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Erkenntnistheorie 44<br />
Solidarität. Dem manchmal so genannten „Neopragmatismus“ wird auch Jason Stanley zugerechnet, der eine<br />
pragmatistische gegen semantische Formen des Kontextualismus verteidigt.<br />
Anything goes: Optionen des Methodenpluralismus<br />
Eigenen Rang gewannen die Vertreter des „anything goes“ und des Methodenpluralismus mit dem Plädoyer für eine<br />
Vielfalt, wenn nicht Anarchie der gleichberechtigten Erklärungsmodelle. Man kann in einem bestimmten Kontext<br />
ein Modell anwenden, in einem anderen Kontext ein anderes, das womöglich mit dem ersten vollkommen<br />
unvereinbar ist. Hat man sich mit Paradigmen, Grundlagen von Wissensformationen, befasst, dann kann man im<br />
nächsten Schritt das Nebeneinander verschiedenster Theorien propagieren und als Vielfalt der Ansätze feiern.<br />
Warum sollte man, wenn Nützlichkeit Wissen auszeichnet, zu inflexiblen großen geschlossenen System<br />
durchdringen? – Effizienter könnte ein Nebeneinander lokal funktionierender Wissensbestände sein. Hier fand ein<br />
Brückenschlag in die Ästhetik der Postmoderne in den 1980er Jahren statt.<br />
Zwischen dem wissenschaftstheoretischen Relativismus eines Thomas Samuel Kuhn oder Paul Feyerabend und der,<br />
auf „traditionelle“ philosophisch-weltanschauliche Grundannahmen verzichtenden, französischen Wissenschafts- und<br />
Erkenntnistheoretischen Schule der Épistémologie bestehen methodische Parallelen.<br />
Die klarer auf Interessen ausgerichtete Forschung, die in den letzten Jahren in den Gender-, Postcolonial- oder<br />
Postsecularism-Studies innerhalb des Paradigmas der Cultural Studies fortlief, fand ihre Anknüpfungs- und<br />
Gegenpositionen bislang eher in der französischen Diskurstheorie als in den wissenschaftstheoretischen<br />
Relativismen, wie sie vor allem in den 1970er und 1980er Jahren populär waren.<br />
Zitate<br />
• „Nihil est in intellectu, quod non antea fuerit in sensu“ („Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen<br />
war“) (John Locke)<br />
• „Nihil est in intellectu, quod non antea fuerit in sensu, nisi intellectus ipse.“ („Nichts ist im Verstand, was nicht<br />
vorher in den Sinnen war, außer dem Verstand selbst.“) (Gottfried Wilhelm Leibniz, Neue Abhandlungen über<br />
den menschlichen Verstand)<br />
• „Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ (Immanuel Kant, Kritik der reinen<br />
Vernunft, B75)<br />
• Nihil est in intellectu, quod non prius fuerit in sensu. (Charles S. Peirce, Collected Papers 5.181)<br />
Literatur<br />
Klassiker<br />
• Platon: Sämtliche Dialoge. Bd. II Phaidon/Bd. IV Theätet (Hamburg: Meiner, 1998).<br />
• Platon: Der Staat (Politeia) (Stuttgart: Reclam, 1989)<br />
• Aristoteles: Metaphysik, 4. Aufl. (Reinbek: Rowohlt, 2005).<br />
• Aristoteles: Organon, übers. u. mit Anm. vers. von Eugen Rolfes, Philosophische Bibliothek (Hamburg: Meiner).<br />
• Augustinus: Confessiones [397–98] e-text Handschrift Florenz 1456–80 [46] e-text Latein [47] e-text Deutsch [48]<br />
• Thomas von Aquin: Fünf Fragen über die intellektuelle Erkenntnis, übersetzt und erklärt von Eugen Rolfes<br />
(Hamburg, 1986).<br />
• Francis Bacon: Novum Organon (1620) e-text <strong>engl</strong>isch [49] . Deutsch: Neues Organ der Wissenschaften<br />
(Darmsta<strong>dt</strong>, 1990).<br />
• René Descartes: Discours de la méthode (1637) e-text Französisch [50] e-text <strong>engl</strong>isch [51] Deutsch: Von der<br />
Methode, (Hamburg: Meiner, 1960).<br />
• René Descartes: Meditationes De Prima Philosophia (1641) e-text lat./ <strong>engl</strong>./ frz. [52] . Deutsch: Meditationen<br />
über die Erste Philosophie (Lat./Dt.) (Stuttgart: Reclam, 1994).