Wärmebehandlung des Stahls - Europa-Lehrmittel
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<strong>Wärmebehandlung</strong> <strong>des</strong> <strong>Stahls</strong> - 10. Auflage, <strong>Europa</strong>-Nr. 13039<br />
Lösungen zur Aufgabensammlung / Prof. Dr.-Ing. V. Läpple<br />
Lösung zu Aufgabe 8.4<br />
Die Randschichthärtungstiefe SHD beträgt 3,30 mm und befindet sich damit innerhalb der Grenzen von 1,6 mm bis 3,6<br />
mm. Die Forderung wird eingehalten.<br />
Der SHD-Wert ist gültig, da SHD � 0,3 mm und in einem Abstand von 3 � SHD (= 9,90 mm) die Vickers-Härte mit etwa<br />
250 HV1 um mehr als 100 HV1 unterhalb der Oberflächen-Min<strong>des</strong>thärte (550 HV10) liegt.<br />
Lösung zu Aufgabe 8.5<br />
a) � Gute Zerspanbarkeit<br />
� Gute Schweißbarkeit<br />
� Gute plastische Verformbarkeit<br />
b) 1. Bei kohlenstoffarmen Stählen wird die kritische Abkühlgeschwindigkeit im praktischen Härtebetrieb nicht mehr<br />
erreicht bzw. kann nur noch mit sehr hohem Aufwand realisiert werden. Außerdem besteht bei sehr hohen Abkühlgeschwindigkeiten<br />
die Gefahr der Bildung von Härterissen bzw. Maßänderungen und Verzug (siehe auch<br />
Lehrbuch, Seite 115, Bild 6.27).<br />
2. Aufgrund <strong>des</strong> geringen Kohlenstoffgehalts kann nur eine relativ niedrige Martensithärte erwartet werden (siehe<br />
auch Lehrbuch, Seite 120, Bild 6.33).<br />
c) Einsatzhärten:<br />
1. Schritt: Aufkohlen (Zufuhr von Kohlenstoff in die Randschicht <strong>des</strong> Werkstücks) in Kohlenstoff abgebenden, festen,<br />
flüssigen oder gasförmigen Medien. Die Aufkohlungstemperaturen betragen in Abhängigkeit vom<br />
Kohlungsmittel 850 °C ... 1050 °C.<br />
2. Schritt: Härten der Randschicht. Hierfür stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung (Direkthärten, Einfachhärten,<br />
Doppelhärten und Härten nach isothermer Umwandlung (siehe auch Lehrbuch, Kapitel 8.3.5.3).<br />
3. Schritt: Anlassen auf Temperaturen zwischen 150 °C ... 180 °C (unlegierte Stähle) bzw. 160 °C ... 200 °C (legierte<br />
Stähle). Anlassdauer 1 h ... 4 h.<br />
Lösung zu Aufgabe 8.6<br />
a) Aus der Vickers-Härte lässt sich zunächst der mittlere Eindruckdurchmesser ermitteln:<br />
F 0,<br />
1891�<br />
F<br />
HV � 0,<br />
1891�<br />
� d �<br />
2<br />
d<br />
HV<br />
mit F = 9,807 N (da HV 1) erhält man die folgenden Längen der mittleren Eindruckdiagonalen (siehe zweite Zeile in<br />
nachfolgender Tabelle).<br />
Vickers-Härte in HV 1 980 950 800 500 420 378 335 326 320 318<br />
Länge der mittleren Eindruckdiagonalen<br />
d in mm<br />
Soll 1)<br />
Abstand vom Mittelpunkt <strong>des</strong><br />
Härteeindrucks zum Proben-<br />
mm<br />
rand Ist<br />
mm<br />
Soll 2)<br />
Abstand der Mittelpunkte<br />
zweier benachbarter Härte- mm<br />
eindrücke Ist<br />
mm<br />
0,043 0,044 0,048 0,061 0,066 0,070 0,074 0,075 0,076 0,076<br />
�0,109 ---- ---- ---- ---- ---- ---- ---- ---- ----<br />
0,150 ---- ---- ---- ---- ---- ---- ---- ---- ----<br />
---- �0,133 �0,144 �0,183 �0,199 �0,210 �0,223 �0,226 �0,228 �0,229<br />
---- 0,150 0,200 0,200 0,200 0,200 0,300 0,500 0,500 0,500<br />
1) 2)<br />
Min<strong>des</strong>twert: 2,5�d für Stahl Min<strong>des</strong>twert: 3�d für Stahl<br />
Die geforderten Min<strong>des</strong>tabstände werden nahezu eingehalten. Lediglich beim Härtewert von 378 HV1 wird der geforderte<br />
Min<strong>des</strong>tabstand geringfügig unterschritten.<br />
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