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Wärmebehandlung des Stahls - Europa-Lehrmittel

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<strong>Wärmebehandlung</strong> <strong>des</strong> <strong>Stahls</strong> - 10. Auflage, <strong>Europa</strong>-Nr. 13039<br />

Lösungen zur Aufgabensammlung / Prof. Dr.-Ing. V. Läpple<br />

Lösung zu Aufgabe 6.1<br />

Lösungen zu Kapitel 6<br />

a) � Verbesserung der Härte und Verschleißbeständigkeit (für Werkzeugstähle, Wälzlagerstähle sowie andere härtbare<br />

Stähle).<br />

� Verbesserung der Festigkeit bei angemessener Zähigkeit bzw. Einstellung eines vorgegebenen Verhältnisses von<br />

Festigkeit und Zähigkeit (für härtbare und vergütbare Konstruktionsstähle).<br />

b) Siehe Abbildung (linkes Teilbild).<br />

c) Siehe Abbildung (rechtes Teilbild). Die optimale Härtetemperatur für unlegierte Stähle ist etwa 30 °C bis 50 °C über G-<br />

S-K.<br />

d) Mit Erreichen der Härtetemperatur wird ein Teil oder der gesamte Kohlenstoff <strong>des</strong> <strong>Stahls</strong> im kfz-Kristallgitter <strong>des</strong> Austenits<br />

gelöst. Wird anschließend mit einer höheren Geschwindigkeit als der oberen kritischen Abkühlgeschwindigkeit abgeschreckt,<br />

dann ist eine Diffusion der Kohlenstoffatome nicht mehr möglich. Im Verlauf der Abkühlung wandelt sich das<br />

kfz-Austenitgitter durch eine diffusionslose, koordinierte, gekoppelte Bewegung ganzer Atomgruppen in eine raumzentrierte<br />

Gitterstruktur um. Die Kohlenstoffatome bleiben in Zwangslösung und führen zu einer starken Übersättigung <strong>des</strong><br />

nunmehr raumzentrierten Gitters. Die zwangsgelösten Kohlenstoffatome führen zu einer starken tetragonalen Gitterverzerrung<br />

(siehe auch Lehrbuch, Seite 109, Bild 6.15) und damit zu einer hohen Härte, da keine nennenswerte Versetzungsbewegung<br />

mehr möglich ist. Die entstehende Kristallstruktur (Mischkristall) wird nach dem deutschen Metallforscher<br />

Adolf Martens als Martensit bezeichnet.<br />

e) 1. Bei kohlenstoffarmen Stählen wird die kritische Abkühlgeschwindigkeit im praktischen Härtebetrieb nicht mehr<br />

erreicht bzw. kann nur noch mit sehr hohem Aufwand realisiert werden. Außerdem besteht bei sehr hohen Abkühlgeschwindigkeiten<br />

die Gefahr der Bildung von Härterissen bzw. Maßänderungen und Verzug (siehe auch<br />

Lehrbuch, Seite 115, Bild 6.27).<br />

2. Aufgrund <strong>des</strong> geringen Kohlenstoffgehalts kann nur eine relativ niedrige Martensithärte erwartet werden (siehe<br />

auch Lehrbuch, Seite 120, Bild 6.33).<br />

Lösung zu Aufgabe 6.2<br />

Voraussetzung für den Erfolg der Stahlhärtung ist, dass eine ausreichende Kohlenstoffmenge im kfz-Kristallgitter <strong>des</strong><br />

Austenits gelöst wird. Legierte Stähle müssen in Abhängigkeit von Art und Menge ihrer Legierungselemente auf höhere<br />

Temperaturen erwärmt werden um eine ausreichende Carbidauflösung sicherzustellen und die Legierungselemente in<br />

Lösung zu bringen (im Austenit zu lösen).<br />

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