichnete Produzent und<br />
Regisseur wird ab Juni dieses Jahres auch ein Büro in St. Marx beziehen.<br />
<strong>JAHRESBERICHT</strong> <strong>2008</strong> 43