Loch an Loch - Verpackungs-Rundschau

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Eine der beiden Folienoberflächen entspricht in ihrer Topographie einer Standard-PET-Folie und kann wie eine solche bedruckt, beschichtet oder kaschiert werden. Der Reibungskoeffizient von 0,3 bis 0,4 ermöglicht ein problemloses Wickeln und normale Maschinengängigkeit. Die Funktionsschicht von Hostaphan RHB wurde für den Aufbau von im Vakuum aufgebrachten Barriereschichten optimiert. Die Metallisierung von PET-Folien zur Verbesserung der Barriere gegenüber Gasen gehört seit Jahren zum Standard in der Herstellung von Verbunden für flexible Verpackungen. Standardmäßig werden mit dieser Technologie für die Sauerstoffbarriere Werte um 1 cm3 /m2 · d · bar erreicht. Unter gleichen Bedingungen erreicht ein metallisiertes Hostaphan RHB Werte, die in der Regel bei 0,1 cm3 /m2 · d · bar liegen. Hohe Transparenz Folie und Keramik Hostaphan RHB ist eine coextrudierte PET-Folie, deren Aufbau nach Angaben von Mitsubishi Polyester Film GmbH optimiert wurde, um nach der Vakuumbeschichtung mit Aluminium, Al 2 O 3 oder SiO x bisher nicht erreichbare Barrieren gegenüber Sauerstoff, Wasserdampf und anderen Gasen sowie Aromastoffen zu bieten. Die in den letzten Jahren entwickelten transparenten Barriereschichten aus im Vakuum aufgedampften keramischen Materialien wie Al 2 O 3 und SiO x bieten eine hohe Transparenz und gute Haftung der stabilen Barriereschichten. Einige der großen Nachteile dieser Schichten, wie Grau- oder Gelbfärbung oder die hohen Kosten der Verfahren, PACKSTOFFE/PACKMITTEL konnten mittlerweile ausgeräumt oder doch deutlich verbessert werden. Das größte Problem in der Markteinführung ist jedoch, daß die mit den keramischen Schichten erreichten Barrierewerte die der Aluminiumbedampfung nicht erreichen. Für Al 2 O 3 werden mit Standard-PET-Folien Sauerstoffbarrieren um 6-10 cm 3 /m 2 · d · bar erreicht. Bei der Beschichtung solcher Folien mit SiO x sind Werte um 2 cm 3 /m 2 · d · bar möglich. Setzt man dagegen Hostaphan RHB für diese Anwendungen ein, so stoßen den Angaben nach die keramischen Barriereschichten in den Bereich der konventionellen Aluminiumbedampfung vor oder übertreffen diese sogar. Es sind transparente, keramische Schichten mit hoher Gasbarriere mögich. Jedes Jahr verleiht die „Association of Industrial Metallizers, Coaters and Laminators (Aimcal) in den USA den Technology of the year Award. 1999 gewann diese Auszeichnung die Mitsubishi Polyester-Film- Gruppe mit ihrer Entwicklung von Hostaphan RHB. ❐ Konfektionierung der neuen Hostaphan-Anlage Foto: Mitsubishi Leserbrief: Tabakfolie Bezug nehmend auf einen Artikel über „Tabakfolie“ als Verpackungsmaterial habe ich doch eine sehr abweichende Erfahrung aus meiner Zeit als Einkaufsingenieur bei der Cigarettenfabrik Reemtsma. Etwa 1959, also vor 40 Jahren, experimentierte der Laborchef, mit dem mich eine fast freundschaftliche Beziehung verband, mit Hilfe einer Miniatur- Papiermaschine (Arbeitsbreite 30 cm) Tabakfolie herzustellen. Hierbei ging es darum, aus einer Mischung von Cellulose und Tabakstaub, der täglich mit zwei Tonnen bei Reemtsma anfiel und unter Zollaufsicht vergällt werden mußte, eine Tabakfolienbahn herzustellen. Diese dann in der Zigarrenfertigung weiter zu verwenden für die preisgünstigen Zigarrensorten mit Tabakfoliendeckblatt (wenn man das überhaupt so nennen darf). Das erwies sich als äußerst schwierig, weil wegen des kurzen Tabakstaubes trotz langer Cellulosefasern keine ausreichende Festigkeit erzielt werden konnte. Da kam eines Tages ein Maschinenbauer zu mir, der eine Maschine anbot, bei der ein „hauchdünnes Japanpapier“ in ausreichender Festigkeit in der Maschine mit flüssiger Cellulose besprüht wurde und dann beidseitig der Tabakstaub in größtmöglicher Menge aufgebracht wurde, so daß dadurch eine gut feste Tabakfolie entstand, die geeignet war, in der mechanischen Herstellung von Zigarren als Deckblatt verwendet zu werden. Später brachte man auch noch Prägungen an, um ein echtes Deckblatt zu imitieren, und um auch durch Bedruckung in die Farbnuance zu gelangen, die gewünscht wurde, nachdem der Tabakstaub als solcher eher gelblich-oliv zu nennen war. Ich erinnere mich an die Geschichte sehr genau, weil ich vom Laborchef ein höchstes Lob erhielt, ihm eine Lösung angeboten zu haben, aber andererseits von der Technischen Direktion einen erheblichen Anpfiff, weil ich nicht den Dienstweg eingehalten hatte und es der Techn. Direktion angeboten haben sollte. Auch in neuerer Zeit werden immer noch preisgünstige Zigarren mit Tabakfolie gewickelt. Bei Zigarren mittlerer Preislage findet man wegen der mechanischen Herstellung Tabakfolie teilweise auch unter dem später aufgebrachten Naturdeckblatt. gez. Waltram E. Ebmeyer Verpackungs-Rundschau 8/1999 37
Leicht Immer dasselbe Bild: Joghurtbecher in den Kühlregalen der Supermärkte, soweit das Auge reicht. Der Migros-Genossenschafts-Bund wollte daher für die neueste Joghurtlinie eine Verpackung einsetzen, die es bislang in der Schweiz nicht gab: Auf einer Intersleeve- 3200-Maschine bekommen die Becher bei Sandherr in Diepoldsau einen PET-Sleeve. Die durchsichtigen Hüllen von Fuji Seal Europe gibt es für sieben Geschmacksrichtungen des zuckerarmen und fettreduzierten Joghurts. Deckel aus Aluminiumfolie versiegeln den empfindlichen Inhalt. ❐ Foto: Aurora Mühlen 38 AUS DEM HANDEL Fotos: Migros Herzig Wem die Liebe durch den Magen geht, für den gibt es die Backmischung „Sweet Love“ für Schokokuchen. In kurzer Zeit kann selbst der ungeübte Bäcker ein Schokoladenkuchenherz zaubern. Das Kombinationsprodukt von Aurora Mühlen GmbH besteht aus einer Convenience-Backmischung, die in einer Herz- Backform abgepackt wird. Der Clou: Die innenseitig beschichtete Form ist wiederverwendbar. Die Beutel mit der Backmischung werden beim Hersteller maschinell abgepackt. Ein Copacker packt die Beutel halbautomatisch in die Herzformen, die mit einer Aluminiumverbundfolie (38 µm) versiegelt werden. Dem Lebensmittel-Einzelhandel stehen zwei unterschiedliche Plazierungseinheiten zur Verfügung: Entweder als Chep- 1 /4-Palette mit sechs Lagen à 15 Produkte; oder als 30er-Verkaufseinheit (zweilagig). ❐ Hochprozentig „Pure thrill“ verspricht der Distributor UDV beim Genuß von Smirnoff Vodka. Der Hochprozentige wird bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts abgefüllt, das Design der Flasche wurde aber seit 1950 kaum verändert. Jetzt gibt es eine neue 0,7- Liter-Glasflasche im Handel – 20 mm höher und e t w a s schlanker als das Vorgängermodell – mit wesentlich kleinerem Etikett. Auf dem Label dominieren die Farben rot und gold: Die Goldfolie wird dafür auf Jarvis-Porter-Maschinen gestanzt und aufgelegt;Cromolux-Zan- Foto: Edelmann ders-Papier wird im Offset bedruckt. Der Clou sind Prägungen auf dem Flaschenglas. ❐ Foto: UDV Opulent Schwerer, roter Marmor, Warrior-Wappen und eine auffällige Goldprägung – die Verpackung der Zigarettenmarke „Russian Style“ erinnert an längst vergangene Zarenzeiten. Seit April dieses Jahres gibt es die Edel-Glimmstengel aus dem Hause R. J. Reynolds International im russischen Handel. Für die Light-Version wurde eine blau-marmorierte Packung entworfen. Die Carl Edelmann GmbH druckt den Karton im Bogenoffset auf hochmodernen 6-Farben- „Speedmaster“-Druckmaschinen im Computer-to-plate-Verfahren; die Goldreliefs prägt der Faltschachtelhersteller auf einer kürzlich in Betrieb genommenenHeißfolienrotationsprägemaschine. ❐ Wellig Nach dem bekannten „Bier zuviel“, kann es schon mal passieren, daß sich die Flasche bewegt. Die Welde-Bierflasche von Weldebräu erzeugt diesen Effekt vor dem ersten Schluck aus der Flasche: Der Flaschenhals der 0,33-Liter-Welde- Lustflasche ist auffällig gedreht. Neu ist der Ringpull, der gleichzeitig als Originalitätsverschluß dient: Die Flasche kann nicht geöffnet werden, ohne daß er beschädigt wird. Hersteller der Glasflaschen, die optisch aus dem Rahmen altdeutscher Bierseligkeit fallen, ist die österreichische Glashütte der Vetropack in Kremsmünster. Auf einer Anlage von Kronseder werden die Flaschen mit dem Gerstensaft aus der Privatbrauerei gefüllt; die Papieretiketten werden mit umweltfreundlichen Farben gedruckt. ❐ Foto: Weldebräu
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