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Zabel_ueber_Bloch_plus_Info_dt_engl - Omnia vincit Amor

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Eschatologie 53<br />

Asgards.<br />

Die Neuschaffung und Besserung der Welt könnte von der christlichen Heilslehre beeinflusst worden sein. Zum<br />

Beispiel wird Baldur, ein Lichtgott, der zuvor durch die Hinterhältigkeit Lokis getötet wurde, wiedergeboren.<br />

Aztekische Eschatologie<br />

Die aztekische Eschatologie entstammt größtenteils den toltekischen Ansichten und Traditionen. In ihrem<br />

Mittelpunkt stand der Glaube, dass vor dieser bereits vier andere Welten existiert hätten. Diese Welten, oder<br />

„Sonnen“, wurden durch Katastrophen zerstört und die Menschheit jedes Mal ausgelöscht. Die gegenwärtige Welt<br />

wäre die fünfte Sonne, und die Azteken betrachteten sich selbst als das „Sonnenvolk“. Sie betrachteten es als ihre<br />

göttliche Aufgabe, den kosmischen Krieg zu kämpfen, um die Sonne mit ihrer Nahrung (Tlaxcaltiliztli) zu versorgen.<br />

Ohne diese würde die Sonne vom Himmel verschwinden. Daher hinge das Gedeihen und das Überleben des<br />

Universums selbst von den Opferungen von Blut und Herzen an die Sonne ab: eine Vorstellung, die die Azteken auf<br />

alle Götter ihres Pantheons ausdehnten.<br />

Die Zerstörung der vier Sonnen<br />

Die erste Sonne nannte sich Nahui-Ocelotl, „Vier-Jaguar“, ein Datum im rituellen Kalender. Die Menschheit wurde<br />

von Jaguaren ausgelöscht. Die Tiere wurden von den Azteken als Schutzengel (Nagual) des Schöpfergottes<br />

Tezcatlipoca betrachtet.<br />

Am Ende der zweiten Sonne Nahui-Ehécatl, „Vier-Wind“, verwandelte ein magischer Wirbelsturm alle Menschen in<br />

Affen. Diese Katastrophe wurde von Quetzalcóatl, der „gefiederten Schlange“, in Form von Ehecatl, dem Windgott,<br />

verursacht.<br />

Ein Feuerregen machte der dritten Welt Nahuiquiahuitl, „Vier-Regen“, ein Ende. Tlaloc, der Gott der Donner und<br />

Blitze herrschte zu dieser Zeit.<br />

Die vierte Sonne Nahui-Atl, „Vier-Wasser“ endete in einer gigantischen Flut, die 52 Tage lang dauerte. Nur ein<br />

Mann und eine Frau überlebten, geschützt durch eine riesige Zypresse. Doch sie wurden von Tezcatlipoca, dessen<br />

Befehle sie missachtet hatten, in Hunde verwandelt.<br />

Die fünfte Sonne<br />

Die heutige Menschheit wurde von Quetzalcóatl erschaffen. Der gefiederten Schlange gelang es mit Hilfe ihres<br />

Zwillings Xólotl, des hundeköpfigen Gottes, die trockenen Gebeine der alten Toten wieder zum Leben zu erwecken,<br />

indem er sie mit seinem eigenen Blut benetzte. Die gegenwärtige Sonne heißt Nahui-Ollin, „Vier-Erdbeben“, und ist<br />

verdammt, in einem gewaltigen Erdbeben unterzugehen. Dann würden die skelettartigen Monster aus dem Westen,<br />

die Tzitzimime, erscheinen und alle Menschen töten.<br />

Zwei tief verwurzelte Konzepte zeigen sich in diesem Mythos. Zum einen der Glaube, das Universum sei instabil<br />

und Tod und Zerstörung würden es fortwährend bedrohen. Das Ende könnte jeweils nach einem Zyklus von 52<br />

Jahren stattfinden, welches im größten Teil Mesoamerikas gefeiert wurde. Zum anderen wurde die Notwendigkeit<br />

der Gottesopferungen unterstrichen. Nur dank Quetzalcóatls Opfer gaben die alten Gebeine von Mictlan, dem „Ort<br />

des Todes“, den Menschen das Leben zurück. Auf dieselbe Weise wurden Sonne und Mond erschaffen: Die Götter,<br />

in der Dunkelheit von Teotihuacán versammelt, errichteten ein riesiges Feuer. Zwei von ihnen, Nanahuatzin, eine<br />

kleine Gottheit, bedeckt mit Geschwüren, und Tecciztecatl, ein mit Edelsteinen reich geschmückter Gott, warfen sich<br />

in die Flammen und erschienen als Sonne und Mond am Gestirn. Die Sonne weigerte sich jedoch, sich zu bewegen,<br />

bevor nicht die anderen Götter ihr Blut opferten. Sie waren gezwungen sich zu opfern, um die Sonne zu nähren.<br />

In diesen Glauben führten die Azteken ihren eigenen Gott Huitzilopochtli ein, der den alten Sonnengott ersetzte. Als<br />

Sonnen- und Kriegsgott kämpfte er tagtäglich darum, Schatten und Zerstörung aufzuhalten.

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