Vladimir Kantor _Zwei Erzahlungrn.pdf - Высшая школа экономики

Tod eines Pensionärs
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einfach nur noch schwer bewegen. Etwas war an diesem
Tag noch gewesen, aber er hatte es vergessen und
wollte sich nicht erinnern.
Am Tag nach ihrer Abreise war Galachow auf die
Straße gegangen, die Nachbarn hatten ihn seltsam angesehen
und ihn bemitleidet. Um ihrem Mitleid auszuweichen,
ging er in den Zarizinski-Park. Er kam am
Zarenpalast vorbei und lief zu einem großen Teich,
setzte sich auf einen Holzklotz zwischen den Bäumen,
sah stumpfsinnig auf das Wasser, das ihm endlos
tief vorkam. Er fragte sich, ob er sich ins Wasser stürzen
und ertrinken könnte. Aber er war weder Ophelia
noch Katharina, er war ein Mann. Es waren die letzten
warmen Augusttage, die Bäume waren grün, und
ihm tat das Herz weh, und Pawel fragte sich besorgt,
ob er es wohl nach Hause schaffen würde. Und da war
plötzlich eine schwarze, offensichtlich nicht mehr junge
Hündin zu ihm gekommen, ein Mischling, die mit
ihrem dürren Schwanz wedelte, hatte ihre Schnauze in
seine Hand gelegt und ihn mit fragenden Augen angesehen.
Er streichelte ihr wie automatisch den Rücken,
sie wurde ruhig und schmiegte sich an ihn. Dann saßen
sie da, Galachow kraulte ihr mechanisch mal das eine,
mal das andere Ohr. Und als er sich nach Hause aufmachte,
folgte ihm die Hündin. Er hatte keine Kraft
sie wegzujagen, sie war so treuherzig. Er nannte sie
Auguste, nach dem Monat, in dem er sie gefunden hatte.
Sie schlief zu seinen Füßen, er fütterte sie mit den
Resten seines Essens, meistens bekam sie Hafergrütze