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Wärmebehandlung des Stahls - Europa-Lehrmittel

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<strong>Wärmebehandlung</strong> <strong>des</strong> <strong>Stahls</strong> - 10. Auflage, <strong>Europa</strong>-Nr. 13039<br />

Lösungen zur Aufgabensammlung / Prof. Dr.-Ing. V. Läpple<br />

Fortsetzung der Tabelle von Seite 28<br />

Doppelhärten Beim Doppelhärten wird das Werkstück nach<br />

dem Aufkohlen zunächst langsam abgekühlt.<br />

Anschließend erfolgt die Wiedererwärmung auf<br />

die Härtetemperatur <strong>des</strong> Kerns mit nachfolgendem<br />

Abschrecken (Martensitbildung).<br />

Nach dem Abschrecken wird erneut auf die<br />

Härtetemperatur der Randschicht erwärmt und<br />

abgeschreckt.<br />

Im Anschluss an das zweite Abschrecken wird<br />

auf niedrige Temperaturen angelassen.<br />

Siehe Lehrbuch, Seite 212, Bild 8.34.<br />

Lösung zu Aufgabe 8.8<br />

a) Aufgrund <strong>des</strong> geringen Kohlenstoffgehaltes (C � 0,25 %):<br />

� gute Zerspanbarkeit (insbesondere geringer Werkzeugverschleiß),<br />

� gute Schweißbarkeit,<br />

� Möglichkeit der Werkstückbearbeitung<br />

nach der ersten<br />

Abkühlung.<br />

� Erste Wiedererwärmung auf<br />

optimale Härtetemperatur<br />

<strong>des</strong> Kerns. Zweite Erwärmung<br />

auf optimale Härtetemperatur<br />

der Randschicht.<br />

Hierdurch gleichzeitig<br />

Vergütung <strong>des</strong> Kerns.<br />

� Sehr hoher Zeit- und Energieaufwand.<br />

� Hohe Verzugs- und Rissgefahr.<br />

� nach dem Einsatzhärten relativ hohe Härte der Randschicht und damit gute Verschleißbeständigkeit sowie gute Zähigkeit<br />

im Kern.<br />

b) Um die in Aufgabenteil a) genannten Eigenschaften zu gewährleisten.<br />

c) 17MnCr5: Wälzlagerstahl. Geeignet für die Herstellung von Bauteilen für Wälzlager.<br />

10SPb20: Automateneinsatzstahl. Stähle weisen eine gute Zerspanbarkeit auf.<br />

d) Vorteile: � Verbesserung der Einhärtbarkeit, sodass auch bei größeren Werkstückdurchmessern verbesserte Kerneigenschaften<br />

erzielt werden können (z. B. Chrom, Mangan, Nickel, Molybdän).<br />

� Verbesserung der Verschleißbeständigkeit durch Carbidbildung (Chrom, Molybdän).<br />

Nachteile: � Verminderung der Zähigkeit der gehärteten Randschicht durch Carbidbildung (Chromcarbide).<br />

� Erhöhter Restaustenitgehalt (Nickel).<br />

e) Chrom: Verbesserung der Einhärtbarkeit.<br />

Molybdän: Verbesserung der Verschleißbeständigkeit (Carbidbildung).<br />

Nickel: Verbesserung der Zähigkeit <strong>des</strong> Kerns und Verschiebung der Übergangstemperatur der Kerbschlagarbeit<br />

zu tiefen Temperaturen.<br />

Lösung zu Aufgabe 8.9<br />

a) Zufuhr von Stickstoffatomen (Nitrieren) bzw. von Stickstoff- und Kohlenstoffatomen (Nitrocarburieren) in die oberflächennahe<br />

Schicht bei Temperaturen von 500 °C ... 590 °C aus flüssigen Medien (Salzschmelzen), gasförmigen Medien<br />

(NH3) oder aus dem Plasma. Die Nitrierdauer ist abhängig von der Nitriertemperatur, vom Nitriermittel sowie<br />

vom Werkstoff und beträgt wenige Minuten bis mehrere Stunden. Im Anschluss an das Nitrieren wird das Werkstück<br />

langsam abgekühlt.<br />

b) Beim Nitrieren diffundiert Stickstoff (beim Nitrocarburieren zusätzlich Kohlenstoff) in die oberflächennahe Randschicht.<br />

Am äußersten, stickstoffreichen Rand <strong>des</strong> Werkstücks bildet sich eine geschlossene, sehr harte (aber auch<br />

spröde) Schicht aus Eisennitriden (Fe4N) und ggf. Nitriden der Legierungselemente (z. B. AlN), die Verbindungsschicht.<br />

Die Dicke der Verbindungsschicht beträgt 5 μm ... 30 μm.<br />

Unterhalb der Verbindungsschicht schließt sich die Diffusionsschicht an. Sie besteht ebenfalls aus Eisennitriden bzw.<br />

Nitriden der Legierungselemente, die sich jedoch nadelförmig in der Ferritgrundmasse ausscheiden. Die Dicke der Diffusionsschicht<br />

beträgt wenige 1/10 mm bis maximal 1,5 mm. Siehe auch Lehrbuch, Seite 218, Bild 8.36.<br />

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