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den Euro im Jahr 2001 auf derzeit 7,8<br />

Milliarden Euro reduziert worden. Der<br />

Deutsche Kulturrat fordert deshalb eine<br />

stärkere Berücksichtigung der Kirchen<br />

bei kulturpolitischen Entscheidungen.<br />

Thomas Sternberg, der kulturpolitische<br />

Sprecher des Zentralkomitees der Deutschen<br />

Katholiken, mahnt für die Kirchen<br />

eine dezentrale und plurale Kulturpolitik<br />

an, die ihre kulturellen Tätigkeiten nicht<br />

behindert, sondern stützt. Der Bund kann<br />

seiner Meinung nach für Rahmengesetze<br />

und für die überregionale Debatte von<br />

Problemen sorgen und muss sich auch<br />

die Frage stellen, wie der kulturelle Beitrag<br />

der Kirchen gesichert werden kann,<br />

wenn die Kirchensteueranteile der Kirchen<br />

zurückgehen.<br />

Für Christhard-Georg Neubert, den Direktor<br />

der kirchlichen Kultur-Stiftung<br />

St. Matthäus, Berlin, ist jede Kirche eine<br />

Kulturkirche und jeder Gottesdienst ein<br />

kulturelles Ereignis. „Die Rituale unserer<br />

Gottesdienste können zu Aufführungsräumen<br />

künstlerischer Interventionen<br />

werden… In den produktiven Begegnungen<br />

zwischen Kunst und Kirche entstehen<br />

neue Bilder, neue Sprache und Form.<br />

Die Künste schärfen… die Sinne für das<br />

Zwecklose, Ungreifbare und Flüchtige…“<br />

(Christhard-Georg Neubert). Deshalb<br />

gehört für ihn der Dialog zwischen<br />

Kirche und den Künsten der Gegenwart<br />

auf Dauer gestellt. Der in den letzten<br />

zehn Jahren beobachtbare Rückgang<br />

kulturellen Mäzenatentums gefährdet für<br />

ihn die Chancen des in Kulturkirchen<br />

sichtbar gewordenen Dialogs.<br />

(ham)<br />

Oliver Krüger (Hg.)<br />

Nicht alle Wege führen nach Rom<br />

Religionen, Rituale und Religionstheorie<br />

jenseits des Mainstreams<br />

Festschrift für Karl Hoheisel zum<br />

70. Geburtstag<br />

Verlag Otto Lembeck, Frankfurt am<br />

Main, 2007, ISBN 978-3-87476-528-2,<br />

251 S., kartoniert, Format 23 x 14,8 cm,<br />

€ 25,--/ SFR 45,90<br />

Die Festschrift für Karl Hoheisel vereinigt<br />

neben einem Schriftenverzeichnis<br />

des Jubilars aus den Jahren 2002 <strong>bis</strong><br />

2005 in den Kapiteln Religion, Rituale<br />

40<br />

und Religionstheorie u.a. einen Literaturbericht<br />

von Anselm Neft zum Antisatanismus<br />

in Deutschland, ein Essay von<br />

Ivon Hassenstein zu religiös motivierten<br />

kollektiven Suiziden in der jüngeren<br />

Religionsgeschichte und einen Essay von<br />

Brigitte Schön zum Fluch und Zauber<br />

der Magie als religionswissenschaftliche<br />

Kategorie.<br />

Isabell Laack kritisiert die Marginalisierung<br />

nonverbaler Quellen in der Religionswissenschaft<br />

und schlägt vor, dass<br />

sich die „Religionsästhetik im engeren<br />

Sinn… ausschließlich mit der kulturellen<br />

und religiösen Organisation der Sinne<br />

und der Sinneswahrnehmung beschäftigen<br />

(soll), mit emischen Sinneshierarchien<br />

und indigenen Systemen, nach denen<br />

ästhetische Werturteile gefällt werden.<br />

Der Einbezug nonverbaler Quellen…<br />

stellt einen methodischen und perspektivischen<br />

Paradigmenwechsel dar… Der<br />

Gegenstand der Religionsästhetik umfasst<br />

damit den ‚Beitrag der Religionen<br />

an dem Sozialprodukt Wahrnehmung’,<br />

die kultur- und religionsspezifischen<br />

Medienpräferenzen und die kulturelle<br />

Formung der Sinne“ (Isabell Laack).<br />

(ham)<br />

China Artbook<br />

Hg. von Uta Grosenick und<br />

Caspar H. Schübbe<br />

Dumont Buchverlag, Köln, 2007, ISBN<br />

978-3-8321-7769-0, 670 S., zahlr. s/w-<br />

und Farbabbildungen, Softcover gebunden,<br />

Format 22,8 x 23,5 cm, € 39,90<br />

Mit dem China Artbook liegt zum ersten<br />

Mal eine von Sammlern und Galerien<br />

unabhängige Auswahl der 80 wichtigsten<br />

zeitgenössischen chinesischen Künstlerinnen<br />

und Künstlern vor. In China<br />

boomt nicht nur die Wirtschaft, sondern<br />

auch der Kunstmarkt. Bis dato spielen in<br />

China Galerien noch eine untergeordnete<br />

Rolle. Dagegen ist die Macht der Auktionshäuser<br />

unverhältnismäßig groß. Bis<br />

2008, dem Jahr der Olympischen Spiele<br />

in Peking, sollen landesweit mehrere<br />

1000 private und öffentliche Museen<br />

entstehen. Im Herbst ungerader Jahre<br />

findet in Peking und in geraden Jahren<br />

in Shanghai eine Kunstbiennale statt.<br />

Dazu kommen ebendort Kunstmessen.<br />

<strong>Artheon</strong>-Mitteilungen <strong>Nr</strong>. <strong>26</strong><br />

KünstlerInnen besitzen in China traditionell<br />

eine hohe gesellschaftliche Position.<br />

Unter anderem deshalb ist das Studium<br />

der Künste für junge ChinesInnen interessant.<br />

Ein Interview mit dem in Deutschland<br />

durch die documenta 12 bekannt gewordenen<br />

Ai Weiwei rundet die Vorstellung<br />

der 80 KünstlerInnen und ihrer wichtigsten<br />

Werke, Ausstellungen und Publikationen<br />

ab. Neben Weiwei sind im mitteleuropäischen<br />

Kontext u.a. Cai GuoQiang<br />

durch seine Ausstellung in der Deutschen<br />

Guggenheim Berlin bekannt geworden,<br />

weiter Cao Fei durch ihre Beteiligung<br />

an der 52. Biennale von Venedig, Liu<br />

Zheng durch Arbeiten im Kontext der<br />

Ausstellung „Die Chinesen – Fotografie<br />

und Video aus China“ im Kunstmuseum<br />

Wolfsburg im Jahr 2004, Wu Shanzhuan<br />

durch seine Zusammenarbeit mit Inga<br />

Svala Thórsdóttir und der Performer<br />

Zhang Huan durch installative Arbeiten<br />

und Performances u.a. in New York.<br />

Für Wu Shanzhuan ist die Gemüse- und<br />

Obstabteilung eines Einkaufszentrums in<br />

seinem Cibachrome ‚Paradises’, 1993,<br />

300 x 200 cm, zum Paradiesgarten geworden.<br />

Er hat sich mit Inga Svala Thórsdóttir<br />

nackt wie Adam und Eva an den<br />

Einkauf gemacht. Inga/Eva bietet ihm<br />

einen Apfel an. Der erigierte Penis deutet<br />

eine Verbindung von Sexualität und Sündenfall<br />

an. Die Arbeit ist im Umfeld der<br />

Stuttgarter Kunstakademie entstanden<br />

und wurde dort auch zum ersten Mal gezeigt.<br />

Im chinesischen Kontext wäre sie<br />

Anfang der Neunziger Jahre mutmaßlich<br />

der Zensur zum Opfer gefallen.<br />

Wu Shanzhuan lebt heute in Hamburg<br />

und in Shanghai.<br />

(ham)<br />

Mariposa<br />

Zauber eines Gartens<br />

Hg. von Hans-Jürgen Müller mit einem<br />

Essay von Raimund Kast, einem Vorwort<br />

von Hans-Jürgen Müller und Fotografien<br />

von Ev und Uli H. Mayer, Helga Müller,<br />

Susi Asher, Erwin Fieger, Norbert Försterling,<br />

Andreas Götz, Roland Halbe,<br />

Niko Koliusis, Sabine Kühne, Carlos<br />

Palma, Ulrich Roesner, Uwe Seyl und<br />

Tanya Varganova<br />

Ernst Wasmuth Verlag Tübingen/Berlin,

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