Gruppentheorie - Vorlesungsskripte der Fakultät für Mathematik und ...
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BEWEIS:<br />
Für n ∈ N0 ist nZ das Bild des Homomorphismus Z → Z mit z ↦→ nz. Daher ist nZ � Z.<br />
Sei U � Z <strong>und</strong> Œ 1 ist U �= {0} = 0Z. Für a ∈ U \ {0} ist auch −a ∈ U. Daher U ∩ N �= ∅.<br />
Wie jede nichtleere Teilmenge von N enthält auch <strong>der</strong> Durchschnitt ein kleinstes Element<br />
n. Dann ist 2n = n + n ∈ U, 3n ∈ U usw., d. h. kn ∈ U <strong>für</strong> k ∈ N. Folglich auch −kn ∈ U<br />
<strong>und</strong> 0 ∈ U. Also ist nZ ⊆ U.<br />
Ist b ∈ U beliebig. Dann liefert die Division mit Rest einen Quotienten q ∈ Z <strong>und</strong> einen<br />
Rest mit r ∈ Z. Dabei gilt: b = qn + r. Wegen nZ ⊆ U ist r = b − qn ∈ U. Nach <strong>der</strong> Wahl<br />
des n muss r = 0 gelten. Folglich: b = qn ∈ nZ. Dann ist gezeigt: U = nZ. �<br />
Bemerkung 4.5<br />
Es ist |Z: nZ| = n <strong>für</strong> n ∈ N. Denn <strong>für</strong> z ∈ Z existieren Quotient <strong>und</strong> Rest aus Z mit<br />
z = qn + r <strong>für</strong> 0 � r < n. Daher ist z ∈ r + nZ. Folglich hat man: Z = (0 + nZ) ∪ (1 +<br />
nZ) ∪ · · · ∪ (n − 1 + nZ). Da 0,1, . . . , n − 1 in paarweise verschiedenen Linksnebenklassen<br />
nach nZ liegen, folgt die Behauptung. Daher besitzt Z <strong>für</strong> jede natürliche Zahl n genau<br />
eine Untergruppe vom Index n.<br />
Satz 4.6<br />
Jede Untergruppe V einer zyklischen Gruppe G = 〈g〉 ist wie<strong>der</strong> zyklisch.<br />
BEWEIS:<br />
Sei f ein Homomorphismus (Epimorphismus) von (Z, +) nach (G, ·) mit n ↦→ g n . Nach<br />
dem Satz 3.7 (Punkt iv) gilt: V = f(f −1 (V)) mit f −1 (V) � Z <strong>und</strong> nach Satz 4.5 ist<br />
f −1 (V) = nZ <strong>für</strong> ein n ∈ N0. Daher V = f(nZ) = 〈g n 〉 zyklisch. �<br />
Definition 4.3 (Doppelnebenklassen)<br />
Sei G eine Gruppe <strong>und</strong> H <strong>und</strong> K zwei Untergruppen. Weiterhin seien a <strong>und</strong> b zwei<br />
Elemente aus G. Wir schreiben a ≡ b (mod H, K), falls h ∈ H, k ∈ K mit b = hak<br />
existieren.<br />
Satz 4.7<br />
Die Kongruenz modulo H <strong>und</strong> K ist eine Äquivalenzrelation auf G.<br />
BEWEIS:<br />
(i) Für a ∈ G folgt: a = 1a1 mit 1 ∈ H, 1 ∈ K. Also ist a ≡ a (mod H, K).<br />
(ii) Sei a ≡ b (mod H, K) ⇒ ∃h ∈ H, k ∈ K: b = hak ⇒ a = h −1 bk −1 mit h −1 ∈<br />
H, k −1 ∈ K ⇒ b ≡ a (mod H, K).<br />
(iii) a ≡ b (mod H, K) <strong>und</strong> b ≡ c (mod H, K) ⇒ ∃h, h ′ ∈ H, k, k ′ ∈ K: b = hak, c =<br />
h ′ bk ′ ⇒ c = h ′ hbkk ′ . Also ist a ≡ c (mod H, K). �<br />
Bemerkung 4.6<br />
Für jedes Element a ∈ G ist die Äquivalenzklasse von a bezüglich <strong>der</strong> Äquivalenzrelation<br />
die Doppelnebenklasse HaK := { hak | h ∈ H, k ∈ K } von a nach H <strong>und</strong> K. Man setzt:<br />
H \ G/K := { HaK | a ∈ G }. Es gilt, H \ G = H \ G/1 <strong>und</strong> G/K = 1 \ G/K. Im Allgemeinen<br />
ist die Anzahl <strong>der</strong> Elemente einer Doppelnebenklasse kein Teiler <strong>der</strong> Gruppenordnung.<br />
1 Herr Külshammer nutzt dieses als Zeichen <strong>für</strong> o. B. d. A.<br />
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