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d.a.f.t Pfeifenbrevier - DAFT - die De.Alt.Fan.Tabak

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Svend Axel Celius<br />

Hans-Jürgen Rieger:<br />

Neben vielen anderen erlernte Svend Axel Celius zu Beginn der 60er Jahre das Pfeifenmachen von Poul Rasmussen in Suhrs<br />

Pibemageri. Bedingt durch den Boom für <strong>Fan</strong>cy-Shapes in den Staaten, machte er sich 1963 mit einer Manufaktur auf der<br />

kleinen Insel Bogø selbstständig. In der Spitze beschäftigte er dort ca. 20 Mitarbeiter. <strong>De</strong>r richtige Erfolg stellte sich<br />

allerdings nicht ein, so daß <strong>die</strong> Werkstatt irgendwann wieder geschlossen wurde. Bis in <strong>die</strong> späten 80er versuchte er immer<br />

wieder mit wechselndem Erfolg als Pfeifenmacher neu zu beginnen. Svend Axel Celius ist vor einigen Jahren gestorben.<br />

Obwohl seine Pfeifen nie <strong>die</strong> Qualität seines Lehrmeisters erreichten, besitzen seine Stücke in den Staaten regelrechten<br />

Kultstatus. Dies mag daran liegen, daß er einer der ersten war, der dänische Freehand-Pfeifen in größßerem Umfang in <strong>die</strong><br />

Staaten exportierte. In <strong>De</strong>utschland wurden seine Pfeifen zwar auch vertrieben, allerdings wurde er hier nicht so bekannt wie<br />

in den USA. Mit etwas Glück kann man noch eine ungerauchte Pfeife von ihm in den hintersten Schubladen alteingesessener<br />

Läden finden. Auch auf eBay werden gelegentlich Estates von ihm angeboten.<br />

Mir sind drei Linien von Celius bekannt:<br />

Pfeifen mit klassischen Shapes, <strong>die</strong> nach dem Namen seiner Tochter Zenia benannt ist<br />

<strong>Fan</strong>cy-Pfeifen, <strong>die</strong> mit <strong>Fan</strong>tasy gestempelt sind<br />

typische dänischen Freehands, deren Grading sich an Schachfiguren orientiert. Beginnend mit der sandgestrahlten Pawn, über<br />

Rook, Knight, Bishop, Queen bis zur King. Sobald <strong>die</strong> Naturborke am Kopfrand belassen wurde, bekamen <strong>die</strong> Pfeifen den<br />

Zusatz "Root". Außerdem sind seine Pfeifen mit Zahlen von 1 bis 22? sowie einige mit dem Wort Randsborg gestempelt. Ob<br />

Randsborg für einen Ort in Dänemark oder für einen seiner Pfeifenmacher steht, ist mir leider nicht bekannt. Auch über <strong>die</strong><br />

Bedeutung der Zahlen herrscht keine eindeutige Klarheit. Vielfach wird behauptet, daß sie ein Untergrading bedeuten. Ich<br />

ten<strong>die</strong>re jedoch eher zu einer Shapebezeichnung, da ich jeweils eine Knight und eine Bishop besessen habe, <strong>die</strong> sehr ähnlich<br />

aussahen und beide mit 2 gestempelt waren.<br />

Preise:<br />

Falls man noch ungerauchte findet, beginnen sie bei 20,- Euro für eine Pawn und gehen bis ca. 200,- Euro für eine King und<br />

eine <strong>Fan</strong>tasy. Die Sammlerpreise liegen bedeutend höher.<br />

Fazit:<br />

Für Sammler interessant. Für alle anderen aufgrund der eher mittelmäßigen Verarbeitung und Raucheigenschaften nicht<br />

unbedingt empfehlenswert.<br />

(21.12.2003)<br />

Christoph <strong>De</strong>mian:<br />

Da ich über Hans-Jürgen’s Artikel wieder stolperte, will ich ein paar Infos "nachtragen". Die Mutmaßung ist richtig, <strong>die</strong><br />

Zahlen (soweit ersichtlich bis 31), sind kein Fein-Grading, sondern Shapes. Wobei <strong>die</strong>se offenbar merkmalorientiert (zudem<br />

recht frei) und nicht strikt nach Muster zugewiesen werden. Nebenbei bemerkt, wäre ein System aus sechs Grob-Grades und<br />

31 Sub-Grades wahrlich Unfug, ergäbe es doch in der Konsequenz 186 zu unterscheidende Abstufungen. So meschugge ist<br />

nicht einmal Svend Axel Celius gewesen. Ferner scheint <strong>die</strong> Zenia-Linie nur eine Episode gewesen zu sein, oder eine<br />

handwerkliche Anwandlung aus erfreulichem Anlaß. <strong>De</strong>n überwiegenden Teil machen <strong>die</strong> Schach-Celius’ aus. Neben den<br />

<strong>Fan</strong>cy-Pfeifen, welche mit "<strong>Fan</strong>tasy" gemarkt sind, gibt es eine Anzahl <strong>Fan</strong>cy’s, <strong>die</strong> eben mit "<strong>Fan</strong>cy" gestempelt sind. Es ist<br />

schwer zu sagen, ob <strong>die</strong>se zweite <strong>Fan</strong>cy-Linie zugleich mit der "<strong>Fan</strong>tasy" geführt wurde, oder ob <strong>die</strong> eine, eine Fortführung<br />

der anderen ist, etwa im Zuge eines von Celius’ (Neu-)Anläufen auf’s Pfeifenmacherhandwerk... Die "<strong>Fan</strong>tasy" und "<strong>Fan</strong>cy"<br />

haben ein Zahlen-Grading (1-4?). Wie es sich für eine (zugegebenermaßen abseitige) Legende gehört, war Celius beim<br />

Stempeln von sprunghafter Natur. Manche "Queen" sind zusätzlich mit Buchstaben gemarkt, andere aus der Schach-Riege mit<br />

"by hand" oder "Ransborg crafted". Hinter solche Irregularität wird man sicher nie kommen. Ebenso hinter <strong>die</strong> Identität des<br />

Mit-Schnitzers "Ransborg"... Vielleicht sollte <strong>die</strong>ser unbekannterweise einfach für <strong>die</strong> stark variierenden Markungen<br />

verantwortlich gemacht werden? Was <strong>die</strong> Qualität angeht, muß ich allerdings Hans-Jürgen, zumindest teilweise,<br />

widersprechen. Diese ist vielleicht "durchwachsen" zu nennen. Ab einer "Knight" darf man jedoch mit sehr ordentlichen<br />

Stücken rechnen. Die Hölzer sind dafür oft genug vom Feinsten und <strong>die</strong> Formen von originär bis originell; scheinen<br />

manchmal Vorbild für später bekannt Gewordenes zu sein, manchmal <strong>die</strong> Fortführung prominenter Formen. Man mag über<br />

den amerikanischen Sammlermarkt unken oder den Kopf schütteln. Ich für meinen Teil halte Celius für eine recht<br />

eigentümliche Erscheinung; ein Außenseiter, sehr wohl, aber auch etwa wie z.B. Preben Holm stilbildend. Vielleicht ist es<br />

<strong>die</strong>se eigentümliche Verbindung, <strong>die</strong> der Übersee-Markt honoriert?<br />

(02.05.2004)<br />

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