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Wärmebehandlung des Stahls - Europa-Lehrmittel

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<strong>Wärmebehandlung</strong> <strong>des</strong> <strong>Stahls</strong> - 10. Auflage, <strong>Europa</strong>-Nr. 13039<br />

Lösungen zur Aufgabensammlung / Prof. Dr.-Ing. V. Läpple<br />

Lösung zu Aufgabe 2.1<br />

Lösungen zu Kapitel 2<br />

a) Das �-Eisen hat ein kubisch-raumzentriertes Kristallgitter, das �-Eisen hingegen ein kubisch-flächenzentriertes Gitter.<br />

Da die Gitterlücken im kfz-Gitter, im Vergleich zum krz-Gitter, deutlich größer sind, können kleinere Fremdatome in<br />

das kfz-Gitter besser eingelagert werden, d. h. die Löslichkeit ist höher.<br />

b) �-Eisen (krz) + Kohlenstoff auf Zwischengitterplätzen � Ferrit<br />

�-Eisen (kfz) + Kohlenstoff auf Zwischengitterplätzen � Austenit<br />

c) Tetraederlücken im kfz-Gitter: Die Tetraederlücken im kfz-Gitter befinden sich in der Mitte eines regelmäßigen Tetraeders.<br />

Der Abstand zu den 4 nächsten Eisen-Ionen beträgt jeweils (a��3)/4 mit a = 0,3646 nm (Gitterkonstante <strong>des</strong> kfz<br />

�-Eisens). Siehe Lehrbuch, Seite 52, Bild 2.3 (oberes Teilbild).<br />

Oktaederlücken im kfz-Gitter: Die Oktaederlücken im kfz-Gitter befinden sich in der Mitte eines regelmäßigen Oktaeders.<br />

Der Abstand zu den 6 nächsten Eisen-Ionen beträgt jeweils a/2 mit a = 0,3646 nm (Gitterkonstante <strong>des</strong> kfz �-<br />

Eisens). Siehe Lehrbuch, Seite 52, Bild 2.3 (unteres Teilbild).<br />

d) In die Oktaederlücke <strong>des</strong> kfz �-Eisens lassen sich ohne Verzerrung <strong>des</strong> Kristallgitters kleinere Fremdatome, wie z. B.<br />

Kohlenstoff, bis zu einem maximalen Durchmesser von 0,103 nm und im Falle der Tetraederlücken bis zu einem maximalen<br />

Durchmesser von nur 0,058 nm einlagern. Die Einlagerung erfolgt dementsprechend bevorzugt auf den Oktaederlücken.<br />

Lösung zu Aufgabe 2.2<br />

a) Zementit ist eine metastabile Verbindungsphase zwischen Eisen- und Kohlenstoffatomen mit stöchiometrischer Zusammensetzung<br />

(Fe3C) und überwiegend metallischem Bindungscharakter. Zementit weist ein komplexes, rhomboedrisches<br />

Kristallgitter mit 12 Eisenatomen und 4 eingelagerte Kohlenstoffatomen auf (siehe Lehrbuch, Seite 53,<br />

Bild 2.4).<br />

b) Zementit zerfällt bei höheren Temperaturen bzw. längerer Glühdauer in Graphit („Temperkohle“).<br />

c) Die Zementitbildung wird durch die Zugabe Carbid bildender Legierungselemente wie zum Beispiel Mn, Mo, Zr oder V<br />

sowie durch eine rasche Abkühlung aus dem schmelzflüssigen Zustand begünstigt.<br />

Lösung zu Aufgabe 2.3<br />

Das Zustandsdiagramm Eisen-Kohlenstoff liefert die folgenden wichtigen Informationen:<br />

1. In Abhängigkeit von Kohlenstoffgehalt und Temperatur können aus dem Zustandsdiagramm Eisen-Kohlenstoff die<br />

jeweils vorliegen Phasen ermittelt und somit die Gefügeausbildungen abgeschätzt werden.<br />

2. Werden bei einer Temperaturänderung Phasengrenzen über- oder unterschritten, dann können mit Hilfe <strong>des</strong> Diagramms<br />

die zu erwartenden Gefügeveränderungen ermittelt werden.<br />

Lösung zu Aufgabe 2.4<br />

Im metastabilen System ist der im Kristallgitter <strong>des</strong> �-, �- oder �-Eisens nicht mehr lösbare Kohlenstoff in Form von Zementit<br />

(Fe3C) chemisch an das Eisen gebunden. Zementit ist thermisch nicht stabil (metastabil), d. h. er zerfällt bei höheren<br />

Temperaturen bzw. längerer Glühdauer in Graphit. Im stabilen System liegt der nicht mehr im Kristallgitter lösbare<br />

Kohlenstoff in Form von Graphit (C) vor.<br />

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