Ägyptens Schätze entdecken - Historisches Museum der Pfalz Speyer
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© <strong>Historisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong> <strong>Speyer</strong><br />
diuretisch. Äußerlich angewandt<br />
hat Ze<strong>der</strong>wachol<strong>der</strong><br />
desinfizierende Wirkung.<br />
Zwiebel Die Zwiebel enthält ätherische<br />
Öle und schwefelhaltige<br />
Aminosäuren. Antibiotisch wirkt<br />
die Zwiebel gegen<br />
Staphylokokken und<br />
Streptokokken, auch gegen<br />
einige Hautpilze.<br />
Sie wirkt schweißtreibend,<br />
Auswurf för<strong>der</strong>nd und<br />
diuretisch.<br />
3.4 Schifffahrt und Handel im Alten Ägypten<br />
Bauches genannt. Äußerlich<br />
wurden sie z.B. auch bei<br />
Muskelversteifung angewandt<br />
und bei Entzündungen,<br />
Hautkrankheiten, Wunden und<br />
Geschwüren.<br />
Die Ägypter griffen auf sie bei<br />
<strong>der</strong> Wundbehandlung zurück.<br />
Bei Schlangenbissen gehörten<br />
sie ebenfalls innerlich wie<br />
äußerlich zur Rezeptur, ebenso<br />
bei Muskelsteifheit. Die Zwiebel<br />
wurde aufgrund ihres starken<br />
Geruches auch zu magischen<br />
Zwecken eingesetzt. Man<br />
hoffte, durch ihren Geruch das<br />
Böse zu vertreiben. Mumien<br />
wurden Zwiebeln mit in die<br />
Leinenwicklung gegeben.<br />
Da <strong>der</strong> Nil das ganze Land von Süden nach Norden durchfloss, bot er sich als<br />
Verkehrsa<strong>der</strong> an und somit wurde das Schiff zum wichtigsten Verkehrsmittel im Alten<br />
Ägypten. 103<br />
Der Einsatz <strong>der</strong> Schiffe war vielfältig: Boote waren nicht nur zum Transport von<br />
Waren da, son<strong>der</strong>n wurden auch zur Kriegsführung genutzt. Per Schiff brachte man die<br />
Götterbil<strong>der</strong> in feierlichen Prozessionen von einem Tempel zum an<strong>der</strong>en und <strong>der</strong> Tote wurde<br />
in einer Barke zur Nekropole im Westen übergesetzt. Ebenso glaubte man, dass die Götter<br />
und Verstorbenen sich im Jenseits mit dem Schiff durch die Regionen <strong>der</strong> Unterwelt und<br />
über den Himmel bewegten.<br />
In Oberägypten erschwerten die Nilkatarakte die Durchfahrt <strong>der</strong> Schiffe. Der Nil, <strong>der</strong><br />
dort in einem Sandsteinbett fließt, wurde in seinem Durchfluss behin<strong>der</strong>t durch granitenes<br />
Urgestein, das das Sandsteinplateau durchsetzt und gewissermaßen Querriegel in das<br />
Flussbett schiebt. Diese konnten allenfalls bei hohem Wasserstand überwunden werden.<br />
Ansonsten mussten die Schiffe an diesen Engstellen über Land getreidelt werden. 104<br />
Die ältesten ägyptischen Bootsdarstellungen sind zwischen 6000 und 5000 v. Chr. zu<br />
datieren. Die frühesten Boote müssen wir uns als kleine Nachen vorstellen, die aus<br />
zusammengebundenen Papyrusstängeln bestanden. Diese Art von Booten wurde für<br />
Fischfang und Jagd sicherlich bis zum Ende <strong>der</strong> Pharaonenzeit beibehalten.<br />
Zwischen 3300 und 3050 v. Chr. können wir anhand von Bootszeichnungen<br />
ausmachen, dass die Ägypter sich jetzt einer sensationellen Neuerung im Schiffsbau<br />
bedienten, nämlich <strong>der</strong> Nutzung des Segels, das die Fahrt gegen den Strom mit dem Wind,<br />
<strong>der</strong> von Norden wehte, erleichterte. Bei <strong>der</strong> Fahrt mit <strong>der</strong> Strömung von Süd nach Nord<br />
kamen vor allem die Ru<strong>der</strong>er zum Einsatz. In altägyptischen Berufsbeschreibungen ist<br />
natürlich auch <strong>der</strong> Beruf des Ru<strong>der</strong>ers Thema, wobei er wie üblich in solchen<br />
Berufstypologien gegen den Schreiberberuf abgesetzt wird, <strong>der</strong> als die beste von allen<br />
Tätigkeiten gilt. 105<br />
Seit dem Alten Reich (ca. 2600-2100 v. Chr.) wurde Holz zum Schiffbau verwendet.<br />
103<br />
Grundlegend: H. Grapow, S.151ff.; Reclams Lexikon des Alten Ägypten, s.v. Schiffe und Boote; E. Strouhal,<br />
S.169ff.; S. Vinson, passim<br />
104<br />
C. Strauss-Seeber, S.26; J. Willeitner, Nubien, Antike Monumente zwischen Assuan und Khartum, München<br />
1997, S.7f.<br />
105<br />
„Der Ru<strong>der</strong>er ist erschöpft, mit einem Ru<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Hand, einer Peitsche auf dem Rücken und einem Bauch<br />
ohne Brot. Der Schreiber aber sitzt in <strong>der</strong> Kabine, während ihn die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> hohen Beamten ru<strong>der</strong>n“<br />
(entnommen aus pChester Beatty V, rt.5,14-6,7; zit. bei S. Jäger, S.233).<br />
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