2.Halbjahr 2011 Kursprogramm - in Kleve
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Jiddisch – Geschichte und Gegenwart<br />
e<strong>in</strong>er Weltsprache<br />
Die Herkunft se<strong>in</strong>er Urgroßeltern aus Litauen,<br />
von wo sie im 17. Jahrhundert mit Jiddisch als<br />
Muttersprache nach Amsterdam kamen, veranlasste<br />
den Kunsthistoriker Ron Manheim,<br />
sich mit dieser Sprache und der von ihr getragenen<br />
Kultur zu befassen. Er führt während<br />
e<strong>in</strong>es abwechslungsreich gestalteten „Langen<br />
Abends“ <strong>in</strong> den Charakter und die Merkmale<br />
des Jiddischen ebenso e<strong>in</strong> wie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Entstehungs-<br />
und Entwicklungsgeschichte. Dazu<br />
gehört auch die im 19. und 20. Jahrhundert<br />
entstandene vielseitige und hochkarätige jiddische<br />
Literatur. Kann die im Holocaust fast<br />
untergegangene Sprache im 21. Jahrhundert<br />
überleben? Ton- und Schriftdokumente sowie<br />
e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Ausstellung jiddischer Bücher<br />
unterschiedlichsten Charakters bieten die Möglichkeit,<br />
Jiddisch auch zu erleben.<br />
Vortrag <strong>Kleve</strong> Z 133090<br />
Leitung: Drs. Ron Manheim<br />
VHS-Haus, Hagsche Poort 22<br />
Freitag, 11.11.<strong>2011</strong><br />
19.00 – 22.00 Uhr<br />
1 Term<strong>in</strong>, 4 UStd.<br />
Gebühr: 8,00 €<br />
ermäßigt: 4,00 €<br />
Abendkasse<br />
„Wos wet blaibn?“ – Prosa und Poesie<br />
von Abraham Sutzkever<br />
„Geh über Wörter wie über e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>enfeld: E<strong>in</strong><br />
falscher Tritt, e<strong>in</strong>e falsche Bewegung, und alle<br />
Wörter, die du e<strong>in</strong> ganzes Leben lang auf de<strong>in</strong>e<br />
Adern aufgezogen hast, werden zerfetzt, und<br />
du mit ihnen ...“ Das flüsterte mir me<strong>in</strong> leiblicher<br />
Schatten zu, als wir beide, geblendet von<br />
Sche<strong>in</strong>werfer-W<strong>in</strong>dmühlen, bei Nacht e<strong>in</strong> blutiges<br />
M<strong>in</strong>enfeld überquerten und jeder me<strong>in</strong>er<br />
Schritte, gesetzt auf Tod oder Leben, auf me<strong>in</strong>em<br />
Herzen kratzte wie e<strong>in</strong> Nagel auf e<strong>in</strong>er<br />
Geige. (Aus Abraham Sutzkever, Gr<strong>in</strong>er akwarium).<br />
Abraham Sutzkever (1913-2010), jidd. Awrom<br />
Fachbereichsleiter: Thomas Ruffmann · Tel. 0 28 21/72 31-18<br />
Sutzkewer war e<strong>in</strong>er der größten Dichter des<br />
20. Jahrhunderts. Hätte er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bekannteren<br />
Sprache geschrieben, wäre diese Tatsache<br />
nicht e<strong>in</strong>es der bestgehüteten Geheimnisse der<br />
Literaturgeschichte. Sutzkever war Überlebender<br />
des Ghettos von Wilna (Vilnius, Litauen),<br />
kämpfte als Partisan und ließ sich nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg <strong>in</strong> Israel nieder. Seit 1948<br />
gab er die maßgebliche literarische Zeitschrift Di<br />
goldene Kejt (Die goldene Kette) heraus. „Er hat<br />
die jiddische Literatursprache auf e<strong>in</strong>e vorher<br />
unerreichte Höhe gebracht und sie durch vielfältige<br />
Neuschöpfungen bereichert. Se<strong>in</strong>e Lyrik<br />
vere<strong>in</strong>igt e<strong>in</strong>e klassische Strenge <strong>in</strong> Metrum,<br />
Reim und regelmäßiger strophischer Form mit<br />
e<strong>in</strong>er großen sprachschöpferischen Ausdruckskraft.“<br />
(Heather Valencia)<br />
Willy Brill, Amsterdam, ist Schauspieler<strong>in</strong>,<br />
Rezitator<strong>in</strong>, Schriftsteller<strong>in</strong> und die bedeutendste<br />
Übersetzer<strong>in</strong> jiddischer Literatur <strong>in</strong>s<br />
Niederländische. Sie liest <strong>in</strong> <strong>Kleve</strong> Gedichte von<br />
Sutzkever auf Jiddisch und trägt zusammen<br />
mit der Geiger<strong>in</strong> Edith Mathot e<strong>in</strong>e dramatische<br />
Geschichte vor. Ron Manheim gibt jeweils e<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>führung zu den Texten, die <strong>in</strong> deutscher<br />
Übersetzung zum Mitlesen vorliegen.<br />
Lesung/Musik <strong>Kleve</strong> Z 133091<br />
Willy Brill (Lesung), Edith Mathot (Fidl),<br />
Ron Manheim (E<strong>in</strong>führung/Übersetzung)<br />
VHS-Haus, Hagsche Poort 22<br />
Donnerstag, 17.11.<strong>2011</strong><br />
20.00 – 21.30 Uhr<br />
1 Term<strong>in</strong>, 2 UStd.<br />
Gebühr: 8,00 €<br />
ermäßigt: 4,00 €<br />
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