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d.a.f.t Pfeifenbrevier - DAFT - die De.Alt.Fan.Tabak

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Klaus Hahn<br />

Hans-Jürgen Rieger:<br />

Die Karriere des Hobby-Pfeifenmachers Klaus Hahn aus Duisburg muß in zwei Schaffenszeiten unterteilt werden.<br />

In den 80er und frühen 90er Jahren wurden seine Pfeifen zu teilweise recht hohen Preisen von über 700,- DM in einigen<br />

wenigen Fachgeschäften <strong>De</strong>utschlands und der Schweiz vertrieben.<br />

Einige <strong>die</strong>ser Geschäfte, in denen man mit ein wenig Glück noch ganz versteckt eine "alte" Hahn finden könnte, sind z.B.<br />

Norbert Heinrich in Moers, Linzbach in Düsseldorf, Jurewicz in Aachen und Meier in Freiburg.<br />

Eine schöpferische Pause in Bezug auf Pfeifen legte er ein, als sein dänischer Lieferant für Bruyère-Holz, von dem er<br />

ausschließlich Plateauware bezog, verstarb.<br />

Nachdem er ein paar Jahre fast ausschließlich Kinderspielzeug aus Holz fertigte (u.a. ein Geräusch-Memory), kehrte er mit<br />

Kanteln von Dan Pipe Mitte der 90er Jahre zur Pfeifenmacherei zurück.<br />

Über Dan Pipe wurden zu <strong>die</strong>ser Zeit ebenfalls einige seiner Pfeifen und auch ein von ihm entworfener Pfeifenschrank für 32<br />

Pfeifen vertrieben. Das Besondere <strong>die</strong>ses Schrankes ist, daß <strong>die</strong> Pfeifen in <strong>die</strong>sem nicht mit der dunklen Bohrung der<br />

Brennkammer nach vorne, sondern in seitlicher Anordnung untergebracht werden, so daß <strong>die</strong> Maserung und Form der Pfeifen<br />

besser zur Geltung kommt.<br />

Da <strong>die</strong> Ausschußquote bei den Bruyere-Kanteln von Dan Pipe aufgrund seiner Qualitätsansprüche zu hoch wurde, wechselte<br />

er erneut den Lieferanten und bezieht seine Plateau-Ware für <strong>die</strong> Pfeifen bis heute von Janzen aus Hamburg.<br />

Die älteren Pfeifen von Klaus Hahn zählen von der Maserung gesehen zu den schönsten Stücken, <strong>die</strong> zu der damaligen Zeit in<br />

<strong>De</strong>utschland gefertigt wurden. Er hat in der genannten Zeit um 1990 versucht, nur nach der Maserung zu arbeiten.<br />

"Form follows grain" statt "form follows function" wäre <strong>die</strong> richtige Bezeichnung für seine Pfeifen, <strong>die</strong> aber problemlos<br />

rauchbar sind.<br />

Durch <strong>die</strong>ses Bestreben der Maserung zu folgen, fertigte er häufig Modelle, <strong>die</strong> an klassische Formen angelehnt waren, aber<br />

durch asymmetrische Linien (bedingt durch ungleichmäßigen Maserungsverlauf) eine eigene Handschrift bekamen.<br />

Kitt lehnte er ab, sah aber keine Veranlassung wegen eines Spots oder sonstiger kleinerer Holzfehler <strong>die</strong> Kanteln zu<br />

entsorgen.<br />

Sandgestrahlte Pfeifen waren eher selten, obwohl auch fehlerfreie Straight Grains von ihm aus reiner Laune heraus<br />

sandgestrahlt wurden.<br />

Die glatten Oberflächen werden auch heute noch zweimal gebeizt. Zunächst erfolgt der Auftrag einer dunkelroten Beize.<br />

Diese wird geschliffen und mit einer orangefarbenen Beize nachbehandelt. Hieraus ergibt sich eine sehr schöne helle Färbung<br />

des Holzes, bei dem vor allem <strong>die</strong> Maserung deutlich wird.<br />

Seine Ebonit-Mundstücke haben grundsätzlich keine Filterbohrung und werden ausnahmslos von Hand gefertigt.<br />

Hin und wieder versieht er <strong>die</strong> Verbindung von Holm und Mundstück mit Applikationen aus diversen Materialien<br />

(Kunstbernstein, Hölzer, Horn, Elfenbein).<br />

Sein Erkennungszeichen ist ein eingravierter Gockel auf dem Holm.<br />

Käuflich erwerben kann man seine neueren Pfeifen in einem kleineren <strong>Tabak</strong>laden in Duisburg oder direkt über ihn. Nach<br />

telefonischer Absprache ist ein Besuch bei ihm jederzeit möglich.<br />

Die Preise für <strong>die</strong> neueren Handmades, von denen er zwischen 70 und 80 Stück pro Jahr herstellt, bewegen sich zwischen<br />

130,- und 200,- Euro.<br />

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