Wärmebehandlung des Stahls - Europa-Lehrmittel
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<strong>Wärmebehandlung</strong> <strong>des</strong> <strong>Stahls</strong> - 10. Auflage, <strong>Europa</strong>-Nr. 13039<br />
Lösungen zur Aufgabensammlung / Prof. Dr.-Ing. V. Läpple<br />
� Härtemessung an einem Ferritkorn in einem Baustahl (S275JR): Vickers-Verfahren (Mikrohärteprüfung).<br />
Begründung: Aufgrund der sehr niedrigen Prüfkräfte der Vickers-Mikrohärteprüfung sowie <strong>des</strong> mikroskopisch kleinen<br />
Eindringkörpers, kann auch eine Härteprüfung an sehr kleinen Strukturen, wie zum Beispiel einzelnen<br />
Gefügebestandteilen, ohne deren Zerstörung, durchgeführt werden.<br />
Lösung zu Aufgabe 6.16<br />
1500<br />
� 1500 � � 1500 �<br />
Es gilt: HRC � 116 � und somit: HV<br />
� � � � � � � 567<br />
HV<br />
�116<br />
- HRC � �116<br />
- 53 �<br />
Alternativ kann die Umwertung auch mit Hilfe von Tabelle A.1 (für Stähle und Stahlguss) in DIN EN ISO 18265 erfolgen.<br />
Aus Tabelle A.1 entnimmt man für eine Rockwell-C-Härte von 53 eine Vickers-Härte von 560 HV10. Dieser Wert entspricht<br />
etwa dem Ergebnis der Berechnung gemäß der obigen empirischen Formel.<br />
Normgerechte Angabe <strong>des</strong> Ergebnisses: Umwertung ISO 18265 - 560 HV – A.1-HRC<br />
Lösung zu Aufgabe 6.17<br />
a) Zwischen der Zugfestigkeit Rm und der Vickers-Härte existiert für Stähle die folgende empirische Umwertebeziehung:<br />
Rm (in MPa) = 3,5 � HV = 3,5 � 280 = 980 MPa<br />
Alternativ kann die Umwertung auch mit Hilfe von Tabelle A.1 in DIN EN ISO 18265 erfolgen. Aus Tabelle A.1 (für<br />
Stähle und Stahlguss) entnimmt man für eine Vickers-Härte von 280 HV10 eine Zugfestigkeit von 900 MPa. Dieser<br />
Wert entspricht etwa dem Ergebnis der Berechnung gemäß der obigen empirischen Formel.<br />
b) Eine Härtemessung kann, obwohl das Werkstück nur geringfügig beschädigt wird und einfach durchführbar ist, den<br />
Zugversuch nicht ersetzen, da:<br />
� die Härtewerte nur den oberflächennahen Zustand erfassen. Beim Zugversuch wird, bedingt durch den Bruch der<br />
Probe, die gesamte Querschnittsfläche erfasst,<br />
� die Umwertung mit sehr hohen Streuungen behaftet ist und daher allenfalls eine grobe Schätzung darstellt.<br />
Lösung zu Aufgabe 6.18<br />
Beim Stirnabschreckversuch nach Jominy (DIN EN ISO 642) wird eine normalgeglühte<br />
und anschließend allseits bearbeitete Probe (Durchmesser 25<br />
mm, Länge 100 mm) auf die vereinbarte Härtetemperatur im Ofen erwärmt<br />
(austenitisiert). Die Haltedauer auf Härtetemperatur beträgt 30 bis 35 Minuten.<br />
Eine Randentkohlung muss hierbei vermieden werden.<br />
Anschließend wird die Probe dem Ofen entnommen und in einer genormten<br />
Abschreckvorrichtung (siehe Abbildung, Skizze de Abbildung wird nicht verlangt)<br />
min<strong>des</strong>tens 10 Minuten lang mit einem definierten Wasserstrahl (freie<br />
Steighöhe: 65 � 10 mm; Wassertemperatur 20 °C � 5 °C abgeschreckt. Die<br />
Zeitspanne zwischen Entnahme der Probe aus dem Ofen und Beginn der<br />
Abschreckung darf 5 s nicht überschreiten.<br />
Nach Abkühlen der Probe auf Raumtemperatur werden zwei gegenüberliegende<br />
Flächen auf eine Tiefe von 0,4 mm bis 0,5 mm nass angeschliffen. In<br />
festgelegten Abständen von der abgeschreckten Stirnfläche (1,5 mm; 3 mm;<br />
usw.) wird die Rockwell-C-Härte (DIN EN ISO 6507) ermittelt und in einem<br />
Diagramm aufgetragen. Als Ergebnis <strong>des</strong> Stirnabschreckversuchs erhält<br />
man eine Härteverlaufs- bzw. Stirnabschreck-Härtekurve. Diese Kurve wird<br />
mit vorgegebenen Streubändern für die Härtbarkeit verglichen, die man beispielsweise<br />
in Normen oder Werkstoffdatenblätter findet.<br />
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