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Gesetzesflut: Sicherheits-Risiko für deutsche Industrie ... - Produktion

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2 <strong>Produktion</strong> Wirtschaftsfakten<br />

28. August 2008 • Nr. 35<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

<strong>Gesetzesflut</strong>: ...<br />

wicklungsleiter bei Certuss: „Für viele<br />

Normen muss man nicht mehr Techniker,<br />

sondern Rechtsanwalt sein. In<br />

den Norm-Texten sollte erklärt sein,<br />

was ein Unternehmen erfüllen muss<br />

und nicht die Strafe bei Nichterfüllung.“<br />

Zudem geht laut Thomas durch die<br />

<strong>Gesetzesflut</strong> oftmals das Wesentliche<br />

verloren. „Das ist natürlich auch ein<br />

<strong>Risiko</strong> <strong>für</strong> die Sicherheit“, sagt Thomas.<br />

„Was mich aber vor allem ärgert,<br />

ist die Informationspolitik – erscheint<br />

eine neue EU-Norm, werden die Hersteller<br />

nicht aufgefordert, diese auch<br />

durchzusetzen.“<br />

Es ist also nicht verwunderlich,<br />

dass 51 % der Befragten die <strong>Gesetzesflut</strong><br />

und 24 % EU-Vorgaben als größte<br />

Herausforderung sehen.<br />

Sind die zahlreichen Normen<br />

und Gesetze auch sinnvoll?<br />

Laut Ton van Lierop, dem Sprecher<br />

<strong>für</strong> Industry and Enterprise in der Europäischen<br />

Kommission, gibt es aber<br />

auch Normen, <strong>für</strong> die die <strong>Industrie</strong><br />

oder gewisse Sektoren selbst den europäischen<br />

Standard angefragt haben.<br />

„Damit können sie ihre Produkte<br />

in der ganzen EU einfacher vermarkten.<br />

Statt 27 Normen gibt es dann nur<br />

noch eine Norm“, sagte van Lierop<br />

<strong>Produktion</strong>. Das bestätigt auch Vester:<br />

„Die Maschinenrichtlinie ist von der<br />

Idee her eine gute Sache, da mit ihr<br />

der EG-Binnenmarkt einheitlich geregelt<br />

wird und nationale Richtlinien<br />

wie der Code du travail in Frankreich<br />

wegfallen.“<br />

Doch sind die zahlreichen Normen<br />

und Gesetze auch wirklich sinnvoll?<br />

„Wenn man sie so versteht, wie sie gemeint<br />

sind, dann ja“, sagt Dr. Wolfgang<br />

Damberg von der Berufsgenossenschaft<br />

Metall Nord Süd. „Die<br />

Unternehmen verwechseln aber viel<br />

zu oft die eigentlichen Gesetze mit<br />

dem zugehörigen untergesetzlichen<br />

Regelwerk zum Stand der Technik.“<br />

Entscheidend sei zudem weniger die<br />

Zahl der Gesetze als deren Qualität.<br />

„Gute Gesetze geben einen verbindlichen<br />

Handlungsrahmen vor.<br />

Schlechte Gesetze sagen ganz genau,<br />

was ohne Alternative zu tun ist“, sagt<br />

Dr. Damberg.<br />

SPS/IPC/DRIVES<br />

Nürnberg, 25.-27. November 2008<br />

Halle 7A, Stand 7A-312<br />

ENERGIE & ROHSTOFFE<br />

Entwicklung Ölpreis /<br />

Barrel (159 l)<br />

Siemens-Wind <strong>für</strong> Oklahoma<br />

MÜNCHEN (DJ/kn). Siemens liefert<br />

44 Windturbinen mit einer Leistung<br />

von jeweils 2,3 MW <strong>für</strong> den Keenan<br />

Windpark im US-Bundesstaat Oklahoma.<br />

Auftraggeber ist CPV Renewable<br />

Energy Company. Mit einer installierten<br />

Leistung von 101 MW soll der<br />

neue Windpark nach der Inbetriebnahme<br />

im Jahr 2009 ausreichend<br />

Strom liefern, um rund 30 000 Haushalte<br />

zu versorgen. Im laufenden Geschäftsjahr<br />

hat Siemens aus den USA<br />

bereits sechs Großaufträge über die<br />

Errichtung von Windenergieanlagen<br />

mit einer Leistung von insgesamt 1<br />

500 MW erhalten. Finanzielle Details<br />

wurden nicht genannt.<br />

SolarWorld sichert Silizium<br />

BONN (DJ/kn). Die SolarWorld AG hat<br />

mit dem koreanischen Siliziumproduzenten<br />

DC Chemical Co Ltd einen<br />

Kontrakt zur Lieferung von Solarsilizium<br />

bis 2016 im Wert von 580 Mio<br />

Dollar geschlossen. Damit sichert die<br />

SolarWorld nach eigenen Angaben die<br />

Auslastungsspitzen der Waferproduktionen<br />

in Freiberg in Sachsen und<br />

Hillsboro im US-Bundesstaat Oregon.<br />

Parallel hierzu wurden Langfristverkäufe<br />

von Solarwafern mit Kunden<br />

aus Deutschland und China mit einem<br />

Gesamtwert von mehr als 350 Mio<br />

Dollar abgeschlossen.<br />

ROHSTOFFPREISE<br />

Aluminium je Tonne: 2850,00 $<br />

Kupfer je Tonne: 7973,00 $<br />

Gold je Feinunze: 820,20 $<br />

Silber je Feinunze: 13,20 $<br />

Nickel je Tonne: 14585,11€<br />

Zinn je Tonne: 14956,97€<br />

➔<br />

➔<br />

➔<br />

➔<br />

➔<br />

➔<br />

Werkzeugmaschinenbau top<br />

FRANKFURT (kn). Die <strong>deutsche</strong><br />

Werkzeugmaschinenindustrie erfreut<br />

sich nach wie vor sehr reger Nachfrage.<br />

Im ersten Halbjahr 2008 stiegen<br />

die Bestellungen im Vergleich zum<br />

Vorjahreszeitraum um weitere 14 %.<br />

Dabei zog der inländische Auftragseingang<br />

um 9 % an; die ausländische<br />

Nachfrage legte um 17 % zu. Topwerte<br />

zeigten auch die Kapazitätsauslastung<br />

mit über 96 % und der Auftragsbestand<br />

mit 9,2 Monaten. Im Inlandsgeschäft<br />

sind jedoch erste Sättigungseffekte<br />

bei der Modernisierung<br />

und Erweiterung der <strong>Produktion</strong>skapazitäten<br />

erkennbar. Getrieben durch<br />

den Auf- und Ausbau der <strong>Industrie</strong> in<br />

den Schwellenländern, insbesondere<br />

den BRIC-Staaten und Osteuropa,<br />

bleibt die Auslandsnachfrage auf Rekordniveau.<br />

Auch aus wichtigen <strong>Industrie</strong>ländern<br />

wie den USA, der<br />

Schweiz, Spanien und Großbritannien<br />

haben die Bestellungen zu Beginn<br />

des Jahres noch angezogen.<br />

ZEW: Erwartungen stabil<br />

FRANKFURT/MANNHEIM (DJ/kn). Die<br />

mittelfristigen Konjunkturerwartungen<br />

von Finanzanalysten und institutionellen<br />

Investoren <strong>für</strong> Deutschland<br />

haben sich im August stabilisiert.<br />

Nach der jetzt veröffentlichten Umfrage<br />

des Zentrums <strong>für</strong> Europäische<br />

Die hohen Rohstoff- und Energiekosten<br />

bereiten den <strong>deutsche</strong>n Mittelständlern<br />

Sorgen. Mit Blick auf die abflauende Konjunktur<br />

sind weniger Unternehmen bereit,<br />

neue Mitarbeiter einzustellen, wie eine<br />

Studie der Unternehmensberatung Ernst<br />

& Young ergab. Auch ist die Zahl der<br />

Unternehmen, die mehr investieren wollen,<br />

seit Jahresanfang gesunken. Insgesamt<br />

geht die Mehrzahl der Unternehmen<br />

in der zweiten Jahreshälfte noch von einer<br />

positiven Entwicklung ihrer Geschäfte<br />

aus. Ihre derzeitige Lage bewertete knapp<br />

die Hälfte der Firmen als gut. Weitere 36 %<br />

sind der Studie zufolge mit ihrer Situation<br />

zufrieden, pessimistisch zeigten sich nur<br />

2%. Die Zahl der Mittelständler, die Jobs<br />

streichen wollen, ist seit Jahresbeginn<br />

von 15 auf 20 % gestiegen. Dabei gibt es<br />

von Branche zu Branche große Unterschiede.<br />

Quelle: Globus / Ernst & Young © <strong>Produktion</strong><br />

Wirtschaftsforschung (ZEW) stieg der<br />

Index der Konjunkturerwartungen auf<br />

minus 55,5 von minus 63,9 Punkten<br />

im Juli. Der Vormonatswert hatte ein<br />

Allzeittief markiert. Der Index, der die<br />

Einschätzungen zur aktuellen Konjunkturlage<br />

abbildet, verschlechterte<br />

sich im August allerdings deutlich auf<br />

minus 9,2 Punkte von plus 17,0 im Juli.<br />

Dies ist der niedrigste Stand seit<br />

Februar 2006, damals notierte die aktuelle<br />

Lage bei minus 19,5 Punkten.<br />

Vor gut einem Jahr hatte der entsprechende<br />

Index mit plus 88,7 Punkten<br />

noch ein Allzeithoch verzeichnet.<br />

BIP-Ost soll 0,1% zulegen<br />

BERLIN (DJ/kn). Das Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) in Ostdeutschland wird<br />

nach Erwartung des Instituts <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung<br />

Halle (IWH) im dritten<br />

Quartal um 0,1% gegen Vorquartal<br />

zulegen, nachdem es im zweiten<br />

Quartal um 0,3% gesunken ist. Für die<br />

Monate Juli bis September signalisierten<br />

die Indikatoren „nur eine<br />

leichte Belebung der <strong>Produktion</strong>", erklärte<br />

das IWH in seinem jüngsten<br />

Konjunkturbarometer. In der <strong>Industrie</strong><br />

hätten nachlassende Auftragseingänge<br />

die Stimmung eingetrübt, eine<br />

große Mehrheit der Unternehmen<br />

blicke aber weiter zuversichtlich in<br />

die Zukunft. Das Auftragspolster sorge<br />

noch einige Monate <strong>für</strong> <strong>Produktion</strong>szuwächse.<br />

Trotz der gesamtwirt-<br />

KONJUNKTUR & MÄRKTE<br />

schaftlichen Schwäche in den Monaten<br />

April bis Juni sei der Kernbereich<br />

der Wirtschaft aber intakt geblieben.<br />

Die <strong>Industrie</strong>produktion habe gegenüber<br />

dem Vorquartal zugelegt, wenn<br />

auch verlangsamt. Auch die wirtschaftsnahen<br />

Dienstleister hätten ihre<br />

<strong>Produktion</strong> ausgeweitet.<br />

Russen zeigen Vitalität<br />

MOSKAU (DJ). Die russische <strong>Industrie</strong>produktion<br />

ist im Juli gegenüber<br />

dem Vormonat unbereinigt um 3,3%<br />

gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />

legte sie 3,2% zu, wie die<br />

Statistikbehörde Rosstat berichtet. Im<br />

Juni war der Ausstoß auf Monatssicht<br />

um 1,4% gesunken. Die Erdgasgewinnung<br />

ging den Angaben zufolge im<br />

Juli weiter zurück; sie lag um 4,8%<br />

niedriger als im Vormonat und um<br />

0,1% unter dem Vorjahresniveau.<br />

Südafrika beschleunigt<br />

JOHANNESBURG (DJ/kn). Das<br />

Wachstum der südafrikanischen<br />

Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal<br />

2008 wieder beschleunigt, nachdem<br />

im ersten Vierteljahr Stromausfälle<br />

sowohl den Minensektor als auch die<br />

<strong>Industrie</strong> belastet hatten. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) wuchs saisonbereinigt<br />

im Vergleich zum Vorquartal<br />

mit einer annualisierten Jahresrate<br />

von 4,9%.<br />

Deutscher Mittelstand: Optimismus reicht noch bis Jahresende<br />

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FINANZEN & STEUERN<br />

Entwicklung Deutscher<br />

Aktienindex DAX<br />

DAX-Bosse: Gehalt + 7,75 %<br />

FRANKFURT (DJ/kn). Das Gehalt eines<br />

Vorstandsmitgliedes eines im<br />

DAX notierten Unternehmens ist 2007<br />

im Schnitt um 7,75% auf 2,926 Mio<br />

Euro gestiegen. Dies hat die Deutsche<br />

Schutzvereinigung <strong>für</strong> Wertpapierbesitz<br />

(DSW) ermittelt. Wie Hauptgeschäftsführer<br />

Ulrich Hocker sagte,<br />

ergibt sich bereinigt um die Gehälter<br />

der Vorstandsvorsitzenden noch immer<br />

eine durchschnittliche Jahresvergütung<br />

von 2,615 Mio Euro. Erstmals<br />

ermittelte die Vereinigung gemeinsam<br />

mit der TU München auch<br />

die Gehaltsentwicklung bei MDAX-<br />

Unternehmen. Dort hätten die Vorstände<br />

im Durchschnitt 1,486 Mio Euro<br />

verdient, ein Plus von 8,34%. Erstmals<br />

wurden neben dem Fixgehalt,<br />

und den variablen Boni und Aktienoptionen<br />

auch die Versorgungsleistungen<br />

und Einmalzahlungen an die<br />

Unternehmensspitzen untersucht.

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