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d.a.f.t Pfeifenbrevier - DAFT - die De.Alt.Fan.Tabak

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Nils Thomsen<br />

Frank Nicolai:<br />

Nils Thomsen begann vor etwa 1 1/2 Jahren, Pfeifen in größerem Umfange anzufertigen und zu verkaufen. Die ersten Pfeifen<br />

bastelte der gelernte Kunsttischler allerdings schon vor 10 Jahren. Im Sommer 2003 eröffnete er in Berlin ein Fachgeschäft, in<br />

dem er auch seine Werkstatt betreibt. Soweit ich weiss, ist <strong>die</strong>se Konstellation einmalig: ein pfeiferauchender Pfeifenmacher<br />

mit <strong>Tabak</strong>- & Pfeifenladen.<br />

Im Laufe der relativ kurzen Zeit beginnt Nils Thompsen eine eigene Handschrift zu entwickeln. Waren seine erste Pfeifen<br />

eher Experimente, weisen seine aktuellen Exemplare wirklich eine eigenen Handschrift auf.<br />

Seine aktuellen Pfeifen verkaufen sich schneller als sie gefertigt werden. Er fertigt Stücke in weitgespanntem Preisrahmen an.<br />

Einfache, simple Stücke aus weniger wertvollem Holz gehen schon für 50 Euro über den Ladentisch; Spitzenstücke kosten<br />

auch schon mal mehr als 300 Euro.<br />

Da Nils selbst filterlos raucht, wird auch der Großteil seiner Pfeifen mit Normalbohrung ausgestattet. Die sehr häufig<br />

verwendeten Applikationen aus Acryl stellt er selbst her und seit Anfang des Jahres 2004 hat er eine eigene Sandstrahlanlage<br />

(wie man seiner aktuellen Produktion unschwer ansieht).<br />

Seine Pfeifen tragen keine Klassifizierungsstempel. <strong>De</strong>r Nummerncode weist das Jahr und den Monat der Fertigstellung aus;<br />

gefolgt von der (monatlich) fortlaufenden Nummerierung.<br />

Hinzuweisen ist noch auf seine Zusammenarbeit mit db. Die unten dargestellte Kollegiumspfeife (<strong>De</strong>utsches<br />

<strong>Tabak</strong>skollegium) wurde von Nils entworfen, <strong>die</strong> Köpfe von db vorproduziert und von ihm wiederum gefinisht.<br />

Weitere Informationen über den Pfeifenamcher Nils Thompsen finden sich hier:<br />

http://www.nilsthomsenpipes.de/<br />

(20.03.2004)<br />

Jan Hauck:<br />

Im letzten halben Jahr, seit das erste Review erschienen ist, hat Nils sein Repertoire um einige interessante Punkte erweitert.<br />

Seine Applikationen bestehen nicht mehr "nur" aus Acryl, sondern so gut wie aus allen denkbaren Werkstoffen. Er gießt<br />

Mundstücke selbst und erweitert sein Angebot hin und wieder durch Zubehör, wie etwa selbstgegossene Pfeifenständer im<br />

Aschenbecherdesign oder passende Stopfer. Darüber hinaus ist er experimentell kaum zu bremsen. Er ummantelt einen<br />

Bruyerekantel heute mit Eschenholz und morgen mit einem umgebauten Salzstreuer aus Kokosholz. Und es funktioniert.<br />

Darüber hinaus fertigt er vereinzelt auch gern Auftragsarbeiten an, sofern er seinen Teil an Kreativität und Experiment<br />

einbringen kann.<br />

Serienpfeifen macht er nicht, dennnoch lassen sich seine Pfeifen in Serien aufteilen. Er hat eine Auswahl Taschenpfeifen im<br />

Programm, kleine Pfeifen, <strong>die</strong> in passenden Minitaschen samt Stopfer verkauft werden. Natürlich fertigt er auch seine<br />

regulären Pfeifen, aber auch eine Kleinserie, <strong>die</strong> mit NTP-U und der laufenden Nummer gestempelt ist. Das sind Pfeifen, <strong>die</strong><br />

in unregelmäßigen Abständen erscheinen, wobei das U für Umbau steht. Die Pfeifen entstehen, wenn Nils eine alte Pfeife in<br />

<strong>die</strong> Finger bekommt und findet, aus der lässt sich noch etwas machen. Eine weitere Serie sind <strong>die</strong> Kollegiumspfeifen, <strong>die</strong> mit<br />

NTP-K gestempelt sind, sowie ebenfalls einer laufenden Nummer. Bei <strong>die</strong>sen Pfeifen steht <strong>die</strong> Form grundsätzlich fest, das<br />

Finish kennt aber beinahe keine Grenzen. Ich weiß von einer Kollegiumspfeife, in <strong>die</strong> auf Wunsch des Besitzers eine<br />

Zinnfigur in den Pfeifenkopf integriert wurde.<br />

Erwähnenswert ist über<strong>die</strong>s sein persönliches System der "Wachshärtung". Dabei kocht er den Pfeifenkopf längere Zeit in<br />

einer Mischung aus Bienenwachs und Öl, was bewirkt, daß eine Pfeife sofort schmeckt, auch ohne Einrauchpaste, <strong>die</strong> er<br />

übrigens selbst mischt. Die Oberflächen der Pfeifen reichen mittlerweile von glatt über sandgestrahlt, von<br />

wachsgehärtet/gestrahlt bis gekälkt/gestrahlt. Nils ist ständig auf der Suche nach neuen Ideen und Materialien, er ist also<br />

insofern selten etwas für Puristen.<br />

(29.10.2004)<br />

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