Loch an Loch - Verpackungs-Rundschau

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PP-Schichten in Dicken von > 10 µm elektrostatisch nicht perforierbar. Desweiteren kann es schwierig sein, in verschiedenen Materialien gleichmäßig kleine Poren und geringe Lochgrößenvariationen einzubringen. Anderseits können durchweg 50 mm dicke PVC- oder andere Folien mikroperforierbar sein. Eindeutige Aussagen über die Perforierbarkeit von verschiedenen Packmitteln, Folienarten, Verbundstoffen und anderen Materialbahnen lassen sich nur durch entsprechende Vortests ermitteln. Produktanwendungen Mikroperforierte Packmittel und Folienverbunde der verschiedensten Art lassen sich unter anderem für folgende Applikationen und Produkte verwenden bzw. nur durch deren Veredelung realisieren: ❐ Beschichtete Papiere für Füllgutbeutel oder Säcke, Zementsäcke oder andere Verpackungseinheiten, die einen Luftauslaß bei der Befüllung benötigen; ❐ Babywindeln mit atmungsaktiven PE- Verbundstoffen; ❐ Seifenverpackungen mit gezieltem Aromaaustritt; Kalligrafie jetzt am Computer Schriftkünstler Hermann Zapf hat vielen „Schriften“ seinen Namen geben: „Zapf Book, Zapf Chancery, Zapf International oder Zapf Dingbats“ sind nur einige Beispiele. Linotype Library hat mit der „Zapfino“ eine neue Schrift von Zapf auf den Markt gebracht, mit der Kalligrafie am Computer möglich wird. Die kunstvolle komplexe Schrift besteht aus einem Grundalphabet mit Antiquaversalien und drei alternativen Alphabetvarianten. Das Besondere ist der saubere Buchstabenanschluß, der die Berührung der Buchstaben ermöglicht. Daher können die Kleinbuchstaben aus den verschiedenen Alphabetvarianten so miteinander kombiniert werden, daß durch die Mischung das variantenreiche Schriftbild dem Charakter einer Handschrift nahekommt. Die ausladenden Schwungfiguren bei den Über- und Unterlängen greifen stellenweise in die Buchstaben der folgenden Schriftzeilen. Designer haben damit die Mögichkeit, wie ein Kalligraph das Schriftbild selbst kreativ zu gestalten. Über die Geschichte dieser kunstvollen Schrift informierte ein Artikel in der Fachzeitschrift Desktop Dialog 5/99. Hermann Zapf besuchte kürzlich den P. Keppler-Verlag, um den Seiten in der Gestaltung mit Zapfino den letzten künstlerischen Schliff zu geben. PACKSTOFFE/PACKMITTEL ❐ Trage-, Gemüse- oder Blumenverpakkungen mit Gasaustausch; ❐ Brot- oder Brötchenverpackungen aus Papierverbunden zur Erhaltung des Frischheitsgrades. Nur die elektrostatische Perforation ermöglicht eine Mikroperforierung von Packmittelbahnen mit Barriereeigenschaften, Vliesstoffen und insbesondere Papierbahnen verschiedenster Art in großen Bahnbreiten und Geschwindigkeiten. Dieser Trend wird sich für neue Produkte und Anwendungen in der Verpackungsindustrie weiter fortsetzen. BOPP, LDPE, PET-Kunststoffolien o.ä. lassen sich nur mit hot-needle oder anderen mechanischen Perforationssystemen perforieren. In diesen Produktbereichen ist es denkbar, auch angepaßte Laserperforationssysteme für Breitbahnen einzusetzen. Werner Große* * Werner Große ist seit 1979 als Projekt- und Entwicklungsingenieur im internationalen Geschäftsbereich der elektrostatischen Mikroperforationstechnik und optischen in-line Porositätsmeßtechnik tätig. Während dieser Zeit und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungsinstituten initiierte er ein Vielzahl nationaler und internationaler Patente. Seit 1993 ist er Geschäftsführer der von ihm gegründeten Micro Perforation Engineering GmbH, die der weltweit und im Feinpapierbereich tätigen Benkert-Gruppe mit Sitz in Herne angehört. Verpackungs-Rundschau 8/1999 35 http://www.verpackungsrundschau.de kostenlose Recherche zum Thema Verpackung im Online- Archiv der R VERPACKUNGS R U N D S C H A U �
PACKSTOFFE/PACKMITTEL Direkt vor indirekt (Teil II) Die Autoren betrachteten bereits in Teil I dieses Artikels (VR 5/99, S. 36) die Stapelfähigkeit von Schachteln aus Wellpappe, Karton oder Vollpappe. Die Aussagen des Box Compression Test (= BCT) für die Performance solcher Schachteln wurden bejaht. Den BCT als Maß zu nehmen, lohne nachzufragen, warum die Schwankungsbreite der Messungen so groß ist und ob die Daten der Wellpappe auf Karton bzw. Vollpappe übertragen werden können. In Teil I wurden die Ursachen für die Ungenauigkeiten aufgeführt, der Artikel endet mit dem Hinweis, daß nach innen einbeulende Schachtelwände wegen des in der Praxis vorhandenen Füllgutes nicht berücksichtigt werden brauchen. Meßergebnisse an Schachteln, die dieses Verhalten während des Versuches zeigen, müssen verworfen werden. Neue Methode Wenn, wie in VR 5/99 gezeigt wurde, das Beulverhalten der Schachteln Einfluß auf den BCT-Wert nimmt, dann sollten nur die Meßwerte verwendet werden, die an Schachteln mit dem korrekten Beulverhalten (alle 4 Wände nach außen) gewonnen wurden. Nun ist es natürlich sehr unökonomisch, wenn Messungen durchgeführt und anschließend die falschen Werte eliminiert werden. Besser ist es, von vornherein das Beulen von Wänden nach innen zu verhindern, also gewissermaßen das Packgut zu simulieren. Hierzu leistet Abb. 3: Unterscheidung zwischen dem Beulverhalten der Wellpappeschachteln während der BCT-Messung. Die BCT-Werte sind hoch, wenn alle vier Schachtelwände nach außen beulen, sie sind niedrig, wenn wenigstens eine Wand nach innen beult. ein „Dummy“ gute Dienste, wie er in [3] vorgeschlagen wird. Der Dummy ist ein höhenverstellbares Metallkreuz, dessen Arme auf die Schachtel-Innenabmessungen eingestellt werden können. Vor der Prüfung wird der Dummy in die Schachtel eingesetzt und so justiert, daß die Enden der Arme an den Mittelpunkten der Schachtelwände anliegen. Im Versuch verhindert diese Anordnung das Beulen nach innen. Da nach dem Einsetzen des Beulens kein Kontakt mehr zwischen Dummy und Schachtelwand besteht, beeinflußt der Dummy die weitere BCT-Messung nicht. Seine Verwendung ist somit einfacher und sinnvoller, als die Verwendung von Füllgutsimulantien aus beispielsweise schüttfähigen Kunststoffgranulaten oder anderen Materialien. Unter Verwendung des Dummys wurden nun weitere 45 Wellpappeschachteln vermessen. Diese Schachteln stammten aus der gleichen Produktion, der auch die oben erwähnten 43 Schachteln entnommen worden waren. Die Ergebnisse der BCT-Messungen zeigt Abbildung 4. Die viel geringere Streuung der Einzelwerte im Vergleich zur denen, die nach der konventionellen Methode erzielt wurden (vgl. Abb. 2), ist offensichtlich. Die Tabelle oben rechts zeigt die statistischen Kennwerte: Bemerkenswert ist die starke Verringerung der Streuung, ausgedrückt durch die Standardabweichung bzw. den Variationskoeffizienten. Sie bewegen sich nun in einem durchaus akzeptablen Bereich. Die geschilderte Vorgehensweise erlaubt somit wesentlich präzisere BCT-Messungen, als es zuvor möglich war. Mit einem Variations- Mittelwert, kN 2,55 Standardabweichung, kN 0,068 Variationskoeffizient, % 2,69 Minimalwert, kN 2,37 Maximalwert, kN 2,69 koeffizienten von etwa 3 Prozent ist der BCT nun sehr gut geeignet, die Performance von Wellpappeschachteln zu kennzeichnen. Bei Faltschachteln aus Karton spielt das Beulverhalten der Seitenwände eine deutlich geringere Rolle, wenngleich auch hier die BCT-Meßwerte verworfen werden sollten, wenn ausgeprägtes anormales Beulverhalten beobachtet worden ist. Wie bei Wellpappeschachteln können auch bei kleinformatigen Faltschachteln aus Karton die BCT-Werte berechnet werden, wobei in die Berechnungsalgorithmen die Biegesteifigkeit und der SCT-Wert des Kartons eingeht, nicht jedoch der Schachtelumfang. R. Wilken, M. Angerhöfer und W. Tieltjes* *Dr. R. Wilken u. Dr.-Ing. M. Angerhöfer, PTS, W. Tieltjes, Kappa Packaging, NL [3] Tieltjes, W. – Ein neues Verfahren zur BCT-Messung Vortrag gehalten auf dem 19. PTS-Symposium für Wellpappentechnik, München (1998). [4] DIN 54518 (06.1987) – Prüfung von Papier und Pappe: Streifenstauchwiderstand. [5] Angerhöfer M. – Ist der BCT doch geeignet, die Performance von Faltschachteln und Wellkisten zu beschreiben? Vortrag gehalten auf den PTS F&E-Tagen, München (1999). Abb. 4: BCT-Messungen an 45 Wellpappeschachteln ohne Füllgut, aber unter Verwendung eines Dummys, der das unkontrollierte Einbeulen von Seitenwänden nach innen verhindert [3]. 36 Verpackungs-Rundschau 8/1999
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