ZIT JAHRESBERICHT 2008
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ZIT JAHRESBERICHT 2008
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Wien Wins<br />
Win-Win Potenziale zwischen Technologieförderung und Beschaffung.<br />
Seit seinem Bestehen hat das <strong>ZIT</strong> mehr als tausend Projekte von<br />
Unternehmen gefördert, die ihre Produkte und Dienstleistungen<br />
erneuern oder neue Produktideen verwirklichen wollen. Einige – zum<br />
Glück nur wenige - dieser Projekte konnten nicht zu einem erfolgreichen<br />
Ende gebracht werden. Die wenigsten, weil die Entwickler-<br />
Innen ihre Ideen nicht technisch umsetzen können. Wer scheitert,<br />
scheitert beim Markteintritt - weil es nicht gelingt, ausreichend Nachfrage<br />
nach den neuen Produkten zu stimulieren.<br />
Die ersten ReferenzkundInnen sind für die Neugründung oder<br />
Neupositionierung eines Unternehmens von zentraler Bedeutung,<br />
weil prominente PilotanwenderInnen die beste Werbung für neue<br />
Produkte sind. Etliche Unternehmen, deren Technologien auch für<br />
die Stadt Wien als Kundin interessant sind, bemühen sich deshalb<br />
darum, diese von ihren Produkten zu überzeugen. Viele auch mit<br />
Erfolg, wie zum Beispiel das Wiener Unternehmen Emcools, dessen<br />
Kühlmatten bei HerzinfarktpatientInnen die Sterberate und langfristige<br />
Gewebeschäden minimieren. Mittlerweile sind alle Notarztwägen<br />
der Wiener Rettung und etliche Notaufnahmen der Wiener<br />
Krankenhäuser mit den Kühlmatten von Emcools ausgestattet, deren<br />
Entwicklung im Rahmen der Technologieförderung unterstützt wurde.<br />
Bei anderen Unternehmen gehen Technologieförderung und öffentliche<br />
Nachfrage nicht so nahtlos ineinander über. Das Wiener<br />
Unternehmen iku windows hat mit einer <strong>ZIT</strong>-Förderung selbstreinigende<br />
Glasfassadenelemente für Hochhäuser entwickelt. Das<br />
Unternehmen hat mittlerweile KundInnen aus Dubai, Taiwan und<br />
Saudi-Arabien. Auch mit dem Wiener Krankenanstaltenverbund gab<br />
es bei der Sanierung des Otto Wagner Spitals eine erfolgreiche<br />
Kooperation. Für das Wiener Unternehmen ist es aber noch keine<br />
Selbstverständlichkeit, dass die einzigartigen Technologien des<br />
Unternehmens bei Wiener Bauprojekten mitgedacht werden.<br />
Die Stadt Wien investiert jährlich über drei Milliarden Euro für<br />
Produkte und Dienstleistungen, die die öffentliche Hand benötigt.<br />
Das ist eine Nachfragesumme am Wiener Markt, die den Standort<br />
nachhaltig stützt und ein wichtiges Instrument nachfrageorientierter<br />
Wirtschaftsförderung darstellt. Die überwiegend dezentrale Vergabepolitik<br />
der Stadt Wien hat dabei Vor- und Nachteile für Unternehmen,<br />
die Innovationen anzubieten haben. Der Vorteil besteht darin, dass<br />
die MitarbeiterInnen in den Fachabteilungen eine sehr hohe Experti-<br />
se in ihrem Fach haben und sich über neue Technologien am<br />
Laufenden halten. Ein Nachteil kann sich aber vor allem für TechnologieanbieterInnen,<br />
deren Produkte oder Dienstleistungen für<br />
mehrere Magistratsabteilungen oder Unternehmen der Stadt Wien<br />
geeignet sind, daraus ergeben, dass es extrem aufwändig ist, überall<br />
die richtigen AnsprechpartnerInnen zu finden und zu erreichen.<br />
Genau da will das <strong>ZIT</strong> in Zukunft ansetzen, um einen nachhaltigen<br />
Markterfolg der geförderten Innovationen und Technologieentwicklungen<br />
und damit Beschäftigungs- und Umsatzwachstum am<br />
Standort Wien zu forcieren. Ziel ist ein systematischer Informationsaustausch<br />
zwischen der Wirtschafts- und Technologieförderung und<br />
der Beschaffung der Stadt Wien und ihrer Unternehmen. Die Vorteile<br />
dieser Initiative liegen auf der Hand: Die Stadt erhält durch diese Praxis<br />
maßgeschneiderte Lösungen für Produkte, Bauten und Dienstleistungen.<br />
Gleichzeitig stärkt sie ihr Image als zukunftsorientierte,<br />
inno vative und einzigartige Metropole. Die Unternehmen werden<br />
motiviert, in Forschung und Entwicklung zu investieren und in ihren<br />
Markt- und Wachstumschancen gestärkt, da sie eine anerkannte und<br />
große Referenzkundin erhalten. Und nicht zuletzt bindet eine solche<br />
Vorgehensweise die innovativen Unternehmen an den Standort.<br />
Unter der Patenschaft von Vizebürgermeisterin Renate Brauner und<br />
Stadträtin Sandra Frauenberger hat das <strong>ZIT</strong> <strong>2008</strong> gemeinsam mit<br />
ExpertInnen des Magistrats Ideen erarbeitet, wie ein systematischer<br />
Informationsaustausch über innovative Stadttechnologien organisiert<br />
werden kann. Schon im ersten Quartal 2009 werden gemeinsame<br />
Aktivitäten des <strong>ZIT</strong> und des Magistrats gestartet. Damit die Effekte<br />
von Fördermaßnahmen nachhaltiger und die Leistungen und<br />
Angebote der Stadt Wien noch besser werden.<br />
Mag. a Eva Czernohorszky<br />
<strong>JAHRESBERICHT</strong> <strong>2008</strong> 31