Gesetzesflut: Sicherheits-Risiko für deutsche Industrie ... - Produktion
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Jetzt im Technikteil.<br />
<strong>Produktion</strong><br />
Technik<br />
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Nummer 35 Lösungen <strong>für</strong> die <strong>Produktion</strong><br />
28. August 2008<br />
NEWS<br />
Umstrukturierung bei Fraunhofer<br />
STUTTGART (hos). Der Vorstand der<br />
Fraunhofer-Gesellschaft hat die Auflösung<br />
der Fraunhofer-Technologie-<br />
Entwicklungsgruppe (TEG) als eigenständige<br />
Fraunhofer-Einrichtung beschlossen.<br />
Die einzelnen Abteilungen<br />
der TEG werden in fachlich geeignete<br />
Institute am Standort Stuttgart eingegliedert.<br />
Die Umstrukturierung soll<br />
bis Ende 2008 abgeschlossen sein.<br />
Museumsprojekt phanTECHNIKUM<br />
DÜSSELDORF (mg). Der Deutsche<br />
Verband <strong>für</strong> Schweißen und verwandte<br />
Verfahren (DVS) ist an der<br />
Planung und Realisierung des Museumsprojektes<br />
‚phanTECHNIKUM‘<br />
in Wismar aktiv beteiligt. Das Museum<br />
wird durch die vier Elemente<br />
Feuer, Erde, Wasser und Luft Technik<br />
und Technikgeschichte auf 2 300 m2 Ausstellungsfläche darstellen. Es<br />
steht unter dem Motto: schauen, mitmachen,<br />
erfinden, entdecken. Die Eröffnung<br />
ist <strong>für</strong> 2010 vorgesehen. Der<br />
DVS beteiligt sich finanziell mit<br />
250 000 Euro an diesem Projekt. Unter<br />
dem Schwerpunkt Feuer wird der<br />
DVS die Schweißtechnik sowohl mit<br />
seiner einmaligen Sammlung von<br />
über 1 000 historischen Schweißgeräten<br />
als auch mit aktuellen und zukunftsweisenden<br />
Exponaten einer<br />
breiten Öffentlichkeit vorstellen.<br />
Gratis-Schweißgasspülhandbuch<br />
GB-CARMARTHENSHIRE (mg). Mit<br />
komplizierten Materialien und verbesserten<br />
Qualitätsanforderungen<br />
wird die Notwendigkeit zur Ausspülung<br />
von Sauerstoff aus Edelstahl-, Titan-<br />
und exotischen Legierungsschweißnähten<br />
immer größer. <strong>Industrie</strong>n<br />
wie Nahrungsmittel, Halbleiter<br />
oder Luft- und Raumfahrt bestehen<br />
auf der Herstellung von Schweißnähten<br />
unter absolutem Ausschluss von<br />
Sauerstoff. Huntingdon Fusion Techniques<br />
hat ein ‚Handbuch <strong>für</strong> die<br />
Schweißgasspülung‘ geschrieben, um<br />
Schweißern, Qualitätskontrolleuren<br />
und leitenden Angestellten dabei behilflich<br />
zu sein, wie man diese Arbeiten<br />
auf die wirtschaftlichste und technisch<br />
effektivste Weise durchführt.<br />
www.huntingdonfusion.com<br />
Bild: Studio1<br />
14 Trends und Reports<br />
16 Praxis<br />
18<br />
Überwachung: Lösen intelligente<br />
Kamerasysteme Lichtgitter ab?<br />
TECHNIKBILD DER WOCHE<br />
In nur 74 Minuten und 30 Sekunden hat das Amphibienfahrzeug ‚Tonic‘ den 34 km breiten<br />
Ärmelkanal zwischen Dover und Calais überquert und den bisherigen Weltrekord im<br />
Channel Crossing (100 min und 6 s) deutlich unterboten. Auf dem Wasser ist das Fahrzeug<br />
bis zu 50 km/h schnell. Es wird von einem 170 PS starken Motor angetrieben.<br />
Aluminium-Bearbeitungszentrum:<br />
Präzision bei der Profilbearbeitung<br />
Multi-Applikationskarten<br />
Metropole mit Chipkarten überschwemmt<br />
von Sabine Spinnarke<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 35, 2008<br />
SHENZHEN. In einem Großprojekt will<br />
das Verkehrsunternehmen Shenzhen<br />
Tong Co. Ltd die Metropole Shenzhen<br />
bis Ende 2008 mit mehr als drei Millionen<br />
kontaktlosen Mikrocontroller-<br />
Karten ausstatten.<br />
Shenzhen ist eine der am schnellsten<br />
wachsenden Städte der Welt. Zählt<br />
man Wanderarbeiter hinzu, leben<br />
dort etwa 12 Millionen Menschen.<br />
Shenzhen ist eine der ersten Städte<br />
Chinas, die ihr öffentliches Nahverkehrsnetz<br />
auf Chipkartentechnologie<br />
@<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
Mail an: redaktion@produktion.de<br />
umgerüstet hat. Die ‚Shenzhen Tong‘-<br />
Mikrocontroller-Karten sind Multi-<br />
Applikationskarten, die sich als Fahrkarten<br />
im öffentlichen Nahverkehr<br />
und zum Bezahlen in Geschäften nutzen<br />
lassen. In Shenzhens Verkehrsnetz<br />
wurden bisher die U-Bahn und<br />
mehr als 10 000 Busse <strong>für</strong> die Nutzung<br />
der ‚Shenzhen Tong‘-Karten ausgerüstet.<br />
Im Micropayment-Sektor <strong>für</strong><br />
Summen bis 1 000 Renminbi (ca. 100<br />
Euro) akzeptieren bereits mehr als<br />
500 Supermärkte, Einkaufszentren<br />
und kleine Geschäfte die Karte.<br />
Laut dem Verkehrsunternehmen<br />
Shenzhen Tong Co. Ltd soll die<br />
‚Shenzhen Tong‘-Karte bis 2011 in al-<br />
Produkte<br />
Warnschutzkleidung: Passendes<br />
<strong>für</strong> nahezu alle Einsatzbereiche<br />
Leichtbauwerkstoffe<br />
Höhere Stahlgüten <strong>für</strong> weniger Gewicht<br />
von Ulrich W. Schamari<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 35, 2008<br />
LANDSBERG (ba). Fahrzeuge sollen<br />
immer weniger wiegen, dabei aber<br />
weiter sicher bleiben. Dank seiner<br />
spezifischen Eigenschaften bietet der<br />
Werkstoff Stahl die Möglichkeit, mit<br />
widerstandsfähigen und dabei leichten<br />
Bauteilen dieses Dilemma befriedigend<br />
zu lösen.<br />
Zu etwa 60 % besteht ein moderner<br />
Pkw aus Stahl. Im Fahrzeugbau eingesetzt<br />
werden vor allem hoch-, höher-<br />
und höchstfeste Stähle. Denn erst<br />
diese ermöglichen neues Design wie<br />
auch eine enorme<br />
Crashsicherheit und<br />
ein geringeres Fahrzeuggewicht.<br />
Diese<br />
innovativen Stähle<br />
besitzen spezifische<br />
Eigenschaften, die<br />
von Federn, dem Antriebsstrang<br />
oder<br />
dem Karosserie-<br />
Leichtbau gefordert<br />
werden. Die weiterentwickeltenbeziehungsweise<br />
die neuen<br />
Stahlprodukte<br />
helfen so, die Fahrzeuge<br />
sicherer, wirtschaftlicher<br />
und umweltverträglicher<br />
zu<br />
machen. „Stahl ist anpassungsfähig,<br />
und die Stahlindustrie stellt sich auf<br />
die Anforderungen ihrer Abnehmer<br />
ein“, stellte Carl-Dieter Wuppermann<br />
vom Stahlinstitut VDEh fest. Man<br />
könne zwar neue Werkstoffe erfinden<br />
und neue Prozesse entwickeln, doch<br />
gelinge die erfolgreiche Umsetzung in<br />
die betriebliche Praxis nur, wenn alle<br />
an der gesamten Prozesskette Beteiligten<br />
gemeinsam diese Umsetzung<br />
betreiben.<br />
Durch die gezielte ganzheitliche<br />
Ausnutzung der werkstoffspezifischen<br />
Eigenschaften von Stahl in<br />
Kombination mit den Vorteilen neuer<br />
Konstruktionsweisen und innovativer<br />
Fertigungstechnologien könne den<br />
Forderungen der Automobilindustrie<br />
Bild: StahlinstitutVDEh<br />
Bild: VDEh<br />
„Stahlindustrie<br />
geht auf<br />
Wünsche der<br />
Abnehmer<br />
ein.“<br />
Carl-Dieter<br />
Wuppermann,<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
Rechnung getragen werden, so Wuppermann.<br />
„Seitens der Stahlindustrie<br />
wird hierzu eine Vielzahl von Stahlsorten<br />
zur Verfügung gestellt, die in<br />
ihrer Kombination als maßgeschneiderte<br />
Halbzeuge und dünnwandige<br />
Hohlprofile den konstruktiven Leichtbau<br />
erst möglich machen“, präzisierte<br />
er. Typisch sei etwa die Entwicklung<br />
der Feinblechstähle <strong>für</strong> den Automobilbau.<br />
Denn höherfeste Stähle erlauben<br />
die Reduzierung der Blechdicke<br />
bei gleicher Bauteilfestigkeit. In diese<br />
Gruppe gehören die Bake-Hardening-<br />
Stähle, mikrolegierte Stähle und IF-<br />
Stähle, die ein Festigkeitsspektrum<br />
beziehungsweise eine Streckgrenze<br />
von 180 bis 420 MPa abdecken.<br />
„Mehrphasenstähle wie zum Beispiel<br />
Dualphasen- oder TRIP-Stähle mit<br />
Zugfestigkeiten um 1 000 MPa werden<br />
zu den hoch- und höchstfesten<br />
Stählen gerechnet“, so Wuppermann.<br />
Solche Mehrphasenstähle zeichnen<br />
sich insbesondere durch ihre Fähigkeit<br />
zur Energieaufnahme aus und<br />
kommen <strong>für</strong> sicherheitsrelevante<br />
Strukturbauteile zum Einsatz. Und<br />
wo höchster Widerstand gegen Deformation<br />
gefordert ist, kommen die<br />
neuen ultrahochfesten Mangan-Bor-<br />
Stähle zum Zuge.<br />
Mit den neuen Stählen und modernen<br />
Verarbeitungsverfahren gelingt<br />
eine deutliche Reduktion des Karosseriegewichts.<br />
Hoch- und höchstfeste<br />
Stähle in Verbindung mit innovativen<br />
Fertigungsverfahren sorgen beispielsweise<br />
da<strong>für</strong>, dass der Wagenaufbau<br />
des neuen Audi A4 gegenüber seinem<br />
Vorgängermodell um etwa 10 % leichter<br />
ist.<br />
Die Mehrphasenstähle, die bereits<br />
im unbearbeiteten Zustand Stähle mit<br />
höherer Festigkeit sind, erhalten aufgrund<br />
ihrer inneren Struktur im Rahmen<br />
des Umformungsprozesses eine<br />
noch gesteigerte Festigkeit. Für<br />
VDEh-Vorstandsmitglied Wupper-<br />
Der Karosserierahmen<br />
trotzt hohen<br />
Belastungen. Inzwischen<br />
kommen<br />
ultrahochfeste Mangan-Bor-Stähle<br />
zum<br />
Einsatz, wo Widerstand<br />
gegen Deformation<br />
gefordert ist.<br />
mann leitet sich<br />
daraus eine Erfolgsgeschichte<br />
ab: „Ihr Einsatz<br />
hat sich in den<br />
letzten fünf Jahren<br />
verdreifacht.<br />
Damit haben<br />
diese Werkstoffe<br />
mit Abstand die höchsten Zuwachsraten<br />
bei den so genannten Leichtbau-<br />
Werkstoffen.“<br />
Nach der Warmumformung erlangen<br />
Mangan-Bor-legierte Stähle noch<br />
höhere Festigkeiten. Solche warm<br />
umgeformten, höchstfesten Stähle<br />
bieten durch gezielte Energieaufnahme<br />
und Verformungen im Crashfall<br />
ein erhöhtes Maß an Sicherheit – und<br />
deshalb liegt ihr Anteil beispielsweise<br />
an der Rohkarosserie des Audi<br />
A4 bei 12 %.<br />
Trotz Leichtbau ist eine feste, crashresistente<br />
Karosserie gefordert.<br />
len Bussen des öffentlichen Nahverkehrsnetzes,<br />
von privaten Autovermietern<br />
und in 3 000 Geschäften des<br />
Einzelhandels genutzt werden können.<br />
Insgesamt will man in den kommenden<br />
Jahren mehr als 8 Millionen<br />
Mikrocontroller-Karten ausgeben.<br />
Infineon Technologies stattet die<br />
Karten mit seinen <strong>Sicherheits</strong>controllern<br />
aus. Infineon ist derzeit der einzige<br />
Chiplieferant <strong>für</strong> dieses Projekt.<br />
„Im Vergleich zu speicherbasierten<br />
Chipkarten bieten solche mit Mikrocontroller<br />
mehr Sicherheit und sind<br />
<strong>für</strong> Multi-Applikationsanwendungen<br />
unverzichtbar“, sagte Dr. Helmut Gassel,<br />
Manager Chipkarten bei Infineon.<br />
Bild: Opel AG