Gesetzesflut: Sicherheits-Risiko für deutsche Industrie ... - Produktion
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28. August 2008 • Nr. 35 Wirtschaft: Recht und Geld<br />
Bankgespräche<br />
Hohe Privatentnahmen gefährden den Firmenkredit<br />
von Michael Vetter<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. 35, 2008<br />
Dortmund (gk). Die Zahlen, die ihm<br />
während eines sehr unerfreulichen<br />
Gesprächs vom Kundenberater seiner<br />
Bank präsentiert wurden, belegten es<br />
schwarz auf weiß: Gregor M., Unternehmer<br />
aus Braunschweig, hat im<br />
Verlauf des vergangenen Jahres offenbar<br />
mehr ausgegeben als eingenommen.<br />
Die Folge: seine Kapitaldienstfähigkeit,<br />
also die Fähigkeit, seine Zinsund<br />
Tilgungsleistungen problemlos<br />
Check-Liste<br />
Tipps zur Steigerung der<br />
finanziellen Leistungsfähigkeit<br />
■ Unternehmer sollten, je nach<br />
persönlicher Einschätzung,<br />
mehrmals in einem Jahr selbst<br />
eine Ermittlung ihrer Kapitaldienstfähigkeit<br />
durchführen. Die<br />
Bank sowie der eigene Steuerberater<br />
können die dazu erforderlichen<br />
Daten beisteuern.<br />
■ Unternehmen sollten prompt<br />
reagieren, wenn sich bei ihnen<br />
Liquiditätsprobleme andeuten.<br />
Dazu gehört vor allem, falls erforderlich,<br />
ein kurzfristiges Gespräch<br />
mit den jeweiligen Hausbanken,<br />
um die Liquidität <strong>für</strong> das<br />
Tagesgeschäft zunächst einmal<br />
zu sichern.<br />
■ Möglichst zu vermeiden sind<br />
<strong>für</strong> Unternehmen jedoch Überziehungen<br />
des Kontokorrentkredites.<br />
Diese Kredite werden mit<br />
Zinssätzen von durchaus fünfzehn<br />
und mehr Prozent teuer<br />
bezahlt.<br />
■ Sind kurzfristige Überziehungen<br />
ausnahmsweise nicht zu verhindern,<br />
bieten Euro- beziehungsweise<br />
Abrufkredite meist zinsgünstigere<br />
Alternativen. Bestehen<br />
in einem Unternehmen darüber<br />
hinaus Lebensversicherungsverträge,<br />
können diese in<br />
Form von Policendarlehen ebenfalls<br />
beliehen werden.<br />
■ Bei einem längerfristigen Kreditbedarf<br />
eines Unternehmens sind<br />
Umschuldungen in mittel- bis<br />
langfristige Darlehen in der<br />
Regel weitaus preiswerter.<br />
■ Vor allem bei den Privatentnahmen<br />
bestehen regelmäßig Sparpotenziale.<br />
Hier sollten Unternehmer<br />
kritisch prüfen, ob die<br />
Höhe dieser Privatentnahmen<br />
angemessen ist oder ob gegebenenfalls<br />
ein Teil der privaten<br />
Ausgaben reduziert werden<br />
kann.<br />
■ Sparmöglichkeiten bieten sich<br />
im Unternehmen vor allem im<br />
Bereich der Versicherungsprämien.<br />
Werden hier beispielsweise<br />
Rabatte, Selbstbeteiligungen<br />
oder Angebote von oft preiswertenDirektversicherungsgesellschaften<br />
genutzt, können<br />
einerseits Prämien gespart werden<br />
und andererseits behält man<br />
die Qualität des Versicherungsschutzes<br />
bei.<br />
Bild: John Fox Images<br />
aus seinen Einnahmen zu finanzieren,<br />
befindet sich an einem kritischen<br />
Punkt. Ohne strukturelle Verbesserungen<br />
in seinem Ausgabeverhalten,<br />
so lautete die eindeutige Botschaft<br />
des Bankmitarbeiters, sieht das Kreditinstitut<br />
keine Möglichkeit, der von<br />
M. beantragten Kreditverlängerung<br />
eines Betriebsdarlehens zuzustimmen.<br />
Im Gegenteil: Sollte er hier keine<br />
Konsolidierung herbeiführen,<br />
müsste er vor dem Hintergrund von<br />
Basel II mit einer zusätzlichen Kürzung<br />
seines Kontokorrentkredites<br />
rechnen.<br />
E80001-F330-P220<br />
Während des Gesprächs wurde M.<br />
mit dem bei Bankinstituten üblichen<br />
Formular konfrontiert, das seine Ausgabe-<br />
und Einnahmeseite nicht nur<br />
während der beiden letzten Jahre<br />
festhielt, sondern auch die Bankprognose<br />
seiner Kapitaldienstfähigkeit des<br />
laufenden und des nächsten Jahres<br />
wiedergab. Die darin enthaltenen<br />
Zahlen wurden von der Bank auf der<br />
Basis der von M. und seinem Steuerberater<br />
regelmäßig eingereichten<br />
Unterlagen wie den regelmäßigen betriebswirtschaftlichen<br />
Auswertungen<br />
(BWA) und den Einkommensteuerbe-<br />
+<br />
=<br />
Energieeffiziente Antriebe<br />
Answers for industry.<br />
scheiden ermittelt. Nicht eindeutig<br />
zuzuordnende Auszahlungen wurden<br />
von der Bank als Privatentnahmen<br />
angesehen.<br />
An dieser Position scheiden sich die<br />
Geister: Während M. bisher die Überzeugung<br />
vertrat, dass seine Privatentnahmen<br />
seinem tatsächlichen Lebensstil<br />
entsprechen, beurteilt seine<br />
Bank deren Höhe als eindeutig überdurchschnittlich,<br />
so dass aus Sicht<br />
des Kreditgebers hier ein wesentlicher<br />
Grund <strong>für</strong> die Verschlechterung<br />
der Kapitaldienstfähigkeit von M.<br />
liegt.<br />
1 /2 Energiekosten<br />
Das größte Potenzial <strong>für</strong> industrielle Unternehmen Energie einzusparen, liegt in der<br />
Antriebstechnik. Vor allem bei mechanisch geregelten Strömungsmaschinen oder bei<br />
Antrieben mit hoher Betriebsstundenzahl rechnet sich der Umstieg auf drehzahlveränderbare<br />
Antriebe innerhalb kürzester Zeit: mit bis zu 50 % weniger, in energieintensiven<br />
Bereichen sogar bis zu 70 % weniger Energiekosten. Und wie hoch ist Ihr Potenzial?<br />
Rechnen Sie es gleich aus: www.siemens.de/energiesparen<br />
<strong>Produktion</strong> 7<br />
Sind die Privatentnahmen hoch, kontrolliert<br />
die Bank Ausgabe- und Einnahmeseite<br />
mit einem Formular.<br />
E80001-F330-P220_227x300.indd 1 06.08.2008 11:49:41 Uhr<br />
Bild: John Foxx Images