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Gruppentheorie - Vorlesungsskripte der Fakultät für Mathematik und ...

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Bemerkung 5.1<br />

Für N � G ist f: G → G/N mit g ↦→ gn ein Epimorphismus. Dieser heißt kanonischer<br />

Epimorphismus von G auf G/N. Es gilt: a ≡l b (mod N) ⇔ aN = bN ⇔ Na = Nb ⇔<br />

a ≡r b (mod N). Daher schreibt man kurz a ≡ b (mod N) <strong>und</strong> sagt, „a ist kongruent zu<br />

b modulo N“.<br />

Beispiel 5.1<br />

(i) In je<strong>der</strong> Gruppe G sind {1} <strong>und</strong> G normal. Sind dies die einzigen Normalteiler <strong>und</strong><br />

ist G �= 1, dann heißt die Gruppe einfach. Nach dem Satz 4.2 (Satz von LAGRANGE)<br />

sind Gruppen von Primzahlordnung stets einfach. Später werden wir weitere einfache<br />

Gruppen kennen lernen (Siehe Kapitel 6). Eine nichteinfache Gruppe G �= 1<br />

stellt man sich aus Normalteiler N <strong>und</strong> Faktorgruppe G/N zusammengesetzt vor:<br />

G/N<br />

N<br />

Auf diese Weise werden einfache Gruppen zu Bausteinen <strong>für</strong><br />

beliebige Gruppen. Die Bestimmung aller endlichen einfachen Gruppen war eines<br />

<strong>der</strong> größten Projekte <strong>der</strong> <strong>Mathematik</strong> überhaupt. Beteiligt daran waren ca. 50 bis<br />

100 <strong>Mathematik</strong>er. Die entsprechenden Veröffentlichungen haben einen Umfang<br />

von etwa 10 000 Seiten. Das Projekt wurde 1980 1 erfolgreich abgeschlossen. Das<br />

Buch [11] erzählt einen Teil <strong>der</strong> Geschichte.<br />

(ii) In je<strong>der</strong> Gruppe G ist jede Untergruppe U vom Zentrum von G normal. Denn <strong>für</strong><br />

g ∈ G <strong>und</strong> u ∈ U ist gug −1 = ugg −1 = u ∈ U. Insbeson<strong>der</strong>e ist das Zentrum einer<br />

Gruppe ein Normalteiler <strong>der</strong> Gruppe. Ferner gilt, dass G genau dann abelsch ist,<br />

wenn G = Z(G). Daher ist in einer abelschen Gruppe jede Untergruppe normal.<br />

(iii) Seien G eine Gruppe <strong>und</strong> H eine Untergruppe mit |H: G| = 2. Dann ist H � G.<br />

Denn 1H = H = H1 <strong>und</strong> G \ H sind die einzigen Linksnebenklassen nach H.<br />

(iv) Sei n eine natürliche Zahl <strong>und</strong> K ein Körper. Dann ist SL(n, K) = ker(det) �<br />

GL(n, K).<br />

(v) Für jeden Gruppenhomomorphismus f: G → H <strong>und</strong> N � H ist f −1 (N) � G. Denn<br />

<strong>für</strong> g ∈ G <strong>und</strong> x ∈ f −1 (N) ist f(gxg −1 ) = f(g)f(x)f(g −1 ) = f(x)f(g)f(g −1 ) =<br />

f(x)f(gg −1 ) = f(x) ∈ N, d. h. gxg −1 ∈ f −1 (N).<br />

(vi) Für jeden Gruppenhomomorphismus f: G → H <strong>und</strong> jeden Normalteiler M � G ist<br />

f(M) � f(G). Denn <strong>für</strong> g ∈ G <strong>und</strong> m ∈ M ist f(g)f(m)f(g−1 ) = f(gmg−1 ) ∈ f(M).<br />

Dagegen ist im Allgemeinen f(M) � H. (siehe Übung)<br />

(vii) Für jede Familie (Ni)i∈I von Normalteilern Ni einer Gruppe G sind auch �<br />

i∈I Ni<br />

<strong>und</strong> 〈Ni : i ∈ I〉 := 〈 �<br />

i∈I Ni〉 normal in G.<br />

1 Manche meinen auch 2000 o<strong>der</strong> 2005.<br />

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